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Autor Thema: [IT] Prolog: Schatten über Tristram  (Gelesen 60425 mal)

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Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #165 am: 07.10.2010, 09:43:07 »
in Anbetracht der Gesamtsituation, mit einem einwenig mulmigen Gefühl in der Magengegend, wendet sich Wolfhard an die anderen, "mir gefällt das Ganze nicht und damit meine ich nicht nur das Verhalten der unbekannten Wesen, sondern auch das was in der Stadt vorgeht. Lasst und also bitte nicht nur den letzten Teil des Wegs bis zum Tor, sondern auch in der Stadt vorsichtig bleiben."

Syra Caldrin

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #166 am: 07.10.2010, 18:26:47 »
Feyra fühlt sich nicht wohl. Das liegt wohl nicht nur an der proapokalyptischen Atmosphäte mit der Kathedrale bei Nacht in der Ferne und dem Fackelschein auf dem Platz und der Prozession vom Platz zum Portal jenes Gotteshauses.. sondern vielmehr daran, dass sie bei einer solchen Stimmung mit ihren Liedern nicht viel Geld verdienen kann. Tagelang hat sie sich so etwas wie darauf "gefreut", endlich in Tristram zu sein. Freunde will sie keine, und Gefährten schon recht nicht, wollte sie doch mit der Karawane allein in die Handelsmetropole einziehen. Dass dies bei Nacht und Feuer geschehen muss, damit hatte sie nicht gerechnet. Die Stimmung jedoch hat auch etwas gutes: Ihr ist fiebrig. Nicht, weil sie eine Krankheit in den Gliedern spürt, aber... weil ihre Gedanken rasen. Und vor ihren Augen verschwimmen und alles so surreal erscheinen lassen. Der Marsch zur Kathedrale, bevor die Engel kommen, um den Propheten zu verkünden... steht es nicht so in irgendwelchen religiösen Texten? Falls ja, dann war ihre zwischenzeitliche Hochstimmung also berechtigt. Wer außer ihr sollte die Musik spielen, die man dazu brauchte?

"Vorsichtig... wenn ich einmal in meinem Leben vorsichtig gewesen wäre, wäre ich euch nie über den Weg gelaufen...", murmelt Feyra leise vor sich hin, als sie die Worte des Spähers hört und bleibt auf dem leichten Hügel stehen, ein paar Schritte hinter den Mitreisenden ihrer kleinen Gruppe.. Sie breitet die Arme aus, ihre Wangen etwas roter als sonst, ihre Augen glänzend, und das, obwohl sie bei vollem Verstand ist. SIe seufzt leise und schließt die Augen.. als ob sie in Sonnelicht stehen würde, nachdem sie lange unter Tage hat leben müssen. Oder Mondenlicht in ihrem Fall. "Seht die Feuer, hört die Trommeln, spürt die Zitadelle Tristram's brennend vom Feuer der Gläubigen Schafe... lasst uns sie begrüßen..", spricht sie mit einem leichten Singsang in der Stimme.. fast wie einer der Priester, die vor der Menge stehen und den Glauben an Wilige verteilen wie Blumenkinder Blütenpracht bei einer Hochzeit.
Daraufhin... und manche werden dies sicher nicht gutheissen -was sie jedoch nicht davon abhalten wird- zieht sie ihre Flöte aus einer Seitentasche im Mantel.. atmet ein, zweimal durch und fängt an, zu spielen..[1].. die Musik kommt aus ihr wie Wasser aus einem Brunnen, und spielend, die Augen halb geschlossend, geht sie in Richtung der Stadt.. etwas leiser spielend, aber dafür umso gefühlvoller..
 1. Auftreten (Flöte): 24
"Winter und Tod sind ein und dasselbe. Beides ist unausweichlich."

Besnell

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #167 am: 07.10.2010, 19:33:59 »
Mit Unbehagen betrachtet Besnell die Geschehenisse die sich Ihnen darbieten. So etwas führte zu nichts. Ein Mensch allein war durchaus vernünftig. Ein Mob meist nicht mehr zu bremsen. Er kneift die Augen zusammen und nickt innerlich als er Wolfhards Vorschlag ob der Wachsamkeit hört.

