Autor Thema: Schwarze Wolken - Fortsetzung  (Gelesen 42721 mal)

Beschreibung: Ingame

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Menthir

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Schwarze Wolken - Fortsetzung
« Antwort #15 am: 20.04.2010, 22:17:23 »
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:22:24 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Während Tamanar sich mit geübten Bewegungen und ausreichendem Wissen an die Behandlung des Sterbenden machte, rückten die anderen immer mehr in das Interesse der verbliebenden Besucher, die noch weniger wurden, da drei weitere Gäste vorsorglich lieber das Gasthaus verließen, bevor sie noch mehr verstörende Dinge erleben mussten. Sie ließen sich auch durch den heftigen Hagelschauer nicht abschrecken, welcher kurz in seiner ganzen Stärke zu sehen war, da die Tür für einen Moment offen stand, ehe sie mit ausreichender Kraft zugeschlagen wurde. Heftiger als notwendig gewesen wäre, doch schien der Besucher ein wenig mit einer heftigen Windbö zu kämpfen. Doch der Lärm wurde noch weiter gesteigert, als ein Blitz den kleinen Schankraum ausleuchtete und der Donner unmittelbar darauf folgte. Er war im See eingeschlagen und entfaltete nun seine grausam grollende Melodie, welche sicherlich nur von den scheulosesten Talosgläubigen als wirkliche Harmonie verstanden werden konnte.

Thargosz schüttelte den Halbling zwar und unterbrach auch die rhythmischen Bewegungen des helfenden Halblings für einen Moment, doch unbeirrt bearbeitete der Hundebesitzer den leblosen Körper des Wirtes weiter und versuchte ihn hin und wieder auch mit seinem Atem mitzuversorgen. Dessen Hund, Brummbär, beobachtete sein Herrchen hechelnd und wedelnd. Dabei versuchte er den Jungen davon zu überzeugen, dass dieser den Hund streichelte. Brummbär kämpfte tapfer gegen den sich wiederholenden Donner an.
Die Geschichten von Humanoiden, welche nach solch einer ungewöhnlichen Behandlung zurück ins Leben fanden, waren breit gestreut und normalerweise verstanden sich vor allem die Priester des leidenden Gottes auf diese Art der Heilung. Doch auch der Halbling bewies seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Mit einem tiefen Keuchen, welches immer mehr zu einem kräftigen Husten wurde, begünstigt durch das starke Riechsalz, kam der alte Mann langsam wieder zur Besinnung und damit auch zurück ins Leben. Der Mann riss die Augen weit auf und sagte nichts. Er bemühte sich um ruhigen Atem und lächelte den Halbling, der sich als sein Lebensretter entpuppte, müde und ermattet an. Tamanar konnte sehen, dass der Mann wieder lebte, aber er würde weitergehende Hilfe brauche. Zumindest eine Betreuung über Nacht.

