Thema: Prolog: Die Feuerprobe

[Kayman]

Sharn:

Sir Fedo d'Medani lächelt Shesara zu. "Ihr stellt die richtigen Fragen, Lady", sagt er anerkennend. "Eine gute Eigenschaft für ein Mitglied der Warnergilde. Also...", fährt er fort, während er eine Mappe, die mit dem Siegel von Haus Medani versehen ist, unter seinem Schreibtisch hervorholt. Er greift zudem in die Schublade zu seiner Linken und holt eine Brille hervor, die er sich beächtig auf die Nase setzt, während er die Mappe durchplättert. "...Sayandras Garten. Die Einwohnerzahl liegt bei knapp 3.000, je nach Jahreszeit. In Sayandras Garten hängt vieles von der Agrarwirtschaft ab, deshalb arbeiten im Sommer viele Saisonarbeiter dort. Es sind in der Tat...", Fedo zieht interessiert seine Aufenbrauen zusammen und wirft seine Stirn in Falten, "...einige Häuser vertreten, bemerkenswert für eine Stadt dieser Überschaubarkeit. Haus Sivis hat eine Nachrichtenstation, Haus Vadalis unterhält Zuchten außerhalb der Stadt, es existiert ein kleines Heilerhaus von Haus Jorasco und Haus Ghallanda betreibt ein paar Etablissements. Temporär vertreten sind Haus Orien, die regelmäßig Karavanen nach Sayandras Garten anbieten, sowie Haus Phiarlan, die häufig Feierlichkeiten in der Stadt ausrichten. Am stärksten präsent ist Haus Lyrandar, sie machen sich die teilweise Abwesenheit von Haus Orien zu nutze und haben eine Dockstation am Rande der Stadt errichtet." Sir Fedo beißt sich auf die Lippe und verweilt mit seinen Augen noch etwas länger auf der eite, bevor er Shesara wieder anblickt. "Regelmäßige Treffen sind momentan nicht üblich und auch nicht geplant. Wenn Ihr dies arrangieren wollt, ist dies jedoch Euch überlassen", ermutigt er Shesara und nickt ihr zu.

Dann fährt er fort. "Sayandras Garten wird von einem Fünferrat geführt, alle wesentlichen Entscheidungen werden jedoch in Marktplatz getroffen - dies ist Tradition und hat historische Gründe. Bezüglich unseres Standpunktes kann ich nur sagen, dass Ihr Euch neutral geben solltet: Politische Fragen sollten Euch nicht interessieren. Ihr seid jedoch dort um unserem Haus als Augen und Ohren zu dienen, und interessant erscheinenden Vorgängen könnt Ihr durchaus nachgehen, solltet Ihr es für nötig erachten."

"Zu Eurer Frage nach dem Glaube der Einwohner...", Fedo gerät ins Stocken, und er blättert einige Seiten seiner Mappe durch, um scheinbar die gewünschten Informationen präsent zu haben. "Die Kirche der Silbernen Flamme ist in der Tat stark vertreten. Allerdings existieren ebenfalls Tempel der Göttlichen Heerschar, insbesondere Arawai, Olladra und Aureon werden verehrt. Darf ich fragen, ob Ihr es einen unter den Göttlichen Neun gibt, den Ihr besonders verehrt?", fragt er Shesara plötzlich neugierig.

