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Autor Thema: Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken  (Gelesen 39073 mal)

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Mephala Egadir

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #480 am: 15.11.2010, 01:27:56 »
Galian zuckte mit den Schultern, machte es sich in einer ruhigen Ecke des Raumes bequem und setzte das Mädchen auf seinen Schoß. Aus seinem Rucksack holte er den Rest des gestohlenen Brots und aß ein wenig. Als er bemerkte, das Kysh ihn vorsichtig betrachtete, offenbar hin und her gerissen, zwischen der Aufgabe die Selamin ihm erteilt hatte und der Furcht vor dem Assassinen, sprach er zu dem Jungen "Wenn dir Langweilig ist kannst du mir meinen Dolch holen, er steckt dort drüben." er wies auf den Kadaver der Kreatur, der er seinen Dolch zu Beginn des Kampfes entgegen geschleudert hatte. "Ich lasse dir auch etwas von dem Brot über", fügte er kauend hinzu.

Dann wandte er sich dem Mädchen zu und flößte ihr erneut etwas Wasser ein und versuchte sie dazu zu bringen etwas zu essen. Dabei überlegte er was nun zu tun sei. Für ihn gäbe es hier keine Arbeit mehr. Er kannte sich mit mystischen Dingen nicht aus und nach Messerarbeit sah es hier auch nicht mehr aus.
Sobald sie das Geld von Ruick eingestrichen und über die Zukunft des Mädchens entschieden hatten, würde er die Stadt verlassen. Wenn diese Experimente von ganz oben angeregt wurden, dann würde man sicher diejenigen zur Strecke bringen wollen, die sie entdeckt hatten. Es wäre besser ein wenig Gras über diese Sache wachsen zu lassen und dann - wenn niemand mehr daran dachte - zurückzukehren und zu richten.
Es ging Galian gar nicht so sehr um die Opfer dieser Machenschaften - sie waren nur namenlose Tote, denen Rache genauso egal sein konnte, wie das Schicksal ihrer sterblichen Überreste. Nein, es ging ihm um die Leute die dahinter steckten, die glaubten solche Dinge tun zu können ohne Konsequenzen tragen zu müssen. Befehlsgeber, die kaum ein Risiko eingingen. Menschen, die genauso waren, wie die, welche Galians Dienste für Gold kaufen wollten, nur eine Nummer größer. Es gab keine Art von Mensch, die der Mörder mehr verachtete und lieber tötete.
Im Allgemeinen mochte Galian keine Menschen, die Andere die Arbeiten machen ließen, die sie selbst nicht bereit waren zu verrichten. Er selbst gab auch nicht gerne Anweisungen und hatte sich nicht sehr wohl damit gefühlt, seine Gefährten durch diesen Komplex zu führen. Er führte zwar ebenso ungern Befehle aus, wie er sie erteilte, aber dennoch war er zufrieden damit, dass Selamin nun die Führung übernommen hatte. Zudem war es ihm ganz recht ein wenig Verschnaufen zu können, während die anderen beschäftigt waren.

Er lehnte seinen Kopf nach hinten gegen die kühle Wand. Sein Gesicht fühlte sich schwer und sein Geist verkrampft an. Er schloss seine Augen, angeekelt von allem was er hier gesehen hatte. Er war nun schon den ganzen Tag auf den Beinen, konzentriert und wachsam, hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und die paar Bissen Brot jetzt führten ihm eigentlich nur umso deutlicher vor Augen, wie hungrig er war. Er redete sich ein, dass er im Moment sicher war, dass es keinen Grund gab, dass die Anderen ihn in diesem Augenblick hintergehen würden und versuchte sich ein wenig zu entspannen. Er blinzelte das Mädchen an und fragte sie halblaut "Ob du wohl einen Namen hast?".
Galian lächelte versonnen, da ihm bewusst war, dass er keine Antwort erhalten würde. Er hatte schon seit langer Zeit keine Träume mehr in seinem Schlaf gehabt und ihn würde man sicher nicht auf diese Art rufen.
« Letzte Änderung: 15.11.2010, 01:33:15 von Galian »

Skraching

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #481 am: 15.11.2010, 02:47:13 »
Skraching reagierte anfangs nicht auf Selamins Frage, sondern sah weiter das Mädchen an. "Pass gut auf sie auf", bat er Galian. Dann erst wandte er sich zögerlich zu dem Priester um. "Ein anderes Verständnis, so könnte man es auch sagen"
Seine Stimme troff vor Abscheu, ohne dass Selamin sagen konnte, woher diese starke Ablehnung kam. "Also los, sehen wir mal, was wir finden."
Es ist die Kälte in meinen Adern, die mich führt und leitet...

