Mit einem Blick hat der ehemalige Soldat die Situation überblickt: Untote! Er hatte solche schon einmal getroffen. Damals als... . Er macht sich von den schmerzvollen Gedanken frei, konzentriert sich ganz auf das hier und jetzt. Er hatte die Anführerschaft über diesen Haufen übernommen. Drei seiner Gefährten waren bereits tot. Er würde es nicht zulassen, noch einen zu verlieren!
Er greift nach seinem Zweihänder und tritt in den Gang, aus dem die Untoten kommen. Er achtet darauf, nicht in Tonks Schußlinie zu geraten, denn die verrückte Furie würde sicherlich gleich wieder ihren Kristallsturm entfesseln. "Ling! Bring den Eierkopf in Sicherheit und Dich auch!", brüllt er nach hinten und führt einen gewaltigen Streich gegen den Untoten direkt vor ihm.
Tonks ist angesichts der neuerlichen Bedrohung nicht sonderlich beängstigt. Mit den vier Gegnern würde die Gruppe allemal fertig werden, und Tonks fühlt sich stärker denn je und spürt, dass es an der Zeit ist, eine neue entsetzliche Kraft an ihren Widersachern auszulassen. Die Wechselbalg ist so von sich eingenommen, dass sie sogar die Zeit noch aufbringt, einen Kommentar an den Gnomenprofessor zu schicken. Mit gespielt angsterfülltem Gesicht fleht sie: "Friedegund, schnell, zeigt Eure wahre Größe und vernichtet sie auf einen Schlag!" Doch dann wendet sie sich mit einem abfälligen Lachen ab und sondiert die Lage. Mit zwei schnellen Schritten geht sie an die Stelle, an der eben noch Sidkar stand, und spreizt in froher Erwartung ihre Finger auseinander. Sie weiß noch nicht, was gleich geschehen wird, doch sie freut sich innerlich darauf, wie damals als junges Mädchen, als sie das erste Mal einen Jungen, der sie ärgerte, mit Kristallsplittern eingedeckt hat. Oder als sie dem karrnathischen Soldaten, der sie vergewaltigen wollte, das Hirn mit Hilfe ihrer überwallenden Emotionen herausgepustet hat. Und nun ist es wieder soweit. Der ganze Ärger über die Erleuchteten, ihre Angst und Sehnsucht und ihre Wut auf alles und jeden werden in einer neuen Kraft gebündelt.
Dank ihrer schnellen Reaktionen können sowohl Sidkar, als auch Tonks, zwei der modrigen Kreaturen verwunden. Der Schwerthieb des Klageländers reißt eine Furche ins untote Fleisch und lässt stinkende Gase entweichen, während der Feuerstrahl der Wechselbalg-Psionikerin deren Widersacher gegen die behauene Grottenwand schleudert und für ein paar Knochenbrüche sorgt.
Die versengte wandelnde Leiche schert sich jedoch nicht um ihre Peinigerin und wankt auf Galbar zu, um die scharfgewetzten Fingernägel tief in die Haut und ins Fleisch des Druiden zu bohren, ehe dieser sich versieht. Mit einem scharfen Ruck der steifen Gliedmaßen reißt die Kreatur noch gräßlichere Wunden in den Leib des Naturforschers.
Sidkar kann die Gegenangriffe seines Gegenübers parieren, bevor die Klauen ihm zu nahe kommen, und dann stolpert ein anderer Untoter an ihm und Tonks vorbei, um nach Ling zu greifen, bietet dem Waldläufer damit jedoch eine Gelegenheit, dem Ungeheuer einen Schlag in den Rücken zu verpassen. Dennoch erreicht der Untote den sarlonischen Mönch und schlägt seine Klaue mit Wucht in dessen Schulter.
Auch Saraphilon ergeht es nicht besser, denn der vierte Untote stürzt sich auf den Elfenprofessor, um ihm ebenso eine häßliche Wunde zuzufügen. Mit einem gepeinigten Aufschrei sucht der Gelehrte das Weite - Fredegund beobachtet den Kampf allerdings überaus gelassen. "Pfah, soll ich mir wegen dieser Schimmelköpfe die Finger dreckig machen?," schnaubt der Gnom verächtlich.
Blut tropft auf den Boden von Galbars Wunde, die ihm das untote Ungetüm zugefügt hat. Mit schmerzverzogenen Gesicht nimmt der Driude sein Scimitar und schläge nach dem Widersacher. Mit der Waffe war er nie sehr gut, er hat sie in den vergangenen Jahren bestenfalls benutzt um ein sich durch ein unnatürliches Dickicht zu schneiden, doch der Schmerz läßt ihm kaum die Worte Ling um Heilung für ihn zu bitten. Einen Zauber zu wirken hat in so einer Situation wenig aussicht auf erfolg. Defensiv begibt sich Galbar an die Seite von Ling und hofft das Sidkar mit der Bedrohung fertig werden kann.
Ling keucht erschrocken auf, als er spürt, wie sich der heiße Schmerz in seinem Körper ausbreitet. Dennoch, keinen Deut weicht er von den Untoten zurück. "Arme Seelen, die noch in einem frühesten Bardo in ihre Körper zurückfuhren. Diese Seelen sind so schwach und verblendet, dass sie kaum zu einer willentlichen Handlung fähig sind. Ihr Verhalten ist nicht mehr als instinktiv - aber doch unvorstellbar leidvoll. Der Tod ist für sie Erlösung. Weicht nicht zurück, sondern führt beherzte Streiche gegen sie. Sie sind zu primitiv für eine gezielte Abwehr", ruft er, einen weiteren Angriff mit der bloßen Hand ablenkend. Galbar hält er mit der anderen Hand hinter sich. Er murmelt eine weitere magische Silbe und seine Hand erstrahlt in schwachem, bläulichen Licht, dass sich von dort auf Galbar überträgt. Sogleich schließen sich einige seiner oberflächlichsten Wunden.
Sidkar entfährt ein derber Fluch, als ein weiterer Untoter an ihm vorbei, zu Ling stürmt, um diesen zu verwunden. Er versucht noch, die Klinge herumzureißen, den Untoten zu Fall zu bringen, doch zu spät: Schon hat der Zombie Ling erreicht und schlägt seine schmutzigen Klauen in dessen Fleisch.