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Autor Thema: Neersand  (Gelesen 23455 mal)

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Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #150 am: 08.08.2011, 19:54:56 »
Thassilo versucht mit seinen Möglichkeiten auf Daanjes "Spiel" einzugehen und baut sich vor der Nivesin auf.
Sein eines Auge funkelt die Frau an und verheißt wenig Gutes...

"Wenn ihr schon nicht wisst, für wen ihr arbeitet, dann packt mal die fehlenden Details aus.
Wann, wie, wo und wieviele?
Wann trefft ihr den Auftraggeber wieder? Wie hat er Kontakt zu euch aufgenommen? Wo habt ihr das Geschäft mit ihm abgeschlossen? Wieviele Leute hatte er dabei?"

Seine Stimme ist rau und der Tonfall recht unfreundlich. Auch wenn Daanje es vielleicht als Spiel sehen würde, so ist die Situation für den angehenden Ritter nicht lustig und auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. So steigert er sich geradezu in diesen Vorfall und wird innerlich ungnädig. Leicht reizbar. Und das lässt er die Frau direkt spüren.

Dass er Daanje damit eventuell in die Schuhe spielen würde, fällt ihm dabei nicht weiter auf. Zu wenig Erfahrung hat er in Sachen Kriminalfälle und dem Spiel "guter Wachmann - böser Wachmann"...
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Xiam

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Neersand
« Antwort #151 am: 09.08.2011, 11:55:29 »
Hilvi zuckt mit den Schultern, dann stiehlt sich ein Grinsen auf ihre Lippen. "Ich muss dich enttäuschen, Krieger, wir haben den Auftrag bekommen, ausgeführt, die Beute übergeben und unsere Bezahlung erhalten. Es ist kein weiteres Treffen geplant. Von daher können wir eigentlich auch alles erzählen."
Sie blickt in die Luft und beginnt: "Es waren zwei, ein Mann und eine Frau. Die Frau hat immer nur daneben gestanden und nicht gesprochen, der Mann hat alles organisiert. Ich hab keine Ahnung, wer die beiden sind oder wo sie sich verstecken oder ob sie überhaupt noch in der Stadt sind. Die waren nicht von hier... aber trotzdem schienen beide besorgt zu sein, dass sie jemand erkennen könnte und haben sich ungern auf der Straße gezeigt."
Die Nivesin fährt fort: "Er hat behauptet, er sei ein Händler, aber das glaub' ich ihm nicht - sah nicht nach Händler aus. Der hat was brutales an sich... ist nicht so groß wie du", dabei blickt sie Thassilo an, "aber kräftig mit Stiernacken und Glatze und unrasiertem Kinn. Mag so paar und vierzig Sommer alt sein." Einen Moment denkt die Nivesin nach. "Die Frau... tja, die ist schwer einzuschätzen. Die sah neben dem Kerl eigentlich ziemlich harmlos und unschuldig aus. Die mag wohl so um die 40 sein... blondes, gewelltes Haar, das bis über die Schultern fällt. Ach und... sie trug so einen bunten Haarreifen, der irgendwie für ihr Alter ein bisschen unpassend wirkte."
"Stimmt!", wirft an dieser Stelle der Riese ein. "An den erinnere ich mich auch. Den hatte sie schon das erste Mal auf, als sie uns beauftragt haben, das Milchgesicht in die Zan..."
"HALT ENDLICH DEINE BLÖDE KLAPPE!" Der schrille Schrei lässt den Riesen regelrecht zusammenfahren.

« Letzte Änderung: 09.08.2011, 12:03:58 von Xiam »

Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #152 am: 12.08.2011, 08:19:07 »
Thassilo baut sich drohend vor den beiden auf.
"Redet!"
Sein Blick ist scharf und stechend.
Und da er keine weiteren Anstalten macht, etwas zu sagen, scheint es an Daanje zu sein, die Initiative zu ergreifen, oder an der Nivesin, endlich auszupacken.
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Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #153 am: 14.08.2011, 10:01:54 »
Blondes, gewelltes Haar, ein paar Jahre älter als er, sah unschuldig aus...Ein Kribbeln breitet sich in Daanjes Händen aus. Diese Frau muss er unbedingt kennen lernen, nicht nur weil sie womöglich einer der Drahtzieher der ganzen Geschichte ist. Aber etwas lässt Daanje an den Worten der Nivesin stutzen.

