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Autor Thema: [IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp  (Gelesen 81130 mal)

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Galbar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #195 am: 02.11.2010, 04:46:15 »
Bei der Aufregung hat Galbar seine frischen, blutenden Wunden vergessen, aber die Erinnerung kommt schmerzhaft zurück. Zwar ist er im Vergleich zu den anderen relativ ausgeruht, aber eine geeigneten Platz für die Nachtruhe zu finden hat nun Priorität.
So sagt er zu Sidkar: "Laßt uns bald eine geeingete Raststätte finden. Es ist mitten in der Nacht und ich weiß nicht was euer Ziel ist, aber werde versuchen Euch zu helfen, soweit ich kann. Ich kann leider nicht sagen, ob ich genau hier schon mal gewesen bin, aber in diesem Wald gibt es einige große Steine, gestürzte Bäume oder sogar kleine Höhlen, die man als Nachlager verwenden können. Lichtungen gibt es hier so gut wie nicht. In östlicher Richtung gibt es noch einen kleinen Fluß mit Frischwasser, den man gut finden kann, wenn man den Tierpfaden folgt. Zuvor muß ich meine Wunden noch anständig verbinden oder wir hinterlassen für alle Raubtiere eine blutige Spur durch den Wald an dessen Ende sie angeschlagene Opfer erwarten."

Als Druide hat Galbar gelernt wie man im Wald keine Fährten hinterläßt, die ein Tier oder auch der geübteste Fährtenleser verfolgen kann. Viele Raubtiere haben allerdings einen guten Geruchssinn und können Blutspuren auch noch nach Tagen folgen. Galbar braucht dank des Ring seines Onkels kein Wasser zu trinken, aber der Gedanke sich am Fluß zu Waschen ist sehr verlockend.

Rahjan Erinor

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #196 am: 02.11.2010, 19:37:19 »
Rahjan ist mittlerweile sichtlich erschöpft, mit etwas Mühe stellt er seinen Rucksack auf den Boden und kramt darin nach einem frischen Hemd. Sein altes Hemd, das zerfetzt und überströhmt von seinem eigenen Blut ist, wirft er weg. Dann betastet er vorsichtig die heilenden Wunden die ihm die Raubkatze bei gebracht hat. Nach den beiden Heilzaubern ist nur noch ein schwaches Ziehen spürbar und die Wunden sind fast vollständig verschwunden.

"Ich bin auch dafür eine Pause einzulegen, meine Kräfte sind fast vollständig erschöpft und ich denke wir können alle etwas Ruhe gebrauchen.

Danke Ling und danke Galbar, ihr habt mein Leben gerettet und ich werde dies nicht vergessen."
« Letzte Änderung: 02.11.2010, 19:38:02 von Rahjan Erinor »

Lilja von Rottmulde

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #197 am: 03.11.2010, 22:20:17 »
Nachdem das Adrenalin verflogen ist, schlurfen die erschöpften Abenteurer mehr in die von Galbar beschriebene Richtung, und tatsächlich gelingt es Sidkar, die Zeichen der WIldnis richtig zu deuten und die Gruppe zum erwähnten Flußlauf zu führen. Die Gefährten schleppen sich eine wenig den Fluß entlang, die Füße im frostigen Naß, um ihre Spur zu verwischen, kurze Zeit später schlagen sie jedoch das Nachtlager auf und hoffen innig auf eine ungestörte Rast.
Offenbar ist der zweite Rastplatz besser gewählt, denn diesmal bleiben jegliche Angriffe oder Störungen aus und die Abenteurer können sich der bitter erkämpften Ruhe hingeben. Die Sonne durchbohrt bereits seit einer Weile das grüne Blätterdach des Dschungels, als die Gefährten nach und nach aufwachen, zumindest körperlich wieder bei Kräften.
Doch auch der neue Tag verspricht einen beachtlichen Marsch. Auf der Skizze, die Sidkar bei sich hat, führt der Weg weiter nach Osten und die nächste Markierung stellt eine Art Hängebrücke dar. Salerics Mietlinge können nur hoffen, dass die Zeichnung der Realität entspricht und die Brücke noch intakt ist.
I loathe to breathe, I loathe to feel,
I loathe to know that what I hate's still real,
I'm tired of waking up into the same old shape,
I yearn to end it, but there's no escape...

