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Autor Thema: [Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang  (Gelesen 59233 mal)

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Eripera

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #30 am: 30.09.2010, 12:24:36 »
Eripera überlegte sich den Einwurf von Shani sehr genau bevor sie darauf antwortete.

" Ja das halte ich für eine gute Idee wenn du das erledigst. Ich könnte zu sehr auffallen wenn ich das machen würde. "


Dann vergingen wieder ein paar Augenblicke bevor der weibliche Feldwebel weitersprach.

" und wenn ich mir euch alle so ansehe, dann macht dass ihr mir aus den Augen kommt..... und euch den Abend noch so amüsant wie möglich gestaltet ! Wenn ihr also auch euren Körper noch in irgendeine Taverne schleppen wollt dann tut das. "

Dann ging sie von einem zum anderen und schaute ihnen genau in die Augen

" Aber wenn ihr morgen nicht fähig seid euer Tagwerk zu bestreiten werde ich euch schleifen, dass euch die Augen vor den Schädel treten werden - UND JETZT VERSCHWINDET ! "

Die letzten Worte kommen als Gebrüll aus dem Mund von  Eripera, während ihr Körper schon in Richtung des Stallburschen abgewandert war.


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Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #31 am: 30.09.2010, 14:59:41 »
Während den anderen noch die Ohren klingelten, erreichte Eripera den Hof vor dem Hauptgebäude der Zentharim. Heute war kein Markttag, und der kleine Markt wurde nur von den bereits gehörten, übenden Zentharimwachen eingenommen. Sie beobachtete die Männer mit kurzem Kennerblick und erkannte, das höchstens zwei oder drei der zwei Dutzend Übenden für mehr als Wachdienste zu gebrauchen waren. Der Ausbilder, ein etwa vierzigjähriger Veteran, und wie Eripera wusste ein durchaus brauchbarer Kämpfer, der ihren Gruppengenossen in wenig nachstand, ging an den Reihen der Fechtenden entlang und erklärte ihnen in farbenfrohen Worten, wieviel er von ihren Fechtkünsten hielt (gar nichts) und was er ihnen ihnen in den Hintern schieben würde, wenn sie sich nicht bessern würden (diverse Gartenwerkzeuge und Feldfrüchte).

Sich davon nicht ablenken lassend, erreicht sie dann das Stallgebäude. Der Stallbursche, ein etwa achtzehnjähriger junger Mann mit strubbeligen blonden Haaren und etwas einfältigem Gesicht, lud gerade den täglichen Mist auf einen Karren. Da er dem Eingang den Rücken zuwandte, sah er Eripera nicht eintreten.
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Shani

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #32 am: 30.09.2010, 17:15:48 »
"Nun dann treffen wir uns wohl morgen, gehabt euch wohl." sagt Shani bevor sie sich schnell auf den Weg macht. Zuerst würde sie noch etwas durch die Stadt schlendern, bevor sie sich aufmachte um mit der Dämmerung durch die Tavernen der Stadt zu machieren, um hier und da mit jemanden ein Bierchen zu trinken, einem alten, häßlichen Mann schöne Augen machen und sanft mit ihrem Hinterteil im Gedrängel an Leuten vorbeizuschieben. Irgendwer würde etwas wissen...

Endryth

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #33 am: 30.09.2010, 19:14:41 »
"Na dann bis morgen!", verabschiedete sich Endryth von den anderen Söldnern.

Es gab viel zu tun. Ohne große Umwege ging er zurück in sein Haus. "Sein Haus" ... das hörte sich großartiger an als es eigentlich war. Er hatte vor vielen Monaten einfach ein kleines Gebäude beschlagnehmt, das seit der Seuche leergestanden hatte. Aber es erfüllte seinen Zweck: es hatte vier Wände, ein Dach und genug Platz und Ruhe, um seine Rituale zu vollführen, ohne dass der abergläubische Pöbel es mitbekam.