"Moment, Moment, Moment! Bevor dein Baum von einem Begleiter weitermacht! Ihr Beide habt den Diebstahl ausgeführt! Das halte ich aber für ein Gerücht, es sei denn, du seiest in der Lage, dich in einen Mann zu verwandeln, was unter bestimmten Umständen sehr interessant und durchaus praktisch sein könnte, aber ohne eine höhere Form der Zauberkunst wohl kaum möglich sein dürfte. Viel eher erscheint es mir doch möglich, dass das Milchgesicht, dass ihr in die Zan..." Daanje macht absichtlich eine Pause und grinst die beiden an. "Dass dieses Milchgesicht den Auftrag mit dem Ochsen da ausgeführt hat."

Wieder beginnt der junge Bote auf und ab zu laufen. "Und wenn du schon bei so winzigen Details die Wahrheit aussparst, wie können wir dir denn dann vertrauen, Hilvi? Müssen wir doch auf Herrn von Salsweilers Vorgesetzte warten und dann mit der Folter beginnen? Ich könnte natürlich auch gleich einen Praoisgefälligen herbei rufen, die sollen noch mehr tolle Sachen drauf haben! Obwohl es vielleicht auch sinnvoll wäre, dich mit zu meiner Herrin zu nehmen. Die Gute hat immer etwas für junge Mädchen übrig..." Inwiefern er das meint, lässt Daanje offen und sieht Hilvi nur lächelnd an, bevor er ungeduldig und mit den Schultern zuckend zu Thassilo meint: "Mein guter Herr von Salsweiler, ich glaube, wir müssen alsbald etwas deutlicher werden."
"Der Born fließt seit 1000 Jahren hinaus bei Festum in das Meer. Er trug so viel, so viele Tränen hinaus und gab sie nicht mehr her." - Der Born von Ragnar Schwefel

Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #154 am: 16.08.2011, 08:15:47 »
Während Daanje uberlegender Weise vor den beiden Gaunern auf und ab geht und seinen Gedanken freien Flug lässt, ist Thassilo von Salsweiler das steinerne Gegenstück zu dem aufgeweckten Boten.
Mit eisenfester Miene und unbeugsamem Blick schaut er auf die Nivesin und ihren stämmigen Begleiter herab.

Praios... pah, diese verbohrten Wichtigtuer brauchen wir hier nicht.
Beiläufig legt der junge Krieger seine Hand locker auf seinen Schwertknauf und unterstreicht seine Haltung gegenüber den Beiden betont.

Auf Daanjes rhetorische Frage hin nickt er bloß als Antwort und antwortet knapp und vielsagend:
"Scheint so...!"
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Xiam

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Neersand
« Antwort #155 am: 16.08.2011, 10:56:27 »
Die Nivesin blickt nervös zwischen Daanje und Thassilo hin und her, scheinbar in der Absicht, abzuschätzen, wie ernst die beiden es mit ihrer Drohung meinen.
"Wir waren nicht alleine. Insgesamt waren wir zu viert, als wir in den Tempel eingestiegen sind. Und alles andere, was ich erzählt habe, ist wahr. Den Jungen haben wir nicht in den Tempel geschickt. Der hätte gar nicht den nötigen Mumm gehabt und geschickt genug wäre er auch nicht gewesen."
Gehetzt blickt die junge Frau weiter zwischen Krieger und Botenreiter hin und her.
"Wir haben die Beute nicht mehr! Das müsst ihr mir glauben! Wir haben die drei Sachen an Meister Walsjew und seine Kumpanin weitergegeben und unser Gold bekommen, ehrlich. Hier!" Wie zum Beweis holt sie hastig einen Batzen aus ihrer Geldkatze hervor und hält die glänzende Münze hoch.
"Ich weiß nicht, was der Meister mit dem Plunder wollte. Das war doch bloß wertloses Zeug! ...so richtig zufrieden sah er auch nicht aus... aber das war uns egal, war ja nicht unsere Sache, wir hatten den Auftrag ausgeführt und unseren Lohn bekommen. Wenn man so viel Gold bekommt, dann stellt man keine Fragen."
Schnell versucht sie den Batzen wieder in ihrem Beutel verschwinden zu lassen.

Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #156 am: 16.08.2011, 12:44:29 »
"So, jetzt noch mal ganz von vorn, euer Gestammel könnt ihr euch für die Folter aufheben! Versteht ja kein Mensch, was ihr hier von euch gebt!" Daanje bleibt stehen und sieht die beiden streng an, bevor er einen kurzen Blick auf Thassilo wirft und sich seinem Kameraden zuwendet. "Werter Herr von Salsweiler, habe ich die beiden hier richtig verstanden? Sie sagen also, sie wurden von ihrem Meister, einem stattlichen Kerl mit dem Namen Walsjew, und einer hinreißenden und mysteriösen Frau beauftragt, Gegenstände der Rondra aus dem Efferdtempel zu entwenden. Zuvor sollten sie aber noch einen armen und vermutlich nicht sehr mutigen Jungen in die Zange nehmen, was rein gar nichts mit der Sache zu tun hat, aber so wichtig ist, dass sie es uns gestanden haben, was mich zu der Auffassung bringt, dass es wohl doch wichtig und im Zusammenhang stehend ist. Zu viert haben sie dann den Efferdtempel bestohlen, die Beute übergeben und dieses Blutgold erworben." Daanje schüttelt den Kopf. "Kommt Euch, Herr von Salsweiler, das nicht auch alles sehr merkwürdig vor?"

Daanje spricht Thassilo absichtlich ständig mit diesem Namen an, weil das wohl einen besseren und strengeren Eindruck auf die beiden Komplizen machen dürfte. "Mir tun sich da gleich wieder soviele Fragen auf", meint er, weiterhin an Thassilo gewandt. "Zum Beispiel wer das Milchgesicht war und weshalb es in die Zange genommen werden sollte. Oder wer die anderen beiden waren, die ihnen bei dem Diebstahl behilflich waren. Und wo wir diesen Walsjew finden und diese wundervolle, mysteriöse Frau. Und was wir mit dem Blutgold machen, vielleicht könnten wir davon ihre Grabstellen bezahlen, obwohl...wohl eher nicht. Ich weiß gar nicht, wie es hier der Brauch ist, ob Verbrecher nach ihrer Hinrichtung nicht eher verbrannt werden. Würde dich das alles nicht auch brennend interessieren, mein Herr von Salsweiler?"
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Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #157 am: 23.08.2011, 11:30:52 »
Thassilo ist wenig begeistert, dass die beiden Schurken mit ihrer Sprache nicht so recht heraus rücken wollen. Oder können.
"Ich sehe ebenfalls viele Ungereimtheiten und werde langsam ungehalten, nur die halbe Wahrheit zu erfahren."
Ärgerlich wendet er sich wieder den beiden Delinquenten zu und mustert sie von oben bis unten, um dann dem jungen Boten recht zu geben.
"Wahrlich, ich gebe euch recht. Wir sollten die örtlichen Praiosanhänger um hochnotpeinliche Befragung der Beiden in dieser Sache bitten. Ich vermute, dass sich finsteres Machwerk hinter den Raubzügen verbirgt und jede noch so kleine Information hilfreich sein wird, es zur Gänze aufzuklären. Es sei denn, die Angeklagten reißen sich endlich zusammen und legen Fakten vor."
Blitzschnell dreht er sich zu der Nivesin um und funkelt diese an, einen Finger drohend auf Selbige gerichtet.
"Fakten. Kein halbseidenes Wischiwaschi-Gerede. Damit haben wir nun genug Zeit vergeudet."
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Xiam