Tonks

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #198 am: 05.11.2010, 13:36:57 »
Tonks liegt einige Zeit wach, bevor sie sich erhebt. Ihre Auggen bleiben dabei geschlossen und sie stellt sich weiter schlafend. Als Morgenmuffel verspürt sie nicht den Drang, sich schon so früh mit ihren gefährten auseinanderzusetzen. Die Nacht war wenig erholsam - was sollte man auch schon vom Camping im Urwald erwarten. Doch immerhin scheint sie sich innerlich soweit abgeregt zu haben, dass sie neue Kraft schöpfen kann für das, was sie am heutigen tag erwarten würde.

Erst als sich mehrere ihrer Gefährten regen, schlägt auch die Wechselbalg die Augen auf. "Hurra, wir leben noch", sagt sie mit krächzender Stimme. Sie gebigt sich wortlos einige Meter von den anderen weg, um die Morgenhygiene durchzuführen. Mit Wasser aus dem Fluss wäscht sie sich das Gesicht und ihre Hände. "Meint Ihr, man kann dieses Wasser trinken, Sidkar?", ruft sie dem Waldläufer zu.

Nachdem sie ihre Sachen zusammengepackt hat, mustert sie die Anderen. "Wie ist das Wohlbefinden bei Euch? Seid Ihr bereit, weiterzugehen?"
"Eberron ist eine unmoralische Kloschüssel und irgendwann werden wir alle runtergespült" - Tonks'sche Erkenntnis

Ling Tar Do

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #199 am: 06.11.2010, 21:31:29 »
Ling ist schon seit einiger Zeit wach. Irgendwie spürt er gerade jetzt das Bedürfnis, sich an seine Heimat zu erinnern. Ihm war die Idee gekommen, eine Tagesration zu öffnen, die er aus seiner Heimat mitgebracht hatte.

Er hatte ein kleines Loch gegraben und den Rand mit Steinen ausgelegt, über die er eine Eisenstange legte. In der Grube machte er ein kleines Feuer und hängte einen Kochtopf an die Stange. In den Topf hatte er Wasser aus dem Bach und einiges an getrocknetem Gemüse, Pilzen und Algen getan. Auch etwas Öl hatte er hinzugefügt.
Mittlerweile hatte die Brühe eine kräftige orange-rote Farbe angenommen und viele hundert kleine Fettaugen ließen sie in der Sonne glitzern. Er atmete den Geruch der Brühe kräftig ein und freute sich schon darauf, sie zu kosten. Nur wollte Ling noch warten, bis seine Gefährten aufgewacht waren. Als Tonks zum Aufbruch aufrief, sagte er, "Guten Morgen, Tonks. Ihr wollt sogleich weitermarschieren? Seid Ihr nicht hungrig? Wenn ja, dann gebe ich jetzt die Nudeln hinein und wir können in ein paar Minuten essen."

Sidkar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #200 am: 07.11.2010, 13:54:31 »
Erst als Tonks seinen Namen ruft, öffnet Sidkar die Augen. Er versucht so lange wie möglich liegen zu bleiben und sich zu entspannen, was ihm verblüffend gut gelungen ist. Die Erinnerungen an den letzten Tag sind für den Moment verdrängt, er denkt viel mehr an Nahrung und daran sich zu waschen. "Ja." Die Antwort des Waldläufers ist hörbar, aber nicht übermäßig laut. "Dennoch weiß man nie, wie viel Schwemmwasser darin ist oder was in das Wasser gekippt wurde." Die Nase des Waldläufers, die Lings Brühe riecht, beschert dem Späher die Lösung. "Aber selbst wenn das Wasser etwas verunreinigt ist, würde ein tagelanger Gebrauch des Wasser erst für Unwohlsein und dergleichen sorgen. Wenn du dir sicher sein willst, dass dir nichts passiert, auch auf Dauer nicht, dann koch es kurz ab."