Ein zweiter heller Blitz zuckte über den Himmel, schlug diesmal aber nicht auf der Erde ein, sodass der Donner zwar nicht so laut, aber immerhin bedrückend nahe war. Von draußen hörte man die Rufe der drei Gäste, welche die Taverne vor wenigen Minuten verlassen hatten und sich nun darüber berieten, zu welchen Unterstand sie nun laufen sollten. Erst waren ihre Stimmen dann nur noch leiser werdend zu vernehmen und nach einem weiteren Donnerschlag waren ihre Stimmen soweit entfernt, dass sie nicht mehr zu vernehmen waren. Stück für Stück wurde der Hagel derweil auch durch dicke Wassertropfen abgelöst und ein Schauer prasselte nun über Baldurs Tor. Schwemmte die Felder in der Umgebung der Stadt weiter auf. Das Wetter schlug Kapriolen, die es noch nie schlug. Solch ein mieses Wetter, und dies seit Wochen, hatte noch keiner der Abenteurer erlebt und es schlug sichtlich auch deren Laune. Zumindest hatten die Besucher des Schiffsbruchs wohl auch zurecht die Annahme, dass Thargosz unter diesem Wetter leiden musste. Wie sonst sollte man sich solche Ausbrüche und die Androhung von Schläge erklären können? Es gab bekannte Monstren allenthalben, doch in ihrer Stadt? Das kannten die Besucher nicht. Der dicke Besucher, welcher es beinahe gewagt hätte, Thargosz etwas entgegenzuhalten, brummte etwas vor sich hin, zog sich aber weiter zurück, in die letzte Ecke. Dieser Tayaner schien ihm furchtbar.
Bei anderem Wetter hätte vielleicht auch einer der nun vollständig verängstigten Besucher, die noch nicht alle wieder mitbekommen hatten, dass der Wirt zurück unter den Lebenden war, versucht die Flammenden Fäuste zu rufen, damit diese für Ordnung sorgten und ihnen diesen bedrohlichen Glatzkopf vom Leibe hielten. Doch dazu mussten sie die Taverne verlassen. Durch den Regen hallten die Rufe nicht weit genug, da die Flammenden Fäuste sicher auch bei diesem Wetter in einer Barracke warteten. Sie würden an dem Tayaner vorbei müssen. Und schon gar nicht konnten die Besucher wissen, welch Ironie es war, bei dieser Bedrohung an flammende Fäuste zu denken...
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Tamanar Schattenfuß

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Schwarze Wolken - Fortsetzung
« Antwort #16 am: 22.04.2010, 22:13:22 »
Tamanar war die Erleichterung im Gesicht anzusehen als der Wirt wieder zu sich kam. Den Tayaner hatte er einfach ignoriert und weitergemacht. Und schliesslich waren seine Bemühungen ja auch von Erfolg gekrönt. Er kramte aus seinem Rucksack einen Wasserbeutel hervor und flösste dem Wirt etwas davon ein, wenn er das wollte.
"Trinkt einen Schluck, das wird Euch helfen, etwas zu Kräften zu kommen.". Zum Glück war das Wasser sauber. Schliesslich hatte er Brandobaris am Morgen darum gebeten Zwillingsherzs und sein Wasser zu säubern.
Dann wandte er sich an die Menge im Gasthaus: "Kennt einer von Euch einen Verwandten vom Wirt? Oder kann sich heute Nacht um ihn kümmern? Oder gibt es hier um die Ecke einen Heilkundigen, der das übernehmen könnte?" Fragend blickt er die verängstigten Leute an.

Menthir

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Schwarze Wolken - Fortsetzung
« Antwort #17 am: 25.04.2010, 23:06:09 »
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:23:00 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Der Wirt blickte noch etwas überrascht drein und schien noch nicht wieder ganz angekommen sein. Er musste sich erst einmal beruhigen und die Situation verdauen. Einen kleinen Schluck Wasser zu sich zu nehmen, erschien ihm da recht sinnvoll, weshalb er sich vom Halbling einen Schluck geben ließ, den er mühevoll runterschluckte. Nach dem Schluck ließ er sich wieder zu Boden sinken und atmete erst einmal tief durch. Das Aufrichten, um etwas Flüssigkeit zu sich zu nehmen, war anstregend gewesen. Über den Inhalt des Wasserschlauches machte der Wirt sich wohl keine Gedanken, sonst hätte er in dieser Zeit keinem Wasser dieser Welt getraut. Schon gar nicht, wenn es aus der Nähe der Stadt kommen könnte.

