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Autor Thema: Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden  (Gelesen 59489 mal)

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Gillivane

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #240 am: 07.12.2010, 09:08:25 »
Gillivane betrachtete Malchias etwas abschätzend, hob dann nur leicht die Schultern. Falls sie sich gemaßregelt fühlte, so verbarg sie das ohne große Probleme. "Magistra Gillivane Silberstab, aus Brastlewark. Meisterin der Conjuratio Creativa, hohe Gelehrte und Kundschafterin. Dies hier ist mein Bruder, Thorangrim. Und ehrlich gesagt, habt ihr noch nichts getan, was mein Interesse an euch schüren könnte. Der Mann dort auf dem Boden, und das, was ihn befallen hat, ist deutlich interessanter. Vielleicht könnt ihr das ja ändern?"

Schon als sie mit dem letzten Satz fast fertig war, wandte sich Gillivane wieder dem Dämonologen zu und beobachtete ihn interessiert, als hätte sie Malachias' Anwesenheit schon wieder vergessen.
« Letzte Änderung: 07.12.2010, 09:25:10 von Gillivane »
Magic - srs bsns.

Rhyatril

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #241 am: 07.12.2010, 13:56:39 »
“Freut mich, ich bin Rhyatril,” stellte sich die immer noch als Menschenfrau verkleidete Elfin beiläufig vor.

Malachias

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« Antwort #242 am: 08.12.2010, 09:58:38 »
Malachias wendete sich von der unverfrorenen Halbwüchsigen ab und sprach seinerseits direkt seinen alten Freund Pandion an:
"Werter Freund, Deine Entscheidung jemanden mit auf diese Expedition zu schicken, der die drei Maxime unserer Organisation missachtet."

Er trat einen Schritt zurück und wartete auf eine Antwort des Expeditionsleiters. Er selbst hatte es schon oft mit unerfahrenen und ungehörigen Kundschaftern zu tun, die eine Expedition durch ihr unprofessionelles Auftreten gefährdeten. Doch war er es leid, den Aufpasser und Ausputzer für solche Leute spielen zu müssen. Es auf Konfrontation und mangelnde Kooperation innerhalb einer Gruppe anzulegen war ihm befremdlich und behagte ihm nicht.

Seine Gesichtszüge waren weiterhin ohne erkennbare Mimik und auch seine schneidige Körperhaltung war gewohnt aristokratisch und distanziert.

Zon-Kuthon

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #243 am: 08.12.2010, 10:19:35 »
Pandion beäugte das Geschehen ebenfalls misstrauisch, bis ihn sein Freund Malacias ansprach. Vorsichtig begann er: "Welch' Zufall, dass Ihr und Euer ebenso kurzer Begleiter in dieser Nacht den Tempel Cayden Caileans besuchen. Und..." Der Kundschafter hatte noch nicht geendet, da meldete sich Saphira zu Wort: "Wie Ihr so richtig bemerkt Zufall. Cayden Cailean wird auch der Zufällige Gott genannt, Warum sollen dann nicht diese tapferen Gnome hier die zufälligen Helden des Abends oder Morgens werden?"

Nach einer Pause bemerkte auch Abergris: "Wir können die beiden gut gebrauchen, ohne sie befürchte ich .... haben wir keine Chance."

Thorangrim

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« Antwort #244 am: 08.12.2010, 11:17:42 »
"Geht das schon wieder los", dachte Thorangrim, als der Mensch, der sich als Malachias vorgestellt hatte, seine Bedenken gegenüber dem Druiden äusserte. "Warum sich irgendwelche Wichtigtuer immer so aufspielen müssen... er verschwendet nur unsere Zeit mit seinem Gejammer. Soll er sich beklagen wenn wir zurück sind und den armen Tropf da auf dem Boden befreit haben."
Äusserlich liess sich der Kämpfer nichts von seinen Gedanken anmerken. Er war es sich gewohnt, dass seine Schwester und er nicht gerade auf viel Sympathie stiessen, was primär mit dem Auftreten seiner Schwester zu tun hatte. Doch ihm war das gleichgültig, vor allem gegenüber von Adel, Obrigkeit und auch diversen Kundschaftern, die glaubten, sie seien etwas Besseres, als der Rest der Bevölkerung.
Thorangrim hatte wenig für solch aufgeblasene Typen übrig und das aufgesetzte Verhalten war ihm zuwider. Im Kampf war das ganze höfische Gehabe und Auftreten einen feuchten Dreck wert und spätestens dann würde auch Malachias sein wahres Gesicht zeigen müssen. Nirgends wurde der wahre Charakter einer Person deutlicher sichtbar, als im Kampf um Leben und Tod. Dann würde sich zeigen, wieviel Ehre und Anstand wirklich in dem Menschen steckten.