Als sich der Trupp in Bewegung setzt und er das zugegebenermaßen nicht schlechte Spiel der ... er nennt sie Person.... hört, murmelt er leise, so dass nur die Personen direkt neben ihm es hören können:

"Mein zauberbuch dafür einen stille Zauber wirken zu können

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #168 am: 07.10.2010, 22:44:41 »
Mit Bedacht folgen die Gefährten dem Weg bis zum Dorf. Zur linken befinden sich Felder, doch das Korn ist niedergetrampelt, zur rechten befinden sich Weiden. Sie kommen an Häusern vorbei, die zwar hell erleuchtet sind, doch scheinbar verlassen wurden. Schließlich stehen sie auf dem Marktplatz und sehen sich um. Im Südwesten scheint ein Bader seine Heim zu haben, im Nordosten befindet sich eine Schmiede und im Nordwesten eine Taverne[1]. Ein hagerer Mann späht um die Ecke des Türrahmens und stürmt auf den Platz.

"Gott sei Dank, Ihr seid zurück!...", doch dann stutzt er, als er erkennt, dass Frauen der Gruppe angehören. "Nein, Ihr seid fremd hier. Mein Name lautet Odgen und ich bin der Vogt der Stadt. Ihr... kommt zu einer gefährlichen Zeit nach Tristram. Alles war friedlich, bis die dunklen Reiter kamen und unser Dorf zerstörten. Viele wurden unvorbereitet niedergeschlachtet und wer eine Waffe führen konnte, wurde verschleppt - oder schlimmer. Erst vor kurzem erschien Erzbischof Lazarus und sammelte die Männer der Stadt. Albrecht, der Sohn des Königs, wird vermisst und der Erzbischof vermutet ihn in den Katakomben der Kirche. Wir müssen ihn finden - bevor es jemand anderes tut.", sagt er unsicher. "Tut mir leid, mehr kann ich Euch im Moment nicht sagen. Doch nennt mir bitte Eure Namen, denn ich habe eine Botschaft."
 1. Tristram: Musik
« Letzte Änderung: 08.10.2010, 19:48:16 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
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Sezair Lemas

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #169 am: 07.10.2010, 23:42:09 »
Schweigend hatte Sezair seit dem frühen Morgen über das Mädchen, ihren Bruder und den Paladin nachgedacht, als diese nicht mehr an Ihren Plätzen waren. Der pflichtbewusste Späher sprach davon, dass der ernste Mann die beiden Flüchtlinge fortgeführt habe. Sezair war froh, dass er noch Gelegenheit gehabt hatte, de Aveugler seine Bitte auszusprechen; in seinem morgendlichen Ritual bat er um seine Standhaftigkeit und betete für das Wohlsein der drei Fortgegangenen.

---

"Der Sohn des Königs wird vermisst und der Erzbischof vermutet ihn in den Katakomben der Kirche. Wir müssen ihn finden - bevor es jemand anderes tut."

Der alte Kehjistaner zuckt bei den Worten des Vogtes unweigerlich zusammen. Zwar weiß er nicht, von welchem König ihr Gegenüber spricht, ein vermisster Prinz jedoch muss wohl nicht nur der verlorene Sohn eines Vaters, sondern sogar der verlorene Sohn eines ganzen Volkes sein. Leise murmelnd wendet Sezair seinen Blick zur Kathedrale in der Ferne, wo die Fackeln der Städter das Leuchten der Fenster in hellem Rot umtanzen. Das dunkle Gebäude ähnelt dem runden Tempel aus seinem Dorf in keinster Weise.

"Der Leitende möge Eure Suche mit seinem Licht begleiten. Man ruft mich Sezair Lemas. Es tut mir Leid, dass wir nicht diejenigen sind, die Ihr erwartet, aber ich hoffe, ihr wartet nicht mehr lange."

Dankbar verbeugt sich der alte Mann vor dem Herrn vor Ihnen, der sich die Zeit genommen, ihre fremde Gruppe zu begrüßen.

Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #170 am: 08.10.2010, 00:32:40 »
Nachdem sich Sezair selbst vorgestellt hat, zählt Wolfhard die Namen der restlichen Gruppenmitglieder auf und fährt dann mit den Worten fort, "und mein Name ist Wolfhard, wir sind sozusagen die Vorhut einer Karawane die Morgen oder spätestens Übermorgen hier eintreffen sollte.

