Autor Thema: Prolog: Auf Olladras Weg  (Gelesen 3294 mal)

Beschreibung: Prolog für Cadres und Ghart

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Kayman

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Prolog: Auf Olladras Weg
« am: 17.03.2010, 13:35:45 »
Eyre, im Jahre 999 nach Gründung des Königreichs, am ersten Zor des Monats

Hatheril, nördliches Breland



Mehrere Tage nun ist es bereits her, dass der Jungwandler Cadres mit seinem Anhängsel Irrenes, dem Wesen von einer anderen Ebene, in Hatheril angekommen ist. Er möchte die Stadt nutzen, um seinen noch langen Weg nach Sayandras Garten zu beschleunigen, denn die Reise aus dem Eldeenreich hat sich als anstrengender ausgewiesen, als er sich zunächst hätte vorstellen können. Insbesondere Irrenes machte es dem Wandler schwer, denn viele Menschen wollten ihn partout nicht auf ihren Wägen mitnehmen, auch wenn sie, dank einer höheren Toleranzgrenze gegenüber Leuten seiner Rasse, wie es für die Eldeenreiche typisch ist, bereit gewesen wären, Cadres ein Stück des Weges zu erleichtern. Dem Wandler ist bereits aufgefallen (im Gegensatz zu Irrenes, der dies gar nicht beurteilen kann), dass in Nordbreland ein kalter Wind zu gehen scheint für diese Jahreszeit, was die Reise natürlich nicht unbedingt angenehmer macht.
Cadres und Irrenes sind in einer schäbigen Absteige am Rande der Stadt untergekommen. Die meisten Etablissements in Hatheril gaben vor, voll belegt zu sein, auch wenn dies unmöglich der Fall sein kann. In ihrem Zimmer stinkt es nach Moder und Ratten, und die feuchte Matratze hat ihre besten Tage sicherlich schon jahrelang hinter sich. Nach Ablenkung suchend haben sich Cadres und Irrenes schließlich am fortgeschrittenen Abend in der Taverne des Gasthauses eingefunden, wo die gescheiterten Existenzen der Stadt aus dem traurigen Alltag zu fliehen versuchen.
Gerade erst ist die zerzauste und heruntergekommene Barmaid torkelnd zu den beiden gekommen, womöglich um sie nach ihren Wünschen zu fragen, als drei Tische weiter ein Zwerg wie ein nasser Sack vom Stuhl fällt. An dem Tisch sitzen drei weitere Gestalten, offenbar gerade dabei, ein Spiel mit Würfeln zu spielen. Ein am Tisch sitzender Halbork steht auf und ruft mit gröhlender Stimme: "Der alte Zwerg ist raus, hat den letzten Kurzen wohl nicht verkraftet" - der Tisch bricht in Gelächter aus - "ein Platz ist also frei, ihr Maden! Wer spielt eine Partie mit?" Nach Freiwilligen suchend tastet der Halbork die anderen, nicht gerade zahlreichen Besucher der Taverne ab.
« Letzte Änderung: 24.03.2010, 10:38:35 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Cadres

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #1 am: 17.03.2010, 14:55:38 »
Von dem anstrengenden Tag ermüdet schaut der junge Wandler über die Wenigen, recht heruntergekommenen Gäste der Schenke. Die Suche nach einer Bleibe hat die letzten Kraftreserven des Tages endgültig aufgebraucht und so sitzt er hier vor einem Krug Wasser, der eigentlich ein Bier sein sollte.

Lustlos, ja schon ehr angewiedert, nimmt Cadres Schluck für Schluck des Biers zu sich und hofft auf ein wenig Abwechslung.
Als hätten die Götter sein Hoffen gehört steht gerade ein Halbork auf und gröhlt eine Herausforderung quer durch den Raum.
"Hmmm... Entweder ein lustiges Spielchen oder ein wenig Ärger - im Moment ist mir alles Recht."

Langsam steht er auf und spricht ruhig zu Irrenes: "Pass auf, falls einer zu viel getrunken hat und Ärger will."