Joyce Winther

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #482 am: 15.11.2010, 15:33:19 »
Während alle anderen mit sich selbst beschäftigt waren nutzte Joyce die Chance Skraching zu beobachten. Gut dass er nicht auf Selamins Belehrungen hörte, seine Zukunft lag ganz sicher nicht darin seiner Magie abzuschwören und ein sanfter Schwächling zu werden, der "gute Taten" vollbrachte. Der aufmerksame "Händler" liess jedoch bald davon ab und gesellte sich zu der Gräfin, die im Begriff war ins Alchemistenzimmer zu gehen. Er bleib an der Tür stehen und erklärte "Selamin sagte wir sollten das Schreibzimmer durchsuchen. Damit hat er bestimmt den Raum gemeint den wir fanden bevor wir euch getroffen haben. Das Zimmer hier kann er sich selbst vornehmen wenn er denkt dass wir nicht gründlich genug waren. Kommt mit, es sollte nicht allzu weit sein." Damit machte sich der Betrüger auf den Weg zum Ausgang.
Ich bin ̶s̶̶a̶̶i̶̶l̶̶o̶̶r̶̶ ̶̶m̶̶o̶̶o̶̶n̶ Joyce Winther, und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!

Kyra

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #483 am: 15.11.2010, 15:56:16 »
Hmpf woher sollte Kyra den von einem Raum wissen, den diese Gruppe gefunden hat, bevor sie auf sie getroffen sind? Also drehte sie sich wieder um und schloss zu Joyce auf. "Gut, dann geht voraus. Hauptsache wir können diesen Ort hier in nicht allzu ferner Zukunft verlassen..."
« Letzte Änderung: 15.11.2010, 16:49:40 von Kyra »
"A wise man can see more from the bottom of a well, than a fool from the top of a mountain."

Joyce Winther

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #484 am: 15.11.2010, 16:34:44 »
Joyce nickte und ging voraus. Wieder im Gang wurde er vorsichtiger, da er sich an die vielen Abzweigungen erinnerte, an denen sie vorbeigegangen waren. Man konnte nie wissen ob es überlebende Entführer gab, oder weitere verzauberte Opfer.
Ich bin ̶s̶̶a̶̶i̶̶l̶̶o̶̶r̶̶ ̶̶m̶̶o̶̶o̶̶n̶ Joyce Winther, und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!

Robin Brighthide

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #485 am: 16.11.2010, 01:59:23 »
Noch immer konnte Skraching das Gefühl von drohendem Verhängnis nicht abstreifen, während er und Selamin den Altarraum erkundeten. Er fühlte sich von Altar und Bannkreis gerufen, als flüsterte eine gesichtslose Macht seinen Namen.
Er sah auf das Muster des Bannkreises - nein beobachtete es, denn es schien nicht stillzustehen, vor seinen Augen zu wabern und zu verschwimmen und wieder ein neues Muster zu bilden. Skraching stemmte seinen Willen gegen das Wirrwarr des Kreises und sofort blieb das Muster wie es war, doch das beklommene Gefühl wollte sein Herz nicht so schnell freigeben. Wusste er doch genau was in diesem Raum geschah.

Auch Selamin schritt nicht ohne Sorgen durch den Raum, doch konnten die Verheißungen der hier freigesetzten Mächte nicht zu ihm vordringen. Schnell war klar, dass die einzigen Dinge von Interesse für den Priester Altar und Beschwörungskreis waren.
So beugte sich der Gelehrte hinab und untersuchte das feine Pulver welches den Kreis der Macht zeichnete. Das Glitzern wies auf die Verwendung von Diamantstaub hin und die groben, stumpfen Körnchen waren sicher Salzkristalle, während das fahle Weiß für Kalk sprach.