Bevor er das Haus betrat, ging er noch zu dem windschiefen Schuppen nebenan, den er kurzerhand zum Pferdestall umfunktioniert hatte.
"Hey, Brauner! Wie geht's?", begrüßte er seinen treuen Gefährten und holte einen Apfel aus seiner Tasche. Er hielt ihn dem Hengst hin und ließ ihn ein großes Stück abbeißen, um den Rest dann selbst aufzuessen. Ein letztes Mal klopfte er dem Tier noch auf den Hals, dann ging er rüber ins Haus, um erneut seiner geheimnisvollen Kunst nachzugehen.

Nach einer Weile kam eine Krähe krächzend aus dem Fenster geflogen.

Ansuz

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #34 am: 30.09.2010, 23:47:47 »
Freundlich lächelnd erwiderte Trajan den Blick seiner bezaubernden Offizierin. Offenbar hielt sie eine Menge von archaischen Gebräuchen, die den übenden Wachen auf den Leib geschnitten sein mochten, ihm jedoch wenig zu kümmern hatten. Wie bereits vor ein paar Monaten missverstand sie seine Rolle als ehemaliger Kriegsmagier.
Er wartete, bis sich seine Gefährten zerstreut hatten, bevor er sich in die verfallenden Gassen der Stadt begab. Auf Mrasserrs Anwesenheit legte er keinen besonderen Wert, sodass er ihn entließ.  Sein Geruch war manchmal etwas penetrant, ähnlich den Ställen in Kotims Kindheit. Interessant machte ihn die Verschmelzung aus animalischer Wildheit mit humanoidem Kalkül, die er darstellte. Bedauerlicherweise schwieg er sich über seine Herkunft aus.
Das Treiben auf den Straßen war weit weniger inspirierend. Scardale Town war kaum mehr als urbar gemachtes Hinterland, kein Vergleich zu Suzail oder Arabel. Das Tal zahlte den Preis für seine vergangene Anmaßung. Viele Jahre würde es nicht mehr brauchen, bevor es endgültig in Anarchie abgleiten würde. Die einzig vielversprechende Alternative war eine gestrenge Herrschaft der Zentharim als Repräsentanten des Banetempels. Nicht einmal der vielgerühmte Elminster würde es wagen, das Schwarze Netzwerk direkt herauszufordern.
In Gedanken versunken steuerte Trajan die nächstbeste Schenke an. Der restliche Tag sollte ihn noch in zahlreiche weitere führen, jedes Mal begleitet von unangenehm hohen Kosten und stärker werdendem Schwindel. Erfreulicherweise gelang es ihm, den größten Teil des Alkohols auf redselige Einheimische umzuleiten. Stunde um Stunde musste er ihr Geschwafel mit geheucheltem Interesse verfolgen, bis es zu einem einheitlichen Brei verschwamm.
Sein Vorhaben war ursprünglich, möglichst viel über den sembianischen Einfluss in Scardale herauszufinden. Im Laufe des Abends änderte es sich jedoch praktisch minütlich. Erst nach einem Schweinebraten mit Bratkartoffeln sah er sich in der Lage, daran festzuhalten. Das war sein eigentlicher Auftrag. Scyullas alberne Logistikprobleme scherten ihn nicht.
Ob er erfolgreich war wusste er nicht so recht, als er spätnachts in das Gasthaus torkelte, in dem er seit ein paar Tagen zu nächtigten pflegte. Der Abend war unter einem Schleier verborgen, der lediglich Kurzeindrücke zuließ. Primär war sein Bett, auf dass er sich voll bekleidet fallen ließ und einen Moment später einschlief.