Erst danach steht Sidkar auf und sucht sich eine andere Stelle des Baches, an der er sich wäscht. Danach setzt er sich zu Ling an das Feuer und schnuppert an der Brühe. Sidkar nimmt sich etwas von seiner Dauerwurst und beehrt die Gruppe dann mit genügsamen Schweigen und einem leichten Schmatzen. Nur einen Satz verliert er. "Wir sollten alsbald wieder aufbrechen, sonst ist der Tag fast schon wieder rum."
Über den gestrigen Tag verliert er nicht ein Wort.

Ling Tar Do

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #201 am: 07.11.2010, 14:03:53 »
Ling ist verwirrt von Sidkars Verhalten. "Sagt mir, Sidkar, wenn Ihr etwas von meiner Brühe abhaben wollt. Das Hartbrot ist kaum zu kauen, wenn man es nicht in etwas warmes tunkt. Bitte nehmt Euch.", sagt er, fasst hinter sich in seinen Rucksack und holt zwei Schälchen heraus. Er füllt eines mit Brühe und bietet es Sidkar an.
« Letzte Änderung: 07.11.2010, 14:04:12 von Ling Tar Do »

Rahjan Erinor

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #202 am: 07.11.2010, 15:33:10 »
Rahjan streckt sich ausgiebig, bevor er sich aus seiner Schlafrolle schält und aufsteht.

"Guten Morgen! Mögen die Götter uns heute einen leichteren Weg bescheren als gestern."

Er wusste das die Reise durch den Dschungel gefährlich werden würde und dennoch hatte Rahjan gehofft nicht ernsthaft in Gefahr zu geraten. Nach dieser weiteren Nacht im Dschungel jedoch, wird ihm klar das dies wohl erst der Anfang einer beschwerlichen Reise sein wird.

Mit ein paar Handgriffen packt Rahjan seine Sachen, isst eine Kleinigkeit und füllt seinen Wasserschlauch auf.

Galbar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #203 am: 08.11.2010, 03:03:49 »
Der junge Druide ist den Rest der Nacht über wach. Die anderen, die neuen Weggefährten, gingen zum größten Teil schnell schlafen. Es ist für ihn irgendwie ein seltsames Gefühl teil so einer Gruppe zu sein, auch wenn er sie grade erst kennengelernt hat. Galbar ist schon einige Male mit Orienkaravanen gereißt oder mit anderen Druiden durch die Wildnis gezogen, aber das hier ja so viel mehr Geruch von Abenteuer und Verwegenheit. "Wohin wollte diese bunte Prozession überhaupt reisen und warum?" Er traut sich aber nicht direkt zu fragen.

Viele Gedanken schwirren ihm durch den Kopf. Er sammelt ein paar trockene Äste und andere Holz für das kleine Lagerfeuer und schaut sich in der Gegend um. Alles scheint sehr friedlich und der keine Fluß platschert leise vor sich hin. Galbar zieht seine Kleidung auch versucht die blutigen Stellen im Fluß zu Waschen soweit es geht. Die Löcher in der Robe werden mit Flicken und Harz von den Bäumen geklebt und danach wir alles am Feuer getrocknet.
Die Eule Bobo verspießt noch ein kleines gefangenes Nagetier, als Galbar die geflickte Robe wieder überwirft und beginnt man Flußrand für den Rest der Nacht und etwas in den Morgen zu meditieren.

Als alle Gefährten wach sind, geht der Druide auf die Gruppe zu. "Guten Morgen, ein schöner Morgen. Wahrscheinlich sollte mich nun von Euch verabschieden. Da ich auch nicht weiß wo ihr hinwollt, werde ich wohl nun wieder meinen Weg gehen. Zwar habe ich noch keine Geschichten oder Neuigkeiten von Euch erfahren können, aber Ihr scheint eine wichtige Mission zu haben, bei der ich Euch nicht weiter aufhalten will. Ich wünsche Euch noch viel Erfolg auf Euren Reisen und mehr Glück mit Euren Begegnungen als in der letzten Nacht." Etwas enttäuscht und erwartungsvoll blickt er in die Gruppe und wartet auf eine Antwort.

