"Das ist wohl wahr, Bewahrer de Sylphur", antwortet Daanje ruhig und besieht sich den Mann genau, den er vor sich hat. "Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Daanje Firunkis, Botenreiter der Herrin Laikis. Ich bin gestern durch Zufall Zeuge geworden, wie das Feuer aus Eurem Tempel wieder hinaus getragen wurde. Ich berichtete gestern bereits Posan von Neersand und dem verehrten Geweihten Walsareff von meinen Beobachtungen." Daanje geht ein wenig auf und ab, während er das, was er weiß, noch einmal kundtut. "Ein gut gekleideter junger Mann mit schwarzen Haaren verließ in Begleitung eines groß gewachsenen, stämmigen Kerls mit kurzgeschorenem Haar den Tempel des Herrn Efferd durch den Hintereingang. Sie trugen eine Rüstung und einen Helm, und leider auch eine Fackel, bei sich. Ich sprach die beiden an, als ich sie sah, doch sie flüchteten vor mir. Ich warf von außen, ohne den Tempel zu betreten, einen Blick in den Tempel, konnte aber nichts erkennen und dann hat mich der Leiter der hiesigen Kriegerakademie auch schon dazu aufgefordert, mich zu Eurem Geweihten zu begeben."
Daanje bleibt in der Nähe der Delphinstatue stehen, streckt die Hand flüchtig aus, berührt aber die Statue nicht und wendet sich stattdessen wieder dem Bewahrer zu. "Nun", er nimmt die Hände auf den Rücken. "Mir sind die Namen der Männer nicht bekannt, aber der Wirt meiner hervorragenden Unterkunft erzählte mir am gestrigen Abend, dass er bereits mit einem solchen Mann in Kontakt gekommen ist. Er war sich nicht sicher, ob es sich wirklich um selbigen gehandelt hat, aber von meiner Beschreibung und dem Benehmen des Mannes her, wäre es denkbar. Anscheinend treibt dieser Mann sich öfter am Hafen herum und könnte sich wohl in dem Gasthaus zum 'Edlen Schiffer' aufhalten."
Wieder geht Daanje auf und ab und bleibt schließlich, auf den Zehenspitzen wippend, stehen. "Ich habe zwei Theorien. Denkbar ist, dass der Mann selbst eine Rüstung dem Herrn Efferd gespendet hat. Dafür spricht, dass er sich am Hafen öfter aufhält, eventuell eine Art Seemann ist und den Segen Efferds benötigt, wie es aber hier in der Stadt Gang und Gebe zu sein scheint. Der Mann hängt aber vielleicht doch sehr an dieser Rüstung und wollte sie zurück holen. In diesem Falle würde sich der Herr Efferd mit Sicherheit selbst um den Frevler kümmern." Daanje bleibt endlich ruhig stehen und setzt so seine Rede fort. "Meine zweite Theorie erscheint mir aber beinahe näher an der Wahrheit zu sein. So nehme ich an, dass die Gesuchten bei einer Opfergabe dabei waren oder aber durch Zufall mitbekamen, wie jemand eine wertvolle Rüstung gespendet hat. Wenn die beiden Herren zu dem Gesindel gehören, mit dem sie sich scheinbar abgeben, ist es gut möglich, dass sie die Möglichkeit ergreifen wollten, um an Geld zu kommen. Zugegebenermaßen muss ich jedoch anmerken, dass auch diese Theorie einen Haken hat. Warum gerade diese Rüstung? Warum nicht noch mehr mitnehmen? Warum sich überhaupt die Mühe machen, in den Tempel einzubrechen? Taschendiebstahl zahlt sich vermutlich mehr aus und man weiß ja auch nie, was für Geschäfte unter der Hand getätigt werden, nicht wahr?"
Daanje kann einfach nicht ruhig stehen und beginnt wieder zu laufen. Wahrscheinlich ist es der Druck und die Peitsche seiner Herrin, die ihm immer im Nacken sitzen. "Vielleicht könnt Ihr ein paar dieser Fragen beantwortet, Bewahrer de Sylphur. Zum Beispiel würde es mich interessieren, ob es womöglich einen Herren oder eine Dame gab, die vor kurzem eine wertvolle Rüstung gespendet hat. Außerdem fände ich es wichtig, was mit den Opfergaben nach der Spende passiert. Sie ewig hier aufzubewahren, ist wahrscheinlich irgendwann nicht mehr sehr platzsparend. Und, was ich noch entscheidender finde, ist der Tempel aufwändig gesichert? Haben diese beiden Männer womöglich sogar eine speziell gesicherte Tür am Hintereingang überwinden müssen? Wenn ja, sind sie gut ausgerüstet und vermutlich nicht gänzlich neu bei der Sache."