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Neersand
« Antwort #158 am: 26.08.2011, 10:05:07 »
"Was denn für Ungereimtheiten?" Die Nivesin blickt von einem zum anderen. "Das ist alles, was ich weiß. Der Meister hat uns vor zwei Wochen in der Kneipe angesprochen, weil er Hilfe bei ein paar Nachforschungen und einem... Diebstahl... brauchte. Er suchte irgendwas, irgendeine Opfergabe aus dem Tempelschatz des Efferdtempels. Was genau das ist, wusste er aber selbst nicht... hat was von 'letzter Gabe der Theaterritter' gefaselt." Die Nivesin stockt, spricht dann weiter: "Wir hatten keine Ahnung, was das sein soll." Hilvis Miene verzieht sich bei der folgenden Erinnerung zu einem Grinsen.
"Irgendwann die Tage bemerk' ich diesen Jungen in der Kneipe. Hat versucht unauffällig zu sein, aber dem war anzusehen, dass er mit'm goldnen Löffel im Mund geboren war und nicht in den Schiffer gehört, pah, Adelspa..." Hilvi wirft Thassilo einen erschrockenen Blick zu. Scheinbar hat sie ganz vergessen, mit wem sie spricht.
"Jedenfalls denk ich, den können wir benutzen. Ich weiß, dass die Jungs aus der Akademie nicht in den Schiffer dürfen, aber sie tun es trotzdem, als Mutprobe. Der Junge kann lesen und für uns rausfinden, was die letzte Gabe ist. Ein paar von uns haben ihn also geschnappt, und so getan, als würden wir mit ihm Streit anfangen. Der Meister selbst ist dann dazwischen gegangen und hat getan, als würde er ihn raushauen. Man, dem Burschen haben die Knie geschlottert", an dieser Stelle kichert die Nivesin, "wir waren wohl echt überzeugend. Jedenfalls war der Junge dann nur zu bereit, seinem 'Retter' einen Gefallen zu tun... Ja, und vor paar Tagen dann kam der Meister wieder und erzählt uns, die letzte Gabe ist im Efferdtempel, wir sollen da rein und die Opfergaben klauen, die nach Rondra aussehen." Hilvi zuckt mit den Schultern.
"Wir also gedacht 'Nichts leichter als das'. Steigen da nachts ein... und da ist da ein ganzer Raum voller Rondra-Krempel. Das konnten wir ja unmöglich alles mitnehmen. Lares hat dann irgendwelchen Kram gegriffen und wir sind wieder raus. Tja, war wohl nicht das richtige Zeug."

Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #159 am: 04.09.2011, 19:49:15 »
Letzte Gabe der Theaterritter? In Daanjes Gehirn beginnt es zu rattern. Theaterritter, Theaterritter... "Das hört sich aber interessant an. Aber komisch erscheint mir, dass wenn der Junge, dessen Namen ich übrigens gern erfahren würde, herausgefunden hat, was die Gabe ist, warum hat euer Meister euch dann nicht gesagt, was genau ihr stehlen sollt? Ich meine, nach Rondra sieht eine ganze Menge aus. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er einfach damit zufrieden war, als ihr ohne die besagte Gabe wieder aufgetaucht seid. Kommt mir alles doch sehr nivesisch vor." Daanje grinst die Nivesin an und läuft wiederum auf und ab. Und dann krampft sich plötzlich sein Gehirn zusammen. "Hm, sagtet ihr gerade Meister Walsjew? Tja, dann ahne ich, wen sich euer Meister da heran geholt hat. Dann sollte ich wohl gleich auch noch den Leiter der Kriegerakademie informieren, dass ihr Verbrecher einen seiner Schüler verführt habt. Wie wäre das? Ihr könntet uns allerdings auch erzählen, was euer Meister jetzt vor hat oder wo er sich aufhält, das wäre zumindest ein Anfang. Dann gibt es weniger aus euch heraus zu foltern." Daanje grinst breit, aber seine Gedanken sind gänzlich bei der ganzen Geschichte, die ihm nicht einleuchten will. Es beginnt zwar alles einen Sinn zu ergeben, aber so ganz kommt er noch nicht mit. Und leider fällt ihm auch nichts zu den Theaterrittern ein, zumindest scheint das in keinem Zusammenhang mit den Walsach-Piraten zu stehen, über die er im Archiv gelesen hatte.
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Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #160 am: 06.09.2011, 20:06:01 »
Thassilo wird unvermittelt stocksteif und seine Gesichtszüge verhärten sich in bester Manier, dem unbeugsamen Eterniummetall gleich.
Verdammte Schurken, hängen sollte man sie!
Doch der junge Landadelige macht einen Hehl aus seinen Gedanken und versteckt diese hinter seiner eisernen Fassade.

"Ich habe genug gehört von diesen 'Verbrechern'!" verkündet er, nachdem die Nivesin und auch Daanje ihre Gedanken sortiert und ausgesprochen haben.
"Meinethalben können sie mir aus den Augen treten, ich habe keine Verwendung für dieserart Abschaum."
Thassilo spuckt seine Sätze fast aus und ekelt sich vor der Ehrlosigkeit und Dreitigkeit der beiden Räuber.