"Hier ist die Marde, die dein Geld will!" ruft Cadres zurück und bäumt sich vor dem Halbork auf, der sicherlich ein wenig schmunzeln muss, als ein mindestens 2 Köpfe kleinerer Junge versucht angsteinflößend zu wirken.
« Letzte Änderung: 24.03.2010, 12:10:52 von Cadres »

Kayman

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #2 am: 20.03.2010, 20:28:51 »
Der Halbork öffnet seinen Mund zum Reden, doch stattdessen kommt ein wohl unabsichtlicher, lauter Rülpser heraus. Seine Begleiter brechen in schallendes Gelächter aus, bis der Redner in spe auf den Tisch hämmert. "Hört, hört", röhrt er. "Der Wandler will unser Geld! Na dann schaff mal deinen Wanst hier rüber, und vergiss dein Gesöff nicht du Wurm!" Er wirft dem Rest der Kneipe einen abschätzenden Blick zu, wobei er unappetitlich seine Nase hochzieht und eine große Ladung Schleim Richtung Theke spuckt.

Cadres hat keine große Mühe, das eigentlich banale Würfelspiel zu verstehen. Seine Mitspieler, neben dem Halbork sind noch ein widerlich riechender Zwerg mit verfilztem Bart (in dem Cadres ab und an etwas krabbelndes erkennen kann), sowie ein scheulich aussehender Wechselbalg am Tisch vertreten, nennen das Spielchen "Goblinkopf". Gespielt wird verdeckt mit zwei Würfeln und einem Becher, und jede Runde setzen die Spieler einiges an Münzen auf ihr Glück, und man darf bei dem Spiel lügen und betrügen, allerdings sich nicht dabei erwischen lassen. Cadres erfährt, dass die Runde bereits einige Stunden spielt, und schon mehrere Spieler haben die Segel vor ihm gestrichen. Es ist eine, so stellt der Jungwandler fest, beträchtliche Summe Gold im Spiel, und würden die Spieler einfach aufhören und es unter sich aufteilen, hätten sie alle für einige Zeit ausgesorgt. Doch die Gier blitzt in den vom Alkohol vertrübten Augen der Spieler auf, und sicherlich würden sie das Spiel nicht einfach so aufgeben. Zudem läuft es sehr gut für Cadres, er ist, so ist er sich sicher, cleverer als seine Mitspieler, und zudem vermag er es dank seiner Nüchternheit, seine Mitspieler des Öfteren hinters Licht zu führen. So häuft sich der Stapel an Münzen und kleinen Schmuckstücken vor dem Jungwandler. Die Mitspieler werden nervöser, es fallen unfreundliche Worte (Wandlerwurm, hässliche Orkfratze, Krapfenfresse und Madenwanst sind noch die freundlichsten davon), und immer höhere Beträge werden aus den Ärmeln gezaubert. Cadres gelingt es dabei vorzüglich, seine Mitspieler anzubluffen und gleichzeitig ihre Versuche aufzudecken, und so geht fast Runde über Runde an den Jungwandler.