Skraching erspürte während dessen die Natur des Bannkreises. Nun da er ruhig und fokussiert war, konnte er die Vollkommenheit dieses Werkes tatsächlich erfassen. Es gab Runen, die Magie verstärken konnten, sobald sie von einer gewissen Menge arkaner Macht umströmt wurden, während wiederum andere Runen eine konservierende Funktion erfüllten. Kraftlinien, in denen immer noch Magie pulsierte schlangen sich durch den gesamten Kreis, in einem immerwährenden Hin und Her zwischen Zentrum und Rand des Kreises gefangen.

Auch Selamin begutachtete jetzt das Muster des Beschwörungskreises und ihm offenbarte sich der gleiche Schluss wie auch Skraching:

Es handelt sich um eine Art okkulte Maschine, die - einmal  in Gang gesetzt - das arkane Geflecht in der näheren Umgebung anzapfte und aussaugte. Runen der Konservation sorgten dafür, dass die gefangene Magie innerhalb des Kreises blieb und die Runen der Verstärkung antrieb, wodurch sich der magische Sog steigerte. Die endlosen Linien sorgten dafür, dass die Magie immer wieder am Rand aufgenommen und in das Zentrum des Kreises gebracht wurde. Wenn man nun im Zentrum des Kreises etwas positionieren würde, das Magie in sich aufnehmen könnte, dann würde sich der Kreis anscheinend selbst erhalten und dabei noch arkane Macht in seinem Zentrum aufkonzentrieren, sobald man genug Kraft erzeugte, um die den Vorgang zu initiieren.
Die perfekte Symmetrie des Kreises wurde durch eine gerade und breite Linie beinahe zerstört. Sie führte vom Altar zum Rand des Kreises, wirkte auf beklemmende Weise wie aus Stahl gegossen und doch hatte sie jemand, kurz bevor sie den Rand des Kreises durchbrach, mit der Hand unterbrochen. Die drei parallelen Striche von Zeige-, Mittel- und Ringfinger durchzogen das Pulver mit dem der Kreis gezeichnet wurde und die beiden Abenteurer konnten förmlich spüren, wie arkane Ströme versuchten über die drei unüberwindbaren Schluchten aus dem Kreis hinauszugelangen.
« Letzte Änderung: 16.11.2010, 02:00:34 von Axyra »

Robin Brighthide

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #486 am: 16.11.2010, 02:01:03 »
Joyce und Kyra waren einige Zeit unterwegs, bis der Betrüger endlich die Tür ausmachen konnte hinter der sich das Arbeitszimmer verbarg. Um sie herum war noch immer alles ruhig und die einzigen Geräusche die die beiden zu hören bekamen waren ihre eigenen Schritte.

Ohne lange zu zögern traten die beiden schließlich ein und sofort wurde Joyce klar das hier etwas nicht stimmte. Die Bücher aus dem Regal waren über den Boden verteilt und auch der Sekretär mit dem dicken Wälzer wurde umgeworfen. So sah es hier nicht aus als sie den Raum das letzte Mal betraten.

Alarmiert von dem Chaos, suchten die beiden schnell nach dem Übeltäter, doch von diesem fehlte jede Spur. Außer ihnen war niemand mehr hier. Doch eines war beiden klar, dieser Raum wurde nicht wahllos verwüstet. Das ganze hatte ein System, was bedeutete dass hier irgendjemand etwas gesucht hat.

Während Joyce anfing die Bücher nach den Themen zu sichten, die Selamin für wichtig hielt, machte sich Kyra daran herauszufinden was man hier gesucht haben könnte.
Schnell wurde sie auf etwas aufmerksam, ein Loch in der Wand. Hinter dem massiven Schreibtisch fehlten ein paar Steine und tiefe Dunkelheit war dort wo sie hätten sein sollen. Womöglich war dies ein Versteck und Kyra war sich sicher das dort vielleicht das drinne gewesen ist was der „Eindringling“ gesucht hatte.

Obwohl die Chance noch etwas Brauchbares darin zu finden sehr gering war, griff die Zauberin beherzt hinein und tastete mit ihren Fingern nach möglichen Hinweisen. Und  tatsächlich ertastete sie nach kurzer Zeit ein kaltes, rundes Objekt. Welches sich beim herausziehen als ein Siegelring entpuppte. Das Symbol was darauf eingraviert war zeigte eine Schlange die sich um ein weit geöffnetes Auge herum schlängelte.

Sofort war Kyra bewusst um wen es sich bei diesen Zeichen handelte. Es gehörte zu Ihrer Ausbildung dazu etwas über die Geschichte der heimischen Magierorden zu lernen. Und damit auch über die „Brüder des dritten Wandels“, die einst zu den führenden Magierorden gehörten.

