Skarin zieht seine rechte Augenbraue, als er das erste Angebot unterbreitet bekommt.
Dabei ist jedoch nicht zu erkennen, wie er diese Reaktion meint und was in ihm vorgeht, zumal Skarin plötzlich irgendwie neben sich zu stehen scheint und gerade gegen seine inneren Dämonen kämpfen muss, denn Skarin's Herz fängt plötzlich an laut zu klopfen und auf seiner Haut bildet sich ein Schweißfilm.
"Verdammt...ich hätte mehr trinken soll...!"Geistesabwesend und mit Panik in den Augen schaut Skarin um sich und sieht in den Gesichtern der Gäste überall nur noch Mitglieder seiner Familie.
Ein Tagtraum!Skarin dagegen ist wieder ein kleines Kind.
Höllische Schmerzen fressen sich auf seine Haut und lassen seine Seele erneut zerspringen.
Tränen und Blut vermischen sich auf einem Stück Pergament.
Zwei Verträge. Ein Vertrag auf Pergament und ein Vertrag auf seiner Haut.
Der Verkauf seiner Seele.
Warum hatten sie ihn damals nicht einfach ganz geopfert, wie seine ältere Schwester, welche sich mit einem Dämon eingelassen hatte?
So war dies ein schönes Leben nur auf Zeit.
Denn Redewendungen wie "Geh doch zum Teufel" oder "Möge Dich der Teufel holen!" sind für Skarin mehr als nur leere Worte - sie sind seine Bestimmung!
Die silbernen Masken der Großinquisitoren und Hohepriester seiner Familie und die Gesichter seiner Eltern und Geschwister verschwinden jedoch im Nebel seiner Gedanken und im Rauch der Zeit.
Desna hatten ihn erneut losgelassen, nachdem sie ihn gefangen hatte - zu einem ungünstigen Zeitpunkt, wie damals in der geheimen Bibliothek seines Assassinenordens.
Skarin hatte damals seine zweite Klinge verloren. Und seinen Rang und seine rote Rüstung.
Erneut geächtet und verfemt. Diesmal jedoch nur auf Zeit. Zumindest hoffte er dies.
Diesmal war er jedoch wohl nur wenige Sekunden abwesend. Zumindest vom Gefühl her.
Seine antrainierte Konzentration holt ihn wieder zurück in das Hier und Jetzt.
"Ich sollte noch einen Schluck trinken!", denkt und spricht er gleichzeitig laut aus.
Vielleicht würde sein Gegenüber ihm ja einen weiteren Humpen Gerstensaft spendieren.
"Entschuldigt, aber der Gedanke an die Insel des Schreckens hat mich wohl mitgenommen...", erklärt Skarin und denkt wirklich das erste Mal über die Insel mit dem düsteren Namen nach.
[1]Noch während er über die Insel nachdenkt, gibt Skarin seine Meinung zum ersten Angebot ab.
"Euer erstes Angebot klingt schon recht gut...übrigens...vielleicht können wir uns noch auf ein kleines Extrahandgeld einigen? So zweihundert Goldmünzen gleich jetzt auf die Hand?"
[2]