Lieutenant Commander Lavelle und Lieutenant ch'Idrani setzen ihre Tour der Binary fort und unterhalten sich dabei weiter über allerlei Dinge, der Erste Offizier erzählt ein wenig über seine Zeit auf der Enterprise und Umarev gibt seinerseits einige Geschichten aus der Vergangenheit zum besten, während die beiden sich das Schiff ansehen. Nachdem sie damit fertig sind macht Sam Lavelle sich auf um wie von Captain Benteen gefordert einen Vorschlag für den Schichtplan zu erstellen, während Umarev ch'Idrani sich auf die Suche nach Lieutenant Jackson macht. Das Treffen mit dem jungen Offizier dauert nicht allzu lange und Umarev erkennt schnell, dass der junge Mann aus Tyco City durchaus fähig ist und das bisherige Training der Sicherheitskräfte gut im Griff hatten. Dennoch ist der Andorianer sich sicher, dass seine Erfahrung hier noch einiges an Verbesserung ermöglichen würde, zumal jetzt auch der Rest des Teams an Bord ist.
Delvok nimmt sich die Zeit die Station etwas genauer anzusehen, kehrt dann aber nach einige Zeit auf die Binary zurück um sich ein wenig Ruhe zu gönnen. Auch wenn sein Körper nicht so viel Schlaf benötigte, wie der eines Menschen oder Bajoraners, so ist es nur logisch in diesem sicheren Hafen so viel Kraft zu sammeln wie möglich, da man sich nicht zu erwarten ist, dass die Situation im cardassianischen Raum ähnlich entspannt sein würde.
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Am nächsten Morgen verlässt die Binary wie geplant pünktlich um acht Uhr die ehemals cardassianische Raumstation um ihren Kurs in Richtung der Cardassianischen Union aufzunehmen. Dabei steht Captain Erika Benteen etwa einen Meter vor ihrem Stuhl und sobald sich das Schiff in Bewegung setzt, bedeutet sie Lieutenant Chang an der Kommunikationskonsole einen Schiffsweite Kommunikationskanal zu öffnen: "Hier spricht der Captain. Auch wenn dieses Schiff schon beinahe acht Wochen Flug hinter sich hat, so beginnt sein Jungfernflug, doch erst jetzt wirklich. Erst jetzt ist seine Crew vollständig versammelt. Erst jetzt bricht die Binary auf um mit dem zu beginnen, wofür sie geschaffen wurde, der Erforschung. Doch wir werden nicht in unbekannten Raum vordringen, werden nicht den Kontakt zu neuen Lebensformen suchen. Aber das bedeutet nicht, dass wir nicht trotzdem Forscher sind. Denn auch wenn wir schon länger Kontakt zu den Cardassianern haben und unsere Geschichte mit ihnen keine glückliche ist, so werden wir auf unserer Reise doch Neues entdecken. Nie zuvor haben die Cardassianer uns so um Hilfe gebeten, wie sie es jetzt tun und nie zuvor war es so wichtig, dass wir ihnen eine helfende Hand reichen. Noch vor Monaten waren sie unsere Feinde und wir rangen mit ihnen um die Zukunft des ganzen Quadranten. Aber hier und heute ist dies Vergangenheit und eine unbekannte Straße liegt vor uns, dieses Straße heißt Frieden und sie zu beschreiten mag uns wie all jene, die in ihren Schiffen weit über die grenzen der Föderation hinaus in Unbekannte fliegen, an Orte bringen, wo nie ein Mensch zurvor gewesen ist."
Durch ein kurzes Nicken bedeutet Captain Benteen, dass sie ihre Rede beendet hat und der Kommunikationskanal wird geschlossen. Anschließend wendet sie sich an Dala Kotan an der Conn: "Miss Kotan, setzen sie Kurs auf das Soukara System, Warp 6." Die Finger der Ktarianerin huschen über die Kontrollen und Augenblicke später antwortet sie, ohne ihre Augen vom Bildschirm abzuwenden: "Kurs ist gesetzt, Captain." Captain Benteen setzt sich in ihren Stuhl und nickt leicht: "Energie."
Ein halbe Stunde später versammeln sich, während Faren Pol seine Dienst an der OPS-Konsole tut, die Führungsoffiziere zur Missionsbesprechung in dem kleinen Konferenzraum der Binary. Hier trifft nun zum ersten Mal die gesamte Führungscrew zusammen. Captain Benteen selbst nimmt dem Platz am Kopfende des Tisches ein, während direkt zu ihrer rechten Lieutenant Commander Lavelle das für ihn charakteristische freundliche Lächeln zur Schau stellt. Ihm gegenüber sitzt Lieutenant Quentin J. Chang, der in seiner Position als Zweiter Offizier diesen beiden in der Kommandokette folgt. Neben dem Ersten Offizier, sitzt der leitenden Medizinische Offizier, Doktor Hijaso Nor. Der Trill ist vielleicht einige Jahre älter als Captain Benteen, aber das Alter des Symbionten, der mit ihm vereinigt ist, übersteigt die 45 Jahre seines Wirtes etwa um das dreifache. Sein Gesicht ist entspannt und er blickt erwartungsvoll zu Captain Benteen. Neben ihm sitzt eine weitere Trill, die deutlich jünger ist. Im Gegensatz zu dem Mann neben ihr ist Lieutenant j.g. Neeza Revat nicht vereinigt und trägt dementsprechend nicht das Wissen früherer Generationen mit sich. Sie trägt ihre langen blonden Haare offen und für die Maßstäbe der meisten humanoiden Spezies dürfte sie als außergewöhnlich hübsch gelten. Doch ihre grünen Augen verraten, dass in ihr auch ein scharfer Verstand wohnt, wie es sich für die Wissenschaftsoffizieren an Bord eines Sternenflottenschiffes, selbst wenn es so klein ist wie die Binary, auch gehört.