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #171 am: 08.10.2010, 14:14:11 »
Währenddessen können die Gefährten den gebeugten Mann im Licht betrachten. Er ist nicht besonders groß und wirkt eher schmächtig und unsicher. Er ist in eine blass-grüne Tunika und Hose gekleidet und trägt einen weinroten Gugel. Als Wolfhard Seles' Namen nennt, hellen sich seine Züge etwas auf. "Ja, ich dachte mir bereits, dass Ihr es seid, de Lioncourt. Euer Mentor de Aveugler war hier und bat mich, Euch zu unterrichten.".
 
Er tritt etwas näher und schlägt einen vertraulichen Ton an: "Wie gesagt, lebten wir bis vor einigen Wochen in Frieden. Als Khanduras zakarumnisiert wurde, waren die Menschen zunächst skeptisch gegenüber dem König. Doch schnell hatten sie erkannt, dass er weise und gerecht war. Dann kamen die Reiter aus der Nacht und verwüsteten das Land. Hinzu kam, dass der König immer misstrauischer wurde. Er... statuierte mehrere Exempel, um Verräter abzuschrecken.", Odgen stockt, offensichtlich vor großem Schmerz. "Jedenfalls machte er Westmarch für die Raubzüge der dunklen Reiter verantwortlich und hob Truppen aus. Viele geliebte Freunde zogen unter General Lachdanan in den Krieg. Vor wenigen Tagen kehrte der General wieder, fast allein und schwer versehrt. Der König war außer sich vor Zorn.". Wieder macht er eine Pause, dass sich die Worte setzen können.
"Dann verschwand sein Sohn Albrecht unter mysteriösen Umständen. Der König ließ überall nach ihm suchen, rasend vor Verzweiflung und Argwohn gegenüber den Bauern. Als Albrecht nirgendwo gefunden werden könnte, ließ er viel hinrichten und foltern, doch sein Sohn blieb verschwunden. Er zog sich in seine Kathedrale zurück und seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen. Etwa auch seitdem werden wir immer wieder von gebückten Gestalten aus der Nacht angegriffen. Vor nicht einmal einer Stunde kam des Königs Berater, Erzbischof Lazarus ins Dorf und mobilisierte die Männer. Er sagte, dass Albrecht in den Katakomben von Monstren bedroht werde und sich die Bauern sputen sollten. Ich.. bin kein Kämpfer und deshalb bin ich zurückgeblieben, um nachkommende Bauern zu informieren. Verehrte de Lioncourt, Euer Mentor, de Aveugler, ist mit den Bauern gezogen und bittet Euch, ihm zu folgen. Er sagte, er brauche Eure Fähigkeiten in den Katakomben.". Damit endet der Mann und sieht sich unsicher in der Gruppe um. Offenbar erwartet er etwas von ihnen.
« Letzte Änderung: 29.10.2010, 15:54:03 von List »
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Syra Caldrin

