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Autor Thema: [IT] Prolog: Schatten über Tristram  (Gelesen 59791 mal)

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Tyrome Rhistle

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #555 am: 21.09.2011, 23:27:10 »
Tyrome hält in seinen Schritten inne und dreht sich über die Schulter zu Belanar. Was hat der hagere Mann gesagt? Hat die Situation ihm völlig den Kopf gekostet? "Ich sagte nicht, dass wir frei von Schuld wären. Aber es ist nicht unsretwegen, dass die Dämonen losbrachen, wohlgleich es kein Zufall ist. Ich habe euch von den Taten von Lazarus berichtet! Die Drei bedürfen unser Anwesenheit nicht, um zu wüten und zu walten. Auch ohne, dass unser Schicksal uns an diesen Ort gebracht hätte, wäre der König wahnsinnig geworden, sein Sohn tot und Lazarus ein Verräter. Der einzige Unterschied bestünde darin, dass ein ganzes Dorf ausgelöscht wäre, hätten wir nicht gerettet, was wir konnten. Und das ist die Wahrheit."
Dann setzt der Ritter seinen Weg fort, obgleich er über die Worte Belanars nachdenken muss. "Das Auge des Feindes auf uns? Das ist nach einem Leben in der Bedeutungslosigkeit fast eine angenehme Abwechselung...", kommt dem Landadeligen ein zynischer Gedanke.
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #556 am: 22.09.2011, 00:18:48 »
Der Totenbeschwörer blickt dem Hünen hinterher. Sein Gesicht eine ausdruckslose Maske.

"Ist das eure Antwort, Herr von Rhistle? Glaubt ihr, es ist Stolz, der mich zu einer solchen Aussage verleitet? Dass meine und auch eure Anwesenheit Tod und Vernichtung bringt? Ja, ihr habt für dieses Dorf gekämpft, aber ich sehe zu viele Leichen, als dass wir uns eines Sieges rühmen können. Dieses Dorf ist vernichtet.

Ihr habt die Horden doch gesehen! Wie lange glaubt ihr, diese Menschen schützen zu können? Was ist mit den anderen Dörfern? Ihr hackt die Äste ab, Herr von Rhistle, doch solange die Wurzeln den Boden verpesten, ist euer Untergang nur eine Frage der Zeit."


Dann wendet sich Belanar Wolfhard zu.

"Ich verstehe euer Anliegen und es schmerzt mich, euch so gewaltsam die Augen öffnen zu müssen, aber was ihr versucht, ist töricht. Wir sind umzingelt. Ihr selbst habt uns geschickt hier hinein geführt. Bei all diesen Menschen bleiben wir niemals unbemerkt und es sind zu viele, um alle zu schützen."

Die letzten Worte kamen stockend über die bleichen Lippen des Nekromanten. Er wusste, worauf sein Gedanke hinaus lief. Er hatte es bereits geahnt, als sie dieses Dorf betreten hatten. doch sein Entschluss stand fest.

"Sammelt ihr die Überlebenden und führt sie. Ich werde versuchen, euch ein wenig Zeit zu erkaufen. Wenn alles gut geht, treffen wir uns im Lager der Jägerinnen."

Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #557 am: 22.09.2011, 10:06:44 »
Wolf wägt sowohl das gehörte als auch seine eigenen Worte genau ab, bevor er Antwortet. Meister Belanar, ich muss eurer Beurteilung unserer Lage wiedersprechen. Wie ihr gesagt habt die Dämonen greifen als Horden an, wild zahlreich und gefährlich aber auch undiszipliniert und nurminimal organisiert. Daher werden sie auch kaum über ein koordiniertes Netz aus Spähern  oder schnelle Nachrichtenverbindungen verfügen.

Wenn wir nun die, leider nicht mehr wirklich grosse, Gruppe von Überlebenden abseits der Strassen führen werden wir zwar mit ziemlicher Sicherheit auf weitere Dämonengruppen treffen, die aber wahrscheinlich auch nicht grösser sind als die, die mit denen wir es schon zu tun hatten. Den trotz ihrer Masse sind die Dämonen doch zu wenige um das ganze Land so zu überschwemmen wie diese Stadt. Bei den Scharmützeln brauchen wir dann aber jeden der Kämpfen kann, einerseits um die Flüchtlinge zu schätzen, aber auch um keinen der Angreifer entkommen zu lassen. Ich glaube zwar nicht, dass sie in der Lage währen innerhalb einer brauchbaren Zeitspanne genug Angreifer zu organisierten um uns zu vernichten, aber sie könnten uns mit weiteren Jagdtrupps behindern."


