Archiv > Forgotten Realms - Kampf um Scardale

[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang

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Mystral Wolkenglanz:
Die Tür schloss sich hinter Maske und seinem stoischen Begleiter mit einem leisen Quietschen. Der Magier blickte durch die Augenschlitze seiner Maske über die bereits versammelten Anwesenden. Es stimmte also tatsächlich, alle waren da. Auf den verschiedenen Sesseln und Sofas hatten sich Nomo, Eripera, Shani und Endreth ihre Plätze gesucht und warteten mehr oder weniger gelangweilt. Es war eine Weile her, dass die kleine Gruppe das letzte Mal in das Vorzimmer Scyllua Darkhope, der Anführerin der Operation in Scardale und angeblichen Erbin der Herrscherfamilie von Narbental, gerufen wurden. Damals ging es um einen einfachen Auftrag, eine Eskorte einer Handelskarawane. In den Wädern zwischen der Zenthil Keep und den Talländern hatte sich eine Räuberbande eingenistet, die bevorzugt die Handelszüge der Zentharim angriffen. Dies konnte natürlich nicht so stehen gelassen werden, und so habt ihr diese Karawane begleitet und tatsächlich einen der Räuber am Leben gelassen. Was jetzt wohl von euch verlangt werden würde? Ob die Räuber noch nicht genug hatten? Man sollte meinen, ihr hättet genug von ihnen erschlagen, dass sie ihre Mühen aufgeben würden.

Der Raum, in denen Bittsteller und untergebene auf Scyulla Darkhopes Audienzen warten mussten war recht üppig eingerichtet, zumindest für die Umstände, unter denen die Bürger in Narbental leben mussten. Die Wandteppiche, Sitzgelegenheiten und Tische waren aus leerstehenden, oder nicht ganz so leerstehenden Häusern entwendet worden, da die Besitzer meistens geflüchtet oder tot waren, fragte keiner danach.Der Nachteil war, dass die Einrichtung zwar für sich genommen nobel war, allerdings in keinster Weise zusammenpasste. Eine große, aufziehbare Uhr gnomischer Machart, die leise schnarrend die Sekunden des Tages herunterzählte, komplettierte das Bild der Oppulenz. Sie zeigte viertel vor zehn, am Vormittag.

Endryth:
"Was denkt ihr, was sie von uns will? Ob es immer noch um diese armseligen Wegelagerer geht? Die sollten doch wohl eigentlich genug haben", meinte Endryth, während er entspannt in einem der geschmacklosen aber doch überaus bequemen Sesseln lümmelte und in einen Apfel biss, den gerade eingetroffenen Kampfgefährten zunickend.

Ansuz:
Wortlos sah sich Trajan um. Der Einrichtung schenkte er kaum Beachtung. Seine künftigen Mitstreiter waren es, die ihn interessierten. Er gab sich keine Mühe, seine prüfenden Blicke zu verhehlen. Jedem der Anwesenden widmete er einige Sekunden, um ihre Haltung, Mimik und Reaktion zu studieren. Unmerklich spannte sich sein Unterkiefer an, als er ein Urteil fällte.
Auf die Worte des Rashemi reagierte er nicht, teilweise aufgrund seiner miserablen Aussprache und Betonung. Es klang, als wollte er die Silben in einem Anfall phonetischer Gewalt auseinander reißen. Davon abgesehen war seine Frage inhaltslos, nicht als ein unnötiger Aufruf zu Plauderei. Ein kluger Mann sollte seine Zunge hüten, will er nicht zu viel preisgeben.
Schweigend ließ sich Trajan auf einem der Sessel nieder, deren Sitzfläche nicht von den Hintern faulenzender „Agenten“ bedeckt war. Sein Leibwächter mochte sich hinsetzen, wo es ihm beliebte. Platz gab es genug, entweder Zeugnis von Scyullas Einfluss oder eine kraftlose Zuschaustellung von Besitz. Nur Narren ließen sich von solcherlei Mammon beeindrucken.
Das Problem mit Scyulla war, dass er sie nicht recht einschätzen konnte. Es würde interessant sein, wieder mit ihr zu sprechen. Angesichts ihrer Position im zarten Machtgewebe der Zentharim könnte es langfristig von Nutzen sein, sich gut mit ihr zu stellen.
Gewohnheitsgemäß lehnte er sich zurück, presste die Fingerspitzen gegeinander und harrte mit einem angedeuteten Lächeln der Dinge, die da kommen mochten.

Endryth:
Kein Stück freundlicher geworden, die alte Hackfresse.

"Hey, Mieze! Meinst du du kannst es diesmal einrichten, mir ein paar Gegner übrig zu lassen?"

Mrasserr:
Wie üblich setzte sich Mrasserr nicht sondern lehnte sich an die Wand neben der Tür von der aus er den Raum gut im Blick hatte. Zwar war es hier relativ sicher, zumal er den meisten Gruppenmitgliedern soweit traute wie sein Schwertarm reichte, aber vorsicht war die Mutter der Porzellan Kiste. Und Verrat und Mord waren legitime Mittel aufzusteigen. Allerdings waren hier zu viele Zeugen anwesend.
"Ganz wie du wünchst. Ich werrde deinen Hinterrn nicht mehrr aus derr Schlinge ziehen. Aberr beschwerr dich nicht hinterrherr." Mrasserr bemühte sich um eine korrekte Aussprache, allerdings rollte er jedes R dreimal im Mund herum bevor es raus kamm. Auf die Beleidigung reagierte er nicht, seine Haltung veränderte sich ebenfalls nicht. Begegne du mir nachts alleine auf dunkler Strasse dann zeige ich dir das ich kein Kätzchen bin. Ansonsten war die Tatsache das Mrasserr so direkt antwortete und mehr als einen Satz sprach ein Zeichen dafür das er guter Dinge war. Wer konnte es ihm verdenken, war er doch wie die anderen seid einer Weile zum Nichtstun verdonnert.

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