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Autor Thema: Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden  (Gelesen 59457 mal)

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Guillaume d'Eveque

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Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #15 am: 03.05.2010, 19:47:57 »
"Nun, das scheint mir die einzige Lösung für dieses Rätsel zu sein", antwortete Guillaume dem Mwangi.

"Nur hoffentlich enden wir dann nicht mit einem Dolch im Rücken," fügte er etwas misstrauisch in Gedanken noch an, "wer weiß schon, welche unliebsamen Überraschungen diese... Spelunke bereithält..."

Als dann der Pharasmit aus den Schatten trat und sich selbst vorstellte, deutete auch Guillaume eine Verbeugung an.

"Ein Diener der Herrin der Gräber, welch überaus interessante Konstellation..."

"Ich grüße auch euch, Malachias. Verzeiht mir, aber ich muss euch leider korrigieren: Ich war einmal Herr von Ibelin, und bin es jetzt nicht mehr, zumindest dem Gesetze nach."

Die Art und Weise, wie Guillaume den letzten Satz formulierte, zeigte den anderen deutlich, dass der Adlige den Status Quo nur sehr zähneknirschend akzeptierte. Und in der Tat, einzig die geschworenen Eide dem Wächter-Lord von Finismur gegenüber, dessen Wort Gesetz ist, hielten Guillaume davon ab, sich Ibelin zurückzuholen, zumal er genau wusste, dass er das Lehen nur durch Betrügereien und Intrigen verloren hatte.

"Anscheinend kennt ihr Pandion, den ihr als Freund bezeichnet, etwas besser als wir anderen. Vielleicht mögt ihr also etwas Licht ins Dunkel unserer Einladungen bringen?"

Interessiert blickt Guillaume den aristokratisch anmutenden Mann an.

Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #16 am: 04.05.2010, 08:39:09 »
Ahmad nickte den beiden Neuankömmlingen knapp zu. "Ahmad ad-Duri al-Bulani. Es freut mich außerordentlich in einer solch geheimnisvollen Nacht so ehrenwerte wie lautlose Leute kennenzulernen, die wohl ebenfalls an diesem mysteriösen Spiel teilnehmen werden."

Der Kelshite begutachtete die beiden Männer genau. Sein Blick ruhte ein wenig länger auf deren Bewaffnung, Kleidung und Schmuck, dann hörte er wieder aufmerksam Guillaume d'Eveque zu und erwartete Malachias' Antwort auf die Frage des Paladin.

Zon-Kuthon

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Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #17 am: 04.05.2010, 13:05:11 »
Während der Krieger aus dem fernen Katapesh die anderen Kundschafter eindringlich beobachtete, entging ihm das Flattern in den Schatten über ihren Köpfen. Er sah nur wie sie überrascht nach oben blickten.



Von ihrer Position konnte Rhyatril das Flattern ebenso vernehmen. Gewarnt spannten sich ihre Muskeln in einer kampfbereiten Stellung an, dann sah sie die Silhouette eines mächtigen, dunklen Raubvogels über die silberne, unvollkommene Scheibe des Mondes ziehen.
Nach einem langen Moment der Stille entspannte sie sich wieder.

Noch immer blickte sie auf das strahlende Antlitz des Mondes. Das Gesicht Desnas im Nachthimmel, der Göttin der Träume, des Glücks, der Sterne und der Reisen. Nach dem Stand des Himmelskörpers zu urteilen war es schon spät am Abend.
« Letzte Änderung: 04.05.2010, 13:05:28 von Zon-Kuthon »

Rhyatril

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Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #18 am: 04.05.2010, 15:22:11 »
Die etwas abseits sitzende Elfin stand auf und ging zu einem Fenster in der Nähe der sich langsam erweiternden Gesprächsgruppe herüber, als die meisten von ihnen das Flattern hörten. Eine Weile blickte sie in den Nachthimmel und einen Moment lang verharrte ihr verträumter Blick noch auf der Mondscheibe, ehe sie sich wieder dem Raum widmete.

