Arue wanderte eine Weile querfeldein. Es war nicht leicht, den Karren durch die Wiese zu bekommen, zumal das Maultier sich durch den Sturz offenbar leicht an den Beinen verletzt hatte. Dennoch gab sich das Tier Mühe, und zog den Karren immer weiter, bis sie schließlich an einer Straße ankamen.
Als sie einen Blick zurück warf, wurde ihr bewusst, dass sie nicht gerade den direkten Weg genommen hatte - so verwirrt, wie sie war, hatte sie den Karren in einem großen Bogen über die Wiese geführt. Sie musste sich unbedingt besser konzentrieren. Sie hätte sich und dem Maultier viel Mühe ersparen können, wenn sie genauer auf die Strecke geachtet hätte.
Plötzlich stockte die junge Frau. Die Straße. Es war nicht irgendeine Straße, nicht die üblichen, durch Jahrhunderte der Benutzung ausgetretenen festen Wege zwischen den Städten. Hier hatte man Stein an Stein gesetzt, vier Schritt breit, so dass zwei große Wagen bequem aneinander vorbei fahren konnten. In den Pflastersteinen gab es Rillen, die sich durch die vielen Wagen und Karren, die hier entlang gefahren waren, gebildet hatten.
Arue kannte nur einen Ort, an dem es eine solche Straße gab, und selbst den nur aus Erzählungen: Die Große Straße, die zwischen Himmelstor und der Großen Feste lag. Eine Straße, die weit über tausend Meilen von dem Ort entfernt lag, an dem sie sich heute morgen noch befunden hatte.