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Autor Thema: Ikaris Prolog: Wenn die Maske fällt ...  (Gelesen 16475 mal)

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Ginsengsei

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Ikaris Prolog: Wenn die Maske fällt ...
« am: 24.05.2010, 15:09:03 »
Der junge Shosuro steht von seiner Reismatte auf, rollt sie ein und legt sie an den Rand seines Zimmers. Aus der kleinen Schatulle, welche auf einem kleinen Nachttisch steht entnimmt Ikari ein Räucherstäbchen und entzündet es.  Dann begibt er sich zur Schiebetür seines Zimmers und nimmt das Räuchstäbchen in den Mund. Sein Blick gleitet nach Oben an die Decke, die dünnen Bambusleisten sind genau so breit dass man ein bis zwei Finger hinein klemmen kann. Elegant und geräuschlos wie eine Katze macht er einen Satz in den Gang hinein. Die Finger finden an den Leisten halt und langsam zieht er sich hoch, dabei stützt der sich rechts und links mit den Füssen an den Wänden ab und verteilt so sein Körpergewicht auf die verschiedenen Druckpunkte, ohne einen dieser Punkte zu überlasten. Die Trennwände die nur aus dickerem Reispapier und Bambusstreben bestehen wackeln bedenklich.
Ikari atmet tief durch, diesmal würde er es schaffen. Nachdem er sich den Gang entlang, vorbei an den Schlafräumen der anderen Schüler  gehangelt hat, erreicht er den Eingang zum Haupt Dojo. Der Raum ist wesentlich höher und breiter als der Gang. Am Türbalken angekommen greift er um, den Halt der Beine aufgebend schwingt er durch die Tür, und setzt die Beine direkt wieder an den Türrahmen. In rapider Schrittfolge drückt er sich immer wieder nach oben ab. Gleichzeitig greifen die Hände in schneller Abfolge nach Halt an der Wand. Kurz bevor der Querbalken kommt, katapultiert er sich mit einem kraftvollen Tritt auf den Tür Balken. Seine Brust bebt förmlich und sein Atem schiesst gegen die Wand, welche nun ein Finger breit von seinem Körper entfernt ist. Mit einer tanzartigen Drehung steht er nun mit dem Rücken zur Wand und blickt auf den kleinen Altar des Dojos vor dem Yogo Tjeki, gekleidet in seinem schwarzen Kimono auf dem in rot die Symbole der Schatten eingestickt sind, sitzt.[1]
Mit einem Hechtsprung schafft es der Shinobi sich an einem der zwei großen Balken, die quer durch den Raum verlaufen, fest zu krallen. Das Holz des Balkens ziert sich etwas ehe es die Kletter Krallen gewähren lässt. Ikari nimmt zwei Mal Schwung um dann auf dem zweiten  Balken zu stehen.
Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Altar. Doch er muss den Weg des Rauchs im Auge behalten. Noch gab es keinen Windstoß und so war der Geruch unbemerkt geblieben. Die letzten Meter sind immer die kritischsten, das weiss Ikari denn er machte diese Übung nicht zum ersten Mal wenn auch bisher nie mit Erfolg gekrönt.
Unter höchster Vorsichtsnahme schleicht er sich auf dem Balken ins Zentrum des Raumes bis er in einer Linie mit dem Sensei ist. Mit einem Blick über die Schulter kann er noch seine Rauchspur erkennen, ein kleiner Windzug und er wäre verraten.
Lautlos lässt er sich auf den Boden des Dojos fallen. Die Glut an der Spitze des Räucherstäbchens zittert und etwas Asche rieselt auf den mit Reismatten belegten Boden. "Ikari", ertönt die Stimme des Senseis.