Nach einer kurzen Pause fügt er noch ergänzend hinzu, "Das ist zumindest meine Einschätzung. Ich würde aber gerne hören was Herr von Ristle auf Grund seiner Erfahrung als Soldat dazu zu sagen hat."

Tyrome Rhistle

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #558 am: 22.09.2011, 12:08:48 »
Tyrome geht langsam genug, um die Worte Belanars und Wolfhards noch zu hören und obgleich er geneigt ist, Belanars Worte zu ignorieren und erst einmal seine Ausrüstung zu bergen, bringt Wolfhard ihn unsanft zurück in das Gespräch. Ein zweites Mal bleibt Tyrome stehen, dreht sich diesmal jedoch um und geht wieder ein paar Schritte auf die beiden Männer zu. "Ich gebe Wolfhard an sich recht. Obgleich ich glaube, dass uns eine Stärkung der Feinde bevorsteht. Wir haben die Kathedrale verloren und damit kaum einen sinnvollen Zugriff auf die Katakomben. Wer weiß, was dort noch lauert und wir haben kaum einen Zugriff darauf. Dazu sind noch die unheiligen Artefakte interessant, die wir bei uns tragen.", Tyrome deutet vielsagend auf das Schwert, welches verborgen in dem Tuch auf seinem Rücken liegt. "Der Angriff auf das Felstal zeigt eine gewisse Intelligenz der Dämonen, auch wenn die Angreifer wohl eine versprengte Vor- und Nachhut waren, während der Rest Tristram angegriffen hat. Selbst wenn es so wäre, dass das Auge des Feindes auf uns, unseren Taten und unserer Ausrüstung läge, selbst dann haben wir die Aufgabe, die Flüchtlinge zu schützen. Dass sie ohne uns in der Scheune verbrannt wären, ist Beweis genug. Und ich teile Wolfhards Gedanken, sie werden nicht ohne Weiteres eine Armee ausheben, um uns zu stellen und mit ihren Jagdtrupps werden wir fertig, die Flüchtlinge wahrscheinlich nicht, nicht ohne uns. Es gibt also keinen Grund, euer Leben so voreilig hinzuwerfen, Belanar. Spart euch euren Fatalismus für dunklere Momente."
Tyrome blickt Belanar mit dem für den ehemaligen Ritter typischen, grimmigen Blick an.
"Wir brauchen tatsächlich eure Macht und euren Kampfgeist und das wisst ihr ebenso, wie wir es wissen. Wenn wir uns aufteilen, machen wir uns anfällig für kleinere Massen von Gegnern. Oder würdet ihr mit solch einer Masse fertig werden, wie wir sie im Felstal niedergeworfen haben? Ihr kauft keine Zeit, Belanar, sie werden euch überrennen und uns eine zentrale Waffe nehmen: euch als Verbündeten."
Große taktische Erwägungen kann der Ritter nicht machen, denn solche Erwägungen, wenn sie keine abgedroschenen Grundweisheiten sein sollen, benötigen den Ernstfall oder zumindest ein spezielles Szenario, aber es bedarf keines Genies, um zu erkennen, dass sie jeden Mann brauchen, um erfolgreich die Flucht antreten zu können. Das denkt zumindest Rhistle. Er dreht sich um, und setzt seinen Weg fort.
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #559 am: 22.09.2011, 17:17:12 »
Belanar fokussiert zuerst Wolfhard, dann Tyrome.

"Wolfhard, ihr selbst habt uns sechs geschickt durch die Horden des Feindes direkt in das Herz von Tristram geführt. Ich bewundere eure Fähigkeiten und will mein Ansinnen zurück ziehen, wenn ihr mich eines besseren belehren könnt, aber Angesicht der mehr als deutlichen Übermacht des Feindes und der Tatsache, dass ihr nun mehr als ein Dutzend Menschen durch die feindlichen Linien schleusen müsst, stellt sich mir doch die Frage, inwieweit ihr unsere Lage voll und ganz erfasst habt.

Wie gedenkt ihr uns hier alle heraus zu bringen? Ein Durchbruch? Für wie wahrscheinlich haltet ihr es, dass wir dabei unentdeckt bleiben und sich nicht alle Dämonen auf uns stürzen, was zweifelsohne zu unser aller Untergang führen würde, da sie uns schlicht überrennen, ganz gleich wie tapfer wir Widerstand leisten.

Wollt ihr einzelne kleinere Gruppen nach draußen schleusen? Auch in diesem Fall stellt sich mir die Frage, wie lange die Zurückgelassenen unbemerkt bleiben, denn wenn sie entdeckt werden, sind sie wiederum dem Untergang geweiht. Es ist durchaus erfrischend, Herr von Rhistle, dass ihr nicht vergessen habt, dass dieses Territorium noch taktische Vorzüge hätte, doch wir werden elendig verrecken, wenn wir nicht binnen kürzester Zeit verschwinden.