Mrasserr

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #35 am: 01.10.2010, 01:32:57 »
Mrasserr besuchte, nachdem Tarjan ihn entlassen hat, das Badhaus, wo er sich in aller Ruhe in einem warmen Zuber niederlies und entspannte. Dabei lag sein Schwert griffbereit am Grund des selbigen. Anschließend begab er sich ins eins seiner favorisierten Gasthäuser, um noch etwas warmes zu essen. Bei beiden Gelegenheiten lies er Bemerkungen fallen dass er endlich einen Auftraggeber gefunden hatte. Zwar nur einen Wachauftrag aber immerhin. Auch seinem Vermieter sagte er, das er eine Weihle nicht in der Stadt sein würde.
Zurück in seinem Kellerraum machte er den Raum für die Nacht fertig. Ein Keil unter die abgeschlossene Tür, und den Stuhl derArt drappiert das er umfallen würde, sollte jemand die Tür öffnen. Anschließend die Säbel-Kata für kleinen Raum, eine der Trainingsmethoden die er erlernt hatte.
Am nächsten Morgen, verschloß er seinen bis auf die Möbel leeren Raum und machte sich durch die Hintertür auf den Weg zum Treffpunkt.

Nomo

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #36 am: 01.10.2010, 19:25:24 »
Nomo machte sich, ohne sich zu verabschieden, auf den Weg zu seiner derzeitigen Unterkunft. Eine billige Spelunke, abseits der üblichen Straßen, die ein paar dreckige Hinterzimmer vermietete. Nomo hatte zwar ein wenig suchen müssen, um eine günstige Schlafgelegenheit mit eigenem Zimmer zu finden, aber es hatte sich gelohnt. Hier war er praktisch ungestört, da sich in diese Gegend kaum ein vernünftiger Mensch hin verirrte. Er ging nicht auf direktem Weg, sondern ging eine Gasse zweimal, an einer anderen Stelle ging er im Kreis und er machte einen unnötig großen Umweg. Einmal um mehr von der Stadt zu sehen und zudem um eventuelle Verfolger abzuschütteln.
Eine Hauswand sah er etwas genauer an und prüfte sie mit der Hand. Blitzschnell erklomm er sie, rannte auf dem Dach weiter, sprang zum Haus, auf er gegenüberliegenden Straßenseite und kletterte hinter selbigen wieder herunter. Dann ging er weiter zur Unterkunft.
Nachem er eingetreten war blickte er kurz zum Wirt, murmelte "Ein Essen, bitte.", und setzte sich mit dem Rücken zur Wand in die hinterste Ecke. Die Eingangstür ließ er kaum aus den Augen, auch nicht, als der Wirt das Schwarzbrot, das schmeckte als sei es von Vorgestern, und die ausgesprochen dünne Gemüsesuppe brachte.
Nach dem Essen ging er auf sein Zimmer, schob den Riegel vor und machte noch einige Dehn- und Gymnastikübungen, bevor er früh zu Bett ging.
Eine Stunde Stunde vor Sonnenaufgang stand er auf, machte ein wenig Morgengymnastik, joggte ein wenig durch die dunklen Gassen und wusch sich anschließend mit dem bisschen Wasser, dass ihm der Wirt zugestand. Er würgte noch ein wenig von dem alten Brot runter und machte sich auf den Weg zum Treffpunkt.
"Verflucht!"