Ling Tar Do

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #204 am: 08.11.2010, 20:09:43 »
Ling blickt zu Galbar auf: "Ihr sagt, dass Ihr uns nicht weiter aufhalten wollt, aber ich höre auch, dass es Euch sehr wohl interessiert, wohin wir unterwegs sind.", Ling lächelt den jungen Mann an, "... sonst würdet Ihr es nicht besonders betonen und Euch nur verabschieden. Stimmt das, was ich sage?"
« Letzte Änderung: 08.11.2010, 20:10:20 von Ling Tar Do »

Sidkar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #205 am: 08.11.2010, 23:17:08 »
Sidkar blickt auf zum Druiden. "Will er mich reizen?" Der Waldläufer überlegt, ob seine Worte nicht einprägend genug geworden sind oder ob dieser einfach nur einfordern will, dass es jetzt soweit sei, dass er den Erweis seines Vertrauens erbracht habe. Sidkar kann dies nachvollziehen, immerhin leben sie noch. Doch die Art und Weise sorgt beim Kundschafter für ein inneres Kopfschütteln. Aber nur für einen Moment.

Doch bevor er sich um die Sorgen des Waldmenschen kümmert, lehnt Sidkar erst einmal mit einer Handbewegung das Angebot Lings ab. "Danke, Ling. Ich nehme Trockennahrung zu mir. Ich gönne mir keinen Luxus von Wärme und etwas Zufriedenheit, während ich im Dschungel um mein Leben kämpfe. Es gibt bessere Tage für solche Beschaulichkeiten, zumindest für mich." Er blickt Ling an und das erste Mal sieht man nicht die typische Starrheit in Sidkars Blick, für einen kleinen Augenblick schleicht sich ein weicherer Blick ein.
"Versteht mich nicht falsch, eure Brühe riecht hervorragend. Aber nachdem wir zwei Gefährten verloren haben, wird sie mir nicht schmecken."

Sidkar sieht das als geeigneten Moment an, sich vom Essen zu erheben. "Galbar." Sidkar benutzt ernsthaft den Namen des Waldmenschen, während er zwei, drei Schritte vom Feuer weggeht und dem Druiden den Rücken zukehrt. "In Anbetracht dessen, dass wir uns alle auch nicht viel länger kennen, als ihr bei uns seid und ihr euch nicht als unmittelbare Gefahr entpuppt habt, könnt ihr uns weiter begleiten, wenn es nach meiner Schnauze geht."
Zum Glück hat der Waldläufer sein Gesicht abgewandt, denn er muss direkt verschmitzt lächeln, als er feststellt. "Ling hat ja bereits angedeutet, dass es ihm unter den Nägeln brennt, zu erzählen, wohin wir reisen."
Dann nimmt Sidkar die Karte hervor und studiert sie nochmals kurz.
"Wir sollten langsam los. Esst auf und sammelt eure Sachen zusammen."

Tonks

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #206 am: 09.11.2010, 07:47:35 »
Tonks schaut Ling misstrauisch an. Von seinem Süppchen will er ihr geben? Der Duft, der in ihre Nase steigt, macht sie hungrig, in der Tat. Und wahrlich, sie, die sich seit geraumer Zeit auf Reisen befindet, ist geplagt vom immergleichen eintönigen Geschmack der Wegrationen. Aber könnte sie sich die Blöße geben und das Angebot von Ling annehmen? Wäre es nicht ein zu großes Zugeständnis, gar eine Manifestation des Vertrauens, wenn sie sich tatsächlich neben - neben! - den Riedra setzen und mit ihm Nudeln zum Frühstück schlürfen würde? Wahrhaftig, es würde einen großen Schritt auf ihn bedeutet - sein Mahl verspeisen, das er auf seine Weise gekocht hat, nach seiner Kultur - und der Kultur der Sekte! Sie kamen vom gleichen Kontinent!

