Feyra blickt zum Brunnen, als sie auf das scheinbar verschmutzte Wasser aufmerksam gemacht wird. Wozu die ganze Reise, wenn sich hier nichtmal ein Weizenkorn holen lässt? Jedoch -so sagt sie sich selbst- lohnt es sich nicht, sich weiter aufzuregen. Vergebene Geldesmüh, so oder so. Wenn die Menschen krank sind, kein Alkohol in den Bechern und Krügen, dann hat eine Bardin nichts an einem Ort wie diesem verloren. Nun... eigentlich. Als der Vogt scheinbar noch weitererzählen will, scheint plötzlich irgendetwas... in die Luft zu gehen oder zu beben. Gut, die Erde bebt tatsächlich. Sollte sie etwa mit dem Ende der Welten recht behalten, dass sie erwähnt hatte? Sie glaubte ja selbst nicht daran.. Auf ein Knie gehend, damit sie nicht vollends aus dem Gleichgewicht gebracht wird, macht sie sich daran, ihr kostbares Instrument wieder zu verstauen. Nicht, dass ihre Geige kaputtgeht. Neben der Laute ist es immerhin ihr Lieblingsstück, dass sie... erstanden hat. So ungefähr zumindest.
"Wieso hört nur niemand auf mich?", fragt sie in die Runde, als sie ihren Rucksack mit zwei sicheren Handgriffen wieder verschließt. "Ich wollte zur Taverne, aber nein... stattdessen geht nun die Welt unter! In was für einem Land leben wir eigentlich?", wobei ihr Ton eher enttäuscht und schneidend ist als aufgebracht und wütend. Sie gibt sich alle Mühe, sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen, die auch sie erfasst hat. Immerhin bebt die Erde ja nicht von allein, und selbst eine Schauspielerin wie sie braucht viel Konzentration, um die Maskerade aufrecht zu erhalten. So richtet sie sich wieder auf und sieht Seles einen Moment lang an, als sie ihren Rucksack schultert. Dann streift ihr Blick Sezair, Besnell, Belanar -oder wie er auch immer heißen mag-, den Vogt und schlussendlich Delara und Wolfhard. Eine Frau, die mehr sieht, als ihr gut tut.. ein Späher, der keine Spuren lesen kann, ein.. Mann in einer seltsamen Rüstung, ein Gelehrter, ein alter Greis und eine Kirchenfrau, die selbst noch nicht viel Erfahrung zu haben scheint, wenn sie mit ihrem Meister reist. Eine tolle Truppe waren sie, fürwahr... Ironie? Keinefalls...
So schultert sie ihren Rucksack nur grimmiger, streicht ihre Haare und ihren Mantel glatt, räuspert sich nur für sich, strafft ihre Schultern und geht hoch erhobenen -und ziemlich blassen- Hauptes hinter Seles hinterher. Wobei sie den Kopf auf halbem Wege dreht und den Vogt mit einem durchbohrendem Blick ansieht. "Und ich schwöre euch, wenn ihr keine Belohnung für unser Handeln habt, dann können euch selbst die Götter nicht mehr schützen...", ehe sie sich mit wehenden, roten Haaren umwendet, eine Hand auf ihren geliebten Dolch legend, und gen Kathedrale geht, Seles folgend.