Vorne herum? Daanje besieht sich den Eingang. Dann sind die Kerle aus der Hintertür gestürzt. Ein noch schlechteres Zeichen, wie der junge Botenreiter befindet. Er schüttelt den Kopf, als der graue Mann ihn fragt, warum er die Beiden nicht verfolgt hat, tut ihm aber den Gefallen, sich in Bewegung zu setzen und um den Tempel herum zu gehen.
"Also, guter Mann, ich kann doch keine Wildfremden verfolgen, ohne einen wirklichen Grund zu haben. Klar, sie sind weggelaufen und haben sich dadurch verdächtig gemacht. Ich meine, der eine trug einen Helm, der andere eine Rüstung bei sich. Der mit der Rüstung sah mir zudem recht verdächtig aus. Wisst Ihr, das war einer von der Sorte, der zuviel Kraft, aber zu wenig Hirn hat, das er auch noch unter kurzgeschorenen Haaren verborgen hat. Wenn ich mich Recht erinnere, etwa so kurz wie die Euren. Der andere wirkte auf mich aber eher wie aus gutem Hause und ich lege mich selten mit so feinen Herren und Herrinnen an. Meint Ihr nicht, man hätte mich wohl ziemlich niedergemacht, wenn ich so einen verfolge und sich herausstellt, dass er gar nichts getan hat?" Daanje plappert fröhlich weiter. In seinem Inneren aber keimt das ungute Gefühl auf, dass man wohl ihn verdächtigen wird, die Sachen gestohlen zu haben oder doch wenigstens an dem Diebstahl beteiligt gewesen zu sein. "Na, jedenfalls, war das der Grund, warum ich die Herren nicht verfolgt habe. Außerdem bin ich ja keine Wache und nicht dafür zuständig, dass hier für Ruhe und Ordnung gesorgt wird. Bei Euch scheint dieser Sachverhalt anders zu liegen und ich muss sagen, ich bin entsetzt darüber, wie nachlässig Ihr wart, wo Ihr Euch doch anscheinend in der Nähe aufgehalten habt, guter Mann. Außerdem habt Ihr mir noch gar nicht Euren Namen genannt, wer soll mir sagen, dass Ihr nicht auch zu diesen Herren gehört habt, die vielleicht das sind, was Ihr annehmt." Er sieht sich nach dem Mann um und betrachtet ihn mit kühlen, grauen Augen. Richtig, wer sagt ihm eigentlich, dass der Kerl nicht gesehen hat, wie er die beiden Herren beobachtete, und ihn, den einzigen Zeugen, jetzt abstechen will? Er hält guten Abstand zwischen sich und dem Schwert und versucht, etwas schneller zu laufen, um möglichst bald den Vordereingang des Tempels zu erreichen.