Nach ihrer Antwort verfinstert sich die Mine Fedos etwas und sein Gesicht bekommt besorgte Züge. "Was Sir Hamwyn d'Medani angeht", stimmt er einen Themenwechsel an, "kann ich Euch nicht vieles sagen. Wroat ist der Meinung, dass er vorerst lange genug in Sayandras Garten gedient hat. Er soll wieder zurück dahin, wo er stärker...kontrolliert werden kann. Die Eigenverantwortung bekam ihm nicht gut, und er hat unser Haus nicht optimal präsentiert. Ich hoffe, dass Ihr diese Afgabe besser meistert als er es getan hat. Er wird nach Wroat zurückgehen, und nach einer...", Fedo scheint nach einem Wort zu suchen, "Erholungsphase wird er seine Arbeit dort wieder aufnehmen." Fedo klappt seine Mappe zu und legt seine Lesebrille wieder ab, und schaut Shesara kurz nachdenklich an, die Augen leicht zusammengekniffen. "Ach, hier", sagt er schließlich, wobei er mit den Fingern schnipst. Er greift erneut in seine Schublade und holt einen Umschlag hervor. "Euer Ticket für die Blitzbahn. Die Abfahrt ist morgen Abend. Ich hoffe dies reicht Euch, um alles zu arrangieren. Leider ist eine solche Kurzfristigkeit von nöten, tut mir Leid", erklärt er, während er Shesara das Ticket hinhält.

[Korig]

Als sich der stinkende Mageninhalt des Wandlers über Korigs Schwertarm ergießt, muss er seinen ersten Reflex unterdrücken den Wandler nicht gleich in die Unterwelt zu verbannen. „ Du dummer Trottel, sei froh, dass ich keine Zeit mehr habe mich um dich zu kümmern.“ Angeekelt schüttelt Korig seinen Schwertarm, um die klebrige Masse abzuschütteln.

„ Bei Khyber ich muss hier weg.“ Hastig stößt Korig den Wechselbälger von sich gegen die Mauer und spurtet in Richtung Treffpunkt. Ein letzten Blick nach hinten werfend, um sich zu überzeugen das der Wandler ihm nicht folgt, jagt Korig durch die Gassen der Stadt.

[Kayman]

Erleichtert schnauft der Wandler durch, als er endlich aus dem lebensbedrohlichen Griff Korigs erlöst wird. Er macht keine weiteren Anstalten, sich mit dem menschlichen Schurken anzulegen, und auch er wischt sich sein Erbrochenes vom Wanst. Während Korig ankündigt, von dem Ort des Geschehens zu verschwinden, macht sich der Wandler daran, seine Bronzemünzen wie ein Bettler aus der Gosse zu sammeln.

Als Korig sich schließlich umblickt, sieht er wie der Wandler, der gerade die letzte Münze aus dem Schlamm gefischt hat, ihn anfaucht. Er könnte schwören, dass seine Beine ein gutes Stück länger sind als noch vor wenigen Augenblicken und sein Gesicht pferdeähnliche Züge angenommen hat. Der Wandler lässt ein letzten unheimliches Fauchen von sich, dann dreht er sich jedoch um und rennt in bemerkenswerter Geschwindigkeit die Gasse hinab, weg von Korig, um in der Dunkelheit zu verschwinden.

[Korig]

Schnaufend wird Korig langsamer. Er weiß das er nur noch wenige Minuten vom Treffpunkt entfernt ist, und möchte nun nicht noch mehr als nötig auffallen. Langsam nähert er sich dem massiven Steingebäude. Langsam pirscht sich Korig heran und achtet auf ungewöhnliche Vorzeichen. „Hoffentlich hält der Abend nicht noch mehr böse Überraschungen für mich bereit.“

[Shesara d'Medani]

"Ich werde bezüglich eines Treffens sehen, was sich machen lässt. Ich habe da schon eine Idee, was man da tun könnte, allerdings werde ich voraussichtlich noch etwas Zeit brauchen, um mich vor Ort entsprechend einzuleben.", dann sagt Shesara nach einer kurzen Redepause noch:

"Ich bin mir wohl bewusst, dass Aureon im Hause Medani- dem Hause des Males der Erkenntnis- einen besonderen Stellenwert hat. Schließlich lässt sich Aureon auch als der Wissenshüter der Göttlichen Neun sehen. Dennoch ist meine Ausbildung zur Priesterin hier in Sharn eine klassische Ausbildung gewesen. Es wurde gelehrt, dass- in aller Kürze gesprochen- unterschiedliche Situationen von unterschiedlichen Facetten des Pantheons der Göttlichen Heerschar geprägt sind. Und ich verehre daher alle Facetten der Göttlichen Neun wegen der Vielschichtigkeit des Lebens, so wie es mir eben auch beigebracht worden ist.", Shesara fiel zwar auch noch eine etwas scherzhaftere Bemerkung ein, aber bei diesem formellem Gespräch wollte sie ernst bleiben und entsprechend hat sie dann auch ihren Vortrag über ihren Glauben gehalten.

