Im Munitions- und Gerätelager bekommen Draco, Jahilaina und Goliath gebrauchte Luftfiltereinheiten und die vom Kroganer angeforderten Taschenlampe und Granaten, natürlich für ein paar Credits. Bei der Anfrage bezüglich der hermetischen Versiegelung winkt der schmächtige Quartiermeister ab. "Braucht ihr da unten nicht, die Luft dort kann man atmen. Ist nur arschkalt angeblich, aber ihr geht ja nicht picknicken, ne?"
Die Datenbank der Raydens Glorie bestätigt den Kommentar des Mannes: das Gasgemisch, das die Atmosphäre Klendagons bildet, besteht aus Stickstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid und ist zwar erheblich dünner, als auf den meisten bewohnten Welten, aber dennoch atembar. Im Anfluggebiet haben die Heuerlinge mit Temperaturen um -25°C zu rechnen.
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Stunden später werden die fünf Söldner mit einer Durchsage vom Kapitän persönlich in den Shuttlehangar zitiert, wo sie sich in das winzige Gefährt quetschen, das für die Insassen ziemlich geräuschvoll die Oberfläche des roten, marsähnlichen Planeten ansteuert. Die kleine Blechkiste mit der passenden Modellbezeichnung Raft IV-1 benötigt an die zwanzig Minuten, um die Stelle zu erreichen, an der das gelandete Geisterschiff liegt.
Als die Türen des Shuttles zur Seite gleiten, werden die Agenten Silver Hawks von eisiger Kälte empfangen. Sie sind zwar in der Tageszone gelandet, dennoch kann die hiesige Sonne die roten, gezackten Klippen nicht weiter anwärmen. Gelegentliche Eisflecken in der Landschaft reflektieren das grelle Licht und blenden ungeschützte Augen.
Nur wenige hundert Meter entfernt, in einer Mulde, wartet die MSV Aurora. Das eckige Handelsschiff ist völlig stumm und steht etwas schräg im Schatten einer Anhöhe.
"Funkt uns an, wenn ihr fertig seid!," verabschiedet sich der Shuttle-Pilot, nachdem alle seine Passagiere ausgestiegen sind. Die Türen gleiten zu und die kleine Maschine heult auf, etwas gedämpft in der dünnen Luft, um rasch gen wolkenlosen Himmel zu entschwinden. Der eigentliche Einsatz beginnt.