Diese wurden allerdings vor einigen Jahrzehnten zerschlagen, weil sie mit Hilfe von Opfer-Ritualen ihre Forschung vorangetrieben haben. Was in Luran eines der größten Verbrechen darstellt und mit dem Tode bestraft wird.

Jedoch hat sie auch Gerüchte gehört dass es überlebende gegeben haben soll, welche ihre Arbeit noch Heute im Exil fortsetzen würden.


In der Zwischenzeit hatte Joyce die bereits eine beachtliche Anzahl an Bücher durchgeblättert und sie in 2 Stapel aufgestellt. Ein Stapel für Unwichtige Bücher und einen für eventuell nützliche Bücher. Leider hatte er noch nicht die Zeit gehabt sich die Werke lange anzusehen, aber durch dieses schnelle überfliegen sparte er sich einiges an Zeit und konnte so jedes Buch aussortieren das für sie definitiv nicht von Interesse war.
« Letzte Änderung: 16.11.2010, 02:01:56 von Axyra »

Robin Brighthide

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #487 am: 16.11.2010, 02:02:07 »

Kaum hatte Galian dem Mädchen seine Frage gestellt, landete auf dem Boden neben ihn sein Dolch. Kysh war inzwischen bei dem Monster gewesen, hatte Galians Dolch zurückgeholt und diesen auf den Boden fallen lassen.
Galian war so mit sich selbst und dem Kind beschäftigt, dass er den jungen Mann erst bemerkte als das laute scheppern des Dolches ihn aufschreckte.

“Dein Brot kannst du behalten …“ Meinte dieser. Es war offensichtlich dass Kysh versuchte betont ruhig zu wirken. Fast so als wolle er zeigen wer hier das Sagen hatte. Doch es wirkte eher amüsant als beeindruckend, aber davon lies sich der junge Mann nicht stören und fuhr fort. “… Oder gib es Ihr. Ich glaube sie hat es nötiger als ich.“ Ohne eine Antwort abzuwarten entfernte er sich wieder von den beiden und schlenderte langsam zu dem noch lebenden Mischwesen. Sein Blick wanderte kurz zu jeder der niedergestreckten Kreaturen und schließlich zu Maduun, der noch immer auf das letzte Wesen aufpasste. Er wartete noch kurz und sprach schließlich den recht schweigsamen Krieger mit einem breiten Lächeln an. “Also mal ehrlich, ich bin ja echt froh dass die dich nicht zu so nem Ding gemacht haben. Sonst wären wohl wir diejenigen die hier in ihren eigenen Blut liegen würden.“

Mephala Egadir

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #488 am: 16.11.2010, 03:27:18 »
Galians Linke umfasste Kyshs Knöchel noch bevor dieser sich entfernen konnte.
"Hey Kleiner," Der Assassine sprach eindringlich aber auch ruhig "das ist kein Zimmermannshammer, den du hier so lässig zu Boden wirfst. Sie mag kein Schwert sein, doch diese Klinge hat schon vielen den Tod gebracht. Und so frage ich dich, ob es weise ist, sie so unachtsam neben einem Kind fallen zu lassen, welches dein Freund der Priester gerade eben erst mühsam verarztet hat."

Galian ließ den Knöchel des Jungen los und hob seinen Dolch auf. Prüfend betrachtete er die Waffe.
Auch wenn sie in erster Linie sein Werkzeug waren, hatte er eine Art Beziehung zu seinen Waffen. Diesen Dolch hier warf er zum Beispiel viel lieber als das er ihn im Nahkampf nutzte, dafür hatte er einen anderen Favoriten. Er verlangte nicht, dass andere Menschen genauso mit Waffen umgingen wie er, aber er war der Meinung, dass man Dinge, die einem Menschen von einem Augenblick zum anderen das Leben nehmen mochten, mit Respekt behandelt werden sollten. Und vor allem mit Vorsicht...
Die Klinge hatte eine ansehnliche Scharte wo sie auf den Boden geprallt war, aber hatte ansonsten keine Schäden davon getragen, so dass er nur einen Wetzstein benötigte um die Torheit des Jungen ungeschehen zu machen.
Er sah das Mädchen an und beeilte sich dann den Dolch rasch wegzustecken. Auch das Brot packte er wieder ein. Es wäre töricht jetzt alles aufzuessen. Wer wusste wann sie das nächste Mal etwas zu essen bekamen, Galian glaubte zumindest nicht daran, dass sie einfach so in ein gasthaus spazieren konnten ohne dass es böse Konsequenzen nach sich ziehen würde.

