Archiv > Teufelszeug

Die steinernen Gärten

(1/37) > >>

Simue:
Mystral, Aliira und Elenya befanden sich an einem Ort, der eigentlich eine Idylle hätte sein können. Sie waren umgeben von Bäumen, nur wenige Schritt entfernt stand ein Brunnen auf einem blumenbewachsenen Hügel, und kleine Tiergestalten duckten sich hinter Büschen und Bäumen.

Doch die Anmut der Szene verlor sich in der Tatsache, dass - ähnlich wie auf dem steinernen Schlachtfeld, von dem sie gekommen waren - alles zu grauem Stein erstarrt war.

Der seltsame Fremde blickte sich um, und schüttelte dabei das Fläschchen in seiner Hand. "Das war nicht ganz wie geplant", murmelte er. "Aber immerhin, zurück beim letzten Zwischenstopp."

Dann erst schien er die drei Frauen zu bemerken. Verdutzt starrte er sie an, während er die Phiole wieder verschloss. "Was macht ihr denn hier?"

Simue:
Nyalsha war sich sicher, dass sie alles richtig gemacht hatte. Sie hatte den Zauber viele Male geübt, war vor der finalen Durchführung noch einmal alles im Kopf durchgegangen. Sie hatte die fremde Ebene sogar gespürt. Und dann, auf einmal, hatte sie etwas fortgerissen. Das Gefühl von Freiheit, Ungezwungenheit und Lebensfreude, das sie durch den Kontakt zur Luftebene verspürt hatte, hatte sich mit einem Schlag verdüstert. Ein Schauer ging durch ihren Körper, doch was viel unangenehmer war, das war das abstoßende Gefühl in ihrem Innern, als hätte sie etwas Unreines berührt.

Sie sah sich um. Sie war nicht mehr in der Heimat ihrer Lehrmeister. Was war dies für ein absurder Ort?

Nyalsha befand sich in einer Gartenlandschaft, doch der Garten war versteinert. Tiere, Pflanzen, sogar eine Sitzbank nicht weit von ihr entfernt waren aus Stein. Sie erinnerte sich an etwas aus ihrer Ausbildung. Sie versuchte, es zu erfassen, doch es gelang ihr nicht richtig...

Neugierig blickte sie sich um. Und schließlich blickte sie nach oben. Der Himmel war schwarz, endlos. Es gab keine Sterne. Alles, was sie sah, waren gigantische metallene Würfel, die in großer Entfernung durch die Leere schwebten.

Dann fiel es ihr ein. Acheron. Irgendwie war sie nach Acheron gekommen.

Erst jetzt fiel ihr die Stimme auf. Hinter einem mit einem Brunnen versehenen Hügel, der kaum zehn Schritt von ihr entfernt lag, sprach jemand. "Was macht ihr denn hier?" konnte sie noch verstehen.

Simue:
Er hatte die Hitze des Feuers bereits gespürt. Krassak war überzeugt, dass sein Leben verwirkt war, als er auf einmal das helle Licht vor sich sah. In einem letzten, verzweifelten Akt sprang er hinein, ohne irgendeine Ahnung, was das Licht sein könnte.

Und dann fiel er. Nicht weit, nur einen halben Meter, bevor er stecken blieb. Er sah nach unten, doch dort war nur Dunkelheit. Also blickte er nach oben. Auch dort erblickte er im ersten Moment nichts als Dunkelheit, doch dann erkannte er etwas Vertrautes. Einen Würfel, der seine Bahn in der Leere des Himmels zog.

Er steckte in einer Art Tunnel fest, das obere Ende gerade noch in Reichweite seiner Hände. Er würde es schaffen, sich alleine hier heraus zu ziehen, aber es würde nicht leicht werden.

Nicht weit entfernt hörte er eine unbekannte männliche Stimme. Doch durch die Wände des Tunnels, in dem er steckte, wurde die Stimme so verzerrt, dass er keine genauen Worte verstehen konnte.

Stugir:
Angst. Hitze. Tod. War das Licht in das er getreten war nur eine weitere Manifestation des Atems des Drachens? Steckte er fest im Niemandsland zwischen Leben und Tod? Eins war sicher, untätig würde er hier nicht steckenbleiben.
Krrassak streckt seine Hände, eigentlich sollte man eher von Pranken sprechen, und sucht sich tastend einen festen Halt an der Kante. Langsam versucht er seine schmerzenden Muskeln anzuspannen. Immer stärker sieht man die Sehnen und Venen hervortreten. Ein Schrei löst sich aus seiner Kehle. Laut, tief, brutal, gewaltig. Mit dem Schrei vergrößern sich seine Muskeln noch mehr.[1] Sein Kopf verfärbt sich rot. Die Steine die seine Hüfte umgeben zerbrechen. Und er zieht sich aus dem Loch. 1. Rage

Mystral Wolkenglanz:
"Ich.. wir... Mystral schaute auf ihre Hände hinab, dann um sich.. Einige Momente lang gaffte sie einfach nur die Umgebung an, liess sich dann schwer an einen der Bäume sinken. "Das wars. Jetzt finden wir ihn nie mehr.. Wo auch immer wir hier sind, hier ist er sicher nicht vorbei gekommen."

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln