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Autor Thema: Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"  (Gelesen 37618 mal)

Beschreibung: Das Inplay

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Iuni saba Jin

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #15 am: 14.09.2010, 15:33:03 »
Die Worte in ihrem Kopf vernehmend, beginnt Iuni das Vernommene nachzusprechen, wobei ihre Augen glasig wirken und die Stimme anders, ja fast männlich klingt, die Worte aber deutlich auf Kelisch wiedergibt. Naadhira und Durriken fühlen sich irgendwo daran erinnert, wie dies bereits bei Kazim der Fall war, wenn Vardishal aus ihm sprach. Dann wird Iunis Blick wieder klar und das Orakel wirkt seltsam benommen und braucht einen Augenblick um selbst zu verstehen, was sie gerade getan hat. Doch kaum dass Iuni sich gefangen hat, vernimmt sie erneut die Stimme ihres Vaters in ihrem Kopf, die ihr weiteres Wissen zuflüstert, die von den Magierkönigen Nex und Geb sowie deren Taten flüstert. Irritiert und überwältigend von den Informationen die auf sie einprasseln, fasst sich Iuni an die Schläfen, doch dann ebbt die Wissensflut ab ... während das Orakel versucht all dies in ihrem Kopf zu ordnen, blickt sie ihre Gefährten an ...
« Letzte Änderung: 14.09.2010, 19:08:38 von Sensemann »

Naadhira

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #16 am: 15.09.2010, 11:16:25 »
Naadhira nickt bei jeder positiven Entscheidung und tatsächlich taucht einen kurzen Moment das vertraute amüsierte Grinsen der jungen Priesterin auf, als Durriken mit einen Fluch ebenfalls seine Bereitschaft erklärt. Doch dieser Anflug von Vertrautheit ist schnell verflogen und das Gesicht der Frau ist wieder diese geschäftige Maske, die sie seit der Rückkehr aus dem Haus des Biestes aufgesetzt hat. Auch Iuni dankt sie mit einem Nicken, dann ergreift sie wieder das Wort:
"Deine Worte sind beunruhigend und doch zugleich ein Hoffnungsschimmer für uns Unwissende, Iuni. Sarenrae sei gedankt, dass sie deinen Weg zu uns beschienen hat. Abadar sei gedankt für die Möglichkeiten, die uns offen stehen." Wieder macht die Priesterin das Zeichen des Schlüssels in die Luft. "Also werden wir gemeinsam aufbrechen, um nach Katapesh zu reisen. In die wunderbare Stadt des Handels und der tausenden von Möglichkeiten. Ein Ort wie du ihn nie zuvor gesehen hast Sami. Ein Ort der sich für immer in dein Gedächtnis brennen wird." Die Priesterin zwinkert dem Jungen zu. Dann steht sie auf und legt das Geld für ihre Getränke auf den Tisch.
"Ich werde mit Prinzessin Almah ausmachen, wann wir Kelmarane verlassen können. Erledigt alles, was ihr erledigen müsst, damit wir aufbrechen können, sobald dies erledigt ist." Die Priesterin zeichnet das Symbol des Schlüssels in die Luft. "Möge Abadar uns gute Geschäfte bescheren in Katapesh!" Die junge Frau blickt kurz zu Durriken und wieder tritt Wehmut in ihre Züge. Dann blickt sie auf ihren Leibwächter: "Kommt Inquisitor, wir haben viel zu erledigen."
Damit hat die Priesterin die Versammlung beendet und rauscht aus dem Teehaus, ohne sich noch einmal umzusehen.

Durriken

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« Antwort #17 am: 15.09.2010, 19:47:55 »
Der Varisianer versucht, die Worte des Orakels, das Thamams Nachfolge angetreten hat, einzuordnen und zu verstehen. Doch Naadhiras abruptes Zeichen zum Aufbruch und vor allem die Eile, die die junge Frau anmahnt, unterbrechen seine Gedanken. Die Wehmut in ihren Augen versetzt ihm einen kleinen Stich und er wendet seinen Blick schnell ab, nur um sich tiefer in seinen Panzer einzugraben.

Durriken blickt erst wieder auf, als sie gegangen ist. "Iuni, Du musst auf der Reise mehr berichten. Gnolldung! Eine heilige Waffe Sarenraes! Magierkönige und anderes Gesindel..." Der Graue blickt von einem zum anderen. "In die verderbte  Stadt der Sandfresser."

Später würde er einen Teil seiner Belohung, viertausendfünfhundert Goldmünzen um genau zu sein, nehmen und seine Gefährten bitten, diese für ihn auf ihren Packtieren zu transportieren. Denn Katapesh ist für Durriken ein verfluchter Ort der Sklaverei und Ungerechtigkeit, dennoch weiß er, das man dort fast alles kaufen kann.   

Sami Atif

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« Antwort #18 am: 16.09.2010, 00:42:46 »
Sami sitzt mit offenem Mund da, als Iuni beginnt, die seltsamen Worte vorzutragen, die ihn sichtlich noch mehr verwirren. "Feuerbluter? Portal? Nex und Geb? Landkarte? Wie kann eine einfache Schriftrolle soviel Macht enthalten?" Trotzdem findet er die Worte mehr als interessant, denn mit Landkarten kennt er sich wenigstens ein bisschen aus und vielleicht, wenn sie heraus finden, wie man die Schriftrolle lesen und einsetzen muss, kann auch er sie dann verstehen. Außerdem möchte er den Feuerbluter gerne sehen, eine Waffe Sarenraes. Samis Augen funkeln bei der Vorstellung, so eine mächtige Waffe auch nur zu betrachten und es kribbelt ihm ein wenig in den Fingern, bei der Vorstellung, sie zu berühren. Doch bis es soweit ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen.

Katapesh soll demnach ihr neues - und für Sami gänzlich neues - Ziel werden. Naadhiras Worte machen ihm Hoffnung, dass ihm die Stadt gefallen wird und wenn Katapesh soviel zu bieten hat, wird es auch nicht gerade klein sein, so dass sich ihm genug Bewegungsfreiheit bietet, wobei er glaubt, dass er wohl kaum Zeit für irgendwelche Erkundungen haben wird, wenn sie diesen Mann namens Rayhan aufsuchen. Als Naadhira sich entschließt aufzubrechen, ist Sami in Gedanken noch dabei, sich die Stadt auszumalen. Allerdings nickt er bei Durrikens Worten. Er will auf jeden Fall unterwegs auch mehr über die Schriftrolle wissen und nicht nur über sie. Ihn würde vor allem der Feuerbluter enorm interessieren.

Während er seinen Bogen wieder aufnimmt, meint er noch zu Durriken: "Die Stadt der Sandfresser? Du meinst das doch hoffentlich nicht wörtlich, oder? Außerdem hat Naadhira doch gesagt, dass Katapesh eine schöne Stadt sei, wieso nennst du sie verderbt?"
« Letzte Änderung: 16.09.2010, 00:44:43 von Sensemann »

Iuni saba Jin

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #19 am: 16.09.2010, 15:54:12 »
Gerade erst hat sich Iuni gefangen, ihre Gedanken sortiert, da erhebt sich Naadhira schon schlagartig um den Raum zu verlassen und lässt Iuni ratlos und irritiert zurück. Eigentlich hatte sich das Orakel erhofft die seltsamen Hinweise, welche ihr zugeflüstert wurden mit den anderen zu besprechen, doch offenbar haben ihre Worte nur Irritation ausgelöst, vielleicht hielt Naadhira sie auch für verrückt? Eine besessene Halb-Janni, die wirre Worte sprach? Doch zumindest Durrikens Interesse scheint sie geweckt zu haben.

"Ihr habt recht Durriken, während der Reise haben wir noch genug Zeit um weiter darüber zu reden, hoffen wir nur, dass der Sandsturm uns die Möglichkeit dazu lässt. Aber ohne unsere Anführerin macht es in meinen Augen keinen Sinn das jetzt weiter zu diskutieren. Lasst uns alle nötigen Vorbereitungen für die Reise treffen." schlägt Iuni vor. Eine Kamel wollte sie für die Reise noch kaufen, ihr Gold, welches noch in einer Truhe in der Kirche lag verladen und die einfachen Tempeldiener über ihre Abreise informieren.
« Letzte Änderung: 16.09.2010, 16:41:11 von Iuni saba Jin »

Cyron Bersk

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« Antwort #20 am: 16.09.2010, 23:35:03 »
Der Inquistor Abadars saß noch länger am Tisch als er eigentlich sollte. Der Befehl von Naadhira war eindeutig, aber er hatte Cyron vollkommen überrumpelt. Irgendwie war der Zwerg der Meinung, dass sich nun wieder alles zum Guten wenden würde. Die ersten Schritte der Besserung waren gemacht. Doch Sekunden später war alles vorbei. Menschen, selbst wenn es Priester Abadars waren, blieben so berechenbar, wie ein Sandsturm.
"Ich wünsche euch einen guten Tag." Sagt Cyron, als er sich gefangen hat und sich von seinem Platz erhebt.
Kurz nickt der Zwerg den anwesenden Gefährten nochmals zu, dann eilt er nach draußen, um wieder zu Naadhira aufzuschließen. Einige Meter musste Cyron dafür schon rennen, denn er hatte auch so schon genug zu tun einem Menschen zu folgen und seine Vorgesetzte eilte es offenbar.

"Treffen wir uns nochmal vor der Reise?" Fragt der Cyron, während er inzwischen neben Naadhira herlief. "Es schienen mir noch Fragen im Raum zu stehen." Bemerkte der Inquisitor mit großer Vorsicht.
Weiter ging er auf das überraschend zügige Verlassen der Besprechung nicht ein.

Später am Tag kaufte sich Cyron ein Kamel für die Reise, als sich Naadhira einen Esel kaufte. Ein Esel erschien dem Zwerg wenig passend, der Zwerg suchte eher etwas Stämmigeres, was zu seiner Figur passte. Ausreichend Futter für das Tier, besorgte er bei der Gelegenheit ebenfalls.

Naadhira

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« Antwort #21 am: 17.09.2010, 08:14:43 »
Als der Zwerg die Priesterin erreicht hat und seine Bedenken vorbringt, schüttelt das Bildnis ihren Kopf.
"Nein, Inquisitor, es macht in meinen Augen keinen Sinn sich zu besprechen, denn wir können nur spekulieren in meinen Augen." Während sie zurück zu ihrem Schrein gehen, versucht die junge Frau den Zwerg von ihrer Sicht der Dinge zu überzeugen. "Seht es einmal von folgender Seite: Wir wussten bereits, dass die Rolle etwas besonders Mächtiges sein musste, sonst hätte der Wind sie kaum haben wollen, nicht war? Wir haben erfahren, dass dies ein Schlüssel zu einer Ebene ist auf der eine magische Waffe liegt, die wohl offensichtlich der Wind haben wollte. Doch wir brauchen einen mächtigen Magier dafür und den haben wir nicht." Die Frau zuckte in einer Geste der Hilflosigkeit mit den Schultern. "Also sind alle weiteren Gespräche eine Verschwendung. Wir können erst in Karapesh bei dem Gelehrten etwas erreichen. Wir können auch erst in Katapesh jemanden finden, der mächtig genug ist uns hinsichtlich dieser Rolle zu helfen." Kurz lächelt sie den Zwerg neben sich an. Dann malt sie das Zeichen des Schlüssels in Luft und spricht weiter.
"Abadar lehrt im Buch der Zahlen, dass man machen soll, was möglich ist und seine Zeit nicht mit den fruchtlosen Spekulationen verbringen soll. Ich kann an dieser Stelle die Reise nach Katapesh organisieren und dies werde ich tun. Über die Religion von Sarenrae zu spekulieren, denn darum scheint es hier ja zu gehen, steht mir hingegen nicht zu. Unsere Freunde dort in dem Teehaus hingegen sind Sarenrae-Anhänger und Iuni als Priesterin wird ihnen sicherlich den rechten Weg weisen."
Plötzlich verschwindet das Lächeln vom Gesicht der jungen Frau. "Doch für mich wird die Reise schon schwer genug werden. Ich muss mich nicht noch weiter martern, in dem ich ein Gespräch führe, welches meiner Meinung nach erst in Katapesh Sinn macht."

Cyron Bersk

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #22 am: 17.09.2010, 09:46:55 »
"Kann gut sein, dass wir an dieser Stelle nicht helfen können. Aber ich weiß nicht, ob den anderen noch etwas anderes auf den Herzen lag." Antwortet Cyron ohne jeden Vorwurf an Naadhira und fügt sogleich hinzu: "Tut mir leid. Dazu reichen meine Fähigkeiten noch nicht aus."
Nach einigen Sekunden des Stillen nebeneinander hergehens fügt der Inquisitor dann hinzu: "Auf jeden Fall habt ihr recht, die Reise jetzt zu organisieren. Je eher alles geklärt ist, umso früher können wir den Weg antreten. Wissen ist zwar geduldig und wird auf uns warten, doch wir dürfen keine Geduld zeigen." Schwenkt dann Cyron wieder vollkommen auf den Kurs von Naadhira ein und versucht nicht weiter herauszufinden, was seine Vorgesetze wirklich alles geritten hat. Trotz der Erklärung glaubt Cyron nicht ganz daran, dass nur die Eile sie zu solch schnellen Aufbruch getrieben hat.
Mit aufmerksamen Blick folgt Cyron dann Naadhira weiterhin auf allen Wegen und beschränkt sich darauf seiner Aufgabe, so wie es ihm Abadar aufgetragen hat, nachzukommen.
« Letzte Änderung: 17.09.2010, 09:47:14 von Cyron Bersk »

Durriken

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« Antwort #23 am: 17.09.2010, 21:45:15 »
Durriken lächelt den jungen Sami so freundlich an, wie er in diesem Moment kann. "Sandfresser, Sklavenhändler..." seine Miene wird hart und ungute Erinnerungen steigen in ihm hoch. Doch der ehemalige Gladiator weiß, dass er dem Kleinen eine Erklärung schuldet. "Katapesh ist schön. Kameplisse. Schön, weil sie auf unserem Blut und unserem Schweiß errichtet wurde. Sie versklaven Fremde wie mich und zwingen sie zur Arbeit. Ohne ein verdammtes Kupferstück zu geben. Wir sind nichts wert in den Augen der Sandfresser. Nur Schläge. Ich habe für diese Mistkerle in der Arena gekämpft. Zu ihrem perversen Vergnügen getötet und geblutet!" Der Graue holt tief Luft. "Verderbt ist nicht die Stadt, verderbt sind die Sklavenhalter und Sandfresser, die darin leben."
Die flache Hand des Kämpfers klatscht laut auf den Tisch und er schneidet sich selbst das Wort damit ab. Dann wendet er sich an Iuni. "Gut. Würdest Du einen Beutel von mir auf Dein Kamel nehmen? Danke." Rasch zieht sich Durriken zurück und packt seine Sachen. Etwas Wichtiges steht bevor, auch wenn er sich noch keinen Reim auf alle Neuigkeiten machen kann. Auf der Reise wird es sich zeigen, verdammte Scheiße.

Sensemann

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #24 am: 19.09.2010, 21:11:50 »
Chapter 3: The Jackal's Price
Part 2 - Long Road to Katapesh

« Letzte Änderung: 11.08.2011, 19:46:54 von Schreckensjul »
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Sensemann

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #25 am: 19.09.2010, 21:12:11 »
Vor mehr als vier Wochen ist die fünfköpfige Gruppe mit einem Packesel und zwei Kamelen aufgebrochen gewesen, um Kelmarane vorerst den Rücken zu zeigen und Wiedersehen mit Katapesh zu feiern.

Doch sehr schnell wurde der Gruppe schmerzlich bewusst, dass die lange Reise, welche diesmal zwar nicht über Solku ging, sondern direkt nach Osten in Richtung Katapesh, und außerdem nicht in einer langen Karawane stattfand (und damit eigentlich nur ungefähr drei Wochen dauern sollte), noch etliche Wochen dauern würde, denn ohne erfahrenen Reiseführer war die Gruppe trotz aller Bemühungen der Überlebenskünstler Durriken und Cyron und trotz des kleinen Wüstenspähers Sami teilweise ziemlich überfordert, und mehrfach drohte die Gruppe als Geierfutter zu enden.