Shesara nickt dann nur bei den weiteren Worten von Sir Fedo d'Medani. Zu seiner letzten Bemerkung sagt sie dann allerdings noch:
"Morgen Abend ist als Abreisetermin völlig ausreichend, um noch einige Vorbereitungen zu treffen, die noch erledigt werden müssen. Gibt es sonst noch etwas Wichtiges, was mir zuvor noch mitgeteilt werden müsste, Sir Fedo?"

Danach wird Shesara das Ticket entgegennehmen.

[Kayman]

Wroat:

Die Gasse bleibt leer, und Korig kann nichts vernehmen außer dem leiden Tuscheln hinter den Fensterläden, verschwindende Augen und dem fernen Gegröle der Volltrunkenen in den Tavernen und Gasthäusern Wroats. Es ist eine relativ klare Nacht, die von den Monden Siberys erhellt wird, dennoch kann der junge Mann keinen weiteren Geschöpfe zwischen den Häusern Wroats erkennen - die Stadt scheint wie leergefegt. Es geht eine kühle Brise, und schließlich steht er vor dem kleinen, unauffälligen Nebengebäude Haus Medanis, welches er bevor er es das erste Mai betreten hatte weder wirklich wahrgenommen, noch jemals in dem Besitz eines Drachenmalhauses geglaubt hätte. Die Fassade ist rauh, grau und ungeschmückt. Die kleinen, vergitterten Fenster lassen nur wenig Licht in das Haus, und geben denjenigen, die sich näher über das Innere informieren wollen, nur wenig Gelegenheit dazu. Das einzige, was das Haus von anderen des Viertels abhebt, ist die eiserne Eingangstür, die silbern im Licht der Monde glänzt. Sie führt direkt in ein unspektakuläres Treppenhaus, bewacht von einigen Halbelfen und - so ist sich Korig sicher - nicht zu unterschätzender Magie. Von einer prunkvollen Eingangshalle, wie Korig es beispielsweise von den Enklaven von Haus Sivis oder Haus Jorasco gewohnt ist, fehlt hier jede Spur. Unauffälligkeit scheint die Devise der Halbelfen von Haus Medani zu sein, zumindest, was dieses Gebäude angeht.
Die Wachen weisen Korig einen Platz auf einer eher unbequemen Holzbank zu und bitten ihn, sich einen Moment zu gedulden. Schließlich wird er von einem Halbelf aufgefordert, ihm zu folgen. Er wird in ein Arbeitszimmer in einem oberen Stockwerk geführt, wo er von einem weiteren Halbelf, der hinter seinem Schreibtisch sitzt, erwartet wird.  Korig wittert einen Hauch von Tabak in dem Raum, der, im Gegensatz zum Rest des Hauses, schon eher einem Zimmer eines Hauses gleicht, zieren doch Gemälde und Banner seine Wände. Der Halbelf ist Korig wohl bekannt: Es ist Fahir Medani, der ihm schon des Öfteren Aufträge erteilt hat. "Danke, Medril", sagt Fahir knapp, woraufhin Korigs Begleiter nach einem Nicken wortlos das Zimmer verlässt. "Meister Korig", wendet er sich schließlich dem Mann zu. "Wie es mich freut, dass Ihr es einrichten konntet. Nimmt Platz." Er deutet auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Sein Ton ist zwar höflich, jedoch bestimmt. "Wie Ihr bereits vermutet", fährt Ihr fort. "Wartet ein neuer, durchaus lukrativer Auftrag auf Euch. Bevor ich mich näher dazu äußere, habe ich eine Frage: Wie steht es um Eure Terminplanung in den nächsten...Wochen und Monaten? Seid Ihr...flexibel?"