Der bloße Gedanke an ein solches Zugeständnis schnürt Tonks die Kehle zu und ihr Herz beginnt zu rasen. Sie spürt, wie sie die Kontrolle über ihre psionischen Tattoos verliert und dreht sich schnell von der Gruppe weg, bevor diese die Tattoos über ihren Hals und ihr Gesicht wandern sehen können.  Durchatmen...Durchatmen...
Mit höchster Konzentration schafft sie es, sich erneut zu sammeln und ihren Körper ihrem Willen zu unterwerfen. Die Tattoos krabbeln zurück unter ihre Kleider. Ihr Herzschlag beruhigt sich, und sie kann wieder normal atmen. Ihre Augen werden feucht. Sie ist wütend, über sich selbst. Gedanke nach Gedanke schießt ihr durch den Kopf. Sie ist wütend, dass sie das Angebot von Ling nicht wie jede normale Frau annehmen kann. Im nächsten Augenblick ist sie wütend, dass sie es scheinbar annehmen will - was ist in sie gefahren? Dann ist sie wütend, weil sie wütend auf sich ist, dass sie gerne normal wäre - wer wäre nicht gerne normal und gesellschaftsähig. Dann kommt die Wut, dass sie scheinbar gerne normal wäre - seit wann gibt sie einen Dreck darauf, was die Gesellschaft von ihr, Wechselbalg!, erwartet? Wann wurdest du zu dieser paranoiden Frau, Tonks?

Sie wischt sich eine Träne vom Gesicht und dreht sich wieder um. Mit einem unsicheren Lächeln geht sie auf Ling zu. "Ja, gerne", sagt sie knapp und setzt sich im Schneidersitz neben ihn. Nachdem er ihr eine Portion seines Gerichts gereicht hat, schlürft sie genüsslich und lässt die Nudeln an ihren Lippen vorbeischnatzen. Sie ist zufrieden mit ihrer Entscheidung.

Zu der Diskussion, ob der Druide sie begleiten kann oder nicht, hat Tonks nicht viel beizusteuern. Ling und Sidkar haben dies ihrer Meinung nach zu entscheiden, nicht sie. Dennoch kann sie sich nicht verkneifen, ebenso eine Forderung zu stellen. "Und das Leben irgendwelcher Buschmonstren sollte nicht über das unsrige Gestellt werden. Natürliches Gleichgewicht hin oder her, ich will am Ende des Tages nicht diejenige sein, die von der Waage geschubst wird!"
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Galbar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #207 am: 09.11.2010, 07:50:00 »
Der etwas traurige Gesichtsausdruck des Druiden verwandelt sich sogleich in ein Lächeln.
Freudig erwidert der Druide: "Es würde mich in der Tat interessieren was Euch hier herverschlägt und wo ihr hinwollt. Viele Wanderer gibt es hier wahrlich nicht. Auch habe ich momentan nichts besonderes zu tun, so könnte ich Euch durchaus ein Weilchen begleiben. Sagt: Ihr habt zwei Gefährten verlohren? Ich habe nur den toten Elfen gesehen." Die letzten beiden Sätze klingen sehr besorgt. "Vielleicht irrt der andere Gefährte noch hilflos durch den Urwald." Galbar stellt sich diesen etwa wie Rahjan vor, ein Mensch dem das Stadtleben auf die Stirn geschrieben steht und in seiner Hilflosigkeit die Blätter der giftigen Fruchtnessel ißt oder das wurmversäuchte Wasser als den Fützen trinkt.

Ling Tar Do

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #208 am: 15.11.2010, 21:30:45 »
Ling schaut Sidkar mit gequältem Lächeln an. Sein Ausdruck ist der von schwermütiger Melancholie. "Ja," sagt er bedächtig, "Mendac ist tot. Ich bin traurig, sehr traurig sogar. Seid Euch nichts anderem gewiss, gleichwohl ich nicht weine. Ich wußte nicht viel über Mendac, denn er war sehr verschloßen. Doch sein Tod lässt eine Lücke gleich einer offenen Wunde zurück. Es schmerzt mich sehr, ihn nicht mehr bei uns zu wissen."