Der tiefe Sand, die teilweise über alle Grenzen gehende Hitze, welche trotz aller Schutzmagie die Haut der Helden verbrannte wie in der neunten Hölle, waren jedoch nicht das Schlimmste und es lag auch nicht nur alleine an der Orientierung an sich, oder gar an den wütenden blutigen Intermezzos mit kleineren Gnollbanden, welche unorganisiert, verblendet als hätten sie zu lange in die grelle Wüstensonne geschaut und rachsüchtig sehr schnell gegen die Helden ihren Tod fanden, und auch ein paar Oasen konnte die Gruppe finden für eine kurze Rast, sondern viel mehr an dem gnadenlosen arkanen Sandsturm, welche Tag ein und Tag aus sich der Gruppe in den Weg stellte, sie mit glühend heißen Sand auspeitschte, jeden einzeln etliche Krüge Sand täglich essen ließ, Augen mit Sand quälte, die Kleidung zerfetzte und die Haut wund machte und brennen ließ, wobei Naadhira und Iuni mittels Reparaturzauber und Heilmagie (dem Segen der Sonnengöttin) so gut wie möglich der Gruppe versuchten zu helfen.

Jeden Tag musste Naadhira außerdem für ihren Esel, für Sami und für sich selbst Nahrung und Wasser erschaffen, und es kam auch mehrfach vor, dass auch die restliche Gruppe trotz magischer Ringe Nahrung und Wasser benötigten, und sogar die Kamele brauchten in der teilweise so schrecklichen unnatürlichen Hitze, dass jegliche Kühlungmagie der Helden sogar kurzzeitig versagte, mehrfach Wasser auch außerhalb der Oasen.

Doch langsam aber sicher würde der Sandsturm der sonst so kampfstarken, zähen und erfahrenen Gruppe von Abenteurern und Helden den sicheren Tod bringen, wobei es unerklärlich bleibt, warum dieser Sandsturm mit einen lila leuchtenden Blitzen und der unvorstellbaren so wild über Katapesh sein Unwesen treibt:
Vielleicht als Rache des Nethys für die vielen toten Nethysanhänger oder wegen dem unerlaubten betreten seines alten Schreins nicht weit von Kelmarane im Osten. Vielleicht auch wegen dem Tod des Aaskönigs - dem Auserwählten von Rovagug.
Oder vielleicht wegen der Karte von Kakishon.

Über den Grund sich beraten konnten die Gruppenmitglieder jedoch nicht untereinander und auch sonst gab es keine Gespräche, sogar Nachts nicht und auch nicht über die Rolle von Kakishon, denn der ständige Wind und der Sand ließen kein Wort zu.

Vorallem gegenüber Sami zeigt der Sandsturm keine Gnade und ohne die Hilfe seiner neuen Gefährten wäre der kleine Wüstenspäher vom Wind davon getragen worden.
Und hängt Sami meist an Durriken wie ein Fähnlein im Wind.

Aber auch die restlichen Helden kamen immer schlechter voran und litten stark darunter, dass der Sand langsam das Fleisch von ihren Knochen frisst.
Am schlimmsten war es jedoch Nachts, denn an Schlaf war eigentlich fast nie richtig zu denken.

Diese Reise zurück nach Katapesh war wirklich nicht mit der Hinreise, als damals Kelmarane wieder ergründet werden sollte, zu vergleichen und den Helden wurde langsam bewusst, dass sie fern von ihrem Ziel wahrscheinlich den Tod finden würden, wie etliche andere Karawanen, welche bereits im Sturm ihren Tod gefunden hatten und den umherwandernden Helden das ein und das andere Mal ein mahnendes Merkmal im Wüstensand waren.

Zwietracht und Neid, wie in einer der vielen Gnollbanden, gegen welche die Helden gekämpft hatten, drohten aufzukommen, da es immer mehr um Leben und Tod ging, als die Gruppe jedoch völlig abgemagert und ausgezerrt, wie auch ihre Packtiere, welche nur noch blutiges Fell und Knochen sind, plötzlich wie durch ein Wunder und schon eher an einer Fata Morgana glaubend eine Oase nicht weit vor ihren Füßen entdecken kann, wobei der freudige Blick auf die Oase durch den Sandsturm ziemlich schwierig und schmerzhaft ist.

Eine Oase mit einer kleinen Wasserstelle und ein paar Palmen und völlig windstill liegend, als würde der Sandsturm von einer magischen Barriere aufgehalten werden.
Die Oase selbst liegt neben einer alten osirianischen Sphinxstatue aus massiven Stein, während vor der riesigen Statue zwei zwei Meter großen Lamashtu-maskierte humanoide Statuen zu erkennen sind.
Und es würde alles auf ein Paradies schließen lassen, wären da nicht die Geräusche eines Kampfes in der Nähe der Statue.