[Kayman]

Sharn:

Fedo überreicht Shesara das Ticket, das sie an ihren neuen Arbeitsplatz bringen würde, und nickt interessiert bei ihren Ausführungen zu den Göttlichen Neun. Nach ihrer letzten Frage zögert er einen Augenblick, bis er sie nickend ansieht. "In der Tat", sagt er langsam, "Gibt es noch etwas, worüber wir bisher nicht geredet haben. Ihr werdet einen Assistenten zugeteilt bekommen, sozusagen eine Hilfe für besondere...Angelegenheiten. Es handelt sich dabei um einen Mann namens Korig, der in Wroat bereits seit längerer Zeit für das Haus tätig ist. Wroat hält ihn wohl für besoners fähig und ausreichend kompetent, um an Eurer Seite nach Sayandras Garten zu gehen. Korig ist...", Fedo hält kurz inne, "...kein geborenes Mitglied des Hauses, sondern ein Mensch. Solltet Ihr Dinge zu erledigen haben, die, aus welchem Grund auch immer, Ihr nicht mit dem Haus in Verbindung gebracht haben wollt, wird er sich darum kümmern. Ich hoffe dies ist in Eurem Sinne und soll keineswegs ein Infragestellen Eurer Kompetenz oder Vertrauenswürdigkeit darstellen, Lady Shesara", fügt er hinzu. Fedo ist bei dieser Angelegenheit zumindest anzumerken, dass er mit dieser Entscheidung weder etwas zu tuen hatte, noch sie für sonderlich notwendig hält, denn ein Anflug von Skepsis hat sich über auf seinem Gesicht breitgemacht.

[Korig]

Korig ist erleichtert, als er endlich ein vertrautes Gesicht erblickt. Mit einem angedeuteten Lächeln  nimmt er auf dem Stuhl vor dem massiven Schreibtisch des Halbelfen platz. „ Was diese Gemälde wohl auf dem Schwarzmarkt Wert sind.“ schweift Korig innerlich eine Sekunde ab, bevor er von den Worten seines Gegenübers aus den Gedanken gerissen wird.

„Nun es Bedarf natürlich einiges an Vorbereitung für so einen langen Auftrag, aber bei einer ausreichenden Bezahlung, sollte ich meine weiteren Termine hinten anstellen können.“ Korig  holt kurz Luft um fort zu fahren „ Eine kleine Sache ist da noch, ich bin auf dem Weg hier von einem Wandler verfolgt worden, der mir nach seiner Überwältigung von einem Halbelfen berichtete, der ihn beauftragt hatte mir zu folgen.“ „ Ihr wisst nicht zufällig was das ganze auf sich hat.“  Gespannt, mustert der Mensch den stolzen Halbelf.

[Kayman]

