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Autor Thema: [Kapitel 2] Träume und Drachen  (Gelesen 76153 mal)

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Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« am: 11.06.2010, 10:23:06 »
Die Nacht ist still bei den zerstörten Ruinen am Tempel des einstmals heiligen Hains. Kein Tier wagt sich zwischen die vom Feuer verzehrten Baumstümpfe und kein Vogelsang unterbricht das monotone Knacken des Holzes in eurem Lagerfeuer.

Wer hat all diese Zerstörung angerichtet? Taramans Armee? Der Feind? Während Curufin Wache hält und dem geisterhaften Nebel zwischen den Bäumen bei seiner Reise mit dem Wind zusieht wird ihm immer mehr klar was an diesem Tempel fehlt.

Tod.

Keine Spuren eines Kampfes, nur die schweren Stiefel der Soldaten und kein Verteidiger der sie aufhalten konnte. Der Blick des Schwertmagiers geht zu den beiden Kameraden herüber über deren Schlaf er schützend wacht. Ghesh und Talia sind langsam eingeschlafen, erschöpft von den Anstrengungen der letzten Tage. In sich spürt Curufin die gleiche Auszehrung, die gleiche Müdigkeit. Und doch: Waren es nicht heldenhafte Tage?

Gute Tage, in denen ihr geehrt wurdet gegen alle Widerstände. Mut, Einfallsreichtum und Hartnäckigkeit gezeigt habt. Euren Wert im Kampf gegen den Wald bewiesen habt.

Und was wird noch kommen?

Gheshs Gedanken wandern in die Zukunft. Ein Traum - so klar und real als würde er sich selbst zusehen. Er ist mit Talia in einem unterirdischem Schacht und auch noch andere sind bei ihnen. Curufin...Vijel....und Schatten am Rande seiner Sinne. Talia ist vorgegangen, untersucht den Weg vor ihnen nach Fallen. Der Weg in dem Schacht ist kunstfertig freigehauen und mit Platten getäfelt auf denen fremdartige Runen geschrieben sind. Ghesh beobachtet sie einen Moment, untersucht die Zeichen neugierig auf ihre Geschichte. Da ertönt ein Schrei und eine Explosion schmeisst Talia an die gegenüberliegende Wand. Donnergrollen wirft ein Echo an die Wände und Ghesh hört etwas näherkommen. Vor dem Drachengeborenem beginnt der Boden einzustürzen, eine Falle - von Talia ausgelöst? Ghesh stürmt auf sie zu, versucht seine Gefährtin zu retten und springt über den sich auftuenden Abgrund. Unter ihm in der Dunkelheit ist etwas zu sehen, zwei glühende Augen und Flammen welche nach oben schiessen. Der Rand des Abgrunds kommt näher, und Ghesh spürt die Angst ihn nicht erreichen zu können - zu langsam gewesen zu sein, zu spät gesprungen und nicht weit genug. Er fällt! Immer näher kommt der Drache, reisst sein Maul auf um Ghesh darin zu verschlingen.

Talia ist inmitten von Schätzen. Ihr Traum glänzt und glitzert um sie herum. Es muss eine Schatzhalle sein. Der Hort des Drachen! Doch der Boden unter ihren Füssen ist gefährlich. Talia steht auf der Spitze einer Säule und in der kreisförmigen Höhle  in der sie sich befindet sind noch etliche dieser Säulen. An den Wänden hängen Waffen, Helme und Schilde aus lang vergangenen Tagen. Zu Talias Füssen, gut 20 Meter tiefer sieht sie Goldstücke glitzern. Plötzlich bewegen sich die Münzen unter ihr. Etwas ist dort unten! Im nächstem Augenblick stösst ein riesiges Ungetüm nach oben und wirft die Säule auf der Talia steht beinahe um. Sie springt, springt auf die nächste und übernächste Säule, immer auf der Flucht vor dem Drachen. Mit einem letztem Satz jagt sie auf ein Rapier zu, greift es und dreht sich um, dem Angesicht des Drachen entgegen.
Wenn du zu den Nonkonfirmisten gehören willst musst du erst einmal so reden wie wir, unsere Musik hören und die gleiche Kleidung tragen.

Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #1 am: 11.06.2010, 12:21:37 »
Als Curufin schliesslich seine Wege um den Tempel einschränkt und sich eine ruhige Stelle zum meditieren sucht stellt er fest wie schwer es ist sich zu konzentrieren. Diese Bäume waren einst voller schönheit und alter, sanft schlummernder Magie. Nun sind nur noch tote Reste von ihnen übrig.

Während sein Geist und seine Augen unterbewusst weiter die Umgebung beobachten wandern Curufins Träume in die Vergangenheit. Curufin steht auf einem Hügel, dessen Ruinen ganz ähnlich dem Halblingstempel sind. Aber sie sind älter, verfallener und mit Moos bedeckt. Elegant schwingt er sich auf einen Baum in der Nähe und lässt seinen Blick über die malerische Landschaft und die Siluette einer Stadt am Horizont gleiten.

Llilthwell! Curufin erkennt die Stadt, sieht die anmutig in den Wald und die Harmonie der Bäume gebauten Türme und unzähligen, zauberhaft frei schwebenden Brücken. Plötzlich jedoch wird es Dunkel. Curufin hört Schreie hinter sich und er sieht Menschen vor etwas davon laufen. Eine grüne Wand aus lebendigen Ranken und Blättern, Ästen und Bäumen überrollt Llilthwell wie eine Welle und rast auf Curufin zu. Menschen werden von den Ranken in das grün des Dschungels gerissen und plötzlich spürt Curufin etwas warmes an seinem Bauch: Eine Ranke hat ihn von hinten durchbort! Zu spät versucht er sich mit einem Zauber zu schützen, zu spät um zu überleben...

Während alles um ihn herum schwarz wird sieht Curufin das Ende des alten Reiches, verschlungen von den gleichen Ranken die auch den Baum befallen haben welcher Ghesh angriff.

Dann liegt Curufin auf einer Wiese. Der Himmel über ihm ist blau und wolkenlos...doch etwas ist zu sehen. Ein Vogel? Es wird schnell grösser und schlägt neben Curufin auf: Es ist ein Feuerbaum! Kurz bevor der Baum seine Wurzeln in den Boden schlägt versucht Curufin noch aufzustehen und sich zu schützen. Doch wen er nicht schützen kann sind die Bäume um den Tempel der Halblinge herum, die von dem flammendem Inferno zerstört werden. Er versucht ein Schild vor sie zu werfen, magisch doch bei jedem Baum bei dem er es versucht schlägt nur eine neue Flammenpeitsche ein.

Schliesslich verschwindet auch dieser Traum. Curufin steht neben Talia und Vijel in einem dunklem Raum und sieht dem Barden dabei zu wie er eine seltsame Schrift liest. Plötzlich geschieht wieder etwas - wie in Zeitlupe sieht der Schwertmagier eine Lanze aus dem Boden kommen und auf Vijel zurasen....

Ein Schild. Curufin braucht ein Schild.

Als ihr wieder aufwacht ist noch früher Morgen, und der Nebel der den verbrannten Wald durchzogen hat liegt dicht neben euch als hätten eure unruhigen Träume und die schaurige Umgebung eine Verbindung.
« Letzte Änderung: 11.06.2010, 13:21:11 von Leolo »
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Azrim

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #2 am: 12.06.2010, 22:30:19 »
Sich aus seiner außergewöhnlichen Trance lösend, ruhen die strahlend grünen Augen des Hochelfen auf seinem linken Unterarm und gedankenverloren zeichnen die Finger der Rechten sanft eine Glyphe des Schutzes in die Luft.

Den Blick hebend, sieht Curufin nachdenklich zu seinen beiden Gefährten und sucht für einen aufgeschreckt Moment nach Vijel, ehe er sich langsam daran erinnert, dass der Halbelb im Lager zurück geblieben ist.

Stumm macht sich der Schwertmagier daran etwas Wegzehrung zu sich zu nehmen. Bald würde es weiter gehen. Zum Drachen...