Tamanars Worte ließen die Tavernenbesucher bedrückt zu Boden schauen. Es war offensichtlich an der Fassung der gemeinen Besuchers, wie sehr er momentan in der Lage war, für sich selbst zu sorgen. Und dieser Verfassung noch einen Kranken an den Hacken haben zu müssen...
Schließlich stand der dickliche Mann auf, der Thargosz zumindest gedanklich die Stirn geboten hatte, und vielleicht mochte er darüber nachdenken, dass er somit zumindest stillen Widerstand leistete, wenn er die Fehleinschätzung des Flammenkriegers nutzte und sich des doch lebenden Wirtes annahm. Vielleicht war dies als Zeichen zu verstehen, hatte der Wirt ihnen doch auch in dieser schweren Zeit ein geselliges Heim geboten, so schwer das in dieser verfallenen Taverne vorstellbar war. Der dickliche Mann blickte den Halbling mit schwerem Blick an und atmete hörbar durch.
„Es tut mir leid, mein Freund Halbling. Aber wovon sollen wir ihm helfen? Es hat nicht jeder eure heilenden Hände. Und wovon sollen wir ihn auf die Beine helfen? Wir haben keine Betten frei und mit Nahrung ist es noch schwerer. Ihr müsstet uns wohl zumindest die ganze Nacht anleiten...“, dann setzte der dickliche Mann sich wieder hin. Vielleicht wollte er erst helfen und dann hat er doch das Problem gesehen, vielleicht war er auch nur ein außerordentlicher Feigling. Vielleicht erkannte er in Thargosz Worten auch eine gewisse, wenn auch grausame, Wahrheit. Vielleicht hätte Rutherford tot bleiben sollen.
Zumindest hatte er das Wort für die Gruppe, um ihn herum ergriffen. Eine Gruppe, welche sich mit Sicherheit nur noch im Schiffsbruch aufhielt, da Thargosz zwischen ihnen und dem Ausgang stand. Die mangelnde Zuversicht, das Wetter, die Ereignisse und zu einem gewissen Teil auch Thargosz hatte ihnen die Hoffnung genommen. Ihre Angst lähmte sie soweit, dass sie nicht einmal mehr zu helfen wagten. Was für Zeiten waren dies...
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Tamanar Schattenfuß

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Schwarze Wolken - Fortsetzung
« Antwort #18 am: 25.04.2010, 23:55:28 »
Tamanar überprüfte nochmal, ob die Lebenszeichen bei dem Mann stabil waren und erhob sich dann und ging zu dem Mann herüber. "Mir reicht es schon, wenn Ihr hier einen Moment auf ihn achten könntet, dann gehe ich Hilfe holen. Jemanden, der sich heute Nacht um den Mann kümmern kann. Hier gibt es um die Ecke einen Ilmaterschrein, ich denke die kann ich überreden zu helfen."
Falls der Mann sich so nicht überreden ließ, würde er auch noch ein paar Silberstücke springen lassen. Er hatte keine Zeit zu verlieren, sie lief ihm durch die Finger und es gab noch viel zu erledigen bis morgen früh.

Thargosz

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« Antwort #19 am: 26.04.2010, 11:57:48 »
Thargosz brauchte ein paar Augenblicke bis er begriff, dass der Wirt tatsächlich nicht tot war. `Der Kurze hat den Greis tatsächlich wieder hingekriegt, aber warum? Der Alte macht es doch höchstens noch 'ne Woche!` Dann wandte er sich dem Dicken zu: "Soso, mit Nahrung soll es also knapp sein im Moment. Ja stimmt jetzt sehe ich es auch wie abgemagert Ihr seid. Man kann ja schon fast durch Euch hindurchsehen!" Thargosz lachte kurz auf, nur um im nächsten Augenblick ganz dicht an den Mann heranzutreten und ihn mit kalter Stimme anzusprechen: "Es sieht für mich ganz so aus als wenn Ihr Euch über uns lustig machen wolltet, mein Herr. Und ich mag es gar nicht wenn man sich über mich lustig macht. Ihr seht beileibe nicht so aus als wenn Ihr Hunger leiden müsst, also wird der ein oder andere Brotkrumen für einen Mann der Euch Tag für Tag bedient hat wohl noch drin sein..."
Genauso schnell wie Thargosz sich zu dem Dicken hingewendet hatte, wendete er sich auch wieder ab und stellte sich neben den Gnom: "Gut Gramnir, du willst einen Plan? Hier ist er: Wir warten bis morgen früh gehen zum Hafenbecken, töten alle die dort das Kind in Tyrannos Namen taufen wollen, schnappen uns das Kind und verziehen uns wieder. Das ist doch mal ein Plan nach meinem Geschmack. Nun ja vielleicht sollten wir vorher das Hafenbecken ein wenig beobachten um zu sehen wieviele von Tyrannos Speichelleckern da sind, aber letztlich kommt es mir nicht darauf an wieviele von diesen Maden ich zertreten muss." Entspannt lümmelte sich Thargosz auf einen Stuhl und wartete die Antworten der Anderen ab.

