Währenddessen geht der Kampf der restlichen Helden in seine entscheidenen Sekunden, denn langsam wird es wirklich brenzlig für die Heldengruppe, denn Sami's Erfolg sich befreit zu haben ist nur von kurzer Dauer und der kleine Wüstenspäher findet sich kritisch verletzt wieder in der tödlichen Umarmung des Sandkraken, während Durriken trotz Naadhira's gewirkter Schutzmagie Cyron in die Bewusstlosigkeit folgt und damit im Sterben liegt.
Doch es ist Naadhira, welche neben Aarinvir standhaft bleibt und sogar die weiteren Angriffe der Tentakeln wegsteckt ohne erneut in den Ringkampf gezwungen zu werden.
Schwer verletzt und dennoch mutig und kühn erhebt die Anführerin der Abenteurer ihr heiliges Symbol und ruft die positive Energie ihres Gottes an.
Ein klares klirrendes Geräusch wie das Geräusch eines dicken Schlüsselbundes an einem Gürtel erklingt melodisch in der Luft, worauf die Abenteurer in der Nähe von Naadhira das Gefühl haben, als ob sie von einem schützenden Gebäude umgeben sind oder besser gesagt in einem großen weißen Turm eingeschlossen sich wieder finden, aus welchem nur eine massive verschlossene Tür aus mit Gold verarbeiteten Elfenbein hinaus führt.
Plötzlich öffnet sich die Tür und blendendes göttliches Licht fällt in den Raum und auf die Abenteurer, welche sich durch das Licht besser fühlen und mit ansehen können, wie ihre Wunden durch die Wärme des heiligen Lichtes heilen.
Gerade noch rechtzeitig folgt diese heilende Rettung für alle Abenteurer, welche sonst wie die Fliegen gestorben wären.
Und so schafft es Durriken sogar nun wie durch ein Wunder und mit allerletzter Kraft sich erneut aus der Umklammerung zu befreien.
Sami schüttelt den Kopf, irritiert von dem Gefühl der nahenden Bewusstlosigkeit und dem magischen Gewebe Naadhiras. Der kurze Moment des Freiseins ist ihm nur wie ein dämmriger Traum erschienen, aber es hat ihm gezeigt, dass es möglich ist, dem Kraken zu entkommen. Schon ganz glitschig von dem Speichel des Kraken windet sich Sami erneut hin und her und spürt, wie er langsam dem Tentakel entrutscht.
Mit Erfolg, denn Sami befreit sich ein weiteres Mal.
Der wieder erweckte Zwerg namens Cyron versucht währenddessen im Liegen nach dem Sandkraken zu schlagen, doch der Inquisitor ist weiterhin vom Pech verfolgt.
Als Sami wieder auf seinen Beinen steht, atmet er erleichtert auf, denkt aber sofort daran, dass das Monster ihn vielleicht wieder schnappen wird, und sorgsam auf die einzelnen Tentakeln achtend, zieht er sich langsam aus dem gefährlichen Bereich zurück, den Krummsäbel hoch erhoben.
Dabei hat Sami Glück, dass er sich keinen tödlichen Gelegenheitsangriff sich fängt.
"Grrrrrrrr......" ein Grollen entfleucht den schmalen Lippen des hageren Elfen und erneut schießt ein Blitz mit lautem Getöse aus den Händen Aarinvirs. Das Knistern und leuchten scheint bereits seine Augen erreicht zu haben und ein wilder Rausch scheint den Elfen erfasst zu haben. Das laute Donnern und zischelnde Knistern des Blitzes wird durch einen ozonartigen Geruch begleitet, welcher sich in Umfeld des Gegners langsam ausbreitet.
Blut mischt sich in den Speichel von Aarinvir, der langsam aber sicher am Ende seiner Kräfte ist. Zwar hat ihn die heilende Macht Abadars von der Schwelle des Todes geholt, doch sind die vielen Verletzungen noch lange nicht ausgestanden. Ebensowenig ist sich Aarinvir sicher, aus dem Wirkungsradius des Kraken entkommen zu sein...
Nethys und der magischen Oase sei dank, hat der Elf noch genügend tödliche Angriffsmagie für diesen Kampf vorbereitet und zur Verfügung gehabt, denn endlich schafft es Aarinvir den Sandkraken auszuschalten, sodass dieser dem Tode sehr nahe, aber dennoch nicht tot, seine Opfer ächzend und schleimige blutige Blasen gurgelnd fallen lässt und sich mit letzter Kraft versucht zurückzuziehen, indem er in den Sand wieder eintaucht.
Sekunden später schaut nur noch sein halber Kopf aus dem Sand hinaus, sodass seine beiden hasserfüllten Augenpaare nur noch hinaus schauen, während der restliche Körper im Sand verschwunden ist, doch sein ekelhafter fischiger Gestank liegt schwer im Raum und vorallem auf der Haut und der Kleidung der Helden, welche ewig brauchen werden, diesen übelen Gestank wieder los zu werden und nicht weiterhin unter jeden Sandberg einen Sandkraken zu vermuten, denn dieser Sandkraken kam wahrlich wie aus dem Nichts.
Und er würde es mit Sicherheit auch erneut tuen, würden die Helden ihn nun nicht noch schnell endgültig richten, solange sein Kopf noch nicht ganz untergetaucht ist...