Mit einem leichten, freundlichen Lächeln nimmt Talindra ein bisschen Wein entgegen und nippt etwas an ihm. Dann hört sie Taeglyn aufmerksam zu, was er auf Caelreths Frage hin antwortet. Als Taeglyn fertig erzählt hat, nickt Talindra nur kurz und fängt dann selber an über sich zu etwas zu erzählen:
"Ihr müsst wissen, dass ich eigentlich einst sehr wohl behütet meine Zeit auf einer Magierakademie in Immerdar verbracht habe und dort dem Studium der arkanen Kunst nachging. Aber auch einige Bücher sind schon damals sehr aufschlussreich über das Festland gewesen und ich hegte schon seit je her eine große Faszination dafür. Fürst Seiveril Miritar von Elion's Kreuzzug kam mir damals durchaus wie gute und noble Sache vor, also schloss ich mich seinem Kreuzzug an. Es war immerhin für mich als Arkanistin auch eine einmalige Gelegenheit das Festland nicht bloß über ein paar Bücher zu erfassen, die man in den Bibliotheken lesen konnte, sondern es selbst wahrzunehmen. Die kurze Zeitspanne meines Aufenthalts auf dem Festland hatte auch ihre interessanten Facetten, aber...", Talindra stockt für einen Augenblick bevor sie dann weiterspricht, "die vielen Schlachten und die Kriegserlebnisse verändern einen auch. Ich bin nicht mehr diesselbe, die von Immerdar zum Festland damals aufgebrochen ist und nur ihr arkanes Studium und ein Leben unter Elfen gekannt hat, obwohl der Aufenthalt hier ja nur ein geringen Bruchteil meines Lebens ausmacht. Ich bin den Seldarine und meinem Volke so treu wie eh und je und stehe weiterhin für ihre Ziele ein, doch die Schrecken und den Verlust, den ich erlebt habe, hat gewisse Spuren hinterlassen. Dass ich überhaupt solche Andeutungen mag Euch allesamt verwundern, aber es hilft mir einfach besser mit der Situation umzugehen."
Etwas unsicher schaut Talindra dann in die Flammen und nimmt noch einen etwas kräftigeren Schluck diesmal von dem Wein.
"Ich kann mich nun wieder daran erinnern, ganz so als ob es erst gestern gewesen wäre, Caelreth. Damals war ich mit meinen Gedanken woanders gewesen, darum hatte ich darauf noch nicht reagiert und wisset, dass es auch nichts gibt, was ich Euch nachtrage, aber ich denke, dass Ihr nur einen Teil von Faelar kanntet. Ja, er konnte unter anderem mürrisch, launisch und auch aufbrausend sein. Er hatte es zwar nur angedeutet und wollte nicht weiter darüber reden, aber ich glaube, dass er sich es nie vergeben konnte, dass er den Mord der Drow an seiner Familie nicht verhindern konnte. Schuld und Verzweiflung nagten an ihm, sagte mir meine Intuition. Doch die Hauptschuld für seine Lage gab er den Dhaerow, auf die er seinen ganzen Hass lenkte. Doch trotz all dieser negativen Gefühle, die er hatte, hatte ich auch das Gefühl, dass in seinem Innersten irgendwo tief verborgen ein guter Funke war, auch wenn man ihm das vielleicht nicht so ohne weiteres anmerkte als Außenstehender." Ein paar Tränen kullern der Sonnenelfe kurz vom Gesicht, die sie aber schnell wieder wegwischt mit ihren Händen und danach sieht sie bloß noch nachdenklich weiter in das Feuer vor ihr.