Tarator DoUrden

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« Antwort #20 am: 27.04.2010, 01:03:32 »
Tarator verfolgte das ganze Geschehen still von seinem Platz an der Bar aus. Beim Auftritt des Geistes versuchte er möglichst unbeteiligt zu tun. In Wirklichkeit jedoch, löste allein die drastisch veränderte Erscheinung dieser merkwürdigen Person Verwunderung bei ihm aus. Das wirre Gerede vermochte der Dunkelelf schon gar nicht einzuordnen, wirkte er doch bei ihrem ersten Zusammentreffen sehr gefasst scharfsinnig. "Was für ein Spiel treibt dieser Geist?".
Immer noch verzweifelt am grübeln, was das alles zu bedeuten hatte, bemerkte er Rutherfords Zusammenbruch erst, als der Halbling ihm zu Hilfe eilte. Er hätte seinen Tod doch ein wenig bedauert - immerhin jemand mit dem er reden konnte, jemand der nicht mit einem verabscheuenden Blick einen großen Bogen um ihn machte -, doch er konnte nicht umhin, dem Kahlkopf ein Stück weit beizupflichten.
Jedenfalls musste er sich jetzt darum kümmern, dieser scheinbar nicht nur optisch sehr bunten Gruppe beizutreten. Er erhob sich von seinem Barhocker und ging zum Tisch der Gemeinschaft.
"Wie ich sehe, habt ihr morgen früh einen Auftrag zu erledigen." Er ließ seine Hände auf die Griffe von Krummsäbel und Dolch fallen. "Diese hier könnten euch dabei sehr hilfreich sein." Auffordernd schaut er in die Runde und lässt dir unausgesprochene Frage in der Luft hängen.
« Letzte Änderung: 27.04.2010, 01:04:07 von Tarator DoUrden »

Gramir Knäulbart

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« Antwort #21 am: 27.04.2010, 10:23:15 »
Auch wenn Cephyrons und Thargosz Idee wohl dasselbe besagten, klang der Vorschlag des Genasi um einiges vernünftiger und der des Thayaners ärgerte Gramir, da es einen gewissen Grad an Unkooperation deutlich werden ließ. Entsprechend fällt dann auch seine Reaktion aus.
Mir gefällt Cephyrons Idee sehr gut, wir sollten das so versuchen. Thargosz kann ja vielleicht nochmal über seine Einstellung nachdenken, während er sich dort in seiner Selbstherrlichkeit über den Stuhl hängt." Er schaut ihn dabei nicht einmal an, sondern Cephyrons Idee mit den anderen abnickt.
Als der Dunkelelf ankommt, verfinstert sich sein Gesicht und im Moment so richtig in Stimmung, antwortet er.
"Diese Dinger da haben bei einigen deiner Kumpanen dafür gesorgt, dass ich sie töten musste. Dein Volk ist abgrundtief bösartig und wir wollen nichts mit dir zu tun haben. Zieh also Leine ehe du dasselbe Schicksal erleidest wie deine Brüder."
« Letzte Änderung: 27.04.2010, 11:27:57 von Gramir Knäulbart »