Kyra

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #489 am: 16.11.2010, 15:43:18 »
Langsam drehte Kyra den gefundenen Ring in ihren Fingern. "Die Brüder des dritten Wandels... hmm wie kommt dieser Ring hier her? Haben sie damit etwas zu tun?" Sie erinnerte sich entfernt an eine der Geschichten, die ihr Großvater ihr als kleines Kind erzählt hatte.  Wie er mit seinem besten Freund, einem hochrangigen Magier aus einer der Gilden, in einer der größten Magieschlachten des Landes kämpfte um den Sitz dieser Gilde auszulöschen, immer darauf bedacht seine besonderen Fähigkeiten zu tarnen und sich als normaler Gildenmagier auszugeben. Aus irgendeinem Grund an den sie sich nicht mehr erinnern konnte, hatten die beiden danach beschlossen die überlebenden Mitglieder der "Brüder des dritten Wandels" zu jagen. Es hing irgendwie mit ihren Forschungen zusammen, der Grund warum sie überhaupt vernichtet werden sollten. Hatten es einige geschafft zu überleben? Möglich wäre es schon, es handelte sich immerhin um mehr oder weniger talentierte Magier und die Möglichkeiten waren genauso vielfälltig wie die Magie selbst. Was hatten sie mit dem ganzen hier zu tun? Handelte es sich um Flüchtige, die hier ihre Forschungen, ihre Opfer-Rituale weiterführten? Oder waren diese Leute hier in Besitz von Aufzeichungen und anderen Hinterlassenschaften des Ordens gekommen und führten an ihrer statt die Forschungen weiter? Wenn sie sich nur erinnern könnte worum es in diesen Forschungen genau ging, vielleicht würde das weiter helfen. Vielleicht wusste Selamin noch etwas darüber, immerhin wusste er auch etwas über sie, warum also nicht. Aber als erstes sollten sie diesen Raum vollständig durchsuchen, vielleicht fanden sie noch mehr Hinweise. Geschickt warf sie den Ring in die Luft, fing ihn wieder auf und verstaute ihn in ihrem Beutel.
« Letzte Änderung: 16.11.2010, 17:00:30 von Kyra »
"A wise man can see more from the bottom of a well, than a fool from the top of a mountain."

Selamin

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #490 am: 17.11.2010, 00:10:03 »
Stumm schritt Selamin den Kreis ab. Wie von selbst wanderte seine Hand wieder ans Kinn, während sein anderer Zeigfinger die Linien verfolgte. An den Runen blieb er etwas länger stehen und betrachtete sie und versuchte die Menge an thaumaturgischer Energie zu schätzen die sie gespeichert hatten. Als er erneut den Anfang erreichte blieb er eine Weile stehen und dahcte nach. "Ein Verstärker oder was meint ihr? Zieht die Energie aus dem thaumaturgischen Netz, speichert und verstärkt sie und leitet sie dann zum Altar oder würde sie zum Altar leiten wenn diese Linie hier nicht unterbrochen wäre. Das würde die Störungen im magischen Netz erklären, wenn hier große Massen abgezweigt werden. Wie es schien sollten die Energien in den Stein geleitet werden und das Mädchen war nur ein Medium. Also würde auch die Zerstörung dieses Kreises nichts an dem Zustand des Mädchens ändern. Allerdings halte ich es ebenfalls nicht für klug die Energie hier derart gespeichert zu lassen. Mein Vorschlag wäre zuerst einmal die Verstärker Runen vom Rest zu trennen und uns der Energie später zu widmen. Was meint ihr? Selamin schien aufrichtig interessiert an Skrachings meinung zu sein.