Zu späterer Stunde tragen das Wechselbalg und Cadres die Sache unter sich aus, denn der Zwerg ist zwischenzeitlich eingeschlafen und rückwärts vom Stuhl gekippt, während der Halbork endgültig zu betrunken ist, um am Spiel teilzunehmen und nur noch ab und an mit unverständlichem, wütendem Gestammel das Geschehen kommentiert und drohende Gesten in Richtung Cadres macht. In der Schenke herrscht – abgesehen vom Schnarchen einzelner Gäste, die es nicht mehr auf ihr Zimmer geschafft haben, sowie dem gelegentlichen Klirren von Gläsern, wenn die Barmaid auf die Idee kommt, ein paar Krüge zu reinigen – Totenstille.
Wieder liegt ein beachtlicher Haufen Einsatz auf dem Tisch, und Cadres ist sich sicher, dass sein letzter Widersacher alles verspielt hat, was er dabei hat. Der Wechselbalg blickt den Wandler finster an. „Wandlerwicht, kommt herein und meint uns alle an der Nase herumführen zu können, wa?“, zischt er wütend. „Doch diesmal hab ich dich, dich und dein ganzes Gold, wird schon mir gehören, ja wird es!“ Er greift in seine Jacke und zieht einen Umschlag hervor. „Da, ich setze weiter, du elendes Biest!“, knurrt er und knallt den Umschlag auf den Tisch. „Das sind zwei Fahrkarten für diese beschissene Blitzbahn, ha, einiges Wert, ja das sind sie. Kannste nachschauen, wenns dich beruhigt, du Wicht!“
In der Tat, der Umschlag enthält drei Tickets für die Blitzbahn, für die relativ kurze Stracke nach Marktfleck, die sicherlich noch viel teurer sind, als alles was auf dem Tisch liegt – was der Wechselbalg jedoch nicht zu wissen scheint. Der Halbork schaut seinen Mitspieler wild an „Woast du die er, he?“, will er von ihm wissen. „Waswillstmit denen?“ Er packt ihn am Kragen und zieht ihn zu sich, wütend schnaufend, und selbst Cadres kann seine Fahne riechen. Der Wechselbalg schlägt seine Hände weg und geifert zurück: „Halts Maul du Orkwanst! Nem alten Sack hab ich sie abgeknöpft, der kann sich eh neue kaufen der Depp!“, gibt er zur Erklärung. „Also was ist jetzt?“, fährt er den Jungwandler an. „Deck endlich auf, du Darmwurm!“
Als Cadres tut, wie ihm gesagt wurde, fallen dem Wechselbalg fast die Augen aus dem Kopf. Der Jungwandler hat abermals die Runde gewonnen, und sein Mitspieler hat seinen letzten Einsatz ebenfalls verloren. Der Halbork gibt ein letztes, schadenfrohes Lachen von sich, bevor er röchelnd vom Stuhl fällt und auf dem Boden einschläft. Fassungslos zeigt der Wechselbalg auf den Wandler. „Betrug“, schreit er. „Der wandelnde Flohzirkus hat uns alle betrogen!“
Der Wechselbalg steht plötzlich ruckartig auf, so dass sein Stuhl nach hinten kippt. „Na warte, aus dir mach ich Brei!“, zischt er ihm entgegen. Gleichzeitig bemerken sowohl Cadres als auch Irrenes hastige Schritte von hinter der Bar zur Tür der Schenke.
« Letzte Änderung: 22.03.2010, 13:02:41 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Cadres

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #3 am: 22.03.2010, 10:54:58 »
Ein leichtes Schmunzeln huscht über Cadres Gesicht, als das Wechselbalg aufspringt und ihn des Schummelns beschuldig. "Wurde auch Zeit, das Spiel wurde eh langweilig."

"Deine Freunde pennen, aber wenn du willst komm nur her," spricht der junge Wanlder in einem, fast schon provozierend, ruhigen Ton, als er sich langsam erhebt und blickt dabei kurz in Richtung der Tür, der Tatsache bewusst, dass das Wechselbalg genau eine solche Situation ausnutzen könnte. Sein Herz beginnt schneller zu schlagen, als sein Blick durch den Raum gleitet und seine Gedanken springen zwischen der Umgebung, dem Balg und der Geräuschquelle hin und her."Sollte noch wer dumm kommen kümmerst du dich hoffentlich drum, Irrenes, denn ein faire Schlägerei wird das hier sicher nicht."

« Letzte Änderung: 24.03.2010, 12:12:04 von Cadres »

Kayman

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #4 am: 22.03.2010, 11:06:37 »
"Nicht so schnell, Wolfsbrut", zischt die Barmaid, die sich mehr schlecht als recht zur Tür geschlichen hat. Mit einem lauten Knall lässt sie den massiven Riegel herunterdonnern und wendet sich wieder Cadres und Irrenes zu. Vor ihren Augen verwandelt sich die heruntergekommene Magd ebenfalls in ein Wechselbalg, das die beiden schief angrinst. "Die beiden Herrschaften meinen wohl, uns unserer Einahmequelle berauben zu können, was?", faucht sie wild. "Schnapp du dir den Flohzirkus, ich kümmere mich um den Freak hier", ruft sie ihrem Gespielen zu.
Während die ehemalige Barmaid mit einem kleinen, rostigen Messer auf Irrenes zuschleicht, holpert der Mitspieler auf Cadres zu und zieht dabei einen kleinen Knüppel aus dem Ärmel. "Zum Weglaufen ist es zu spät, du Made", faucht er.
« Letzte Änderung: 22.03.2010, 11:07:03 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Cadres

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #5 am: 22.03.2010, 14:59:44 »
Das Grinsen des Wandlers verwandelt sich in ein Lachen, als das Pärchen ihr wahres Spiel offenbaren. "Zwei gegen zwei - Das ist fairer, als ich erwartet habe!"

