"Nagut, dann heile ich mich mal schnell..."
Das Gesicht des Hohepriesters verfinstert sich und wirkt fast wie die Fratze eines Dämons, während sich der tote Gnoll vor ihm in Luft auslöst, genauso wie seine Verwundungen, welche wohl nur Illusionen waren.
"Scheinbar muss ich nun andere Seiten aufziehen...", knurrt der glatzköpfige Mann einschüchernd mit einer mehrkehligen dunkelen Stimme und wirkt aufeinmal noch größer.
"Ihr wollt wohl nicht verstehen, dass dies ein mehr als großzügiges Angebot von mir war. Gebt mir einfach diese verdammte Schriftrolle....", spricht der Mann weiter, wobei seine Augen anfangen zu glühen wie zwei magische Rubine.
Aber nur kurz, denn Dazirr sammelt sich wieder und setzt sogar ein falsches Lächeln wieder auf.
"Ihr wisst doch gar nichts damit anzufangen...", wobei er sich wie von Geisterhand einige Zentimeter in die Luft erhebt.
"Ich sagte doch Euch in Kelmarane: Es wird ein Krieg aufziehen...ich meine damit nicht den Krieg gegen Gnolle...nein - etwas viel fürchterlicheres...und sehr sehr sehr viel älteres...und nur ich kann diesen Krieg noch aufhalten...mittels der Schriftrolle!", fängt der Mann an deutlich zu lügen, dass sogar ein Ork die Lügen teilweise bemerken würde.
Denn scheinbar ist die Gier nach der Schriftrolle riesig.
"Über zehn Jahre habe ich hier getarnt unter Gnollen gelebt...jawohl...unter Gnollen...bis sie mich als Gnollmagier fürchteten und mich in das Haus der Bestie gelassen haben...", wobei sein Gesicht sich kurz in das Gesicht eines Gnolles mit Rastazöpfen verwandelt, an welchen sich Sami mit Schrecken auch erinnern kann.
Aber nur kurz, denn er verwandelt sich weiter mit den Worten:
"Alles nur, um die Schriftrolle nach tausenden Jahren zu erlangen. Und nicht ihr, niedere dumme Sterbliche!
Ihr wisst doch gar nichts, weder für was die Schriftrolle ist, noch wer ich bin und wen ihr vor Euch habt!
Eigentlich solltet ihr mich auf Knien anbeten und mir die Füße küssen!
Denn ich bin kein dummer stinkender Gnollmagier...und auch kein dummer Menschenkleriker namens Dazirr...ich bin
Zayifid - Templar und Sprecher der fünf Winde!", wobei sich seine Verwandlung in einen
rothaarigen (welche wie Flammen wirken) menschenartigen Externar vollendet, während er nun über zwei Meter groß ist und gut über einen Meter über den Köpfen der Helden schwebt.
"Ich bin unsterblich und so alt und so tückisch wie der Westwind selbst!"
Wobei er eine kurze Redepause macht und Wind im Gebäude aufheulen lässt, um seinen Worten dramatik zu verleihen.
"Kardswann war wie ihr wisst nur ein armer kranker Irrer - das Spielzeug eines Dämons - und auch Vardishal war vor seinem Tod nur noch ein Schatten seiner selbst.
Er ist sterblich geworden, da er zu lange wie ein Menschen gelebt hat."
Woraufhin er Externar plötzlich inne hält, kurz scheinbar nachdenkt und anschließend seinen Krummsäbel zieht, dessen gezackte Klinge schärfer ist als der Zahn eines roten Wüstendrachens und sehr an den Säbelzahnsäbel eines Meuchelmörders der roten Fangheuschreckengilde erinnert.
"Ich bin anders...", erklärt Zayifid, dessen Augen anfangen wieder rot glühend und drohend zu leuchten, während er zu Cyron schaut und abschließend befiehlt:
"Los Zwerg! Gebt mir die Schriftrolle!
Sofort und augenblicklich!"
Wut ist dabei deutlich aus Worten des Westwindes, welcher wunderschöne Beinschienen und diverse Armreifen über der weit geschnittenen Kleidung und außerdem Panzerstachelhandschuhe trägt, deutlich hinaus zu hören.