Thargosz

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« Antwort #22 am: 27.04.2010, 17:48:04 »
Thargosz grinste als er Gramnirs Worte hörte. `Thargosz kann ja nochmal über seine Einstellung nachdenken... Aus welchem Buch für Kindererziehung hast du das denn, Kleiner? Naja mir solls egal sein. Letztendlich hat Sturm ja so ziemlich das Gleiche vorgeschlagen wie ich.` Dann sah er den Dunkelelfen an: `Die dunklen Spitzohren verehren doch diese verrückte Spinnengöttin und die ist jawohl nicht gerade auf "Du und Du" mit Tyrannos. Also kann man ihm wohl vorerst zumindest in dieser Hinsicht trauen - naja soweit man einem Dunkelelfen überhaupt trauen kann...` Er stand auf und sah ihm in die Augen: "Ich für meinen Teil weiß einen Dunkelelfen lieber an meiner Seite als in meinem Rücken. Schließlich sind eure Fähigkeiten im Kampf durchaus beachtenswert. Meinetwegen könnt Ihr uns begleiten. Hört nicht auf den Kurzen. Der ist selber erst seit kurzem dabei und weiß noch nicht genau mit wem er es hier zu tun hat. Aber wenn Ihr uns verraten solltet, werden wir euch leiden lassen - sehr leiden lassen. Ich weiß, dass die Folterkünste der Dunkelelfen berüchtigt sind, aber glaubt mir auch wenn wir nicht so einfallsreich sind wie ihr, leiden lassen können wir Euch trotzdem! Also wenn Ihr Euch am Riemen reißt, seid Ihr mir herzlich willkommen." Thargosz lächelte und streckte Tarator die Hand entgegen. `Immerhin einer mehr bei dem ich weiß, dass er sich nicht in die Hosen scheißt wenn es Messerarbeit zu erledigen gibt...`

Zwillingsherz

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« Antwort #23 am: 29.04.2010, 22:23:19 »
Zwillingsherz war noch immer verängstigt von dem Auftauchen Geistes, doch schockierte ihn auch die Möglichkeit, dass die anderen wirklich eine Kind oder andere Personen töten wollten.
"Im Idealfall dann schaffen wir es, dass niemand getötet werden muss. Wir sind in einer Stadt und in keiner Schlacht. Es gibt in manchen Landschaften vielleicht Krieg, doch müssen wir das Töten nicht auch noch selbst in die Stadt bringen. Das tun schon andere für uns."
Er war jedoch auch davon beeindruckt, dass sein Begleiter es geschafft hatte den Wirt vor dem Tod zu bewahren und gratulierte ihm dazu. "Das ist eine wirklich beeindruckende Leistung gewesen. Ich wusste gar nicht, dass soetwas möglich ist."

Cephyron

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« Antwort #24 am: 30.04.2010, 00:41:29 »
Cephyron  war zufrieden mit dem Verlauf des Gesprächs. Man schien seinem Plan, der dem des Flammenkriegers in der Tat nicht unähnlich war, weitestgehend zuzustimmen, und der Wirt war wohl auch über den Berg. Er durchdachte dann die Worte von Thargosz. Für seinen Teil hatte er Dunkelelfen am liebsten gar nicht, erst recht nach den letzten Ereignissen und dem noch immer nicht abgeklungenen Leuchten in seiner Kniekehle. Wie dem auch sei, er würde, sobald sich der Dunkelelf vielleicht als ertrauenswürdig erwiesen hatte, ihn vielleicht um seine Meinung zu dem Fluch – so vermutete er – befragen, sollte er bis dahin noch keinen ausreichend begabten Heiler gefunden haben. Es war sicherlich ganz praktisch, für den Fall der Fälle einen Mörder dabei zu haben, der weniger Gewissen aufbrachte als jeder andere in ihrer Gruppe. So würde der Auftrag wenigstens zu Ende geführt werden, und sollten sie erwischt werden, würde man sich wohl zuerst um den Dunkelelfen kümmern.