Doch was die Helden verwundert ist der Fakt, dass dort neben der Oase Gnolle gegen Gnolle kämpfen oder besser gesagt: Narg, zwei weitere Gnolle und Dashki gegen zwei Gnolle und ein Gnollweibchen, wobei es fast so aussieht als würden Narg und Dashki gerade versuchen die restlichen Gnolle davon abzuhalten ein paar menschliche Leichen zu schänden, welche blutig ebenfalls im Sand der Oase zu erkennen sind.

Ein seltsames Schauspiel, vorallem als Narg die herankommenden Helden bemerkt und die Gruppe entgegenruft, dass sie besser verschwinden sollen, denn er könnte die anderen Gnolle nicht mehr lange aufhalten, während die Gnollin, welche eine osirianische Rüstung trägt (denn scheinbar hatten sich die Helden in Richtung Grenze nach Osirion verlaufen) in Richtung der Helden schaut und etwas auf Gnollisch über eine Rolle von Rovagug faucht.

Wie würde die Gruppe sich nun entscheiden?
« Letzte Änderung: 19.09.2010, 22:01:21 von Sensemann »
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Durriken

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #26 am: 19.09.2010, 22:16:56 »
Die vergangenen Strapazen haben selbst dem ehemaligen Sklaven böse zugesetzt. Keiner seiner Herren hatte ihn so gequält wie es dieser verdammte Sandsturm getan hatte und tat. Erbarmungslos und ohne Pause. Sein ohnehin mürrisches Wesen war unerträglich geworden, nur gegenüber Sami, der zu jung für eine solche Tortur war, hatte er gelegentlich ein aufmunterndes Grinsen aufgesetzt und ihm einen sanften Knuff gegeben.
Und Naadhira... Der Graue bewundert die Führungstärke der jungen Frau, die in den letzten Wochen über sich hinausgewachsen war. Dennoch hatte er es nicht vermocht, mit ihr in Ruhe zu reden, und die freundlichen, liebevollen Blicke, die er ihr in Momenten besonderen Leidens zugeworfen hat, waren stets auf ihren Rücken oder Hinterkopf gerichtet gewesen...

Jeden Tag hatte er mehrfach Pharak für den magischen Ring gedankt, der ihm den Schlafmangel erträglicher machte und seinen Durst nicht überhand nehmen ließ, auch wenn er zum ersten Mal, seit er ihn trug, das Bedürfnis nach Wasser spürt.

Als er die Szenerie der verheißungsvollen Oase gewahr wird und den Verräter erkennt, liegt der Bogen schon in seiner Hand. Die Instinkte übernehmen und der erfahrene Kämpfer winkt Sami und Cyron an seine Seite. Sie mussten Naadhira und Iuni decken. "Mach Deinen Bogen bereit, Kleiner! Es stinkt nach Gnollblut." Der Blick von Durrrikens hellen, klaren Augen bohrt sich in den der Gnollin. Du bist tot! Auch wenn Du es noch nicht weißt, Lamashtuschlampe! Bei diesem Gedanken spuckt der ehemalige Gladiator  kräftig in den Sand. Eine Herausforderung.

Den Bogen bereit, ohne offensichtlich auf einen der Gegnergruppen - denn Durriken ist sich nicht sicher, auf welcher Seite Dashki und Narg letztendlich stehen, auch wenn er sie als kleinere Gefahr und damit eher als Freunde einstuft  - zu zielen, wartet er auf Naadhiras Kommando.
Sein Meteorhammer, der Sturm, scheint nach ihm zu rufen. Kälte und Kugeln. Noch nicht.

Sensemann

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« Antwort #27 am: 19.09.2010, 22:55:22 »
Die Ausläufers des Sandsturmes peitschen jedoch Durriken weiterhin entgegen, welcher sich deshalb genau überlegen sollte, ob Pfeil und Bogen in dieser Situation wirklich das Beste sind.
Doch die Anwesenheit der Helden macht sich bereits auch für die restlichen Gnolle bemerkbar: Die beiden Gnolle bei der Gnollhündin fliehen ins Innere der Sphinxstatue über einen Eingang mit ein paar Treppenstufen zwischen den vorderen Beinen, denn scheinbar ist der Brustkorb der Sphinx ein kleiner Tempel mit Schrein.
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Sami Atif