Für einen Moment herrscht Stille. Shosuro Ikari ist sich seines Scheiterns bewusst. Wieder ein mal hat er es nicht geschafft die vom Sensei gestellte Aufgabe zu erfüllen. Wut kocht ihn ihm hoch, Wut über seine Unfähigkeit und die fast schon unmögliche Aufgabe. Wie könnte er es je schaffen das brennenden Räucherstäbchen an seinem Meister vorbei zum Altar zu schmuggeln ohne dass dieser ihn bemerken würde. "Ikari du bist wieder gescheitert!" schallt die Stimme des Meisters wie eine Ohrfeige.
Doch seine Wut kanalisiert Ikari in Mut und erhebt die Stimme: "Nein, Meister, ich habe meine Aufgabe erfüllt, seht ihr denn nicht das Räucherstäbchen vor euch am Altar?!" Yogo Tjeki hebt nun seinen Kopf und blickt auf den Altar, ein Ausdruck der Zufriedenheit liegt in seinem Blick als er sich nun zu Ikari wendet: "Du hast recht, Du hast die Lehre des versteckten Mond Dojos erfolgreich umgesetzt! Du hast deinen eigenen Meister belogen! Nimm das Räucherstäbchen mit zum Meister der Heiki-shitsu[2]und lass dich ausrüsten. Morgen wird dir dein Vater den ersten Auftrag geben!"
Ikari verbeugt sich tief auf die Matte und entfernt sich aus dem Dojo um die Waffenkammer auf zu suchen.

 
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« Letzte Änderung: 16.09.2011, 22:44:33 von Sensemann »
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Ginsengsei

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Es war nicht gerade leicht eine Ausrüstung zu wählen ohne die Aufgabe zu kennen doch der Meister der Waffenkammer hat den Shosuro gut beraten und so kann Ikari beruhigt dem Morgen entgegen fiebern.

Als am Morgen der Gongschlag durch die Hallen des Versteckten Mond Dojos hallt, ist Ikari schon lange wach.
Seit seinem Tod vor einem Jahr hat er das Dojo nicht mehr verlassen, heute ist es wohl wieder so weit. In Gedanken versunken begibt er sich in den Speiseraum des Hauses und begibt sich zwischen den anderen Schülern an seinen Platz. Dann legt er seine Tuch bei Seite und wartet auf das Eintreffen der Lehrer. Einer nach dem anderen betritt den Raum und ganz zum Schluss folgt Yogo Tjeki. Kleine Tonschalen mit Sake werden in Windeseile auf der Tafel verteilt und als Meister Yogo zu seiner Schale greift und in die Runde seiner Schüler blickt, ist auf ein mal alles still.
"Unser Kaiser Tutori I[1] wurde auf dem Weg nach Ryoko Owari Toshi[2] ermordet. Seine Frau, die Reichs Regentin Toturi Kaede[3] gilt seit der Beerdigung[4] unseres Kaisers als vermisst und noch hat sich keiner der vier Winde als Thronerbe fähig erwiesen. Viel ist in Bewegung - sichtbar und insbesondere unsichtbar. Unser Dojo hat sein Segel noch nicht gespannt denn nur ein törichter Seemann spannt das Segel bei einem mastbrechenden Sturm, bei dem der Wind aus allen Richtungen kommt. Es gilt in diesen Zeiten unsere Position und die unserer Auftragsgeber zu stabilisieren und aus zu bauen. Darauf trinken wir! Banzei!" Die Anwesenden heben ihre Schalen und trinken den Sake in einem Zug.

