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Kapitel I

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Leszran:
Eine laute, tiefe und auch euphorische Stimme drang aus der Kehle eines kahlköpfigen, hünenhaften Mannes mit mittellangem Bart, auf einem noch viel riesigeren Ross sitzend, dessen Unterarme die Größe, von so manchem Oberschenkel eines ausgewachsenen Mannes hatten und schallte über den Dorfplatz von Kleinweerfurt.
„Männer und Frauen, Ritter und Knappe, es ist der Tag gekommen, da euer König, nein, euer Königreich und eure Heimat, euer Schwert und euren Mut braucht. IHR seid die Seele und Hoffnung unseres Reiches der Kehmen. Es gibt keine Entschuldigung und keine Ausreden nicht in den Krieg zu ziehen, denn wer sich widersetzt, verrät sein Land. IHR seid das Land und IHR werdet nun gebraucht!
Bis Morgen zur Mittagsstunde hat sich jeder kampfbereite Mann und jede mutige Frau, welche von unseren Offizieren aus diesem Dorf ausgewählt wurden an der Handelsstrasse  den entsprechenden Offizieren zu melden!
Möge die Kraft und Stärke, die in einem jeden Kehmen sprudelt, zu Tage kommen und glorreich die Welt erobern wie es unserem Volk vorbestimmt ist!
Und wenn der Tag kommen mag da eure Familie von eurem Tod erfahren wird, will ich ihnen sagen können, dass sie zwar gestorben sind, ABER NICHT OHNE DEN GEGNERN DIE BEINE ZITTRIG WERDEN ZU LASSEN UND SO VIELE VERRÄTER ZU TOTEN WIE ES IHNEN MÖGLICH WAR!“

Die Euphorie seiner Worte hallte einige Augenblicke durch die versammelte Menge aller Bürger der Kleinstadt Kleinweerfurt, bis der Schleier der Stille plötzlich durch das jubelnde Geschrei der Menge durchbrochen wurde und aus tausend Mündern „FÜR DAS VATERLAND!“ geschrieen wurde.
Abseits der Menge stand Torgarson und schaute dem Schauspiel zu. Auch er sollte sich am
Nächsten Tag zur Handelsroute melden.

Leszran:
-- Der nächste Tag – früher Mittag –

Es war ein sonniger, angenehm warmer Frühsommertag, ohne auch nur eine Wolke am Himmel und einer leichten Brise. Füsse an der Zahl, welche nicht mir zu erfassen waren, wirbelten Staub auf, welcher noch in einigen Kilometern die riesige Karawane sichtbar machten. Dem Herbstwald zustrebend hatte die Kolonne noch einen gewaltigen Weg auf sich zu nehmen.
In Mitten dieses Heeres gingen, ein mysteriös aussehender Mann mit weißem Mantel, ein arg schwitzender Paladin, der sichtlich nicht an warme Temperaturen gewöhnt war, ein Zauberer und ein Kämpfer hinter einem mit Waffen schwer beladenem Karren, gezogen von einem ,wegen seiner Größe und Stärke bekanntem Anetinhengst, hinterher.
Einige Stunden war es nun her, dass Torgarson sich bei einem Offizier an der Handelsroute gemeldet hatte und zu einem jungen, immer freundlich lächelndem Unteroffizier, sowie einigen merkwürdig aussehenden Menschen zugeteilt wurde.

Vor sich herträumend bemerkte der Paladin, abgelenkt durch heftiges schwitzen nicht, dass ein Rad des Wagens langsam zu lösen begann, wodurch er automatisch langsamer wurde.
Plötzlich brach das Rad weg, der Karren geriet in Schieflage und einige Schilder und Schwerter rutschten von dem hochgestapelten Wagen in Richtung der vier Wanderer!

Torgarson:
Sein Pferd, dass er hinter sich her an einer Leine führt, trägt seine komplette Ausrüstung. So werden das Pferd und er geschont, da es sowieso keinen Zeitvorteil bringen würde zu reiten. Da sieht er, dass der Wagen vor ihm auf einmal auf einer Seite zusammensackt und das herabrutschende Gut wohl gleich den schwer schwitzenden Mann erschlagen wird. Torgarson wirft einen Blick zu seinem Pferd und stellt glücklicherweise fest, dass es links neben ihm läuft und nicht hinter ihm, sodass es eventuell auch getroffen werden könnte.

"Wenn ich den Mann nur stoßen würde, könnte ich auch vom Gut erschlagen werden."

Im nächsten Moment versucht er mit einem Sprung die Mann mitzureißen, sodass und der Mann weg von dem fallenden Gut rollen.

Rathok:
Rathok der vor dem schwitzendem Mann ging, hörte zuerst das unglück bevor er es sah. Doch seinen nicht ganz menschlichen Reflexen zu vordanken drehte er sich um seine Achse so das er den fallenden Waffen etgegenblickte und glitt zurück. Dabei bemerkte er das der Mann hinter ihm wohl nicht dem Gut entkommen würde. So packte er ihn und zog ihn mit sich im selben moment wie der Krieger hinter dem Mann ihn mit sich riß.

Leszran:
Torgarson rettete erfolgreich den Paladin in seinem heldenfaten Sprung und fiel mit ihm in den Dreck des Strassenrandes.
Rathok hingegen flog wie ein anmutiger Schatten auf den Zauberer zu und schnappte sich diesen bevor er überhaupt realisieren konnte,
was denn nun geschehen war und zog ihn zur Seite. Dieser fiel aus der Balance gekommen auf sein Hinterteil in den Staub.
Mit wehendem weissen Mantel war nur noch Rathok stehengeblieben.
Der Karren mit den Ausrüstungen und Waffen fiel, mit samt dem überraschten Gaul zur Seite, wobei einzelne Speere, einige Äxte und ein Breitschwert genau dort in den Boden stiessen, wo einen Moment vorher noch die 4 Abenteurer gestanden hatten.

Erst nach einigen Augenblicken bemerkte auch der eigentlich immer fröhlich grinsende Unteroffizier, dass etwas nicht stimmte, dreht sich auf seinem Ross um und wurde blass. Schnell riss er sein Pferd herum und galoppierte zu dem umgestürzten Wagen.
Als er sehen konnte, dass niemand verletzt war fiel ihm sichtlich ein Stein vom Herzen.
"Sagt Krieger" und sprach den mysteriösen Mann im weissen Mantel an "was ist hier geschehen?"
 

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