Eripera

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #37 am: 02.10.2010, 16:34:51 »
Immer noch grinsend und erheitert durch den Auftritt des Feldwebels trat Eripera in den Stall ein. Dort ging ihr Grinsen genauso weiter, denn sie erspähte den Stallburschen Grendel. Dieser war verantwortlich für die einzige Art von Lebewesen, welche Eripera ansatzweise als erquickend und würdig erachtete geschätzt zu werden – die Pferde. Fast jeden Tag an dem der weibliche Feldwebel nicht mit seiner kleinen Truppe bzw. in eigener Sache unterwegs war, kam er in den Stallungen vorbei um sich zu vergewissern, dass es ihrem Liebling Eisiger Schimmer auch an nichts fehlte. Sie taufte den Hengst vor vielen Jahren so weil es eine Seltenheit war dass ein Rappe stechende blaue Augen aufwies, welche bei Sonneneinstrahlung wie die Flanken eines Gletschers schimmerten. Für Eripera, die eher die Kälte der Wärme vorzog eine willkommene Abwechslung von jeglicher Ödheit des Alltags. Auch der Stallbursche stellte eine Ausnahme für die junge Frau dar. Er war der einzige Untergebene in Eriperas Umfeld, welchen sie noch nicht angeschrien oder gar geschlagen hatte. Der junge Bursche vereinte 2 gute Eigenschaften ineinander. Erstens machte er seine Arbeit mir Vergnügen und schielte nicht auf das Weiterkommen innerhalb der Organisation, was Eisigem Schimmer sehr gut bekam. Und wenn sie diesen Burschen schlecht behandeln würde, konnte sich dieser Umstand sehr schnell ändern. Und wenn einem Tier einmal etwas Schlimmer widerfuhr, dann würde es Monate dauern, dieses Erlebnis wieder aus dessen Kopf herauszubekommen. Von ihrem Pferd könnte eventuell Eriperas Leben oder das Gelingen eines Auftrages abhängen. Außerdem stand der junge Bursche voll im Saft was Eripera von Zeit zu Zeit genießen konnte ohne dabei irgendwelchen Sentimentalitäten Vorschub zu leisten. Wegen seines einfachen Gemütszustandes wagte der Bursche auch keine Annäherungen von ihm aus zu unternehmen. An diesem Tag allerdings schenkte sie ihm nur ein anzügliches Lächeln und ging an ihm vorbei in Richtung ihres Lieblings. Sie wollte sich heute nicht länger im Stall aufhalten, da sie noch ins Magazin musste. Sie hatte sich überlegt, dass man die Räuber auch ausräuchern könnte falls sie auf eine andere Weise nicht zu bewegen wären aus ihrem Versteck zu kommen.
Bei diesen Gedanken war sie wieder angekommen als sie sich schon längst auf dem Weg in Richtung der besagten Örtlichkeit befand. Sie war gespannt, ob sie auf Feuerauge treffen würde, der, seit sie beim dunklen Netzwerk war, dieses Magazin leitete. Seinen Namen verdankte er einem kleinen Unfall, welcher von seinem früheren Herrn einem Bauern verursacht wurde. Dieser hatte seine schlechte Laune immer an seinen Untergebenen ausgelassen und am besagten Tag seinen Knecht mit einem brennenden Scheit das linke Auge geblendet. Kein Wunder dass eines Nachts der Bauer tot in seinem Bett und der Knecht samt seinem Lohn des kommenden Jahres mit dem besten Pferd des Toten auf der Flucht entdeckt und gewähnt wurde. Schließlich strandete der alte Mann unter den Fittichen der Generälin und verdingte sich fortan im Magazin, wo er für eine Unterschrift allerlei Sachen herausgab.

So wie der Alte wünscht man sich einen Vater

dachte sich Eripera als sie gerade die Klinke herunterdrückte.
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Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #38 am: 03.10.2010, 22:26:17 »
Shani:

Bedauerlicherweise verlief deine abendliche Kneipentour weniger erfolgreich, als du es dir erhofft hast. Du besuchtest zuerst die Kaschemme Spouting Fish, eine relativ günstige Kneipe, die vor allem von den Seemännern und Schauermännern besucht wurde. Immerhin, wenn jemand Holz stiehlt, wird er es vielleicht woanders hin verschiffen wollen. Leider fanden sich keinerlei Berichte über ungewöhnlichen oder irregulären Holzhandel. Auch in der nächsten Taverne wusste niemand Bescheid. Das Dragon Point Inn, das beste noch stehende Gasthaus der Stadt, war derzeit ungewöhnlich schlecht besucht. Nur ein paar durchreisende Händler drängten sich an ein paar Tischen zusammen, und auch wenn Shani an ihren Tischen einen Platz fand, Eingang in ihre Gespräche oder Informationen suchte sie vergebends.