Das Essen war reichhaltig gewesen und Ikari dankbar für die Gemeinschaft der Shinobi. Nachdem die Tafel aufgehoben wurde, folgt Ikari seinem Vater in eines der privaten Besprechungszimmer. Keiner der beiden verliert dabei ein Wort. Mit einer Geste deutet Shosuro Tsuyoshi seinem Sohn am Boden Platz zu nehmen dann tritt er an einen der beiden kleineren Schränke an der Wand in dem viele Papierrollen in speziellen Fächern, mit eigenen Nummern, aufbewahrt sind.
Sein Finger gleitet über die ins Holz geritzten Nummern und bleibt bei der ni juu hachi[5]stehen und zieht eine kleine Papierrolle aus dem Fach. Er legt die Rolle vor Ikari auf den Tisch und studiert seinen Sohn eingehend. "Ikarikun, dies ist deine erste Mission auf die dich unser Dojo schickt - ich habe viel in deine Ausbildung investiert, du wirst deine Aufgabe meistern. Denn Versagen ist keine Option!"
"Hai" spricht Ikari und verbeugt sich tief. Sein Vater greift nach der Rolle und liest vor: "Die Maske eines unserer Informanten, Bayushi Kenjo, ist am Namida no Mizuumi gefallen. Findet seinen letzten Aufenthaltsort, verwischt die Spuren, die zum verstecken Mond führen und bringt in Erfahrung warum er sterben musste und was es mit der Splitter Gruppe des Schwarzen Lotus[6] Kartells auf sich hat." Als der Shinobi zu Ende gelesen hat, hebt er eine seiner schon vereinzelt grauen Augenbrauen und fährt fort: "Du brauchst Reisepapiere der Region und eine gute Tarnidentität sonst brauchst du gar nicht erst los ziehen. Um die Reisepapiere werde ich mich kümmern aber  wir müssen die richtige Identität für dich finden. Ich werde dir helfen und deine Wahl prüfen. Folgende Identitäten stehen zu deiner Wahl: Reisender Magistrat oder doch eher Yoriki?  Glaubst du, deine Zunge schneidet wie die eines Skorpion Höflings? Bist du trickreich genug um dich dem Glanz des Kokus als Händler zu unterwerfen? Oder ist deine Ehre gebrochen wie die eines Ronins?"
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« Letzte Änderung: 26.05.2010, 12:42:59 von Ginsengsei »
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Shosuro Ikari

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Nach einigen Sekunden des Schweigens gibt Ikari seine Gedanken zum Besten: "Sensei, Eure Vorschläge sind Weise gewählt. Bitte lasst mich einen Moment darüber nachdenken. Alle Identitäten haben Vor- und Nachteile. Der reisende Händler reist mit seinen Waren, so würde es keinen Verdacht erwecken wenn ich mit schwerem Gepäck reisen würde. Ich hätte immer die passende Ausrüstung dabei, jedoch wäre ich Angehöriger des Bonge und somit sehr eingeschränkt in meinem Handeln. Als Ronin wäre ich Luft für die anderen. Keine Verbindungen, keine Verpflichtungen. Eine gute Tarnidentität.  Jedoch birgt diese Identität auch dieselben Nachteile. Außerhalb der himmlischen Ordnung wäre es mir nicht erlaubt Nachforschungen anzustellen zudem stünde ich immer unter Verdacht für jedes kleine Verbrechen, welches in jener Region in der ich mich aufhalte vollführt worden wäre. Daher entscheide ich mich für die Identität des Yorikis. Diese ermöglicht mir Nachforschungen anzustellen ohne Aufmerksamkeit zu erregen und gewährt mir Zugang zu Bereichen die mir die anderen Identitäten nicht bieten würden. Auch wenn das Risiko größer ist enttarnt zu werden, erscheint es mir die beste Wahl für meinen Auftrag. Ich werde euch nicht enttäuschen."
Bedächtig hält er inne und wartet auf die weiteren Anweisungen seines Meisters.
« Letzte Änderung: 27.05.2010, 11:53:52 von Ikari »

Ginsengsei

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"Ich sehe du hast deine Wahl wohl bedacht Ikarikun. Ich werde veranlassen dass dir die passende Ausrüstung sowie die offiziellen Papiere vorbereitet werden. Ausserdem empfehle ich dir Schriften über das lokale Recht zu sichten." spricht der Shinobi, ehe er für einen Moment in nachdenkliches Schweigen verfällt.
"Der Familienname wird keine leichte Wahl, das Gebiet gehört der Bayushi Familie - deine Lügen müssten stark und flexibel wie Bambus sein um nicht unter der Last einer eingehenden, langen Prüfung zu bersten." Tuyoshi greift nun in den Ärmel seines Gewandes und legt drei Masken auf den Tisch vor Ikari. Die linke Maske bedeckt die Augen und ist komplett aus schwarzen Federn, welche je nach Licht Einstrahlung von einem roten Schimmer überzogen sind. Die Maske in der Mitte bedeckt die komplette untere Gesichtshälfte bis zur Nase, sie ist massiv und auf der entstellten roten Fratze prangert der Stachel eines Skorpions. Die rechte Maske bedeckt das komplette Gesicht und ist so gestaltet als ob zwei Skorpionsklauen ein Netz über das Gesicht spannen würden.
Der alte Shosuro studiert seinen Zögling eingehend ehe, er mit einer Geste, bei der er mit der rechten Hand von Links nach Rechts über die Masken hinweg fährt, Ikari zu verstehen gibt, dass es nun an ihm ist seine Wahl zu treffen.

