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Autor Thema: 1. Kapitel - London  (Gelesen 49931 mal)

Beschreibung: Der Beginn einer ungewöhnlichen Suche.....

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TKarn

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1. Kapitel - London
« am: 07.06.2010, 18:44:56 »
Aus dem Tagebuch von Fernado Montagnes 1671:

"... unser Blick streifte ein letztes Mal über die Häuser und Bauten dieser Stadt. Durch die Himmelsöffnung der Höhle viel das Licht der aufgehenden Sonne und die Dächer erstrahlten in purem Gold. Es galt, diese Geheimnisse zu wahren und vor dem Rest der Menschheit zu verbergen, bis sie eines Tages soweit war. Pater Ignazius nahm die goldene Tafel, die uns hier her geführt hatte und zerbrach sie in drei Teile. 'Ich werde sie in aller Welt zerstreuen, damit das Geheimnis gewahrt bleibt.'..."

Sir Alfred Milton schaut von seinem Schreibtisch auf. Endlich hält er einen Teil des Tagebuchs in den Händen. Sein Blick fällt auf die Vitrine, in der ein Stück einer goldenen Platte ruht. Nun, er weiß, wo sich ein zweiter befindet. Dieser Prahlhans von Lord Loxby hat sie ihm gezeigt. Er konnte sich letzte Woche nicht beruhigen und sein Herz raste vo Aufregung, als er in dem Artefakt einen Teil seiner Karte erkannt hatte. Dieser ahnungslose Narr.

"Mortimer," ruft Milton. Kurz darauf betritt ein bulliger Diener das Zimmer. "Die Zeit ist reif. Besorg die Leute, um die ichDich gebeten habe."

Mortimer verläßt das Zimmer und macht sich auf den Weg.

Samuel Loreland

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1. Kapitel - London
« Antwort #1 am: 01.07.2010, 20:01:02 »
Mit missmutigem Gesicht stapft der Waliser durch die Strassen, seinem abendlichem Aufenthaltsort entgegen.
Heute würde es der blinde Jack sein, eigentlich war die Wahl jedoch egal, so lange es etwas Flüssiges und ein Dach über dem Kopf gab. In Wales hatte Samual an den üppigsten Tafeln gespeist, aber das verfluchte England hatte für ihn nur die Gosse und ihre Pferdepisse bereit. Beschissene englische Pferde, beschissenes England.
Mit einem zusammen gekniffenen Auge mustert Loreland den Eingang der Taverne und seufzt ergeben.
"Wie das alte walisische Sprichwort sagt, los rein, auch wenn Engländer drin sind."

Nicholas

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1. Kapitel - London
« Antwort #2 am: 03.07.2010, 11:46:17 »
Neben dem Waliser geht sein Begleiter. Den Kragen hochgeschlagen, um ihn gegen das schlechte Wetter zu schützen, lässt sich recht wenig von seinem Gesicht erkennen. Lediglich die Blond-Braunen schulterlangen Haare, welche er zu einem Pferdeschwanz gebunden hat, ragen über den Mantel hinaus.

Als er die wie üblich gegen Engländer hetzenden Worte seines Begleiters vernimmt, kann sich Luis ein Lächeln nicht verkneifen.
"Alter Freund...", wobei sein Rechte diesem aufmunternd auf die Schulter klopft, "dort warten nicht nur Engländer."

Als die beiden an die Türe zur Taverne herantreten, macht Luis einen Schritt nach vorne und öffnet dem Waliser die Tür, um nach ihm dann die Taverne zu betreten. Trotz seiner Jahre, die die beiden nun bereits zusammen unterwegs sind, konnte die ewige Hetze gegen die Englische Höflichkeit nicht aus Luis' Leben vertrieben werden.

"Nach Ihnen, Herr Loreland." sagt er mit einem Lächeln, welches er dem Waliser zeigt, als er ihm die Tür aufhält. Die Gesichtszüge des Mannes scheinen erfahren zu sein, seine Haut von langen Reisen gebräunt.

TKarn

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1. Kapitel - London
« Antwort #3 am: 03.07.2010, 21:27:01 »
Langsam schaut ihr Euch in der Kneipe um. Bald findet ihr einen freien Tisch. Der Wirt begrüßt Euch freundlich.
"Was kann ich heute für Euch tun, meine Herren?" fragt er mit einem leichten Lächeln.

Samuel Loreland

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1. Kapitel - London
« Antwort #4 am: 04.07.2010, 12:18:51 »
Schwer lässt sich Samuel auf einen der freien Stühle fallen. Herr Loreland... seit der Waliser vor ein paar Jahren Gottes Thronland verlassen hat, um England zu erkunden, hat dieses ihm nur ein ärmliches Leben bieten können. Luis verhalf ihm zwar manchmal zu kleineren Arbeitsgelegenheiten aber von einem wirklichen Leben in diesem Land, kann keine Rede sein.
Der Arbeitstag als Lastenträger für irgendeinen Möbeltischler, dessen Namen er bereits wieder vergessen hatte, steckt dem leicht Zerlumpten noch in den Knochen und sein langes Haar und Bart fühlen sich schmierig vom Schweiss der Plackerei an.
"Ein dunkles Ale für mich und was warmes für den Magen und einen knappen Geldbeutel."

Nicholas

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1. Kapitel - London
« Antwort #5 am: 04.07.2010, 13:56:53 »
Nicht weniger ernüchternd war die Arbeit, der Luis Miller in den letzten Tagen nachgegangen war. Und dennoch verhalfen ihnen diese kleinen Jobs dabei, abends eine Mahlzeit auf dem Tisch zu haben.

