Thema: Teil 3 - Turm des Schicksals

[Lazard]

Lazard packt die wichtigen Fundstücke erst einmal ein, da später noch genug Zeit sein würde sie zu untersuchen. Danach wendet er sich jedoch noch einmal an seine Gefährten und bietet an ihre Wunde zu heilen, sobald sie vom Schiff sind. Immerhin könnt all dies noch blutiger werden als bisher.
So macht sich Lazard mit Willow und seinen durchaus treuen Gefährten auf den Weg in die wilde Maid. Der Anblick ringt ihm inzwischen nur noch ein gefühllosen Blick ab, da er nichts anderes mehr in dieser Stadt erwartet. Das Vigo Kelden nicht sofort sichtbar ist, enttäuscht ihn aber doch etwas. Der Halb-Elf bahnt sich den Weg zu der Theke und hofft dort den Wirt zu erwischen.
„Ich suche Vigo Kelden. Wisst ihr wo er ist?“

[Idunivor]

Der Mann an der Theke nickt nur in Richtung eines Mannes, der an einem kleinen Tisch in einer Ecke sitzt. Sein Kopf liegt direkt neben einer Flasche auf dem Tisch. Das ist auch der Grund, wieso Willow und Lazard ihn nicht entdecken konnten.

[Willow]

Willow hat ebenso keine andere Atmosphäre erwartet, und zum wievielten Male während ihres Aufenthalts in Luskan sie die Nase rümpft, weiß die Rächerin nicht mehr. Gemeinsam mit Lazard, Aurora und Aelar folgt sie zur Theke, während ihr Herz immer schneller schlägt. Die Rache an dem Mann, der ihrem Stiefbruder und ihr so viel genommen hat, wird bald vollbracht sein.
Als der Wirt auf einen am Tisch schlafenden Gast deutet, schnellt der Kopf der Halbelfe in jene Richtung. An der Seite ihres Liebsten durchquert sie den Raum, bis sie sich direkt vor dem Verräter aufbauen kann.
"Onkel Vigo," spricht die Sunitin den Halunken eisig an, ihr gesundes Auge durchbohrend auf denselbigen fixiert. "Potztausend, mögest du bis in die neute Hölle fahren! Weißt du überhaupt, was du getan hast, Onkel?!"

[Idunivor]

Der Betrunkene reagiert erst überhaupt nicht, hebt dann aber, nachdem Willow ihre Worte noch einmal wiederholt hat, den Kopf und blickt die Halbelfe an. Die Sunitin riecht den Gestank von Alkohol, der an ihm haftet und in seinem Gesicht finden sich ganz deutliche Zeichen, dass er völlig betrunken ist. So ist es auch wenig überraschend, dass er mit lallender Stimme antwortet: "Was wollt ihr denn von mir?"

[Aurora]

Aurora hält sich bei dem Gespräch im Hintergrund. Dies war Willows und Lazards Angelegenheit. Die Wandlerin war nur hier, um Rückendeckung zu geben.

[Willow]

Mit einer Mischung aus Empörung und Verachtung starrt Willow den betrunkenen Mann an.
"Erinnert Ihr Euch nicht mehr, Onkel? An Eure Familie, die Ihr verraten habt? An Lazard, und an Willow?," hilft sie dem vernebelten Geist Vigos vorwurfsvoll auf die Sprünge. "Dachtet Ihr, Ihr könnt dieser Schuld entkommen? Auch wenn Euer Gewissen Euch nie einholen wird, so wird es der Zorn der Dame Feuerhaar tun!"
Die Halbelfe lässt dem Verräter Zeit, sich zu sammeln, um sich überhaupt darüber klar zu werden, wer gerade vor ihm steht. Und womöglich möchte Lazard auch noch etwas aussprechen.

[Idunivor]

Der alte Mann blickt die junge Halbelfe lange verwirrt an, aber irgendwie scheinen Willows Worte doch durch den Rausch zu dringen und er setzt - noch immer lallend - zu einer Antwort an: "Willow? Ja, ihr seid es, aber euer Auge..." Für einen Augenblick schweigt Vigo wieder, als der Alkohol ihn in eine Art Starre schickt. Aber schließlich spricht er weiter: "Das war vor Jahren, lasst sie ruhen."