Endryth:

Die Krähe folgte, von deinem Geist gelenkt, der Straße in Richtung Hedgehome. Es dauerte eine lange Zeit, bis die Krähe jene Siedlung erreichte, denn wie euch bereits eure Generälin mitteilte, ist dieses Holzfällerdorf eine Tagesreise von Scardale entfernt. Anfangs war es noch einfach, der Straße zu folgen, war es doch die Haupthandelsstraße, die Ashaba Road, der selbst ein Blinder folgen konnte. Dann jedoch wurde es knifflig, denn Endryth musste sich zwischen verschiedenen Wegen entscheiden, die zur Linken in das bald waldiger werdende Land führten. Manche würden wohl irgendwo an einem Bauernhof oder einem Waldhaus enden. Endryth vertat sich zwei Mal, erst beim dritten Versuch erwischte er einen Pfad, der weiter in den Wald hineinführte und schließlich an einer kleinen Siedlung endete, etwa einem Dutzend Häusern, die auf einer Lichtung aus dem Wald hervorragten. Ob dies Hedgehome war? Aus der Vogelperspektive sahen für Endryth alle Dörfer gleich aus.
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Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #39 am: 03.10.2010, 22:44:18 »
Eripera:

Leise knarzend öffnete sich die Tür des Magazins und gab den Blick auf eine große Lagerhalle preis. Welchem Zweck diese Räume vor den chaotischen Geschehnissen der letzten Jahre gedient hatten, war nicht mehr erkennbar. Vielleicht ein Stofflager, oder eine Halle zum Färben verschiedener Stoffe? Nun jedenfalls zierten dutzende von Regalen die Wände die Wände, in denen sich Truhen, Kisten und lose stehende und liegende Dinge befanden. Eripera entdecke zu ihrer Linken einige Waffenständer, die mit langen Speeren und Hellebarden versehen waren, daneben war eine aufgeklappte Truhe mit kleinen Eisenringen, wie man sie benutzte, um Löcher in angeschlagenen Kettenpanzern zu pflicken oder auch neue Kettenhemden zu flechten.

Im hinteren Teil des Magazins hörte die junge Frau etwas rumoren und eine ihr vertraute Stimme. "Moment, moment, bin gleich da." Dann kam auch schon die Person um das Regal, die zu der Stimme gehörte. Feuerauge, ein für sein Alter recht kräftiger Mann, der sein vernarbtes, geblendetes Auge unter einer schwarzen Augenklappe verbarg, die ihm den Ruch eines Piraten gab. "Ah, Frau Feldwebel. Frisch zurück von einem Plausch mit der Herrin, wie ich hörte? Welches Werkzeug brauchts denn dieses Mal, um das Unmögliche möglich zu machen?" Der Magazinleiter zeigte keine große Ehrfurcht vor Eripera, dieses raue, freundschaftliche Gesprächsklima legte er den meisten gegenüber an den Tag. Die, die er förmlich behandelte, waren entweder jene, die weit, weit über ihm standen wie etwa Scyulla Darkhope oder ihre direkten Untergebenen, oder aber jene, die ihn sich zum Feind gemacht hatten. Und wie jeder Zentharim, der irgendetwas benötigte, seien es neue Schnürsenkel für seine Stiefel oder ein Schild, dass ihn durch mehr als eine Schlacht brachte, lernte, war es nicht klug, zur zweiten Gruppe zu gehören.
« Letzte Änderung: 04.10.2010, 18:06:45 von Mystral Wolkenglanz »
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Endryth