« Letzte Änderung: 28.05.2010, 02:05:05 von Ginsengsei »
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Shosuro Ikari

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Der angehende Shinobi mustert die Masken penibel. 'Eine neue Maske. Die Maske meiner neuen Identität. Die Maske meines zweiten Ichs. Sie wird mich für eine lange Zeit begleiten, ich muss sorgfältig wählen. Diese Entscheidung wird nicht weniger wichtig als die gerade getroffene Tarnidentität. Eine Maske kann viel über ihren Träger aussagen, zumindest unter den Skorpionen. Eine der dreien wird nun die Maske sein, die ich zur Scharade längere Zeit trage als meine eigentliche Maske.'
Er greift nach der mittleren Maske und spricht zu seinem Vater: "Sensei, ich wähle diese hier. Die Fratze soll all jenen, die sich mir als Yoriki gegenüber stellen, das fürchten lehren. Der Stachel steht für die Ausführung meiner Pflicht im Dienste des Skorpion Clans. Und zuguter letzt die Halbmaske, dass jeder meine Augen sehen kann. Ein wichtiges Mittel um die Fassade aufrecht zu erhalten. Es ist schwer einer steinernen Miene mit entschlossenen Augen Anschuldigungen entgegen zu bringen."
Er legt die gewählte Maske vor sich ab und mit einem kurzem Blick zu seinem Vater segnet er ab die Maske anlegen zu dürfen, öffnet den Knoten seiner Tuchmaske, legt sie auf den Tisch. Nach einem weiteren kurzen Blick zu seinem Lehrer nimmt er die Fratzenmaske und bindet sie sich um, um den weiteren Anweisungen in seiner neuen Identität zu lauschen.
« Letzte Änderung: 29.05.2010, 17:50:08 von Ikari »

Ginsengsei

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Shosuro Tuyoshis Gesicht verzieht keine Miene als Ikari die mittlere Maske[1] wählt. Dennoch weiss Ikari, der seinen Vater nun schon sehr lange kennt, dass dies ein gutes Zeichen ist.
Als Ikari die Maske aufgesetzt hat, erhebt der Shinobi wieder das Wort: "Die Familienmaske der Bayushi - dieser Weg scheint auf den ersten Blick der schwierigste, doch bürgt er auch die beste Tarnung.
Aotora Ikari, zweiter Sohn von Aotora Tadeo, Yoriki des alten ehrwürdigen Magistraten Bayushi Benjiro." Ikari stutzt für einen Moment. 'Hatte sein Vater seine Wahl vorher gesehen?'
"Du warst als Knabe viel in Shiro no Shosuros Gärten unterwegs dies wird dir für deine Identität als Aotora nützlich sein." Dann wird der Shinobi auf ein Mal bitter ernst und kühl, sein Blick durchbohrt den jungen Schüler und er spricht mit scharfer Zunge: "Aotorasan, verrate mir, wie bist du Yoriki geworden?"[2]
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« Letzte Änderung: 30.05.2010, 14:53:34 von Ginsengsei »
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Shosuro Ikari