Niemand bezweifelt, dass diese Menschen unseres Schutzes bedürfen, aber soweit ich es sehe, sterben entweder wir oder sie. Wollen wir sie retten, müssen wir die Aufmerksamkeit der Dämonen von ihnen weg und auf uns lenken. Ich kann und werde nur für mich sprechen, aber ich habe mich für diesen Weg entschieden. Wenn ihr einen anderen Weg kennt, sprecht, denn wir haben nicht mehr viel Zeit."

Besnell

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #560 am: 22.09.2011, 21:11:33 »
Besnell steht mit Faszination in den Augen vor der gewaltigen Gestalt des Golems, gefangen und alles vergessend ob dessen Anblick. Mehrmals umrundet er den Dämon und streicht bewundernd mit den behandschuhten Fingern über den meisterhaften Stein, dabei whispert er leise

"Soviel Macht, gezwängt in einen perfekten Körper aus Stein" Er und Belanar hatten geschafft was seit Jahrzehnten wenn nicht sogar Jahrhunderten niemandem seines Ordens gelungen war. Doch selbst in seiner Euphorie war Besnell klar das der Golem entfesselt eine große Gefahr darstellt. Also beäugt er ihn weiterhin, sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis des Rituals und lauscht seinen Gefährten mit einem Ohr.

Er spürte die Änderung. Er wusste das sich das Verhältnis der Gefährten gedreht hatte und seiner Meinung nach lag es im Ursprung mit an dem Ritual. Dämonen, Taktiken ... wie sehr sich die Taktiken der Dämonen von denen der sterblichen Unterschieden. DOch darauf kamen seine Gefährten nicht. Genausowenig wie darauf dejenigen unter Ihnen um Rat zu bitten der über Dämonen doch noch am meisten Bescheid wissen sollte. Pah. Ihm war es gleich. Man beschimpfte ihn als Gelehrten, doch nun? Was sollte er sagen oder tun. Gar nichts. Man würde ihn schon in das Gespräch einbinden, wenn nicht, dann nicht. Seine Zauber waren aufgebraucht, die Magie ausgebrannt. Er wusste nicht ob er jemals wieder die Kraft aufbringen konnte seine mächtigsten Zauber zu wirken, doch das war es wert gewesen. Kurz hob er den Kopf und sah zu seinen Gefährten herüber. Arme Narren, trotz Belanars Verhalten im Ritual verstand er die Sorge des Totenbeschwörers, doch der Rest von Ihnen Schlug dessen Warnungen in den WInd und begnügte sich mit Schuldsuche und Schuldzuweisung.

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #561 am: 02.10.2011, 20:07:08 »
Für den Moment ist die Situation ruhig, sodass es gelingt, das Barmädchen aufzuwecken und die verschreckten Männer und Frauen zu sammeln. Auch Tyrome gelingt es, seine Ausrüstung und einige Nahrungsmittel aus dem brennenden Wirtshaus zu bergen. Nun gilt es das weitere Vorgehen zu bestimmen. Und so diskutieren die Männer schwer und sind sich andererseits doch schmerzlich bewusst, dass wertvolle Momente verstreichen. Es kristallisiert sich heraus, dass wohl ein Teil der Gruppe die Überlebenden aus Tristram herausführen wird und ein anderer zurückbleiben und den Flüchtenden den Rücken decken wird.

Just als dieses beschlossen ist, hören die Gefährten einen dumpfen Hornstoß aus dem Westen der Stadt. Anscheinend ist ein weiterer Plünderungstrupp auf sie aufmerksam geworden. Es droht große Gefahr für die Zivilisten.
« Letzte Änderung: 02.10.2011, 20:09:21 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #562 am: 16.11.2011, 12:36:59 »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #563 am: 16.11.2011, 12:41:59 »
Mit einem weiteren Schlag ist auch der letzte Dämon geschlagen und verblutet auf dem versengten Boden. Schnell korrdinieren sich die Männer und treffen die letzten Vorkehrungen, dass die Dämonen sie nicht sofort verfolgen können. Wolfhard treibt die Männer voran. Die Karawane ist langsam, doch sie werden es schaffen. Ein letztes Mal sehen sie zurück: sie sehen, wie hinter ihnen Tristram in Flammen aufgeht. Hier ist alles verloren. Doch ist die Gefahr im Osten geringer?[1]
 1. Musik: Secret of Mana - Star auf Darkness
« Letzte Änderung: 16.11.2011, 17:41:07 von List »
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