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #172 am: 08.10.2010, 18:11:30 »
Etwas verärgert über die Tatsache, sicht nicht selbst vorstellen zu dürfen, jedoch eine gute Miene zum bösen Spiel machend, sieht sie sich etwas um. Ein Mann, sie zu begrüßen? Ihr Spiel hatte sie bereits aufgegeben, als sie in die Stadt gekommen waren, denn ihre überschwänglich gute Laune hatte nachgelassen, nachdem sie einen Fuß auf den Boden machte. Münzen könnte sie bei diesen Menschen eh nicht verdienen, und ihre Gruppe ist noch immer nicht zuträglich für's Geschäft. Etwas abseits stehend überlegt sie kurz, welche "Rolle" sie annehmen soll. Als Anführerin kann sie nicht mehr gelten, da Wolfhard sich die Freiheit nahm, ihre Namen zu nennen. Alles, was sie jetzt tun würde, würde aufdringlich wirken. Nein, es wäre eher die Rolle im verborgenen, die sie spielen sollte. Eher eine Rolle, mit der keiner rechnet. Eine Rolle, die ihr auf den Leib geschneidert ist.
So setzt sie ein Lächeln auf, zwingt sich zu etwas Wärme in den so kalten Augen und wendet sich zum Gehen.
"Ihr redet vom Warten... ich rede davon, in die Taverne zu gehen!", verkündet sie dann an die umstehenden, hockt sich hin und holt aus ihrem Rucksack ihren kleinen, länglichen Geigenkasten, indem ihr so kostbares Instrument verstaut ist. Was hatte sie gehört? Der Mann sprach sehr leise zur Inquisitorin, und so ist sie sich nicht sicher. Jedoch stinkt es geradezu nach dreckiger Arbeit, und solange nichts für sie herausspringt, kann man nicht mit ihrer Hilfe zählen. Geld ist das einzig dankbare in dieser Welt neben manchen Tönen, kräftigem Schnapps und der Genugtuung, mehr zu wissen als die ürbigen. Mit einem seligen Lächeln im Gesicht richtet sie sich wieder auf, den Instrumentenkoffer in der rechten, den Rucksack halb geschultert. Natürlich hat sie für sich gesehen noch mehr Gründe, in die Taverne zu gehen, aber davon muss ja nicht jeder unbedingt erfahren. Wo Korruption, Angst, Mord und Totschlag im Spiel ist, lohnt es sich immer, ein paar Asse im Ärmel zu haben. Und wenn der König durchdreht und in seinem Wahnsinn Leute hinrichten lässt... wieso nicht die falsche Heilige spielen, die von Rebellion oder Staatsgewalt redet, um Reibach zu machen?
Mit einem dünnen, verschwörerischem Lächeln im Gesicht und so etwas wie guter Laune sieht sie sich zu denen um, die sie zu ihrer... Reisegruppe zählt. "Also... kommt jemand mit?", fragt sie und wendet sich bereits halb ab, um in Richtung Schenke zu gehen.
"Winter und Tod sind ein und dasselbe. Beides ist unausweichlich."

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #173 am: 08.10.2010, 20:48:48 »
Odgen räuspert sich, "Es tut mir leid, junge Frau, aber ich fürchte, die Taverne kann im Moment nur Zimmer anbieten, aber keinen Ausschank. Seht Euch den Brunnen an!", er deutet auf den Brunnen auf dem Platz. Das Wasser ist brackig und eine leichte Brise weht den übelriechenden Geruch von Verwesung herüber. "Das Wasser ist ungenießbar und einige Dörfler sind krank geworden, nachdem sie davon getrunken haben. Die Großmutter von meinem Barmädchen hat davon getrunken und liegt jetzt mit fiebrigen Alpträumen im Bett. Unsere Vorräte an Frischwasser gehen schnell zur Neige. Im Moment schenken wir nur so viel aus, wie jeder von uns zum Leben braucht.Tut mir wirklich leid", sagt der Mann und macht ein schales Gesicht.

Urplötzlich wird der redselige Mann vom einem lauten Donnern unterbrochen und ehe die Männer und Frauen sich fragen können, was der Ursprung sein kann, bebt die Erde. Die Bäume wanken und einige Schindeln kommen vom Dach herunter. In der Taverne hört man Glas zerbrechen. Odgen schreit vor Schreck auf und hebt sich die Arme über den Kopf, während er nach Deckung sucht. Doch es scheint kein Nachbeben zu geben. "Was im Namen der drei Lichten geht hier vor?"
« Letzte Änderung: 09.10.2010, 14:13:39 von List »
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Seles de Lioncourt

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #174 am: 09.10.2010, 00:45:55 »
Nachdem Seles als Teil des Spähtrupps auserkoren wurde, findet sie ihren Platz wieder an der Seite ihres Lehrers und schenkt dem Späher ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Nur einmal schweift ihr undeutbarer Blick zu den beiden Desateuren. Seine Erklärung stößt bei ihr zunächst auf ein wenig Unglauben. Unheilige Kreaturen beschmutzen also diesen Wald? Das ist eine Beleidigung. Eine indirekte Kampfansage jener widerwärtigen Finsternis, die diese Welt schon seit Menschengedenken mit ihren Seuchen heimsucht. Eine gute Idee also, ihren Lehrer und sie hinzuzuziehen. Als der Späher seinen Bericht beendet, ergreift die Bardin das Wort. Aufmerksam lauscht sie ihren Worten und lächelt nun dünn. Irgendetwas an dieser Frau gefällt ihr. Trotz ihrer unverschämten Art weiß sie doch zu handeln. Zu tun, was getan werden muss. Dennoch fragt sie sich, wie eine einfache Bardin zu solcher Kaltblütigkeit fähig ist. Sicher ist mehr an ihr dran, als es zunächst scheint. Es kann einfach nicht anders. Wer sie wohl wirklich ist...Fragt sie sich im Stillen und begegnet ihrem Blick erst fragend...dann nickt sie knapp. Ihr Augen wandern zu den Desateuren und richten sich für einen Atemzug lang auf den alten Mann. Warum man diese Menschen mit auf diesen gefährlichen Erkundungsgang nehmen sollte, ist ihr unverständlich. Amüsiert erfährt sie im Anschluss, dass der Späher auch noch ein Koch ist. Wunderbar, dann haben sie ja nichts mehr zu befürchten.