Innerlich fluchte er. Dieser Geist hatte es ihm unmöglich gemacht, in absehbarer Zeit vor dem nächsten Aufbruch noch eine Versorgung für seine Verletzung zu finden. Vielleicht musste er lernen, wie er seine Begabung, auf dem Wind zu schweben, besser und länger einsetzen konnte. Es würde ihm mit Sicherheit einiges an Mühe und Leid ersparen. Ihm fiel da noch etwas anderes ein, etwas, was er bislang noch bedacht hatte, und was in den Schrecken des Abends vielleicht untergegangen war, oder was er einfach nicht mitbekommen hatte: Die Frage nach einer Unterkunft. Er hoffte, dass sie hier vielleicht ein Bett bekommen könnten, vielleicht als Dank für die Rettung des Wirtes. Auch, wenn es vielleicht unpassend erscheinen mochte, sprach er es laut aus, um den Gang ins Bett zu beschleunigen: „Freunde, ich bin fürchterlich erschöpft, diese Reise hat in mir den Wunsch nach einem Bett – wenn auch nur für eine Nacht  - wachsen lassen, wie kaum sonst etwas. Lasst uns also die Planungen für morgen vorantreiben, damit wir uns mal wieder ordentlich ausruhen können.“

Gramir Knäulbart

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« Antwort #25 am: 30.04.2010, 10:48:18 »
Gramir traute seinen Ohren nicht. Hatten die anderen tatsächlich die Vorfälle aus der nahen Vergangenheit komplett vergessen, dass sie so leichtsinnig wurden? Wie konnten sie soo unvernünftig handeln, dass niemand Protest einlegte? Wollte sie tatsächlich einen Dunkelelfen in ihrer Gruppe akzeptieren? Sie wurden doch durch eine gemeinsame Vision zusammengehalten, jeder von ihnen hatte gesehen, welch schlimmes Schicksal sie erwarten würde, wenn sie scheiterten, doch ein Dunkelelf kam da doch niemals drin vor. Wie konnten die anderen so dumm sein?
Gramir stand auf, als er mit seiner Ablehnung alleine zu sein schien und ging zum Wirt um dort zu schauen ob er ihm noch irgendwie helfen konnte und schließlich, sollte sich eine passende Gelegenheit bieten, nach einem Zimmer für die Nacht zu fragen, nach einem Zimmer, am besten mit 4 oder noch besser 5 Schlössern.
Sollte der Wirt allerdings zu geschwächt sein, sodass es unhöflich war ihn auf ein Zimmer anzusprechen, würde er sich nur um ihn kümmern und bei ihm bleiben, ab und zu zu seinem Tisch schauend.

Menthir

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« Antwort #26 am: 30.04.2010, 21:18:30 »
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:25:00 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Der dickliche Mann blickte den Halbling an und nickte dann seufzend, wobei er sich über sein leicht speckiges Kinn strich. „Für einen Moment kann ich wohl über ihn wachen, sofern dass in meiner Macht steht. Aber macht euch nicht zu viel Hoffnung, dass die Ilmaterfreunde euch wohl geneigt sein werden, werter Halbling. Sie kümmern sich zwar um jedwedes Leid, aber alle scheinen sich alleine auf die Tragkraft ihrer Schultern dieser Tage zu verlassen. Das mag auch bei diesem Volk zu Unhöflichkeit führen.“ Die Stimme des Mannes war ein wenig bitter, seine Stimme war noch immer ein wenig aufgekratzt und daher rau, aber je mehr er sich wieder zu sprechen getraute, desto offenkundiger wurde, dass seine Stimme normalerweise gewohnt war, viel zu sprechen. Die Klangfarbe seine Stimme wurde stets angenehmer.