Den beiden Trill gegenüber sitzen der vulkanische Chefingenieur Lieutenant Delvok und der andorianische Sicherheitschef und taktische Offizier Lieutenant Umarev ch'Idrani.
Da ihr gesamter Stab versammelt ist beginnt Captain Benteen mit der Missionsbesprechung: "Wie ihnen allen bekannt ist, hat die Binary Kurs auf das Soukara System gesetzt, ein recht zentral gelegenes System der Union, das dennoch nur spärlich besiedelt ist. Unsere Befehle lauten eine ausführliche Analyse der Zustände in diesem System zu erstellen und anschließend unsere Kurs fortzusetzen und einige andere Systeme in Augenschein zu nehmen. Neben der Binary sind auch die Saigon und die Thunderchild im Algira Sektor auf Patrouille, mit denselben Befehlen wie wir."
Captain Benteen erhebt sich und gibt einige Kommandos in das Kontrollfeld neben dem Bildschirm direkt hinter ihrem Stuhl ein, woraufhin eine Sternenkarte der Cardassianischen Union erscheint auf der die geplanten Routen der drei Schiffe eingezeichnet sind. Der Kurs der Binary ist dabei der mit Abstand längste, während die Thunderchild im Algira Sektor verbleiben würde, würde die Saigon die Systeme entlang und in der ehemaligen DMZ im Algira und Almatha Sektor untersuchen.
"Nach Soukara werden wir zum Kelvas System fliegen, es ist also wahrscheinlich, dass die Thunderchild Velos und Algira bereits einen Besuch abgestattet hat, wenn wir dort eintreffen. Allerdings haben wir bei dieser Mission keine vom Sternenflottenkommando festgelegten Zeitfenster innerhalb derer wir die einzelnen System vollständig untersucht haben müssen, also lässt sich dies nicht mit Sicherheit sagen. Es ist gut möglich, dass wir nur wenige Stunden im Soukara System verbringen oder einige Tage."
Captain Benteen setzt sich wieder und ein auffordernder Blick in Richtung der jungen Trill reicht aus um dafür zu sorgen, dass sich Lieutenant Revat nun ihrerseits erhebt und zu dem Monitor schreitet, der auf ein Kommando hin ein Schema des Soukara Systems zeigt, mit dem orangen Stern in seiner Mitte: "Bei der Soukara Sonne handelt es sich, wie unschwer zu erkennen ist um einen Typ K Stern. Ihn umkreisen ein Planet und zwei Gasriesen. Der Planet verfügt dabei über drei Monde, die Gasreisen über keine nennenswerten Trabanten. Zusätzlich zu diesen Himmelskörpern gibt es innerhalb des Systems ein größeres Asteroidenfeld, das in relativer Nähe zu dem Planeten gelegen ist. Der Planet selbst gehört zur M-Klasse und ist zu großen Teilen von Dschungel besetzt, allerdings arm an Ressourcen und dementsprechend nur spärlich besiedelt. Trotz der reichen Flora beschränkt sich die Fauna auf kleinere Tiere, die nicht sonderlich intelligent sind.
Während des Krieges befanden sich auf dem Planeten ein Stützpunkt des Dominions und Soukara. Auf Grund seiner geringen Besiedlung und geringen strategischen Relevanz wurde es von der Föderationsallianz nie attackiert und der Status der einzelnen Stützpunkte bleibt bisher ungeklärt."
Der kurze Bericht des Lieutenants zeigt, dass sie obwohl sie auch erst auf Deep Space Nine zur Crew gestoßen ist, offensichtlich die Zeit genutzt hat um sich zu informieren, da der Captain nur zustimmend nickt, bevor Erika Benteen fortfährt: "Auf Soukara haben wir dementsprechen zwei Hauptziele. Einerseits müssen wir diesen Stützpunkt sichern um zu verhindern, dass irgendwelche Waffen oder andere potentiell gefährliche Technologie, die dort gelagert wird in die falschen Hände gerät. Andererseits müssen wir Kontakt zur lokalen Bevölkerung aufnehmen und ihre Situation analysieren. Die bisherigen Berichte deuten darauf hin, dass die gesamte cardassianische Bevölkerung in den letzten Stunden des Krieges von Jem'Hadar Truppen attackiert wurde, nicht nur die auf dem Heimatplaneten. Da die Cardassianer kaum noch über funktionsfähige Schiffe verfügen, ist es gut möglich, dass sie es bisher nicht geschafft haben irgendeine Form von Hilfe hierher zu bringen. Das wird also auch unsere Aufgabe sein. Vorschläge zum Vorgehen?"