Talia Jarniman Wolf

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #3 am: 14.06.2010, 02:02:58 »
Als Talia zittrig aus ihrem Traum erwacht in der klammen Luft ertastet sie erstmal ob noch alles an ihr dran ist, in der Erwartung der Drache könne sie verschlungen haben. Als das nícht der Fall ist und sie sich wieder klar ist wo sie ist und nur geträumt hat, streckt sie sich noch einmal die zusammengezuckten Glieder.
Dann erhebt sie sich und bereitet ihre gesamte Ausrüstung gründlicher vor denn je, säubert alles testet ob sich alle Waffe schnell und reibungslos ziehen lassen, die Armbrust nicht verklemmt ist. Wen ihre Utensilien perfekt funktionieren, bricht sie die Zelte ab und verstaut auch das vernünftig.

Das flaue Gefühl in ihrem Magen lässt sich nicht unterdrücken und so ist die sonst so muntere Tieflingsdame heute eher schweigsam und seltsam bedrückt.

Ghesh

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #4 am: 15.06.2010, 08:25:18 »
Schwer atmend kommt Ghesh wieder zu sich. Er blickt sich um und muss sich erstmal fangen und erkennen wo er sich befindet.
Dann erhebt sich der Drachengeborene, die Frage in seinem Kopf ob es klug ist sich dem Drachen zu stellen oder ob es einfach dieser Ort ist, welcher seine Ängste schürt. Genauso schweigsam wie Talia nimmt er sein Frühstück zu sich und kümmert sich dann um seine Ausrüstung. Als er fertig ist blickt er seine Kameraden an und sagt "So wollen wir aufbrechen?"

Talia Jarniman Wolf

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #5 am: 18.06.2010, 06:50:11 »
Ja, ich bin zumindest soweit. Führst du uns weiter du kennst den Weg am besten. antwortet Talia Ghesh ist ist zwar nicht wirklich erpicht darauf, aber besser sie machen weiter, falls sie das ganze überleben sollten sie sich beeilen um ihre Schwerter zu vollenden.

Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #6 am: 18.06.2010, 12:11:50 »
Von hier aus fällt es Ghesh wirklich nicht mehr schwer den Weg herab durch den verbrannten Wald zu finden.

Nach etwa einer Stunde stellt ihr fest das eure Umgebung immer mehr von Erdspalten und kleinen kluften geprägt wird und nach einer Weile führt Ghesh euch in eine der Schluchten hinein. Der See mit der Drachenhöhle muss schon ganz nah sein.
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Ghesh

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #7 am: 18.06.2010, 20:43:32 »
Meine Freunde, ich glaube wir sind bald da. Ich spüre ein Kribbeln in meinen Nackenschuppe und das sagt mir der See ist nicht mehr weit. Ghesh schreitet ungestüm voran, er kann es kaum erwarten den Drachen zu finden und somit vielleicht sein Schicksal oder seine Vernichtung. Um seine Kameraden tut es ihm schon ein wenig leid. Sie sind ihm, ähnlich wie der Wachdrachling aus seiner Kindheit, ans Herz gewachsen. Besonders da er sonst kaum Aussichten hat andere Verbündete zu finden.

Talia Jarniman Wolf

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #8 am: 19.06.2010, 01:38:15 »
Ghesh warte, ein klein wenig mehr Zurückhaltung! Wir wissen nicht was uns erwartet, aber direkt mit Anlauf ins offene Drachenmaul zu laufen wäre Selbstmord und unnötig. Talia weiss nicht genau was Ghesh so überschwänglich an der Begegnung begrüßt, sie selbst ist fürchterlich aufgeregt und sucht fieberhaft nach einem guten Plan um das ganze zu überleben. Wenigstens dürfte in diesen vielen Schluchten genügend Möglichkeit sein sich zu verbergen und gegebenenfalls zu entkommen.

Azrim

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #9 am: 20.06.2010, 12:49:58 »
Immer noch nachdenklich gestimmt von seinem seltsamen Traum hat der Eladrin mühe mit seinen beiden Gefährten mitzuhalten. Als Ghesh dann die Nähe des Drachens verkündet, wünscht sich Curufin inniglich, dass der Klingenrohling an seiner Seite bereits ein vollendetes Meisterstück der Schmiedekunst ist.

Sein alt gedientes Schwert ziehend, bleibt er still und folgt dem Dragonborne zur Schlucht.