Zumindest bis Thargosz sich den Mann zur Brust nahm und ihn mit seiner brachialen Art einschüchterte. Der Schritt auf ihn zu, verängstigte den Mann weiter und weiter.  Schweiß trat ihm auf die Stirn. Die Worte jedoch, welche der Tayaner an ihn richtete, schienen die Furcht aus seinem Mark zu bannen und langsam zu blanken Trotz zu werden. Als Thargosz den Mann soweit zurückgetrieben hatte, dass er auf einen Stuhl hätte sinken können, da er ihn in den Kniekehlen hatte, blieb er stehen und bekam eine eiserne Grimasse. Dann polterte er los mit zorniger Stimme.
„Was? Ihr erdreistet euch? Mich einen Fettwanst schimpfen, während ihr selbst wohl genährt in diese Stadt kommt? Dass ich nicht lache! Jetzt! GENAU JETZT! MACHE ICH MICH ÜBER EUCH LUSTIG!" Seine Stimme wurde immer lauter bis er die letzte Worte mit schreiendem Nachdruck äußerte.

Tamanar konnte derweil sich davon überzeugen, dass es dem Wirt Rutherford langsam besser ging. Oder zumindest ging es ihm nicht schlechter, das konnte der Halbling feststellen. Der dickliche Mann, welcher von der Situation mehr als eingeschüchtert gewesen war, der Geist trug sicherlich seinen Teil dazu bei, schien langsam durch die Situation verändert zu werden. Ob es zurückkehrender Mut oder steigende Verzweiflung war, konnte man kaum erkennen.
Gramir hingegen musste jedoch feststellen, dass trotz des stabilen Zustandes des Mannes keine ausgeprägte Konversation mit dem Wirt möglich war. Er lag einfach schwer atmend auf dem Boden und wurde sich langsam wieder seiner Umwelt gewahr. Vielleicht glücklich den Herzanfall überlebt zu haben, vielleicht auch einfach ermattet.
Draußen wurde der Regen nach einem kräftigen Donner nochmal stärker.
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Tamanar Schattenfuß

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« Antwort #27 am: 30.04.2010, 23:41:52 »
Das sowohl der Mann wie auch Gramir sich um den Mann kümmern würden und die Gruppe offensichtlich noch hier bleiben würde, stimmte ihn schon etwas frohgemuter. Das der Dunkelelf sich anbot zu helfen überraschte ihn dafür um so mehr.
Dankbar nickte er dem Gast und Gramir zu und trat dann zuerst wieder zum Tisch, wenn auch nur für kurze Zeit und wandte sich an Thargosz und den Dunkelelfen: "Nun, zu unserem Glück bist Du weder der Sprecher in unserer Gruppe Thargosz, noch hat sich einer der Anderen bisher dafür ausgesprochen, das wir uns von ihm helfen lassen. - Alleine die Gesetze dieser Stadt, halten Dich Dunkelelf und deinesgleichen innerhalb dieser Mauern am Leben. In vielen anderen Städten Faeruns wärst Du wahrscheinlich nicht mal lebend durch das Stadttor gekommen. - Ich kann nicht für die Anderen sprechen, aber was mich angeht, würde ich nicht mal weiter darüber nachdenken, bevor ich weiß wer Du bist und was Dich motiviert hat, uns anzusprechen. Ich habe aber jetzt keine Zeit." Er wandte sich an die Anderen. "Ich war vor einiger Zeit recht lange in der Stadt und werde versuchen einen Freund ausfindig zu machen, der uns hoffentlich mit ein paar mehr Informationen versorgen kann und womit wir dann hoffentlich besser plannen können, was wir tun. Und ich muß vorher noch beim Ilmater-Schrein vorbei um Hilfe für unseren Gastgeber herzuschicken. Ich denke, ich werde in ein bis zwei Stunden wieder zurück sein." Er warf nochmal einen abschätzenden Blick zu dem dunkelhäutigen Elfen. "Was mich angeht, bin ich dagegen ihn einzuweihen. Falls Ihr," dabei wendet er sich Tharagosz und dem Dunkelelfen zu "Gramir UND Zwillingsherz überzeugen könnt, das er uns eine Hilfe und keine Gefahr ist, soll es mir recht sein, wenn er uns begleitet." Dabei betont er das "und" besonders.
Dann wendet er sich nochmal an Gramir und den Mann:
"Ich schicke jemandem vom Tempel her, das ist ja nicht weit, aber vielleicht wird es einen Moment dauern bis sie hierher kommen." Dann geht er nochmal zu Gramir und flüstert ihm zu: "Und versuch etwas aus dem Jungen herauszubekommen. Wahrscheinlich weiß er gar nichts, was für uns wichtig sein könnte, aber mein Gefühl sagt mir etwas anderes!"
Dann rief er Brummbär zu sich, der bei dem Jungen eh keine großartige Reaktion hervorgerufen hatte, wickelte sich in seinen wetterfesten Umhang und machte sich mit Brummbär auf den Weg zum Ilmaterschrein.
« Letzte Änderung: 30.04.2010, 23:46:19 von Tamanar Schattenfuß »