Buju

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« Antwort #245 am: 08.12.2010, 11:54:18 »
Buju, der den Besessenen noch im fest im Griff hatte, schaute Malachias fragend an, als ob er eine Antwort von dem Priester ersehnte, ob er den Mann nun loslassen könne. Dann nickte er den beiden Gnomen zu. "Ich bin Buju."

Gillivane

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« Antwort #246 am: 08.12.2010, 13:49:32 »
Gillivane murrte leise auf das Gespräch und nickte Buju knapp, aber ruhig zu. Dann wandte sie sich zu den anderen, immernoch ein gutes Stück über dem Boden fliegend, sodass sie mit Malachias auf Augenhöhe war. "Ich hab nicht vor, mich in Streit mit euch zu begeben. Der Fokus meines Interesses liegt auf dem Dämon, der diesen Mann in Besitz nimmt. Ich verstehe nicht viel von Zufällen und dergleichen, aber ich schlage vor, im Interesse dieses Mannes zu kooperieren. Wenn wir diese Aufgabe erfolgreich abschließen sollten, haben wir denke ich eine ausreichende Basis für ein tiefgreifenderes Gespräch. Oder aber wir gehen einfach auseinander und unserer Wege. So oder so, mir sei es gleich."
Magic - srs bsns.

Malachias

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« Antwort #247 am: 09.12.2010, 08:13:58 »
Nachdem die beiden Gnome nicht auf Pandion reagierten, zuckte Malachias nur mit den Schultern und schaute dann zu dem Dämonologen.
"Wenn Ihr meint, werter Dämonicus, dann ladet sie ein, dieser Expedition zu folgen. Ihr seid der Spezialist, was Dämonen angeht und ich wäre froh, unbeschadet von diesem Ausflug zurück zu kommen."
Mit einem knappen Nicken bestätigte Malachias das Gesagte und wendete sich dann der Gnomenfrau zu.
"Ich sehe also, ihr versteht mich. Kooperation ist das dritte Gesetz der Kundschafter-Organisation, denn ohne Zusammenhalt, Fraktionsübergreifend, wäre diese Organisation gescheitert und in sich zerrüttet. Und was unsere Zukunft angeht, so überleben wir jetzt erstmal dieses ... Höllenfahrtkommando ... oder wo immer es uns hin verschlagen mag. Dann sehen wir weiter."
Für Malachias war die Diskussion beendet und er wartete eigentlich nur noch auf ein Zeichen des Dämonologen, dass es losgehen konnte.
« Letzte Änderung: 09.12.2010, 21:01:56 von Zon-Kuthon »

Gillivane

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« Antwort #248 am: 09.12.2010, 08:39:17 »
Gillivane grinste auf die Worte tatsächlich etwas, ein Ausdruck, den man auf ihrem Gesicht selten sah. Ihr war die Kundschafter-Organisation, und sogar "ihre" Fraktion sowas von egal. Eine pure Zweckgemeinschaft, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Aber wenn dieser Mann glaubte, er würde hier für irgendwelche heeren Ziele streiten, so wollte sie ihn das ruhig weiter tun lassen. Kurze Zeit später hatte sie auch schon wieder ihre Miene unter Kontrolle und beobachtet das Handeln des Dämonologen interessiert.
Magic - srs bsns.

Zon-Kuthon

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #249 am: 12.12.2010, 14:55:57 »
"Versammelt Euch in einem Kreis um den Besessenen. Setzt Euch und reicht Euch die Hände." An markierten Stellen auf dem komplexen Beschwörungskreis, um den bewusstlosen Mann auf dem Kellerboden, entzündete der gnomische Dämonologe dann, unter dem Geflüster von arkanen Formeln, blau glühendes Räucherwerk.

Pandion nahm am Kopfende des Besessenen Platz. Buju hielt ihn noch immer und saß zu der Linken des Druiden. Malachias setzte sich zu seiner Rechten. Rhyatril nahm neben dem Priester Platz. Guillaume blieb wachsam an der Seiter der Hohepriesterin stehen. Er blieb in dieser Welt um Wache zu halten.

Noch war die Spannung zwischen den Kundschaftern deutlich zu spüren.

Thorangrim

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #250 am: 12.12.2010, 20:09:53 »
Thorangrim wartete, bis Gillivane sich gesetzt hatte und nahm dann an der letzten freien Stelle Platz. Er tat wie ihm geheissen und reichte seinen Nachbarn links und rechts die Hände und wartete darauf, dass es los ging.