“War wohl ein Raubvogel; ein prächtiges Tier,” sagte sie, ohne direkt jemanden zu addressieren.
« Letzte Änderung: 04.05.2010, 19:47:14 von Rhyatril »

Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #19 am: 04.05.2010, 17:03:36 »
Neugierig folgte Ahmad den Blicken der anderen Kundschafter. Der Krieger senkte wieder seinen Blick, blieb dennoch wachsam. Als die abseits stehende Elfe einen prächtigen Raubvogel erwähnte, hob Ahmad erneut seinen Kopf, um den nächtlichen Himmel abzusuchen. Solch ein Tier hätte er gerne gesehen.

Malachias

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Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #20 am: 04.05.2010, 18:51:18 »
Malachias war klar, dass er mit dem Titel des Rittersmannes auf einem schmalen Grat wanderte und seine Befürchtungen bestätigten sich.
So so... ein ehemaliger Adeliger also ohne Grundbesitz. Welch Schicksal!
Kurz an seine eigene Vergangenheit erinnert, lächelte Malachias freundlich und nickte kenntnisnehmend.
Den Blick des Garundi nahm er sehrwohl als das wahr, was er auch bedeutete.
Misstrauen ist gut. Zumindest anfangs. Wir sollten uns jedoch schnell aneinander gewöhnen.
Gerade wollte er zu einer Antwort ansetzen, als er ein Geräusch im Himmel vernahm. Kein Zufall konnte es sein, dessen war er sich sicher. Denn Zufälle wäre geradezu absurd in diesem Moment und dieser Konstellation. Doch konnte er nichts ausrichten und beließ es dabei. Wessen Familiaris oder Spion es auch immer gewesen sein mochte, viel zu erfahren gab es noch nicht.
An Guillaume gewand gab er endlich die Antwort:
"Nun, es ist so, dass ich Pandion lange nicht mehr gesehen habe und er seiner typischen Geheimniskrämerei frönt, wie mir scheint. Er lud mich ein, an einem bestimmten Kartenspiel teil zu nehmen, obwohl er sich meiner Abneigung gegenüber der Spielerei durchaus bewusst sein sollte. Also denke ich, dass es sich um etwas anderes handeln muss. Das Kartenspiel könnte ein Code sein oder einfach ein vorgeschobener Grund, mich hierher zu bitten. Und wie könnte ich seiner Bitte nicht entsprechen?"
Was aber treibt Euch, Guillaume d'Eveque, Buju und Ahmad al Bulani hierher? Und was wisst Ihr über das Kartenspiel?"
Er räusperte sich einen Moment, als er die Elfe wieder wahrgenommen hatte und winkte dieser bittend-auffordernd zu, sich doch dazu zu gesellen.
« Letzte Änderung: 04.05.2010, 22:02:48 von Malachias »

Rhyatril

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« Antwort #21 am: 04.05.2010, 19:46:37 »
“Ach, ihr seid auch zu diesem Spiel geladen?” sagte Rhyatril als sie sich noch ein paar Schritte an die Gruppe genähert hatte.

“Welch Zufall!” fügte sie dann noch mit einem schelmischen Lächeln an. “Ich habe ebenfalls eine solche Einladung erhalten.”

Erst dann nickte sie den anderen Anwesenden freundlich zur Begrüßung zu.

“Einen guten Abend, die Herren. Ich bin Rhyatril Mondlied, Kundschafterin aus den Elfenlanden.”

Auch wenn dieser Zusatz mehr als offensichtlich war.

Buju

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Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #22 am: 07.05.2010, 10:28:47 »
Als sich zuerst der Pharasmit und dann noch eine Elfe zu der Runde gesellten, blickte Buju verwirrt von einem zum anderen und wieder zurück. Für den Mwangi war das alles irgendwie zu viel und verwirrend. So sehr er sich auch anstrengte, er konnte sich keinen Reim darauf machen, was das zu bedeuten hatte. Warum hatten alle hier so eine mysteriöse Einladung bekommen. Irgendwie realisierte Buju, dass er nicht gerade intelligent dreinschaute in seinen Grübeleien. Um das zu überspielen, antwortete er auf die Frage des Pharasmiten. "Ich komme gerade von einer Expedition aus den Mwangiweiten zurück. Wollte Bericht erstatten hier und dann kam die Einladung." Wieder beendete der Mwangi seinen Satz mit einem Klicklaut.

Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #23 am: 10.05.2010, 15:06:14 »
"Ihr scheint meinen wunderbaren Namen falsch verstanden zu haben, ehrenwerter Malachias. Er lautet Ahmad ad-Duri al-Bulani. Ihr vergaßt leider ad-Duri." Die Stimme des Kelshite klang freundlich, aber bestimmt.

Als die Elfe zu der kleinen Männerrunde trat, nutzte Ahmad die Gelegenheit sie genauer zu betrachten. Sein Blick tastete ihren Körper von unten nach oben ab und blickte dann eingehend in die Augen Rhyatrils. "Ahmad ad-Duri al-Bulani, ich stehe zu Euren Diensten." Der Krieger deutete eine knappe Verbeugung an.

Malachias

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« Antwort #24 am: 11.05.2010, 20:57:17 »
Dass er einen Nerv bei dem Südländer traf, hatte Malachias beinahe geahnt. Entschuldigend neigte er kurz seinen Kopf in angemessener Tiefe und meinte:
"Es tut mir Leid, Ahmad ad-Duri al-Bulani. Ich habe mir in der Einsamkeit der letzten Monate wohl meine Manieren abgewöhnt."
Es klang unwahrscheinlich, da der dunkel Gewandete die Etikette nahezu perfekt beherrschte. Doch seine Entschuldigung klang aufrecht und ohne höhnischen Unterton.

An alle gewandt sprach er weiter:
"Es wundert mich schon, dass wir alle den selben Freund, oder besser 'geheimnisvollen Bekannten' haben. Pandion ist für seine mysteriöse und schattige Verhaltensweise bekannt. Aber was mag ein Druide seines Schlages mit einem ordinären Kartenspiel zu schaffen haben?"
Anhand seines Tonfalls wurde klar, dass Malachias gewohnt war Fragen zu stellen. Und sein Blick verriet nichts über seine eigenen Gedanken.
"Und was mag ihn wohl in diese Stadt treiben? Und nach welchen Kriterien hat er gerade uns ausgesucht? Vermag sich jemand von Euch einen Reim auf diese geheimnisvolle Situation zu machen?"

Derweil betrachtete er die Reaktionen der Einzelnen Anwesenden genauestens. Nur um zu sehen, ob sich eine Regung zeigte, oder gar eine Lüge aufgetischt würde. Auch galt sein Augenmerk dem Nachthimmel, an dem sich bereits einmal ein ungewöhnlicher Vogel fand.
Oder war das gar Pandion in seiner bevorzugten Adlerform?
« Letzte Änderung: 11.05.2010, 22:48:18 von Zon-Kuthon »

Buju

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« Antwort #25 am: 12.05.2010, 13:41:26 »
Buju schaute bei dem Gespräch zwischen Malachias und dem stolzen Ahmad ad-Duri al-Bulani von einem zum anderen. In seiner Zeit in Osirion hatte er es mit so manchem Keleshiten zu tun gehabt und kannte ihren Stolz. Dann erwischte Buju sich dabei wie er amüsiert grinste. Schnell wischte er sich einen Speicheltropfen aus seinem linken Mundwinkel und antwortet Malachias. "Also ich hab keinen Schimmer, was Pandion mit uns vorhat. Kenn ihn auch kaum, war nur einmal Mitglied einer von ihm zusammengestellten Expedition. Am schnellsten können wir das rausfinden, wenn wir zu dem Kartenspiel gehen. Oder?" Dann blickte der Mwanig fragend in die Runde.