Der nächste Morgen setzt ihre Laune auf einen Tiefpunkt. Ihr Lehrer verschwindet ohne ein Wort zu sagen und hat seine Pflichten offenbar völlig vergessen. So langsam kommt ihr der Gedanke, dass ihr die Frau den Kopf verdreht haben muss. Womöglich eine weitere Ausgeburt der Finsternis. Allmählich würde sie das kaum noch wundern. Schlecht gelaunt folgt sie den anderen und bemerkt zu ihrem Erstaunen das verwüstete Kornfeld. Hier muss etwas vorgefallen sein...Als sie auf dem Marktplatz von einem Vogt Odgen angesprochen werden, fühlt sie sich aufs Neue überrumpelt und verwünscht diesen Tag.
Schwarze Reiter, verschwundener Königssohn, Katakomben...sonst noch was? Sie sollten doch nur den Weg für die Karawane ebnen. Leicht runzelt sie die Stirn, sagt sich dann aber, dass sie höflich bleiben muss. Immerhin ist auch sie eine Vertreterin der Kirche. Unangebrachtes Verhalten würde auf ihre Vorgesetzten zurückfallen.
Guten Abend, Sire.  “  Die junge Frau sieht darüber hinweg, dass sie sich nicht selbst vorstellen konnte. Besonders gesprächig ist sie seit der letzten Zeit ohnehin nicht. Ohne die Miene zu verziehen bietet sie dem Vogt nach kurzem Nicken ein offenes Ohr und hört von den Exempeln...dann scheint es also wahr zu sein. Schweigend vernimmt sie seinen Bericht und fasst sich innerlich an den Kopf, als jetzt auch noch von gebückten Gestalten die Rede ist. Das darf doch einfach nicht wahr sein.
Welche Ausmaße das alles annimmt! Wie offen sich die Dunkelheit ausbreitet...

Ich...verstehe.“ Antwortet sie zögernd. Zu dem absonderlichen Verhalten des Königs äußert sie sich nicht weiter. So etwas gehört sich nicht und ist nun ohnehin zweitrangig. „Dann werde ich mein Möglichstes tun, um das Böse in den Katakomben auszumerzen. “ Spricht sie ruhig und klingt gefasst. Innerlich tosen jedoch unzählige Gedanken umher und verlangsamen ihr Denken. Die Frage der Bardin überhört sie geflissentlich. Jetzt hat sie andere Sorgen...

Dann bricht ein...Erdbeben aus und Seles schaut den Vogt bestürzt an. Was geht nun vor sich...? Auch sie geht in Deckung und hält sich von den Gebäuden fern. Schwer atmend stützt sie sich auf ihren Hammer, als der Spuk dann auf einmal wieder vorbei ist. Vermutlich bricht gleich die Erde auf und ein unversiegbarer Strom an Monstern überfällt das Dorf...Urplötzlich scheint ihr die Idee der Bardin doch nicht so schlecht, die Taverne aufzusuchen. Wäre der Keller denn gefüllt.
Hier geht Seltsames vor...ich glaube kaum, dass Monsieur de Aveugler und ich ausreichen werden...“ Spricht sie verhängnisvoll und schultert den massiven Hammer langsam. „ Haltet eure Gedanken rein und bleibt standhaft. Es erwartet uns eine harte Prüfung unserer Willenskraft...“  Leicht schüttelt sie den Kopf, behält die Umgebung im Auge...und begibt sich langsam in Richtung der Kathedrale.  
« Letzte Änderung: 09.10.2010, 14:15:31 von List »