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« Antwort #40 am: 04.10.2010, 13:53:33 »
Als Endryth endlich das Dorf gefunden hatte - oder zumindest EIN Dorf gefunden hatte, welches hoffentlich Hedgehome war - war es schon weit nach Sonnenuntergang, so das es sich nicht mehr lohnte, noch auszugehen. Er gab der Krähe den Befehl, in Sichtweite des Dorfes zu bleiben, ließ ihr ansonsten aber ihren freien Willen. Dann ging er in die Küche und bereitete sich ein Nachtmahl aus den Zutaten, die er noch im Haus hatte: Käse, Räucherwurst, Brot von Vorgestern und Eier. Das musste reichen für heute - Schlemmereien im Gasthaus konnte er genug haben, nachdem der Auftrag beendet war.

Dann machte er seine übliche Runde im Haus und verriegelte alle Fensterläden und Türen und hängte zusätzlich kleine Glöckchen vor diese. Nachdem das Haus gesichert war, ging er zu Bett.

Morgen musste er unbedingt die anderen fragen, ob von ihnen schon jemand einmal in Hedgehome gewesen ist, so dass er den Ort anhand auffälliger Merkmale bestimmen konnte.

Eripera

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[Kapitel 1]: Ein Waldspaziergang
« Antwort #41 am: 04.10.2010, 16:43:03 »
Bei dem laxen Tonfall der hier herrschte musste Eripera sich gleich heimisch fühlen.
„ Na alter Giftmischer ? Ich habe den Geruch von Schwefel und natürlich auch euch vermisst. „

Und nach einem kurzen fast kichernden Lachen fuhr sie dann fort.

„ Und was den General betrifft, so hat er mich und meine Truppe nochmal auf die Fährte von dreisten Holzräubern gesetzt die anscheinend nicht auszurotten sind. Aber was ich von euch will….hmmm… ich hätte gerne 3 Alchemistenfeuer, außer ihr habt noch etwas Besseres um eine Bande hinter ihrer Holzpalisade auszuräuchern. Und wenn ihr habt, hätte ich die Flaschen gerne in eine eurer Schafswolltaschen. Ich hänge an meinem Leben und möchte nicht das gleiche Schicksal erleiden wie unser Leutnant, dem diese Unachtsamkeit das Leben kostete – war auch ein ziemlicher Trottel. „

Und wieder dieses Grinsen.

„ Ach und bevor ich es vergesse mein Bester. Hier habe ich noch eine Flasche des guten Weinbrandes den ihr so gerne trinkt. Wie mein Vater zu sagen pflegte : Kleine Aufmerksamkeiten erhalten die Freundschaft.

Die Flasche die da über den Tresen wanderte, stammte noch aus dem Bestand des unglücklichen Händlers, der seinen Verpflichtungen gegenüber Eripera nicht nachgekommen war und deshalb einige Flaschen seines besten Tropfens hatte bereitstellen müssen um die Moral ihrer Leute zu heben wie der weibliche Feldwebel damals. Natürlich hatte Eripera diese Flaschen nicht ihren Leuten in den Rachen geschüttet, da sie Diesen vollkommen den Geschmack und die Würdigung des Erlebnisses absprach. Die Flaschen fungierten als Bestechungsgüter für Kontakte die man pflegen musste, dass sie einem weiter wohlgesonnen waren. Auch der Alchemist des Quartiers, Feuerauge, gehörte zu diesem Kreis.
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Mystral Wolkenglanz