Fahir scheint der Hauch eines Schmunzelns über das Gesicht zu huschen, doch im nächsten Augenblick, als er Korig anschaut, ist seine Minde nichtssagend und unlsbar. "Konzentrieren wir uns zunächst auf den Einsatz, Korig", sagt er höflich, aber bestimmend. Ihm ist anzumerken, dass er in diesem Gespräch die Themen angeben möchte, und sich ungern ablenken lässt. "Leider wird Euch nicht viel Zeit bleiben, um nötige Vorbereitungen zu treffen. Falls Ihr also Termine habt, die abzusagen wären, so tut dies schnell." Er streicht mit seinem Zeigfinger über sein Weinglas und macht eine sekundenlange Pause. Dann schlägt er ein Karte auf, auf der Korig Aundair erkennen kann. Fahir zeigt auf einen Punkt nahe dem aundairisch-thranisch-breländischen Dreiländereck. Neben dem Finger steht "Sayandras Garten" auf der Karte. "Euer Auftrag wird hier", er tippt wiederholt auf die Karte, "stattfinden. Sayandras Garten. Ihr werden mit Lady Shesara d'Medani zusammenarbeiten und ihr...assistieren. Sie wird in der Stadt die offizielle Repräsentantin unseres Hauses sein, Korig", bei dem letzten Satz blickt er ihm ernst in die Augen. "Natürlich braucht sie dabei Unterstützung für Erledigungen aller Art, in Form eines zuverlässigen, fähigen und verlässlichen Assistenten. Wisset, Meister Korig, dass ich mich persönlich dafür eingesetzt habe, dass Ihr den Auftrag erhaltet. Eine Absage eurerseits wäre...desastös", fügt er mit einer bedeutungsschweren Stimme hinzu. Er will Korig klarmachen, dass seine Involviertheit der Angelegenheit eine persönliche Note gegeben hat. Sollte Korig den Auftrag ablehnen, würde dies sicherlich negative Folgen auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Haus haben. "Seid Euch sicher, dass die Bezahlung den üblichen Bedingungen entspricht. Allerdings müsst Ihr dies mit Lady d'Medani persönlich bereden, denn Ihr werdet in Ihrem Dienst und somit für Sharn arbeiten. Bevor wir weiter sprechen, müsst Ihr mir zu- oder absagen, Korig. Ansonsten kann ich keine weiteren Informationen preisgeben." Fahir blickt Korig eindringlich und mit einer leicht nach oben gezogenen Augenbraue an, seine Entscheidung erwartend.

[Korig]

Mit einem Stirnrunzeln, lässt es Korig die Sache erst einmal darauf beruhen. Innerlich seine Entscheidung schon längst getroffen zu haben, fällt es Korig nicht schwer die passenden Worte zu finden. „ Mein werter Herr Fahir, ihr könnt euch beruhigt darauf verlassen, dass ich mir der Wichtigkeit jedes Auftrages für das Haus Medani bewusst bin.“ „Ich nehme euren Auftrag an und bin mir sicher, dass die Bezahlung wie immer Hervorragend sein wird.“

Sich seine Hand durch seinen Kinnbart fahrend, lässt er aber seine Besorgnis über seine Gefährtin verlauten. „ Nun einzig und allein die Bezeichnung Assistent trifft nicht ganz meinen Geschmack.“ „ Ich bin sicherlich kein Laufbursche und ich hoffe, dass dies der hoch geschätzten Lady d'Medani bewusst ist.“ Korig ist sich seines des kleines Pokers bewusst, nur ist er nicht gewillt, sich unter seinen Möglichkeiten zu verkaufen.

„Ich bin schließlich nicht umsonst die letzten Jahre, die Erfolgsleiter hinauf gestiegen.“

[Kayman]

Bei Korigs Anmerkung zu seiner Rolle als Assistent blickt ihn Fahir unterkühlt an. „Was würdet Ihr sonst vorschlagen, Meister Korig?“, fragt er gespielt neugierig. „Eure Rolle gegenüber Lady d’Medani könnte klarer nicht sein. Ihr seid ein Heuerling des Hauses, kein Mitglied. Sie hingegen ist eine geborene Medani, zudem gesegnet mit dem Mal der Erkenntnis. Nennt Euch wie Ihr wollt, allerdings ist sie künftig Eure Auftraggeberin, vergesst dies nicht“, spricht er mahnend weiter. Danach schlägt sein Ton wieder um in einen weitaus freundlicheren Plauderton um. „Lady d’Medani ist eine Priesterin der Göttlichen Heerschar. Sie wird Euren Einsatz sicherlich weise zu schätzen wissen.“
Fahir kramt etwas aus seinem Umhang heraus, einen kleinen, gelben Zettel, auf den er kurz blickt, bevor er weiter spricht. „Nun zu Eurer Frage nach Grindel dem Wandler“, spricht er erstaunlicherweise amüsiert weiter. „Bisher hat sich das Haus nicht sonderlich für Eure Methoden interessiert, sondern lediglich für die Ergebnisse. Verzeiht daher diesen kleinen Test. Nun“, sagt er, während er erneut an seinem Wein nippt, „muss ich Euch mitteilen, dass Ihr in Sayandras Garten bitte etwas…diskreter auftreten solltet. Ihr könntet von der Öffentlichkeit als Vertreter des Hauses in Erwägung gezogen werden, wenn Ihr versteht. Unauffälligkeit hat höchste Priorität!“, erklärt er weiter. Scheinbar wurde Grindel nur auf Korig angesetzt, um dessen Reaktionen zu testen. Fahir scheint über das Ergebnis dieses Tests eher amüsiert als alarmiert zu sein, und erklärt Korig die Politik des Hauses eher beiläufig. Dann holt er einen Umschlag aus seiner Schublade und schiebt ihn Korig zu. „Hier drin ist alles, was Ihr braucht: Euer Blitzbahnticket und der Fahrplan. Ihr werdet Lady d’Medani in der Bahn treffen, sie reist aus Sharn nach Sayandras Garten an“, erklärt er. Dann atmet er tief durch und fügt hinzu: „Habt Ihr noch weitere Fragen?“  