Mit einem hastigen Griff an seinen Gürtel beaffnet such auch Cadres für das Gemenge, das in seinen Augen mit ein paar blauen Flecken ein schöneres Ende genommen hätte, als mit Waffengewalt, bei der sicherlich einer Menge Blut - auf mindestens einer Seite - vergossen wird.

So gerüstet begibt er sich in eine abwehrende Haltung und lacht noch einmal seinen Gegner an: "Nach dir, Wechelfratze!"
« Letzte Änderung: 24.03.2010, 12:13:30 von Cadres »

Kayman

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #6 am: 22.03.2010, 15:29:44 »
Die beiden Wechselbälger steuern immer weiter auf den Wandler und sein Eidolon zu. Finster grinsend lassen sie ihre Waffen von einer Seite zur anderen gleiten, jederzeit bereit, zuzuschlagen. Gerade als der Widersacher von Cadres schwankend zum ersten Schlag ausholen will, ertönt ein lautes Röcheln unter dem Tisch. Sofort geht der Blick des Wechselbalgs zu der ehemaligen Spielstätte, um zu kontrollieren, wer sich da scheinbar zurück aus dem Reich der Träume meldet. Der Zwerg, der sogleich Cadres Vorgänger darstellt, ist erwacht und erhebt sich laut hustend in eine Sitzposition. Der Wechselbalg bei Cadres schaut erbost zu seiner Gefährtin, die seinen Blick irritiert und unsicher erwidert.
« Letzte Änderung: 22.03.2010, 15:31:08 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #7 am: 22.03.2010, 15:50:28 »
Unter Mühen richtet sich der Zwerg langsam auf und schaut sich verdutzt um. Sein erster forschender Blick gilt seiner geliebten Axt, welche irgendwo in der Umgebung liegen müsste. Er nimmt sie wieder an sich, sofern sie da ist, und blickt dann die vier anderen stehenden Gestalten im Raum an, noch leicht verschwommen.
"Uff. Das Bier, was ihr hier habt, ist ja ganz ordentlich. Könnte ich noch eines haben?"
Ghart überprüft den Sitz seines Gürtels und rückt ihn dann wieder zurecht, um dann einen kräftigen Rülpser in den Raum zu setzen.
"Was denn? Was schaut ihr so?", kommentiert der fast zahnlose Zwerg die Blicke, die wahrscheinlich auf ihm ruhen.
« Letzte Änderung: 22.03.2010, 16:35:38 von Ghart »

Cadres

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« Antwort #8 am: 23.03.2010, 08:16:20 »
Der junge Beschwörer schaut ebenfalls etwas irritiert, als sich der Zwerg, seiner Umgebung anscheinend noch nicht ganz bewusst, erhebt und ist sich unentschlossen, ob er nun zu den Bälgern gehört oder nicht.
Um eine eventuelle Unterzahl zu vermeiden faucht der junge Wandler bereits in die Richtung des Zwergen, als er sich einen Feuerkäfer vorstellt, doch noch bevor er der Kreatur den Befehl zum Erscheinen geben kann, überzeugt ihn der Zwerg, dass er wahrscheinlich auf seiner Seite steht.

"Wenigstens scheint er beschissen worden zu sein," denkt sich Cadres, dem erst jetzt bewusst wird, dass die Irritation ihm immer noch ins Gesicht geschrieben steht. Kurz holt er Luft und versucht vor dem Balg das Wort zu ergreifen: "Na? Wieviel Geld hast du dem Betrüger da auf dem Tisch gelassen? Wär doch sicherlich 'n anständiges Schlückchen gewesen, das du da verpasst?"
"Komm schon Kurzer, werd 'nen Bisschen sauer, stell' dich auf unsere Seite und die Zwei lassen uns aus Schiss ziehen, ohne dass wir Blessuren davon tragen," beschwört er den Zwerg noch unausgesprochen und fokussiert dabei bereits wieder fauchend seinen Kontrahenten.