Guillaume d'Eveque

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« Antwort #26 am: 13.05.2010, 17:26:45 »
"Uns scheint wohl nichts anderes übrig zu bleiben", stimmte Guillaume dem Mwangi zu.

"Wann soll dieses Spiel noch einmal beginnen?"

Rhyatril

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« Antwort #27 am: 17.05.2010, 11:23:52 »
“Also ich kenne diesen Pandion jedenfalls nicht näher und weiß daher auch nicht, wie er auf mich aufmerksam geworden ist oder wie ich zu der Ehre dieser Einladung gekommen bin,” erklärt Rhyatril. “Aber das wird sich ja hoffentlich bald aufklären.”

Zon-Kuthon

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Die Chroniken der Kundschafter - Die Halle der Trunkenen Helden
« Antwort #28 am: 17.05.2010, 21:31:27 »
Und in der Tat war die kleine Gruppe unterschiedlichster Charaktere wenig später auf den nächtlichen Straßen Absaloms. Die Metropole war vom goldenen Licht unzähliger Fackeln, und Laternen erleuchtet. Die prächtigsten Bauwerke erstrahlten in magischen Lichtkegeln, während in den dunklen Gassen der Docks billige Öllampen flackerten oder offenes Feuer seine Umgebung schwärzte.

Je näher die Kundschafter dem Wasser der Bucht kamen, desto belebter wurden die Straßen. Noch immer drängten sich schwitzende Arbeiter, schwer beladene Reisende, zechende Seemänner und anderes umtriebiges Gesindel hier zwischen den Häusern.

Das Grogloch war nicht schwer zu finden. Die Luft wurde zunehmende dichter, schwer von Alkohol und Tabakrauch, die Leute immer betrunkener und die Straßen dreckiger. Im Schein einer alten Schiffslaterne markierten schließlich gekrümmte Holzbalken mit abblätterndem, grünblauem Anstrich den Eingang in die berüchtigte Taverne.
« Letzte Änderung: 17.05.2010, 21:33:38 von Zon-Kuthon »

Rhyatril

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen der trunkenen Helden
« Antwort #29 am: 17.05.2010, 21:46:50 »
Auf dem Weg hatte Rhyatril bemerkt, wie sich die Mienen ihrer Begleiter merklich verfinsterten, als die Gegend immer dreckiger und schmieriger wurde. Auch die elfische Kundschafterin hatte sich schon gefragt, warum man sie ausgerechnet in ein solches Loch eingeladen hatte, aber sie hegte immer noch die Hoffnung, dass sich dies noch aufklären würde.

“Vielleicht sollte ich die Herren noch vorwarnen, denn ihr scheint nicht so wirklich zu wissen, in was für ein Etablissement man uns eingeladen hat...”

Eine kurze, dramatische Pause später, sprach Rhyatril weiter.

“Das Grogloch ist berüchtigt. Für das wohl schrecklichste Gesöff, was man sich vorstellen kann. Ich würde mich jedenfalls hüten, dort etwas von dem sogenannten ‘Grog’ zu trinken. Ich will garnicht so genau wissen, was für Substanzen und Abfälle der Wirt da reinmischt. Dafür, dass etliche der dort Anwesenden eigentlich nur darauf lauern, Gäste um ihre Geldbeutel zu erleichtern. Auf die solltet ihr wirklich sehr genau aufpassen. Und natürlich die Schlägereien, nach denen man beinahe stündlich die Sanduhr stellen kann. Von Reinlichkeit - der Gäste oder des Schuppens allgemein - kann sowieso keine Rede sein; manch einer geht nichtmals nach draußen, um sich zu erleichtern. Und dann kommt noch dazu, dass es für die dort ebenfalls feilgebotenen Dienstleistungen keine separaten Zimmer gibt.”

“Nun, das klingt jetzt wahrscheinlich alles etwas überzogen... und zum Teil ist es das wahrscheinlich... hoffentlich... auch. Ich selbst war - zum Glück - bislang noch nicht dort. Aber das ist wohl in etwa das, was uns dort erwartet...”

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