Wortlos, fast stumm als hätte er einen Schweigegelübde abgelegt, verbringt Skarin die restliche Reise bis zur Goldenen Stadt von Tar-Baphon.
Viel zu frustriert und angefressen durch seine Situation aber geläutert und von Wut zerfressen ist der gefallene Priester, um weiter seine typische Art an den Tag zu legen und ständig die restliche Gruppe zu belehren.
Skarin vollzieht eine Veränderung, welche nicht nur seinen Glauben, sondern auch seine Einstellung zum Leben betrifft.
Dies mag auch ein Grund sein, warum er mit seinen beiden Freunden bzw. Kameraden Hávadur und Lamur kein Wort wechselt, es sei denn er wird etwas mehrfach gefragt.
Selbst Stugir bekommt keine dummen Sprüche mehr ab und auch Yekare und Morita werden nicht mehr zurecht gewiesen, zumal Skarin seine Haltung vorallem dem Zwerg gegenüber und dem Beschwörer nochmal überdenken muss.
Denn tapfer waren die beiden Abenteurer auf jeden Fall, was Skarin ersteinmal akzeptieren und respektieren lernen muss.
Aber auch Dusan gewinnt wieder an Anerkennung (wenn man davon überhaupt sprechen kann, denn Skarin möchte niemals so enden wie der verrückte Mann) bei dem chelaxianischen Assassinen, denn der Kundschafter ist dank seiner Ortskenntnisse und seiner Hilfe es wirklich wert mitgenommen zu werden.
Worte des Dankes sind Skarin dennoch fremd. Er muss ersteinmal an sich alleine denken. Und dies auch ersteinmal lernen.
Skarin muss mit sich alleine wieder klar kommen, bevor er sich mit dem Rest beschäftigen kann.
Doch wenigstens ebben seine Entzugerscheinungen ab, zumal der dennoch - sicher ist sicher - einen letzten Schluck Wein in seinem Rucksack verstaut hat.
Und so kann der Thrune sogar ab und zu dabei erwischt werden, wie er entweder mit seinem Kurzschwert, aber auch mit seinem Säbel ein paar Angriffsübungen im Gehen vollzieht, während seine Faust- und Tritttechnik gar nicht weiter geübt wird.
Sein Umfeld und seine Umgebung nimmt der abwesend wirkende runtergekommene Mann dennoch sehr genau war und Skarin kommt nicht davon weg, sich mehrfach die Fragen zu stellen, warum diese Insel nach dem Tod von Aroden weiterhin verflucht bleibt, warum Westkrone nicht verflucht wurde und was aus Cheliax geworden wäre, wenn Tar-Baphon es damals wirklich geschafft hätte Aroden zu töten.
Wäre dann Cheliax niemals in die Fänge von Asmodeus gefallen? Wäre er dann im Hier und Jetzt ein freier Mann mit Herz und Seele geworden?
Noch mehr Frust macht sich im ehemaligen Kleriker und betrunkenen Meister des Roten Mantis auf und selbst der Hass gegen den erwähnten Schattendämon kann ihn nicht aufmuntern.
Genauso wenig, dass es seinen Gefährten langsam wieder wirklich besser geht.
Skarin Herz wirkt farblos und verblasst wie die Pflanzen in dieser Gegend und Ernüchterung macht sich in ihm breit.
Bis er am dritten Tag eine Antwort für sich gefunden hat:
Diese Insel würde ihn für immer verändern!
Entschlossen und freudig erwartet Skarin die Abrechnung mit den Kultisten.
Danach würde für ihn ein neues Leben beginnen.
Und so schaut Skarin nachdenklich, als die Gruppe den gewaltigen Eingang aus Stein erreicht, und denkt zu sich selbst:
"Xin-Grafar!
Das bist Du also.
Mal schauen, ob Du wirklich diesen Namen zurecht trägst und nicht nur ein billiger Abklatsch bist von den Festungen der untergegangenen Runenfürsten..."Dabei erinnert sich Skarin vorallem an die alte Runenmagie, welche seine Familie dazu befähigt hatte einen Pakt mit Teufeln einzugehen und sogar mächtige Höllenschlundteufel zu binden.
"Sieht so aus, als wäre diese Tür gar nicht so leicht zu öffnen gewesen...", kommentiert Skarin das Uhrwerk und die Zahnräder an der Tür.
Dabei fragt sich Skarin jedoch, ob sie an diesem Hügel wirklich richtig sind, denn die neue Stadt der Gier hatte er sich anders vorgestellt.
Mit kehliger und ernster Stimme setzt er hinterher und zieht dabei sein Kurzschwert:
"...lasst uns ansonstenschauen, dass wir schnell hier fertig werden. Die Kulstisten entwischen uns sonst noch und außerdem haben wir einen verdammt langen Rückweg!"
Woraufhin Skarin einfach hinein marschiert und sich umschaut
[1].
"Kaum zu glauben, dass dieser Hügel eine Stadt des Todes sein soll...paahhh!", kommentiert Skarin dabei seinen Verstoss scherzend und versucht sich damit selbst Mut zu machen bzw. sich mutig zu geben.