[Korig]

Den Umschlag in Empfang  nehmend, lässt Korig diesen auch gleich in einer seiner Gürteltaschen verschwinden. Zufrieden einen neuen Auftrag ergattert zu haben, beschließt er der mürrischen Halbelfen keinen weiteren Anlass zu geben, diesen vielleicht noch zurück zu ziehen.

„ Nein ihr habt euch klar und deutlich ausgedrückt.“ „ Ich werde mich mit den Details der Aufgabe noch heute vertraut machen, und mich dann wie gewünscht am Treffpunkt einfinden, um mit Lady d’Medani die Reise an zu treten.“ Korig erhebt sich von seinem Stuhl und mit einer höflichen Verneigung wartet er ab, dass Fahir im die Erlaubnis gibt das Zimmer zu verlassen.

„Nun den auf bald Meister Medani“

[Shesara d'Medani]

Shesara sagt für einige Momente nichts und nimmt einen kleinen Schluck von ihrem Tal. Shesaras Mimik verändert sich dabei kaum. Als sie die Taltasse wieder hingestellt hat, sagt sie dann aber sogleich zu Sir Fedo: "Nun, wenn unser Haus meint, dass es sinnvoll ist mir diesen menschlichen Mann namens Korig an die Seite zu stellen, so wird das schon alles seine Richtigkeit haben. Ein zweites paar Augen und Ohren bei Untersuchungen kann zumindest einmal nicht schaden, meine ich zumindest. Wie sieht es ansonsten mit seiner Bezahlung für seine Dienste als Assistent aus? Wurden irgendwelche besonderen Konditionen vereinbart? Entschuldigt diese Fragen, aber dies alles ist ja noch relativ neu für mich und ich wollte diesen Punkt einfach im Vorfeld klären, um bloß später keinen Fehler zu machen, weil ich aus falschem Stolz nicht genauer nachgefragt habe. Mir liegt nämlich sehr viel daran nichts falsch zu machen in diesen Angelegenheiten!"

[Kayman]

Sharn:

"Über die Bezahlung werdet Ihr Euch keine Gdanken machen müssen, Lady Shesara", erklärt Fedo bereitwillig. "Wir werden jeden Monat einen angemessenen Wertbrief bei der lokalen Kundarak Bank hinterlegen, die Ihr Meister Korig aushändigen könnt. Wir orientieren uns dabei nach den gängigen Gehältern für nicht-Hausangehörige Mitarbeiter. Ihr werdet benachrichtigt, sobald die Bezahlung vorliegt", sagt er abschließend zu dem Thema. "Versucht, die Beteiligung Korigs als Chance zu sehen, nicht als Einschränkung Eurer Wertschätzung", fügt er hinzu. Dann greift er erneut in seinen Schreibtisch und zieht ein Bündel, eingehüllt in dunkles Leder, hervor. "Hier, nimmt außerdem diese Utensilien. Es beinhaltet alles, was Ihr zum Führen von Büchern und zum Schreiben von Berichten braucht." Fedo schiebt Shesara das Bündel über den Tisch.
"Ich wünsche EUch viel Erfolg, Lady Shesara d'Medani. Möget Ihr wohlbehalten wiederkehren", sagt Fedo zum Abschied, und wenn Shesara keine weiteren Fragen mehr hat, würde er sie gebührend verabschieden.