Talia Jarniman Wolf

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #10 am: 21.06.2010, 12:50:32 »
Talia kommt das ganze wenig geheuer vor sie zieht zwei Dolche und schleicht sich in die engen Gassen und möglichen Verstecke, wenn sie selbst hier jemanden auflauern könnte, dann können auch andere ihnen auflauern, die, die den Drachen gefangen oder bewacht halten, zum Beispiel. Auch schaut sie dabei grob nach Spuren und Hinweisen wer sich in der Gegend wohl aufhält, aber viel mehr will sie sich auf ihr Gespür für gute Verstecke verlassen und sucht gründlich, die Eile Gheshs ignorierend nach den Versteckmöglichkeiten und in ihnen.
Sie wird das Gefühl nicht los etwas zu übersehen, oder zwingt ihre Angst vor der Begegnung mit einem Drachen sie dazu, dass sie das unvermeidlich Scheinende versucht hinauszuzögern? Vielleicht lohnt es sich ja sogar hier zu warten und erstmal die Umgebung zu überwachen?

Ghesh

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #11 am: 21.06.2010, 13:02:39 »
Ganz geleitet von Rukhias Vision geht der Drachengeborene weiter, ohne auf solche Details wie Deckung zu achten. Doch sobald er etwas aus seiner Vision entdeckt, was ihn zur Vorsicht gemahnt, werden seine Schritte langsamer und er behält seine Umgebung im Auge.

Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #12 am: 21.06.2010, 13:36:52 »
Als ihr ein Stück in die Erdspalte hineingeht und der Boden euch langsam verschluckt wird euer Weiterkommen schnell von Wurzelwerk, loser Erde und Steinen behindert. Immer wieder müsst ihr klettern, euch durchschlagen oder gegenseitig helfen.

Und immer höher werden die Erdwände um euch herum. Die Spalte öffnet sich leicht und scheint nun ungefähr 4 oder 5 Meter breit zu sein, doch oft führt sie in einer Zickzacklinie fort und mehr als einmal glaubt ihr an ein totes Ende zu stossen. Nur Ghesh erkennt den Weg als sei er hier schon einmal gewesen.

Nach etwa 50 Metern durch das Erdreich fällt kaum mehr Licht auf eure Gesichter und noch immer ist kein Ende der Spalte abzusehen. Plötzlich hört Curufin ein leises Geräusch...fallende Kieselsteine im Sand über ihnen. Als er hinaufblickt kann er ein Gesicht entdecken welches hastig zurückschreckt, und dann als nächstes Schritte die eilig oben entlang der Spalte weiter gen See hasten.

Ein Späher?
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Talia Jarniman Wolf

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #13 am: 21.06.2010, 13:41:15 »
So ein Mist, es gibt noch andere Wege, den holen wir so aber niemals mehr ein. gibt Talia grummelnd von sich, hätte sie selbst eher bedacht, dass es auch nach oben gehen kann.Was machen wir jetzt? Wenn ihr nichts dagegen habt schau ich mir mal die Begebenheiten da oben an. Und wenn keiner Wiederworte stellt, beginnt die geübte Kletterin einen rasanten behenden Aufstieg mit Hilfe der Steigeisen ihrer Kletterausrüstung, die sie leicht in die weiche Wand schlagen und herausziehen kann.
« Letzte Änderung: 21.06.2010, 14:13:00 von Talia Jarniman Wolf »

Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #14 am: 21.06.2010, 15:22:16 »
Doch so schlecht stehen Talias Chancen den fliehenden Späher zu erwischen gar nicht. Innerhalb weniger Sekunden gelingt es ihr die Kletterausrüstung anzulegen und die poröse Erdwand emporzujagen.

Auch Ghesh kommt nur wenig später oben an, der massige Körper des Drachengeborenen schiebt sich direkt hinter Talia über den Rand.

Der Späher hat inzwischen gut 15 Meter Vorsprung vor euch und kämpft sich durch das dichte Unterholz am Rand der Spalte weiter in Richtung See. Es ist ein Junge, vielleicht 14 Jahre alt und er scheint nur leicht bewaffnet zu sein.
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