Syra Caldrin

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #175 am: 09.10.2010, 17:02:02 »
Feyra blickt zum Brunnen, als sie auf das scheinbar verschmutzte Wasser aufmerksam gemacht wird. Wozu die ganze Reise, wenn sich hier nichtmal ein Weizenkorn holen lässt? Jedoch -so sagt sie sich selbst- lohnt es sich nicht, sich weiter aufzuregen. Vergebene Geldesmüh, so oder so. Wenn die Menschen krank sind, kein Alkohol in den Bechern und Krügen, dann hat eine Bardin nichts an einem Ort wie diesem verloren. Nun... eigentlich. Als der Vogt scheinbar noch weitererzählen will, scheint plötzlich irgendetwas... in die Luft zu gehen oder zu beben. Gut, die Erde bebt tatsächlich. Sollte sie etwa mit dem Ende der Welten recht behalten, dass sie erwähnt hatte? Sie glaubte ja selbst nicht daran.. Auf ein Knie gehend, damit sie nicht vollends aus dem Gleichgewicht gebracht wird, macht sie sich daran, ihr kostbares Instrument wieder zu verstauen. Nicht, dass ihre Geige kaputtgeht. Neben der Laute ist es immerhin ihr Lieblingsstück, dass sie... erstanden hat. So ungefähr zumindest.
"Wieso hört nur niemand auf mich?", fragt sie in die Runde, als sie ihren Rucksack mit zwei sicheren Handgriffen wieder verschließt. "Ich wollte zur Taverne, aber nein... stattdessen geht nun die Welt unter! In was für einem Land leben wir eigentlich?", wobei ihr Ton eher enttäuscht und schneidend ist als aufgebracht und wütend. Sie gibt sich alle Mühe, sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen, die auch sie erfasst hat. Immerhin bebt die Erde ja nicht von allein, und selbst eine Schauspielerin wie sie braucht viel Konzentration, um die Maskerade aufrecht zu erhalten. So richtet sie sich wieder auf und sieht Seles einen Moment lang an, als sie ihren Rucksack schultert. Dann streift ihr Blick Sezair, Besnell, Belanar -oder wie er auch immer heißen mag-, den Vogt und schlussendlich Delara und Wolfhard. Eine Frau, die mehr sieht, als ihr gut tut.. ein Späher, der keine Spuren lesen kann, ein.. Mann in einer seltsamen Rüstung, ein Gelehrter, ein alter Greis und eine Kirchenfrau, die selbst noch nicht viel Erfahrung zu haben scheint, wenn sie mit ihrem Meister reist. Eine tolle Truppe waren sie, fürwahr... Ironie? Keinefalls...

So schultert sie ihren Rucksack nur grimmiger, streicht ihre Haare und ihren Mantel glatt, räuspert sich nur für sich, strafft ihre Schultern und geht hoch erhobenen -und ziemlich blassen- Hauptes hinter Seles hinterher. Wobei sie den Kopf auf halbem Wege dreht und den Vogt mit einem durchbohrendem Blick ansieht. "Und ich schwöre euch, wenn ihr keine Belohnung für unser Handeln habt, dann können euch selbst die Götter nicht mehr schützen...", ehe sie sich mit wehenden, roten Haaren umwendet, eine Hand auf ihren geliebten Dolch legend, und gen Kathedrale geht, Seles folgend.
"Winter und Tod sind ein und dasselbe. Beides ist unausweichlich."

Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #176 am: 10.10.2010, 01:23:53 »
Wolfhard gefällt ganz und garnicht, was er vom Vogt hört. Zum einen schreien die seltsamen Spuren, die Sichtung merkwürdiger Wesen und das verseuchte Wasser im Zusammenhang gesehen geradezu heraus, dsas hier etwas höchst unnatürliches.

Zum anderen kann man das vorgehen des Bischofs, mit einer Horde unausgebildeter Bauern die Katakomben zu stürmen um dort einen unbekannten Feind zu bekämpfen, nur um irgend einen Prinzen zu retten, nur als idiotisch und selbstmörderisch bezeichnen.

Ausserdem erfüllt ihn der Gedanke,  mit noch beinahe unbekannten Verbündeten und speziell mit der Bardin, deren sprunghafte Verhaltensänderungen eine Einschätzung fast verunmöglichen, in Kämpfe unter der Erde verwickelt zu werden währen d vielleicht weitere Erdstösse drohen, nicht gerade mit Euphorie.