Die restlichen Vorbereitungen verlaufen für die Drachenmaladlige ohne Probleme. Im Tempel erfährt sie Bedauern, aber Verständnis für ihre Abreise, war sie doch lange genug als Priesterin der Göttlichen Heerschar tätig. Sie bemerkt, dass sich in dem Umschlag nicht nur das Ticket für die Reise befindet, sondern noch ein Wertbrief von Haus Kundarak über 50 Galifar, den sie einlösen könnte, falls sie noch Gold für etwaige Besorgungen brauchen würde.

Und so steht Shesara bereit an der Blitzbahnstation Sharns, am frühen Abend des ersten Wir den Monats Eyre, um in ihr neues Leben aufzubrechen. Blaue Blitze zucken auf, als das magische Wunderwerk mit Getose einfährt, und einige der zahlreichen wartenden Passagiere weichen nicht unbeeindruckt zurück. Shesara bekommt von einem Mitarbeiter von Haus Orien routiniert ihren Wagen zugewiesen: "Wagen 7, Sitz 12", sagt er höflich, doch bestimmt. Wenige Zeit später verlääst die Blitzbahn ihre Heimat Sharn, die Stadt der Türme, in Richtung Norden. In fünfzehn Stunden würde sie die Hauptstadt Wroat erreichen, wo ihr zukünftiger Mitarbeiter in die Bahn einsteigen würde...

[Kayman]

Wroat:

Fahir nickt anerkennend mit dem Kopf. "So sei es, Meister Korig. Auf ein baldiges Wiedersehen, und viel Erfolg in Sayandras Garten", sagt er dem Mann zum Abschied. Dann weist er auf die Tür, ein Zeichen, dass Korig abtreten kann.

Die restliche Zeit verläuft ohne Zwischenfälle: Keine Wandler lauern Korig auf, und auch keine mageren Elfen suchen sein Gespräch. Er bemerkt, dass in dem Umschlag zusätzlich zu dem Ticket ein Wertbrief des Hauses Kundarak über 30 Galifar steckt, den er bei Bedarf einlösen kann, falls Bedarf hierzu besteht.

Am Morgen des ersten Zor des Monats Eyre fährt die Blitzbahn aus Sharn in die Station der Hauptstadt ein, und auch Korig wird von einem Mitarbeiter des Hauses Orien seinem Platz zugewiesen. "Wagen 7, Sitz 14", sagt er knapp, aber freundlich, und wendet sich direkt einem anderen Fahrgast zu. Reges Treiben herrscht auf der Plattform, denn viele Reisende aus Sharn haben scheinbar Wroat als Reiseziel und verlassen die Bahn, jedoch steigen auch ebensoviele wieder ein, um weiter nach Norden zu reisen.

Als Korig sich zu seinem Platz begibt, sieht er seine künftige Begleitung bereits auf dem Nachbarplatz sitzen: Eine zierliche, noch recht jung aussehende Halbelfe, gekleidet in edle, wenn auch nicht pompöse, blaue Gewänder, mit langen hellblonden haaren und dunklen, blauen Augen.
Shesara hingegen entdeckt nach der Ankunft in Wroat möglichweise ihren zukünftigen Mitarbeiter: Ein athletischen und durchtrainierten Mann, ebenfalls noch recht jung, mit kinnlangen schwarzen Haaren und einem sauber geschnittenen Bart, der über seiner Lederrüstung einen dunklen Umhang trägt, bewegt sich auf sie und den freien Platz neben ihr zu.