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Ikari stellt sich vor als würde er von einem Mann aus den vermeindlich eigenen Reihen gefragt, einem Bayushi dem er Rede und Antwort stehen muss. Er versucht sich so gut er kann in die Lage eines Ehrenvollen Mannes zu versetzen der jedoch niedriger Geboren war als sein Gegenüber. Es sind die ersten Worte die er in seiner neuen Identität von sich gibt, also versucht er mit einer gewissen Gelassenheit zu sprechen, schließlich erzählt er ja nur die Geschichte seines Lebens und nicht etwa eine Lüge. Mit gesenktem Haupt spricht er zu seinem höher gestellten Gegenüber:  "Herr, Als Mitglied der Aotora Familie war es mir bestimmt im Dienste der Skorpione Kräuterkunde zu betreiben, doch zeigte sich früh dass ich dafür kein Talent besaß. Meine Talente waren eine gute Auffassungsgabe, Kombinationsfähigkeit und das Talent meine Mitmenschen gut einschätzen zu können. Ein wohlwollender Herr Namens Bayushi Masao erkannte mein Potential und beschloss mich zu fördern damit ich eines Tages in den Dienst eines Magistraten gestellt werden konnte um so dem Clan als Yoriki dienen zu können. Eine Ehrenvolle und wichtige Arbeit."

Ginsengsei

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Noch bevor Ikari überhaupt reagieren kann steht der Shinobi neben ihm, die Klinge seines Ninja-tos blitzt auf und findet unterhalb der Maske an der Kehle des Schülers sein Ziel. "Kein Talent", zischt er Ikari ins Ohr. Mit einem Schlag aus dem Handgelenk, mit der flachen Klingenseite gegen den Kehlkopf, raubt er Ikari fast das Bewusstsein und bringt ihn ins Wanken. Der Meister nutzt das Momentum und federt seine Klinge zurück in das Saya.[1]

Shosuro Tuyoshi wirft einen abwertenden Blick auf seinen Sohn. Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Müde lässt er sich auf den Platz gegenüber seines Schülers sinken. "Scheitern ist keine Möglichkeit, mein Sohn!", langsam gewinnt er seine Fassung wieder zurück, "Als Aotora wirst du nicht überleben, es wird sinnvoller sein als Rokugo auf zu treten. Ich werde mich persönlich darum bemühen, dass du Erfahrungen aus erster Hand machst ehe du deine neue Identität annehmen kannst. Ich möchte dich Morgen zur Stunde des Hasens wieder sehen bevor du das Dojo verlassen musst. Die Zeit drängt, also ruhe dich aus." Mit diesen Worten hebt er den Arm und zeigt seinem Sohn mit einer Geste den Raum zu verlassen.
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« Letzte Änderung: 31.05.2010, 12:28:44 von Ginsengsei »
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Shosuro Ikari

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'Verdammt, wie konnte das passieren? War ich zu gelassen? Wieso sagte ich nur Talent? Es geht nicht um Talent.' "Es gibt keine Entschuldigung für mein Versagen, Sensei. Ich werde mich zurückziehen." Wütend auf sich selbst greift er nach seiner Maske und verlässt den Raum. Im Schlafzimmer der Schüler überprüft er noch einmal seine gewählte Ausrüstung und legt sich früh ins Bett. Doch viel Schlaf findet er nicht, zu viele Vorwürfe macht er sich wegen seines heutigen Fehltrittes.
Am nächsten Morgen steht er vor den anderen Schülern auf um vor dem vereinbarten Zeitpunkt noch einmal zu trainieren. So etwas darf ihm nicht noch einmal passieren. Das nächste mal könnte es ihn das Leben kosten. Er geht vor das Schreibzimmer und setzt sich im Schneidersitz neben die Türe. Deutlich angespannt wartet er darauf dass sein Vater nach ihm schickt.