Rhyatril

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« Antwort #251 am: 12.12.2010, 20:30:58 »
Voller Anspannung wartete Rhyatril darauf, dass der Dämonologe mit seinem Ritual begann. So ganz wohl fühlte sie sich nicht in ihrer Haut, aber andererseits hätte sie ja schlecht einen Rückzieher machen können. Und schließlich schien dies der einzige Weg zu sein, dem armen Kerl wirklich zu helfen. Immerhin stand sie nicht alleine vor dieser Aufgabe.

Gillivane

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #252 am: 13.12.2010, 08:40:09 »
Gillivane bemühte sich, die Vorfreude auf die kommenden Erlebnisse aus ihrem Gesicht zu halten. Wie jede Gnomin, genoss auch sie die Aussicht auf neue Erlebnisse, doch in ihrem Selbstbild war es wichtig, zumindest ein ruhiges äußeres zu wahren. Das verwirrte meistens auch ihr Gegenüber. Sie setzte sich neben den gnomischen Dämonen und nahm seine Hand, ihren Magierstecken hakte sie etwas in eine Ellenbeuge ein. Den wollte sie auf keinen Fall zurücklassen. Ihre andere Hand ergriff dann ruhig die Hand ihres Bruders.
Magic - srs bsns.

Malachias

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« Antwort #253 am: 14.12.2010, 10:30:59 »
Malachias saß, äußerlich gelassen und wartete auf das, was kommen mochte. Ihm war die Pflicht seiner Kirche, des Besessenen und der Loge gegenüber wichtiger, als persönliche Befindlichkeiten. Scheinbar war nicht jeder so pflichtbewusst in diesem Kreise und dass dieses zu Problemen führen würde, war ihm klar.

Zon-Kuthon

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #254 am: 14.12.2010, 22:13:38 »
Der Dämonologe Xersus wartete bis alle Kundschafter Platz genommen hatten, dann entzündete er das letzte Bündel Räucherwerk. Blaugraue Schlangen aus dichtem Qualm krochen langsam in die abgestandene, kalte Kellerluft. Ein süßlicher, schwerer Duft erfüllte den Weinkeller. Der Gnom vollführte komplexe, rituelle Bewegungen, plötzlich wurde das Fleisch der Kundschafter so kalt wie der Steinboden unter ihrem Hintern. Der Qualm vernebelte den Blick der Versammelten um den regungslosen Körper des Besessenen, ihr Blick verschwamm. Dann wusch sich jegliche Farbe aus den Bildern vor ihren Augen. Alles wurde blasser und greller, als würden die Kellerwände zerbröckeln und das gleißende Licht einer untergehenden Sonne hinter dünnem Wolkenschleier in den Raum strahlen.

Auf einmal zerbrach auch der Kellerboden unter den Kundschaftern und sie schienen zu stürzen. Der freie Fall verlangsamte sich, bis er sich einen Schwebezustand verwandelte. Dunkle Schatten formten sich aus dem grellen Licht, bis eine graue Dunkelheit die Abenteurer umgab. Der Besessene Mann schwebte zwischen Pandion, Xersus, Buju, Malachias, Gillivane, Thorangrimm und Rhyatril. Alle sind sie grau und blaß. Der Dämonologe hielt behutsam den Kopf des bärtigen Mannes, während der Druide sich an seinen Füßen festhielt. Der Körper des Bewusstlosen schien aus einer farblosen, lichtdurchlässigen Masse zu bestehen. Fäden aus bunt schillernden Farben durchzogen sein seltsames Fleisch. Xersus stimmte einen leisen, friedvollen Singsang an und betete wieder und wieder eine arkane Formel herunter. Der Besessene Körper entspannte sich.

Die bunten Fäden schienen sich neu auszurichten und durch das durchsichtige Fleisch in Richtung des Genicks zwischen den Händen des Gnoms zu wandern. Plötzlich springt der Kiefer des Besessenen auf und die befremdlichen Farbfäden sprühten in das Grau der fremden Existenzebene hinaus und in das Gesicht des Gnoms.

Die Farbe begann den grauen Körper des Dämonologen zu durchbohren und zu zersetzen. Einen Augenblick später war der Gnom ganz verblasst und verschwunden. Pandion ergriff das Amulett auf seiner Brust. Eine grünliche, schimmernde Aura umhüllte die farblose Gestalt des Druiden, dann ist auch er verschwunden.

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