Ein kurzer Seitenblick, warnend und eindringlich, zu Daanje signalisiert den Ernst seiner Aussage. Auch der ehedem lässige und nun feste Griff auf seinem Schwertknauf lässt wenig Gutes erahnen.
Ehrloses Pack. Die Rache der Löwin und die brennende Strafe Praios' mögen sie treffen!
Doch da er an Eide gebunden ist und weder Erziehung, noch Disziplin zulassen, dass er Selbstjustiz üben würde, hält er sich zurück. Auch in der Hoffnung, die Beiden Dissidenten niemals wieder zu sehen.
"Verschwindet aus der Stadt. Kommt niemals wieder. Ich warne euch genau einmal..."
Thassilo ist sich seiner unverholenen Drohung durchaus bewusst und tanzt auf Messers Schneide, was seinen Kodex und Ehrenwort angeht. Aber nur die Erwähnung seines Ordens, hat ihn fast rasend gemacht. Immerhin würde er andere Ansprechpartner aufsuchen können. Ehrenleute von Stand und muss sich nicht weiter mit diesen dunklen Gestalten abgeben.
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Xiam

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Neersand
« Antwort #161 am: 08.09.2011, 10:49:59 »
Die beiden Schurken blicken erst sich gegenseitig an, dann von Daanje zu Thassilo und wieder zurück um sich dann noch einmal anzuschauen. Dann scheint die Entscheidung - wortlos - gefallen zu sein. Die Möglichkeit, sich mit einem blauen Auge aus der Affäre zu ziehen, kommt wahrscheinlich kein zweites Mal und wie von einem wilden Tier gehetzt nehmen die Nivesin und der Riese die Beine unter den Arm und machen sich aus dem Staub. Ihr seid sicher, die beiden seht ihr so schnell nicht wieder. Ob sie allerdings wirklich die Stadt verlassen ist fraglich, denn das Bornland ist wild und gefährlich und eine Reise nach Süden aufgrund der Schwarzen Lande so gut wie ausgeschlossen.

Der Lärm aus der Taverne hat merklich abgenommen. Offenbar ist die Kneipenschlägerei ebenfalls zu einem Ende gekommen, denn die ersten zerschundenen "Kämpfer" humpeln aus dem zerstörten Etablissement. Vielleicht tätet ihr ganz gut daran, euch erst einmal nicht mehr hier sehen zu lassen.
« Letzte Änderung: 08.09.2011, 10:51:17 von Xiam »

Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #162 am: 11.09.2011, 11:33:11 »
'Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein!' denkt Daanje bei sich, während Thassilo redet und sie seiner Meinung nach weit zurück wirft. Er hat doch die beiden gerade soweit gehabt, dass sie über die Drahtzieher auspacken, warum lässt der edle Herr sie dann einfach gehen? Er kann es nicht glauben. Mit offenem Mund starrt er seinen Begleiter an.'Glaubt der ernsthaft, die lassen sich nicht mehr blicken? Die rennen doch eh gleich zu ihrem Anführer und erzählen dem alles und dann haben wir ihn auf dem Hals! Anstatt wir die Zwei wegsperren lassen! Ich glaub's einfach nicht!'

Daanje ist entsetzt und als die Zwei die Aufforderung annehmen und sich aus dem Staub machen, schüttelt er nur energisch den Kopf, bevor er Thassilo am Arm packt und ihn von der Kneipe wegschleift. Einige Häuserecken weiter bleibt er stehen, breitet die Arme aus und zuckt mit den Schultern, in einer sehr theatralischen Geste. "Sagt mal, Herr von Salsweiler, das kann doch nicht Euer geschätzter Ernst sein! Gerade hatte ich die Zwei soweit, dass sie auspacken, wo sich ihr Meister befindet und was er vorhat und dann lasst Ihr sie gehen, bevor sie geredet haben!" Es hat seinen Grund, dass Daanje auf eine höflichere Form der Ansprache zurück greift, denn in dieser Art lässt sich jemand besser anklagen. "Und was sollte das eigentlich mit 'Und lasst euch hier nie wieder blicken, verschwindet aus der Stadt!' Habt Ihr das in einem schlechten Roman gelesen? Das ist die Wirklichkeit! Die rennen geradewegs zu ihrem Anführer und der schickt uns demnach seine Schläger auf den Hals! Wir hätten sie festnehmen sollen!" Daanje holt tief Luft, bevor er Thassilo grinsend ansieht.