Ginsengsei

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Die Schiebetür öffnet sich und Shusuro Tuyoshi schreitet in den Flur. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, blickt er hinab auf seinen Sohn. "Folge mir, ich werde mit dir zusammen die restlichen Angelegenheiten klären."
Dann schreitet er voran, dicht gefolgt von seinem Schüler.
"Die Lektion des Vortages war dir hoffentlich eine Lehre" der Sensei macht eine lange Pause, die aber keine Unterbrechung duldet, "Es gibt in den Bereichen in denen wir tätig sind viele, die bevor sie ein zweites Mal fragen, die unsicheren Faktoren ausschalten. Der junge Bayushi Informant musste wohl aus diesem Grund sterben."
Die beiden erreichen eines der Dojo Nebenzimmer, in der Mitte des Raumes ist eine fünf Fuss breite und fünf Fuss tiefe Tonschale in den Boden gelassen. Die Schale ist mit weißem feinen Kies befüllt auf dem ein paar trockene kleinere Zweige liegen, dazwischen wächst eine kleine Pflanze unter der eine Höhle versteckt ist.
"Verdunkel den Raum Ikari!", weist ihn sein Meister an.
Nachdem der Raum fast komplett dunkel ist, kniet sich der Shinobi über die Schale. Mit der rechten Hand formt er eine vier Fingerform nach unten, mit der linken macht er zwei Finger zur Seite und zwei nach unten dann setzt er die linke Hand vor die rechte und beginnt in der Dunkelheit langsam aber stehtig auf den Kies zu trommeln. Nach einem Moment des Wartens erscheinen zwei Scheren am Eingang der Höhle. Langsam nähert er sich der Stelle von der die Erschütterung ausgeht.[1]Das schwarze Ungetüm stellt den Stachel."Greif in die Höhle und zieh den Ring, Ikarikun!" fordert der Meister seinen Schüler auf.

Ikari greift in die Höhle, seine Finger finden einen metallenen Ring. Der Shosuro greift den Ring und zieht an ihm bis er einrastet. Ikari entfernt seine Hand aus der Höhle und mit einem leichten Druck an den Rand der Schale schiebt Tuyoshi die Schale unter den Boden auf die Seite. Nun stehen die beiden vor einem Loch im Boden.
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Ginsengsei

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Über in den Lochgang geschlagene Stufen steigen die beiden hinab in die geheimen Kellerräume des Dojos. Ohne zu zögern betritt der Shinobi einen der anliegenden Räume. Im Kerzenschein sitzt ein junger Mann der Umgeben von Schriftrollen, Dokumenten, Stempeln, feinen Messern und den verschiedensten Tuschesteinen. Als die beiden den Raum betreteten schaut der junge Mann von seiner Arbeit auf und erhebt das Wort: "Shosurosama, seid gegrüßt! Ein neues Gesicht in diesen Räumen?" Tuyoshi spricht: "Dies ist Shosuro Ikari, mein zweiter Sohn. Wir kommen zu euch Sadaosan, weil er Yoriki Papiere auf den Namen Rokugo Ikari braucht." Der Junge Mann nickt. "Es wird einige Stunden dauern bis ich alles beisammen habe ich werde euch die Dokumente dann zukommen lassen wenn ich sie fertig gestellt habe!"
Mit einer kurzen angedeuteten Verbeugung bedankt sich Tuyoshi bei Sadoa und geht weiter den Gang entlang in bis er vor einer massiven Tür stehen bleibt.
« Letzte Änderung: 01.06.2010, 10:47:49 von Ginsengsei »
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Shosuro Tuyoshi öffnet die Tür welche unter einem leisen Knirschen durch das Reiben des Holzes am Stein nach Innen schwingt. Der Raum ist groß und riecht etwas muffig, links und rechts an den Wänden aufgereiht hängen hunderte von Gewänder und Accessoires. Im Zentrum des Raums sitzt eine alte Frau im Schneidersitz am Boden, auf ihrem Schoß ruht ein aquamarin blauer Kimono, auf den die alte Frau ein Mon des Krebs Clans aufstickt. Als die beiden Shinobi den Raum betreten verbeugt sie sich tief und fährt dann mit ihrer Arbeit fort.
"Such dir deine Yoriki Verkleidung zusammen, deine Waffen habe ich zurecht legen lassen." Nach einer halben Ewigkeit des Suchens hat Ikari seine Wahl getroffen. Die alte Schneiderin überprüft die Passgenauigkeit der Kleidung. Nachdem alles passt verlassen Vater und Sohn den Raum.
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Ginsengsei

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Eine Laufdame eilt herbei und überbgiebt dem Tuyoshi ein Bündel, welcher es an Ikari weiter reicht. "Hier ist ein Wakisashi als Zeichen deines Samurai Status und eine Jitte als Zeichen deiner Tätigkeit als Yoriki. Die Jitte trägt die Prägung der Bayushi Familien Magistraten. Sadao wird dir die Dokumente und Reisepapiere, in kürze zukommen lassen. Er ist einer der talentiertesten Fälscher seines Fachgebiets und versucht seine Qualität und Schnelligkeit ständig zu übertreffen. Seine Arbeit kann man nicht in Koku aufwiegen. Scheitern falscher Identitäten, die aus seinem Pinsel stammen und seinen Stempel tragen, ist nur durch menschliches Versagen zu erklären."