Der Engländer bestellt das Selbe wie sein Gefährte und als der Wirt sich von ihnen abgewendet hat, spricht er zu Samuel:
"Wir sollten uns wieder auf den Weg machen, eine kleinere Reise an einen besseren Ort. Hier scheint es keine Arbeit zu geben, die sich für uns auszahlt."
Abwartend, was der Waliser zu seinem Vorschlag sagt, lehnt sich Luis im Stuhl zurück und blickt sich in der Kneipe um.

TKarn

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1. Kapitel - London
« Antwort #6 am: 05.07.2010, 21:33:59 »
Kurz darauf bringt der Wirt ein Ale und einen kräftigen Eintopf. "So ihr habt also einen knappen Geldbeutel. Vielleicht kann der alte Jack da etwas für Euch tun. Wie schaut es aus?"

Samuel Loreland

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1. Kapitel - London
« Antwort #7 am: 06.07.2010, 21:51:00 »
"Habt Dank, das duftet nach guter Kost aus anständiger Küche! Ob ihr was tun könnt? Da fällt mir ein altes walisisches Sprichwort ein, das geht so, lass mal hören."
Interessiert blickt Samuel den Wirt an während er beginnt das Essen in sich hineinzustopfen.

TKarn

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1. Kapitel - London
« Antwort #8 am: 08.07.2010, 22:06:58 »
"Ein Gast hat mich angesprochen. Er sucht verlässliche Männer für einen kleinen Auftrag. Wenn ihr wollt, stelle ich Euch vor."

Nicholas

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1. Kapitel - London
« Antwort #9 am: 10.07.2010, 09:10:20 »
Der Engländer dreht interessiert seinen Kopf zum Wirt, bevor er ihm antwortet:
"Das klingt auf jeden Fall interessant. Sie können gerne ein Treffen arrangieren."

Der Engländer nimmt sich ein Stück Brot und trinkt dann einen Schluck, bevor er beginnt, auf dem Brot herum zu kauen.

TKarn

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1. Kapitel - London
« Antwort #10 am: 14.07.2010, 00:02:40 »
Der Wirt verschwindet kurz, dann kommt er wieder an den Tisch und sagt: "Folgt mir in den Nebenraum. Da läßt es sich besser unterhalten."

Nicholas

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1. Kapitel - London
« Antwort #11 am: 14.07.2010, 23:33:33 »
Der Engländer nickt kurz zu seinem Begleiter, ganz so als wolle er sich noch einmal dessen Einverständnisses vergewissern. Dann erhebt er sich, nimmt noch mal einen Schluck aus seinem Trinkgefäß, greift nochmal auf den letzte Stück Brot zu und beißt davon ab, als er dem Wirt folgt.

Dennoch lässt er es sich nicht nehmen auch die restlichen Gäste des Gastraumes eines Blickes zu würdigen, um fest zu stellen, ob jemand auf sie aufmerksam geworden ist.

Samuel Loreland

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1. Kapitel - London
« Antwort #12 am: 15.07.2010, 09:51:57 »
Samuel trottet den beiden hinterher, unterlässt es jedoch nicht seine Hand auf seinem Knüppel ruhen zu lassen.
"Ein altes walisisches Sprichwort, kommt der Engländer zu nah, ist der Begrüssungsknüppel da." murmelt er in seinen, mit Bierspritzern benetzten Bart, hinein.

TKarn

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1. Kapitel - London
« Antwort #13 am: 15.07.2010, 23:35:25 »
Der Wirt führt Euch in das Hinterzimmer. Dort sitzt, in eine elegnte Dienerluft gekleidet ein Mann mittleren Alters, durchtrainiert und gut gebaut.

"Nun, meine Herren! Das ist Mortimer. Ich werde Euch allein lassen."

Der Mann mustert Euch von oben bis unten, dann entschließt er sich, mit Euch zu reden: "Nun, machen wir es kurz. Mein Herr ist auf der Suche nach einem Familienerbstück, das in falsche Hände geraten ist. Ich sehe, ihr könnt etwas Arbeit gebrauchen. Ihr macht mir einen brauchbarn Eindruck. Also erzählt, wer seid ihr und was könnt ihr."

Samuel Loreland

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1. Kapitel - London
« Antwort #14 am: 16.07.2010, 11:40:46 »
"Nun Mortimer, ob mein Partner sich herablässt bei einem Hausmädchen vorzusprechen, weiss ich nicht.
Ich bin Samuel, das sollte, was den Namen angeht, genügen. Meiner Zunge solltet ihr angemerkt haben, das sie sich noch nicht vollständig dazu herabgelassen hat Eselsgeblöke von sich zu geben, die Mundart, wie sie hier gesprochen. Ich stamme aus Wales, dem Land, welches Gott erschuf um seine Schöpfung zu krönen.
Ich entstamme einem alten Familienclan, dessen Wurzel tief in die Geschichte meiner Heimat reichen. Vor einigen Jahren hat es mich auf diesen Hinterhof in Gottes Werk verschlagen.
Was ich kann? Nasen brechen, bin ein pasabler Schütze und nicht zu faul anzupacken. Ich kenne die Gassen und schmutzigen Ecken dieser gottlosen Stadt, bin eine Eule in der Nacht und ein Wolf am Tag. Zudem mögen wir es in meinem Clan nicht, wenn Erbstücke in die falschen Hände geraten."

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