Eine kleine Zwischensequenz:
Vijel blickt seinen davoneilenden Kameraden nach. Der Drang ihnen zu folgen, Teil einer Gemeinschaft zu sein die zusammenhält brennt in ihm. Und doch bleibt er stehen, verweilt bis die anderen in den umkämpften Garten eingedrungen sind. Rukharias Bann, und dieser ganze Ort binden ihn, zwingen ihn zu bleiben. Alles hier ist so machtvoll, so rein und so vergessen. Wenn es einen Ort wie diesen gibt, warum kämpfen seine Bewohner nicht um ihn? Warum kämpfen sie nicht um diese Welt? Der ganze Ort ist ein Versteck, ein Versteck für Entkommene ihrer Zeit, so als wäre das Land um sie herum ohne Bedeutung geworden.
"Warum tut ihr nichts?" fragt er die alte Priesterin unvermittelt.
"Warum haltet ihr uns nicht auf? Sagt mir nicht das ihr uns vertraut. Ihr müsst wissen warum wir hier sind. Der Halbling hat es euch auf dem silbernem Tablett beschrieben. Wollt ihr denn gar nichts tun um euren Schatz zu bewahren? Wollt ihr einfach nur so dastehen, ohne eure Wachen, ohne auch nur eine Tat um es zu verhindern?"
Er hat sein Schwert gezogen. Diese grosse, tödliche Klinge richtet sich auf die Priesterin. Doch Vijel vermag sie nicht zu töten, vermag nicht sicher zu gehen mit dem Artefakt entkommen zu können.
Vielleicht ist es auch ohne Bedeutung. Wenn sie mich töten wollte wäre es ihr längst möglich gewesen.
"Ich könnte es. Ich könnte euch niederstrecken! Einfach nur weil ihr nichts tut...diese Welt bricht auseinander, seht ihr das nicht?!? Alles was gut und schön ist verbrennt in Taramans Flammen, weil es zu wenig Kraft hat sich zu wehren. Und was davon bleibt ist nur Bitterkeit die die Erinnerung verhöhnt.
Wenn ihr solche Macht habt, warum tut ihr nichts?"
So anklagend und verzweifelt klingt er, als ginge es nicht nur um ein zu stehlendes Artefakt, oder die Priesterinnen vom See oder ihren heiligen Garten den die Kinder zur gleichen Zeit beschützen wollen. Sondern um die ganze Welt die droht in Flammen aufzugehen. Und all die Unsicherheit in seiner Stimme wird von Eivas ruhigen Worten nur noch mehr hervorgehoben.
"Ich habe lange gekämpft, und nicht die Augen geöffnet für das was kommen wird. Blind gekämpft, vor Wut und nur noch mehr Zerstörung gebracht. Die Welt ist bereits zerrissen, und Kampf vermag sie nicht allein wieder zusammen zu bringen. Taramans Flammen werden so lange brennen wie genug da sind sie anzufachen. Und es gibt noch viele deren Zunder unbenutzt geblieben ist.
Ich kämpfe nicht mehr, weil meine Augen nun geöffnet sind. Ich sehe was kommen wird. Meine Schätze kann Kampf weder bewahren noch zerstören."
"Was kommen wird ist nur Feuer und Tod." erwiedert Vijel, und steigt erneut in das Kanu um in die Dunkelheit der Drachenhöhle zu fahren.