Kayman

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« Antwort #9 am: 23.03.2010, 14:06:40 »
Die beiden Wechselbälger schauen sich alamiert an, als Ghart seine Axt am Nachbartisch findet und aufhebt. "Bier? Bier?", stammelt der weibliche Wechselbalg bei Irrenes. "Bestimmt könnt Ihr noch mehr von dem Bier haben, aber die Barmagd ist...schlafen gegangen. Helft uns ersteinmal, dieses Lumpenpack zu entfernen, danach hole ich Euch persönlich ein Bier!", sagt sie eifrig.
Danach meldet sich der Widersacher von Cadres zu Wort. "Dieser Läusezoo will uns unseren Spieleinsatz stehlen, äh...", er gerät ins stocken, "...Rhalt, helft uns! Los, wir machen ihn platt, und danach teilen wir alles gerecht auf und trinken noch mehr von dem köstlichen Bier!", schlägt er vor, wobei er sich schmatzend über die Lippen leckt. Wer mit "Rhalt" gemeint sein soll, können sich weder Cadres noch Ghart erklären, doch gestikuliert der Wechselbalg wild in die Richtung des Zwerges.
« Letzte Änderung: 23.03.2010, 14:29:22 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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« Antwort #10 am: 23.03.2010, 14:29:50 »
Ghart zieht eine Augenbraue hoch und fängt an zu lachen. Es scheint immer und überall darauf hinauszulaufen, dass man Zwerge für dumm erklärt, nur weil sie deutlich mehr trinken. Aber einen Zwergen für dumm zu erachten, der gerade einmal zwei Bier getrunken hat. Eine Beleidigung sondergleichen. Wütend erstirbt sein Lachen alsbald und wird zu einem Grummeln, er hebt seine Axt und blickt sich nochmals um.
"Mich für dumm zu halten, ist gefährlich. Mir noch mehr von diesem Bier anzubieten, noch gefährlicher. Und nicht darüber nachzudenken, dass ich auch den ganzen Einsatz beanspruchen könnte, töricht."

Ghart macht jetzt ein paar feste Schritte auf die Wechselbälger zu und zwinkert dabei dem Wandler zu.
"Zumindest ist es mir lieber die Beute mit dem Läusezoo zu teilen"
Sollte er an seinen Schild rankommen, nimmt er ihn auch noch an sich. Er macht sich kampfbereit und hebt seine Axt bedrohlich, bereit zuzuschlagen, sollte sich einer der Wechselbälger zu nah an ihn wagen. Ein letztes Mal kneift er seine Augen zusammen, um danach wieder klar sehen zu können. "Dann wollen wir mal sehen. Endlich ein bisschen Spannung."

Kayman

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« Antwort #11 am: 24.03.2010, 09:09:19 »
Das Wechselbalg bei Cadres und Ghart weicht nun Zentimeter für Zentimeter zurück, in eisiger Abwehrstellung, und lässt die beiden nicht aus den Augen. Das Wesen wirkt nun ängstlich, und sicherlich tut der Alkohol sein übriges dazu, dass ihn die Furcht packt, nun umstellt von einem Zwerg, der seine Axt zum Kampf erhoben hat, und dem Wandler, der zwar jung aussieht, aber man ja nie wissen.
Von der anderen Seite der Schenke kann man gestammelte Beteuerungen höhren: "Die Barmaid...ein Missverständnis...was ist mit dem Bier...über alles reden." Das männliche Balg wirft seiner Mitgespielin einen wilden Blick zu. "Du dummes Miststück", zischt er ihr zu, um sich dann umzudrehen und mit einigen Schritten Anlauf einen Satz über die Theke zu machen. Gläser und Flaschen zerbersten, Scherben klirren, gefolgt von einem dumpfen Aufprall, als der Wechselbalg auf dem Boden aufkommt.
Schließlich sieht auch die Frau ein, dass weiteres Hadern keinen Sinn hat. Sie eilt hinter die Bar und schlittert auf den Glasscherben in Richtung Hinterausgang, das rostige Messer noch immer fest umklammert.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Cadres

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #12 am: 24.03.2010, 10:17:41 »
"Feiglinge!" faucht Cadres den beiden Bälgern noch hinterher und wirft den nächstbesten Krug über die Theke, "kommt mir noch mal unter die Augen!"
Erst einige Beleidigungen später, die er einfach in die Richtung des Hinterausgangs schreit, senkt er seine Faust, an der die Knöchel vor Anspannung weiß hervorstehen, wieder und atmet tief druch.