"Wie gut, dass ich Eurer Ritterin keine Rechenschaft schuldig bin. Die wird sich freuen darüber, dass ihr Schützling ein paar Verbrecher einfach hat laufen lassen. Na los, komm schon, gehen wir zur Kriegerakademie. Ich muss meinem Freund Posan sagen, dass einer seiner Schüler verdammt großen Mist angebaut hat!" Scheinbar kann Daanje Niederlagen gut wegstecken und ist auch nicht nachtragend, denn sobald sie sich in Bewegung gesetzt haben, wobei er erwartet, dass Thassilo zumindest noch etwas zu seiner Verteidigung vorbringt, wird er anfangen, ihm zu berichten, dass er schon mal eine Nivesin kennen gelernt hat, gut kennen gelernt hat und dass Nivesinnen...nun ja...
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Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #163 am: 12.09.2011, 10:05:41 »
"Seid ihr fertig?"
Thassilo spielt einen harten Tonfall, doch sein Lachen straft seinen Worten Lüge.
"Dann ab jetzt und hinterher! Ihr wollt die beiden Dissidenten doch wohl nicht entwischen lassen, oder?"
Thassilo ist anständig genug, die vorwurfsvollen Worte des jungen Boten zu vergessen. Er hat schießlich keine Zeit gehabt, ihm seinen Plan offen zu legen und nun ist es an ihnen, den Vorsprung der beiden Räuber nicht all zu groß werden zu lassen.
Leichtfüßig beginnt er der Nivesin und ihrem tumben Hünen hinterher zu laufen und gibt Daanje einen Klapps auf die Schulter.
"Ich konnte euch in diese Idee nicht einweihen, werter Herr Daanje." spricht er während des Laufens, darauf bedacht die Beiden nicht aus den Augen zu verlieren.

Heimlich kann man die Bewegungen des jungen Edelmannes wohl nicht nennen, aber sein hartes Training in der leichten Rüstung war gut und so ist er wenigstens nicht allzu sehr behindert durch diese. Auch Schwert an der Seite gegürtet und den Schild fest auf dem Rücken trägt er mit einiger Sicherheit und dem Selbstverständnis eines erfahrenen Mannes im Kriegshandwerk.

"Hoffentlich durchschauen sie meinen Plan nicht und bemerken uns nicht..."
Mehr zu sich selbst spricht Thassilo seine Gedanken offen aus.
"Habt ihr Erfahrung in Sachen Observierung und Verfolgung, Herr Daanje?"
Thassilo ist sich unsicher, wie weit der Abstand bestenfalls sein sollte und wie man genau verfolgen sollte, ohne aufzufallen. Schließlich ist dieses nicht sein normales Tagewerk.
« Letzte Änderung: 12.09.2011, 10:07:41 von Thassilo »
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Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #164 am: 13.09.2011, 09:11:17 »
Daanje starrt den jungen Mann ungläubig an, als dieser ihm mitteilt, dass dies alles nur ein Plan ist, um die Zwei verfolgen zu können, was ihm tatsächlich recht schlau vorkommt. Er muss zugeben, dass er Thassilo so etwas gar nicht zugetraut hätte, außerdem ärgert es ihn ein wenig, dass er selbst nicht auf den Gedanken gekommen ist. Allerdings ist er wohl auch nicht in der Kriegskunst unterrichtet, sondern nur ein einfacher Botenreiter.

Also grinst er Thassilo an und meint: "Da hast du aber nicht nur die beiden ganz schön aufs Kreuz gelegt, Freund Thassilo. Trotzdem eine sehr gute Idee." Er folgt seinem neuen Kameraden schnellen Schrittes und versucht, die Zwei im Auge zu behalten, die sie doch gerade haben laufen lassen. "Ob ich Erfahrung im Observieren habe?" Daanje grinst Thassilo feist an und dieser kann in seinen Augen lesen, worauf der junge Botenreiter schon wieder denkt. "Ähm, ich würde sagen, bedingt, wobei meine bisherigen...Opfer...nicht unbedingt damit gerechnet haben, verfolgt zu werden, worauf ich bei den beiden da vorne nicht unbedingt tippen würde. Aber als Botenreiter bin ich der Diskretion verschrieben und manchmal auch eine Art Spion, von daher hoffe ich, dass ich mich nicht zu dumm angestellen werde."
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