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« Antwort #28 am: 20.09.2010, 00:17:13 »
Sami ist seit seiner Gefangennahme durch die Gnolle vieles gewöhnt, aber das, was sie über Wochen hin erwartet, ist selbst für den kleinen Wüstenspäher zuviel. Gerade, da er sich an gute Verpflegung gewöhnt hat, beginnt er schon wieder zu darben, obwohl er Naadhira für jede Mahlzeit und alles Wasser, was er bekommt, mehrfach dankt. Zumeist versucht er sich während der Wanderung im Windschatten von Durriken aufzuhalten, um nicht vom Sturm davon getragen zu werden. Doch der Junge jammert nicht ein einziges Mal über die unbequemen Umstände der Reise, die er sich irgendwie anders vorgestellt hatte. Nur die Stille und das Schweigen setzen ihm neben den körperlichen Entbehrungen zunehmend zu.

Den Sand zwischen seinen Zähnen ausspuckend und endlich verstehend, was Durriken mit den Sandfressern meinte, kommt er schließlich bei der Oase zum Stehen und will sich schon freuen, als er erneut Gnolle ausmacht. Es ist beinahe, als würde etwas um den Jungen herum aufflammen, als er die hyänenartigen Menschlichen erblickt. Kurz bevor Durriken ihn und Cyron zu sich ruft, will Sami daher schon zu Befreiung und Erlösung greifen, tut dann aber, was der ehemalige Sklave ihm sagt, wobei er kurz die Stirn runzelt. "Mein Bogen ist stark und mein Arm auch, aber ich fürchte, die Pfeile werden bei dem Wind nur die Luft zerteilen und uns dann um die Ohren fliegen. Wäre es nicht besser, sie zu umzingeln, wo sie doch da schon so auf einem Haufen stehen?" Sami hält trotzdem seinen Bogen bereit, hat aber noch keinen Pfeil aufgelegt. Er sieht hinüber zu den Gnollen und fragt sich, warum der eine sie gewarnt hat. Das Gnolle gegen Gnolle kämpfen, ergibt Sinn, aber bisher hat Sami nie erlebt, dass sie eine Warnung ausrichten.
« Letzte Änderung: 20.09.2010, 13:49:16 von Sensemann »

Naadhira

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« Antwort #29 am: 20.09.2010, 11:09:20 »
Naadhira weiß nicht, ob sie die üblen Stürme, die in der Wüste toben verdammen soll oder ob sie willkommen heisst. Auch wenn die Gruppe mehr schlecht als recht durch die Wüste läuft und sie mehr als einmal befürchtet, sich zu verlaufen, gibt ihr dies auch die Gelegenheit Gesprächen aus dem Weg zu gehen. Denn tatsächlich hat sie größere Schwierigkeiten wieder in dieser Gemeinschaft zu reisen, als sie selbst erwartet hatte. Schmerzt doch die Anwesenheit von Durriken sie mehr, als sie selbst erwartet hatte.
Als sie sich nun der Oase nähern, ist die junge Frau von dem Schauspiel, welches sich ihr bietet zunächst wenig überrascht. Gnolle, die Gnolle angreifen, hält sie eher für eine übliche Art des Zusammenlebens bei den Hyänenmenschen. Viel mehr als der Kampf überrascht sie die Anwesenheit von Dashki und Narg. Das zwielichtige Gespann hat ihnen schon einmal geholfen, aber ihre Beweggründe hat Naadhira nie verstanden. Was auch immer nun passieren wird, sie werden nicht einfach in die Wüste wieder fliehen.
"Vorwärts Freunde! Hinein in die Oase! hier draußen werden wir nichts gewinnen und erfahren. Abadar hat uns eine neue Möglichkeit gegeben. Wir wären dumm, wenn wir sie nicht nützen würden." Wieder macht die Priesterin das Zeichen des Schlüssels in die Luft, dann gibt sie ihren Gefährten das Zeichen in die Oase zu gehen. Sie selber fast den Schild fester und packt auch den Morgenstern, damit sie nicht überrascht wird, falls es zu einem Kampf kommen sollte. Wenn alle auf den Kampf vorbereitet sind, werden sie gemeinsam in die Oase gehen.
« Letzte Änderung: 20.09.2010, 13:49:34 von Sensemann »

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