Nur einen Augenblick schaut er Irrenes an und sagt mit einem Wink die die Fluchtrichtung der Bälger: "Lass sie nur laufen - das was uns zusteht haben sie hier gelassen."

Als sich der junge Wandler bereits auf den Tisch zubewegt schaut er kurz in die Augen des Zwerges und sagt in einem ruhigen Ton: "Danke, Zottelbart, ich glaube dir steht auch was von dem Zeug zu." Schnell überlegt sich der Beschwörer wie hoch die Einsätze der letzen Spielrunde waren bevor er nachdenklich dem Zwergen ein Angebot macht: "Hmm... du 30 und 'n Ticket, den Rest teilen wir unter uns. Klingt das gerecht in deinen Augen?"

Kayman

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #13 am: 24.03.2010, 10:38:11 »
Der Wurf des Wandlers hinterlässt nichts als ein grelles Scheppern, als der Krug gegen eine Wand prallt und in hunderte Scherben zerberstet. Von den Wechselbälgern sind entfernt Geschrei und wütende Stimmen zu hören, als sie die Taverne fluchtartig verlassen, und einzelne Wortfetzen dringen in dem Stimmengewirr noch durch die offene Hintertür herein: "Schlampe...mehr Gift...dreckiges Pack...Idiot...Kartoffelspieler..."

Doch dann herrscht Stille und die beiden sind entgültig verschwunden. Jetzt, bei genauerem Hinsehen, entdeckt der Wandler zudem, dass die Tickets allesamt mit dem Abfahrtsdatum versehen sind: Erster Far des Monats Eyre, um acht Uhr abends, also am morgigen Tag.
« Letzte Änderung: 24.03.2010, 10:41:46 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Prolog: Auf Olladras Weg
« Antwort #14 am: 24.03.2010, 13:42:19 »
"Kein Kampf? Bedauerlich...", seufzt Ghart und lässt seine Axt langsam sinken, um dann die letzten Gegenstände, die ihm gehören, zusammenzuklauben. Er lässt die Tirade des Wandlers vorüberziehen, ehe er jenem wieder die Aufmerksamkeit schenkt. Ein Rülpser entweicht ihm, als er sich wieder aufrichtet, um Schild und Rucksack auf den Rücken zu bugsieren.

"Schon schlimm, oder? Gebaren sich wie die stolzesten und siegessichersten Heerführer und sind im Herzen doch Deserteure. So sind fast alle Wesen."
Er blickt das Wesen an, welches den Wandler begleitet und zieht für einen Moment die Augenbraue hoch. Unbeabsichtigt. "Hoffentlich denkt er jetzt nicht, dass diese Aussage auf seinen Freund bezogen war."

Als der Wandler das Geschäft vorschlägt, zuckt der Zwerg mit den Schultern und fängt dann an zu lachen, wobei er seinen einzelnen Zahn offenbart, der in seinem sonst zahnlosen Mund wie ein Berg herausragt. "Meinetwegen, junger Freund. Ich nehm, was du mir bietest. Ist wohl sowieso besser von hier zu verschwinden. Wer weiß, mit wem wir uns es gerade verscherzt haben. Ich bin übrigens Ghart, aber du kannst mich auch Zottelbart nennen."

"Ein Zugfahrt also...", der Zwerg dreht sich bei den Gedanken um, da seine Miene sich verdunkelt. Das Fahren würde ihn sehr an die Loren in den Mienen erinnern und wie oft und wie gern er mit ihnen durch die Stollensysteme gereist ist, um Wartungsarbeiten vorzunehmen. Er würde eine Menge Alkohol brauchen, um die Erinnerungen daran zu überstehen. Aber immerhin wird er dann woanders sein. Dieser Ort ekelt ihn schon die ganze Zeit an.