Die Gestalt kniff die Augen zusammen, als Arue ihren Namen nannte. "Eindringling", stieß der Mann mit plötzlich harter Stimme hervor. "Dies als Warnung, falls draußen noch deine Freunde warten."
Er riss die Arme hoch, und mit einem Mal wurde Arue zurückgeschleudert. Alles ging so schnell, dass sie kaum alles erfassen, geschweige denn reagieren konnte. Mit einem kreischenden, kratzenden Geräusch öffnete sich ein verborgener Eingang zu der Höhle, Arue wurde hinausgeschleudert und landete nur wenige Meter von ihrem Karren entfernt.
Kaum war sie auf dem Boden aufgeprallt, griff erneut eine unsichtbare Kraft nach ihr, und sie wurde zurückgezogen. Ihr Maultier gab protestierende Geräusche von sich, am Rande begriff Arue, dass das Tier mitsamt dem Karren ebenfalls hinter ihr her gezogen wurde, ganz einfach, weil sie zufällig auch im Bereich der unsichtbaren Kräfte standen, die Arue erfasst hatten.
Hilflos raste die junge Frau auf die gegenüberliegende Höhlenwand zu, dort, wo die ganzen Schätze standen. Je näher sie kam, desto klarer wurde ihr, dass sie direkt auf den Spiegel zuhielt, den sie gesehen hatte. Sie würde mit voller Wucht darauf prallen und in einem Scherbenhaufen enden. Selbst wenn sie das überleben sollte, würden ihr Maultier und ihr Karren gleich darauf von hinten auf sie prallen.
Ein erneutes kreischendes Geräusch machte klar, dass der Höhleneingang sich wieder verschloss. Im gleichen Moment prallte sie auf den Spiegel, bereitete sich mit zusammengekniffenen Augen auf den Schmerz vor... und kam dann ins Stolpern.
Unsanft fiel sie zu Boden, rollte ein kleines Stück über steinernen Boden, und reagierte dann instinktiv, als das Maultier mit dem Karren von hinten auf sie zukam. Mit einem schnellen Sprung zur Seite rettete sie sich davor, überrollt zu werden.
Dem Tier, das ebenso unsanft wie sie durch die Luft geschleudert worden war, knickten die Beine weg, und so kam es mit dem Karren unsanft zum Stehen.
Langsam rappelte sich das Tier wieder auf, und sah Arue zitternd und mit vorwurfsvollem Blick an.
Erst jetzt hatte die junge Frau Zeit, sich umzusehen.
Sie war nicht mehr in der Höhle. Sie befand sich in einer großen Halle, zehn Schritt im Durchmesser, und gewiss vier Schritt hoch. Es gab eine Tür, die aber in der Richtung lag, in die sie eben gestolpert und gerollt war.
In der Richtung, aus der sie gekommen war, war nichts weiter als eine Wand - und ein Spiegel, nicht unähnlich dem, den sie in der Höhle gesehen hatte. Von dem geisterhaften Mann war nichts mehr zu sehen.
Die Halle wurde erhellt durch brennende Fackeln, die alle zwei Schritt mit Halterungen an den Wänden befestigt waren. Ansonsten schien der Raum leer zu sein.