Zwillingsherz

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« Antwort #28 am: 06.05.2010, 12:10:00 »
"Ich halte nichts von dem Dunkelelf und das habe ich bereits beim Eintreten gesagt. So als könnten wir einem von ihnen vertrauen nachdem wir doch alle wissen was in den Tunneln passiert ist oder habt ihr das alle schon wieder vergessen. Wen wir verloren haben? Zwei unsere Freunde sind dort gestorben, wo diese Elfen waren."
Nach einer Pause fügte er noch etwas hinzu.
"Wir sollten uns nun zur Ruhe begeben, denn wir müssen morgen früh raus, um dafür zu sorgen, dass wir wieder von hier wegkommen und zwar ohne das ein Kind getötet wird."
dabei schielt er zu Thargosz. Ihm gefiel nicht, dass dieser so schnell klein bei gegeben hatte, wo er doch normalerweise den Sturrkopf eines Zwerg hatte.

Thargosz

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« Antwort #29 am: 06.05.2010, 20:50:27 »
Verärgert und auch ein wenig erstaunt sah Thargosz den Dicken an:`Donnerwetter hat da jemand von Kraft geträumt? Du würdest mir glatt Angst machen, wenn du nicht so lächerlich wärst.`  "Nun gut, der Wirt scheint euch genauso wenig zu bedeuten wie mir. Ich hätte mir denken können, dass euch euer eigener Magen wichtiger ist als der eines Fremden. Mir solls gleich sein, dann lasst ihn halt verrecken!" Dann wandte er sich von dem Dicken ab. Er war es leid zu diskutieren, vor allem mit so unwichtigen Leuten wie ihm.
Sein Blick wanderte zum Dunkelelfen und Thargosz zuckte entschuldigend mit den Schultern: "Tut mir Leid, ich hätte lieber einen gewieften Dunkelelfen an meiner Seite als diese ganzen Schönwetter-Kämpfer, aber ich habe ganz ehrlich nicht die Lust mich schon wieder mit Herzchen (dabei deutete er mit dem Kopf in Zwillingsherz Richtung) und den anderen beiden Knirpsen zu Streiten. Ich habe lange genug versucht klarzumachen, dass dies hier kein Kampf zwischen Gut und Böse ist, sondern zwischen verschiedenen Weltanschauungen, aber die sehen die Welt halt schwarz-weiß."
Thargosz beugte sich ein wenig vor und flüsterte dem Drow zu: "Aber sie können wohl nicht verhindern, dass Ihr euch zufällig morgen am selben Ort wie wir aufhalten könntet!" Dann wandte er sich an Sturm: "Mir gefällt die Vorstellung eines warmen Bettes auch recht gut. Ich werde dir folgen!"