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« Antwort #42 am: 05.10.2010, 17:15:47 »
Feuerauge betrachtet die Flasche kurz mit seinem guten Auge und pfiff dann anerkennend. "Kein übler Jahrgang, und sogar aus Cormyr. Die Bastarde haben vielleicht keine Ahnung, wie man ein Land führt, aber vom Wein verstehen sie was. Na, dann komm mal mit." Mit spührbar gehobener Laune brachte der Alchemist und Lagermeister Eripera in sein Hinterzimmer, wo er sein Labor und seine hergestellten Waren aufhob. Auf verschiedenen Tischen standen Alchemistische Apparaturen, seltsame Flüssigkeiten blubberten über blau brennenden Kerzen und krochen dünne Glaswendeln empor, vermischten sich und wurden dann in Gläser aufgefangen. "Alchemistenfeuer, was? Klar, drei Stück, kriegst du gerne. Aber das ist garnicht, wenn man mein neuestes Gebräu betrachtet." Er deutete auf das Regal, auf dem eine stattliche Menge an Alchemistenfeuern stand, gewiss mehr als zwei dutzend, klopfte auf eine kleine Kiste, die neben seinem steinernen Labortisch stand und öffnete sie dann. Darin fanden sich einige kleine Tonkrüge, jeder mit einem Wachssiegel verschlossen. Sie unterschieden sich von den gewöhnlichen Alchemistenfeuern dadurch, dass diese Krüge rot lackiert waren und in eigene Kämmerchen in der Kiste gepackt waren, dick mit Holzwolle umhüllt. "Nennt sich Drachenfeuer. Brennt heißer als 'ne Schmiedeesse und nichtmal Umberlee selbst kann das löschen. Ist eine Spezialbestellung der Herrin, aber zufällig war die Ausbeute ein bischen größer, als erwartet. Kannst dir ruhig einen Krug nehmen, aber pass bloss auf. Wär doch schade, wenn eine so gute Weinkennerin verbrennen würde." Eripera bekam noch einen gepolsterten Wollsack in die Hand gedrückt, in den sie die insgesamt vier Tonkrüge packen konnte.[1]
 1. Erhalten: 3 Alchemistenfeuer + 1 Drachenfeuer. (Wie Alchemistenfeuer, aber 3w6 Feuerschaden pro Runde für 5 Runden, SG 20 Reflexwurf zum vorzeitigen Löschen und Wasser hilft nichts dagegen.
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Mystral Wolkenglanz

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« Antwort #43 am: 05.10.2010, 17:19:07 »
Jeder von euch verbrachte auf diese Art seinen Abend und die darauf folgende Nacht. Am nächsten Morgen werde ihr alle geweckt, entweder von dem aufkommenden Lärm der Stadt oder von den Betreibern eurer Herbergen, die ihr um diesen Dienst gebeten habt. Endryth spührt, dass es seinem Raben gut geht und er noch lebt, Ansuz spührte nach dem Aufwachen nur einen gehörigen Kater in seinem Schädel. Dennoch schafft ihr es alle, mehr schlecht als recht, zur vereinbarten Stunde euch auf dem kleinen Markt vor den Zentharimgebäuden zu versammeln.
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Endryth

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« Antwort #44 am: 05.10.2010, 18:43:54 »
Gut ausgeruht sprang Endryth aus dem Bett, nachdem er von dem Geklapper einer vorbeimarschierenden Frühpatrouille der Garnison aus Archendale geweckt wurde. Schnell machte er sich frisch, aß einen Happen von dem Brot und etwas Käse und packte den Rest zusammen mit der Räucherwurst in seinen Rucksack. Dann schulterte er seine Kampf- und Reiseausrüstung und ging hinüber zum Stall.

"Hallo, Brauner! Heute darfst du dir mal wieder die Beine vertreten", sagte er zu dem Hengst, der schon zu spüren schien, dass es auf die Reise ging, denn er war etwas unruhig.

Der Binder sattelte sein Reittier, befestigte sein Gepäck am Sattel und ritt dann den kurzen Weg zur Zhentarimkaserne. ((Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, dass ich die offizielle Schreibweise "Zhentarim" benutze, da ihr euch ja anscheinend stillschweigend auf "Zentharim" geeinigt habt.))

Anscheinend war er der erste, da er außer ein paar Soldaten beim Frühsport niemanden sehen konnte. Also griff er in eine Tasche seines Umhangs, holte einen Apfel heraus und begann, diesen zu essen.

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