Dennoch zögert er nur einen Moment bevor er den beiden Frauen in Richtung der Katedralle folgt.

Während der ersten paar langsamen Schritte, nimmt Wolfhard einen kleinen Gegenstand aus der Seitentasche seines Rucksacks und steckt in vorübergehend in die Tasche.

Mit beschleunigten schritten beeilt er sich Seles de Lioncourt ein zu holen und als er mit ihr auf gleicher Höhe ist, spricht er sie an und erklärt ihr, „ich werde euch begleiten, eure Kirche und euer König bedeuten mir nicht viel, doch ich möchte den Leuten helfen und herausfinde was hier die Ordnung der Natur stört.“

Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #177 am: 12.10.2010, 18:37:11 »
Belanar hatte die Szenerie zunächst abwartend beäugt. Die Vorgänge in Tristram sind für ihn mehr als irritierend.

Ein Königssohn wird verzweifelt gesucht und ein Erzbischof entdeckt den Gesuchten im Keller seiner eignen Kathedrale? Nachdem der König selbst sich zuvor genau dorthin zurückgezogen hat? Und das alles, nachdem dunkle Reiter das Land heimsuchen, gebückte Gestalten die Siedlungen angreifen und der Brunnen vergiftet wurde? Nichts gegen funktionierende Feudalstrukturen, aber kam es denn keinem der Bauern seltsam vor, dass ausgerechnet sie zur Rettung des Jungen in die Höhle des Löwen beordert werden?

Der Totenbeschwörer schüttelt nur traurig den Kopf und besieht sich dann seine Gefährten, die in vollem Eifer bereits gen Kathedrale ziehen. Die junge Zakarumnitin und der Späher scheinen wild entschlossen, die Bardin eher wütend (auch wenn das ihrer üblichen Gemütsverfassung entsprach). Keiner schien die Bedrohung zu realisieren.

Belanar dreht sich zur verbleibenden Truppe um.

"Bin ich der einzige, der sich wundert, dass nur wir hier sind? Nach allem, was vorgefallen ist?

Seufzend dreht sich Belanar um und geht ohne eine Antwort zu erwarten Richtung Kathedrale.

Eine Vistani-Hexe, ein Magus, ein fähiger Kundschafter und beständig lächelnder alter Mönch.
Und jeder von ihnen ohne vorzugeben, dies geplant zu haben.
Rathmas Wege schienen unergründlich.



 
« Letzte Änderung: 12.10.2010, 18:39:36 von Belanar »

Besnell

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« Antwort #178 am: 12.10.2010, 21:49:18 »
Besnell zuckt mit den Schultern und eilt dann mit gemäßigten Schritten Belanar nach bis er diesen eingeholt hat. Es dauert einen Moment bis er diesen anspricht.

"Wisst ihr, mich wundert in den heutigen Tagen eigentlich gar nichts mehr, aber ich muss euch Recht geben. Dies alles hier ist mehr als widersprüchlich und große vorsicht ist angeraten. "

Er betrachtet die Kehrseiten seiner "Gefährten" die vor ihm laufen und ein leichter Schauer durchfährt ihn.

"Wenn ich mir unsere Gefährten so ansehe, dann wundere ich mich, entgegen meiner Ausage eben noch mehr. Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber am meisten wundert mich, wieso ich mich mit exakt diesen Menschen reise,  die entweder zu vertrauensselig sind, oder eine derartige Arroganz an den Tag legen, dass ich mich eher in ein Schwert werfen würde als ihnen zu vertrauen. Und die Kröung des ganzen besteht darin das wir mit gutem und bestem Gewissen in eine Situation hineinrennen die weder die unsere ist, noch zu der unseren durch höher gestellte gemacht wurde"

Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #179 am: 12.10.2010, 22:09:54 »
Belanar wirft Besnell einen Blick zu und lächelt dann.

Nicht wahr? Und trotzdem sind wir hier und folgen ihnen in unser sicheres Verderben. Rathmas Wege sind unergründlich.

Der Totenbeschwörer holt seine Pfeife hervor und wird in der Nähe des Magiers bleiben, bis sie zum Eingang der Kathedrale kommen. Aufgrund seiner magischen Fähigkeiten traut er ihm noch viel weniger als seinen übrigen Gefährten, allerdings schätzt er seinen wachen Geist und seine zynische Art, ihre Situation einzuschätzen.

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