Joyce Winther

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #491 am: 17.11.2010, 13:21:49 »
Joyce legte seine letzte Lektüre auf den Stapel, sah sich um und beschloss eine Pause zu machen. So viele Bücher, wie sollte er die alleine sichten? War es doch klüger die anderen Räume nochmal zu besichtigen? Der Betrüger sah zu Kyra und bemerkte den Ring mit dem sie spielte. "Habt ihr schon was gefunden?" fragte er neugierig.
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Maduun

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #492 am: 17.11.2010, 15:23:54 »
Maduun stand immer noch über dem Wesen, das betäubt am Boden lag. Seine Sinne und seine Kraft war nach innen gerichtet, um das Tier in ihm wieder unter Kontrolle zu bekommen. Keiner der Anwesenden würde verstehen, wie es ist, eine Wut in sich zu haben, die so gewaltig war, das sie alles verzehren würde, was sie würde packen können. Eine Wut auf alles Lebende, oder eine Euphorie im Kampf, deren Höhepunkt der Tod aller Gegner war. Diese Kontrolle schwächte Maduun immer nachdem er diese Kraft verwendete und es würde der Tag kommen, an dem er diese Kraft würde nicht beherrschen können, dann würde er zu einem Instrument der Vernichtung werden, aber dieser Tag war noch weit entfernt und es gab einiges zu tun.

Aber es war nicht so, das er die Umwelt vergessen hatte, er konnte bloss mit Magie nichts anfangen und lesen hatte er nie erlernt. Sein Ohm hatte ihn gewarnt, mit Belesenheit kam Weisheit und mit der Weisheit würde ein Krieger seinen Weg in Frage stellen. Ein Krieger der Zweifel an sich selbst hat, wird im Kampf untergehen. Ein Krieger der nicht voll auf den Kampf konzentriert ist, ist der Tod seiner Kameraden. In der Unwissenheit lag die Weisheit des Kriegers.

"Das Wesen hier scheint erstmal keine Gefahr darzustellen", meinte Maduun an Galian. Dann wurde er plötzlich hellhörig, als der junge Krieger ihn angesprochen hatte.
"Was ist, wenn diese Wesen nur verändert wurden, um alle Spuren zu beseitigen. Uns wird dieses Schicksal auch ereilen, denn wenn die Königin dahinter steckt, wie wollen wir sie aufhalten, wenn ihr die Wache und die Armee zur Seite stehen. Wir sind hier Fremde und unser Wort zählt nicht viel. Ausserdem verfügen unsere Widersacher über viele Leute, die an den richtigen Stellen sind und Opfer für ihre Experimente hier gesammelt haben. Wir sollten die Sachen packen und von hier verschwinden und uns an einem anderen Ort überlegen, wie wir vorgehen."
« Letzte Änderung: 17.11.2010, 15:40:36 von Maduun »

Skraching

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #493 am: 17.11.2010, 20:04:59 »
"Ich will hier nicht sein", flüsterte Skraching. Fast schien es, als hätte er Selamins Frage nicht gehört. Er hielt die Arme vor der Brust verkreuzt, und wirkte seltsam verkrampft - es sah ein wenig so aus, als würde er frieren, nur dass er nicht zitterte.

Endlich riss er sich vom Anblick des Altars los und sah den Priester an. "Die Magie selbst ist nicht böse... es ist nur, was mit ihr getan wurde. Und was man noch damit vor hat. Deshalb müssen wir es zerstören."

Jetzt erst schien er wirklich über die Worte Selamins nachzudenken und betrachtete erneut den Kreis. "Ich glaube nicht, dass wir uns irgendetwas später widmen sollten. Wer weiß, was diese Energie noch anrichten kann. Wenn wir hier eingreifen, müssen wir beides in einem Zug auflösen."

Er sah sich kurz um, in Galians Richtung. "Das Mädchen darf nicht mehr in der Nähe sein. Wir müssen hier warten, bis jemand sie heraus gebracht hat, erst dann dürfen wir den Kreis zerstören."
Es ist die Kälte in meinen Adern, die mich führt und leitet...

Robin Brighthide

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #494 am: 18.11.2010, 13:13:54 »
"Wenn die Biester wirklich nur dazu da waren um Spuren zu beseitigen, dann haben die echt schlampig gearbeitet. Nein, ich glaube da konnte nur jemand mit seiner eigenen Schöpfung nicht umgehen." Kysh schaute den Krieger eindringlich an und sprach dann weiter. "Aber du kannst dich beruhigen, selbst wenn die Königin wirklich hinter alle dem steckt, Meister Selamin wird schon was einfallen. Und ich bin fest davon überzeugt dass er bereits einen Plan hat. Also keine Panik, wir kommen hier schon früh genug wieder raus."

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