Ling stellt das kleine Schälchen zur Seite. "Doch Wunden heilen und wir werden schnell über den Verlust hinwegkommen. Daran ist nichts profanes, es ist der Lauf der Dinge. Für Euch, Sidkar, mag es schmerzlich sein, dass er unter Eurer Führung starb, doch bitte lasst mich Euch sagen, wie ich es sehe. Mendac war sich der Möglichkeit seines Todes bewusst, als mit uns zog und diese Möglichkeit trat ein. Dinge geschen einfach; ich denke nicht, dass Ihr seinem Tod anhaften solltet. Es macht keinen Sinn den Tod zu hinterfragen. Es gibt nur den Moment.", sanft und vertrauensvoll fügt er hinzu, "Ihr solltet Euch entscheiden, wie wir jetzt weitermachen."
« Letzte Änderung: 15.11.2010, 21:31:04 von Ling Tar Do »

Sidkar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #209 am: 16.11.2010, 08:38:34 »
Die fast kalt wirkende Härte kehrt in Sidkars Züge zurück, während er seine Karte verstaut und sich wieder zu Ling stellt. Er steht wieder in militärischer Haltung, wie es schon in der Hütte Aberds der Fall gewesen ist und wie es immer zu sehen ist, wenn Sidkar in der Gegend herumsteht und auf etwas wartet. Vor allem sein Blick verspricht jetzt Stränge, seine Kiefer mahlen langsam, dann setzt er ein paar Worte zur Antwort an.
"Es geht mir nicht um seine Person, diesem Mendac Ium, diesem Trifur d'Thuranni, diesem Hochstapler und scheinbar inkognito reisenden Adeligen. Seine Person ist mir gleich. Er äußerte vielleicht hundert Worte in meiner Anwesenheit und musterte mich mit vorsichtigem und doch deutlich erkennbaren Amüsement. Wie euch alle, außer seinen Knecht Malchus, der uns entführt wurde." Sidkar blickt kurz auf den Kessel Lings und dann wieder zu Ling selbst.
"Nein, sein Tod als Person ist für mich in etwa so interessant, wie das Verschwinden eines kranken Haustieres eines Fremden. Aber einen Teil seht ihr richtig. Ich störe mich daran, dass er unter meiner Führung starb. Ich störe mich daran, dass ich, obwohl ich mir sicher war, die beste Route genommen zu haben, nicht in der Lage war, sogar die beiden Leben zu retten und sogar mein Leben erretten musste, weil ich mich im kämpferischen Vorgehen wie ein Büttel verhielt, er noch grün hinter den Ohren ist. Hätte ich der Person Trifurs Respekt gezollt, hätte ich ihre Beerdigung beendet."
Kurz blickt er dann zu Galbar und erklärt. "Malchus ist, oder wahrscheinlich war, ein Kriegsgeschmiedeter, der mit Trifur Mendac d'Thuranni Ium, oder wie er auch immer in Wahrheit heißen mochte, kam. Er sagte nichts und folgte jenem auf Schritt und Tritt, bis er entführt und Mendac erschlagen wurde von Froschlingen." Die restliche Aufklärung überließ Sidkar weiterhin Ling.

Sidkar will den Feuerplatz wieder verlassen, aber hält noch einmal inne.
"Außerdem Ling. Ich hasse Redundanzen, sofern sie nicht nötig sind. Scheinbar muss ich hier aber eine Notwendigkeit erkennen. Eure Weisheiten lassen euch schwerhörig werden: Ich habe euch bereits gesagt, wie allen auch, dass ihr aufessen sollt und eure Sachen schnappt. Wir müssen weiter."
Dann richtet er seine Sachen und macht endgültig fertig zu Aufbruch. Auffordernd blickt er seine Gefährten an und geht die gewohnten paar Schritte vor.

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