Dann begleitet der Vater seinen Sohn bis zu einer Abzweigung. Ab hier sind die Räume nicht mehr gemauert sondern wie ein Bergwerksgang in den Stein geschlagen. Shosuro Tuyoshi nimmt eine Fackel von der Wand und übergibt sie an seinen Sohn. "Folg dem Gang bis du an eine hölzerne Falltür an der Decke kommst.Klopf und frage was Bayushi Ubane schon wusste. Man wird dir Einlass gewähren. Wie es weiter geht liegt an dir! Gegen Mittag wird deine fertige Ausrüstung dort auf dich warten und du kannst aufbrechen."
« Letzte Änderung: 01.06.2010, 12:09:13 von Ginsengsei »
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Shosuro Ikari

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Die ganze Zeit wagt Ikari nicht zu sprechen. Nur ein kurzes "Hai, Sensei" verlässt seinen Mund als er die Auffordung bekommt den Ring zu greifen. Aufmerksam jedoch sehr leise folgt er seinem Vater auf Schritt und Tritt und lässt sich durch die Hallen führen. 'Er scheint mir nicht allzu böse auf mich zu sein.', denkt er zwischendurch einmal. Doch dann konzentriert er sich wieder auf die Worte des Vaters und die beeindruckenden Hallen, durch die die beiden gehen. Als sie schließlich an der Abzweigung ankommen ist sich der junge Skorpion bewusst dass er, wenn er die Hallen verlässt das erste Mal auf sich alleine gestellt sein wird. Er prägt sich die Worte seines Meisters genau ein, verbeugt sich ungewöhnlich tief mit den Worten "Lebt Wohl..." einen kurzen Moment scheint er zu hadern ob er sich nun von seinem Vater oder seinem Sensei verabschieden soll. 'Vor meinem Vater verabschiedete ich mich vor vielen Jahren' kommt er zum Schluss und beendet seinen Satz mit "Sensei!" Nachdem sein Vater die Andeutung einer Verbeugung macht indem er kurz nickt, richtet sich Ikari auf und geht den Gang entlang bis er unter der besagten Falltüre steht. Er klemmt seinen Bündel so zwischen Arm und Oberkörper dass er eine Hand frei hat und Klopft zwei mal an die Tür. "Shosuro Tsuyoshi schickt mich. Ich soll in Erfahrung bringen was Bayushi Ubane selbst schon wusste."

Ginsengsei

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"Schon wieder ein neuer!?" fragt eine zaghafte Stimme. "Man kann nicht über Bayushi reden ohne gleichzeitig auch über Shosoro zu reden!" Dann öffnet sich die Falltür und über ihr kniet eine junge Frau, welche hinab auf den Shinobi blickt.[1] Ikari geht in die Knie und mit einem Sprung hängt er an der Kante der Türöffnung. In einer flüßigen Bewegung, der man keine Anstrengung ansehen kann zieht er sich über die Kante und steht nun in einem kleinen Raum. Ein süßlicher, edler Geruch liegt in der Luft, der Boden ist mit seidenen Kissen bedeckt und von der Decke hängen drei Laternen aus weißem Reispapier, die ein warmes Licht in den Raum werfen. An den Wänden hängen Bilder von Geishas[2] und auf einem kleinen Schrank steht ein Tablett, auf dem sich zwei Pfeifen und eine kleine Dose und ein Schälchen stehen von dem feiner Rauch aufsteigt.
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« Letzte Änderung: 02.06.2010, 18:04:53 von Ginsengsei »
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