[Lazard]

Lazard schüttelt nur den Kopf bei dem Häufen Elend, dass sein Onkel inzwischen geworden ist. Der Halb-Elf verspürt im Gegensatz zu Willow keinen Zorn mehr, aber auch kein Mitleid oder ein anderes Gefühl. Jetzt erscheint es Lazard wirklich wie aus einer anderen Zeit. Fast will er dem letzten Satz des Mannes zustimmen.
“Vielleicht doch? Was bringt es? Nein...ich bin aus einem Grund gekommen.“
Der Schwertmagier lehnt sich auf den Tisch und starrt den Mann an.
“Warum? Warum hast du uns alle vor so vielen Jahren verraten? Geld? Angst? Los sag schon.“
Falls Vigo nicht reagiert, würde der Halb-Elf auf den Tisch schlagen und seine Worte eindringlich wiederholen.

[Idunivor]

Der Betrunkene blickt Lazard ebenso verwirrt an, wie zuvor Willow, erkennt nihn allerdings ein wenig schneller: "Lazard, du auch?" Dann antwortet er schließlich auf die Frage des Halbelfen: "Ich war es leid, die Talländer, das Gasthaus, einfach alles. Ich habe es auch deinem Vater gesagt, immer wieder. Habe ihn um ein bisschen Geld gebeten, damit ich woanders neu anfangen konnte. Aber er hat sich geweigert, meinte er könnte nicht auf mich verzichten. Nicht ein Kupfer hat er mir gegebenen, nicht eines. Und ich habe zwanzig Jahre mit ihm gearbeitet, aber am Ende wollte er mich nicht ziehen lassen. Also habe ich mich darum gekümmert."

[Lazard]

Lazard verzieht das Gesicht bei der Erklärung von Vigo. Der Halb-Elf schlägt auf den Tisch und starrt den Mann völlig fassungslos an.
“Ich weiß nicht, ob es stimmt und dennoch, deswegen hast du so vielen Leute den Tod und schlimmeres gebracht? Dies war der einzige Weg, der dir eingefallen ist?“
Der Schwertmagier schüttelt den Kopf und ballt die Fäuste.
“Und was hat es dir gebracht? Ein wahrlich tolles Leben in Luskan? Dreck.“
“Stimmt es überhaupt was er sagt? Würde er so etwas tun? Vater...hast du dies wirklich getan?“
Lazard schaut zu Willow und fragt sich, was wohl in ihr vorgeht. Vielleicht sollte er die Sache einfach beendet. Das Schwert ziehen und einen Schlussstrich ziehen. Aber auf der anderen Seite, wenn es stimmt, gäbe es nicht nur eine Schuld.

[Idunivor]

Offenabr haben die Worte des Halbelfen Vigo erzürnt, denn er erhebt sich, wobei er sich mühsam auf den Tisch aufstützt. Obwohl er kaum in der Lage ist gerade zu stehen nimmt er seine eine Hand vom Tisch und tippt Lazard immer wieder auf die Brust. Seine Stimme wird dabei merklich lauter, was wohl nicht nur dem Alkohol zu verdanken ist: "Hier in Luskan bin ich mein eigener Herr, verstehst'e. Ich ganz allein! Mein eigener Herr!"

[Lazard]

Als der Mann Lazard auf die Brust tippt, reißt der Halb-Elf die Hand hoch und versucht die Hand seines Onkels beiseite zu schlagen. Er ist angewidert von dieser betrunkenen Gestalt und verwirrt, dass Willow sich bisher so ruhig gegeben hat. Dennoch weiß er etwas zu erwidern.
“Das hättet ihr auch sein können ohne so viele andere Leute ins Verderben zu reißen. Und ist dies wirklich das Leben das ihr gewollt habt? In einer dreckigen Spelunke in dieser herunter gekommenen Drecksstadt vor euch hin zu vegetieren? Das nennt ihr einen Neuanfang?“
Erwidert Lazard wütend und fokussiert den Mann, während er die Arme verschränkt.

[Idunivor]

Auch, wenn es nur eine leichte Berührung ist, so reicht Lazards Handbewegung doch aus um Vigo aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dank der sicher nicht zu verachtenden Menge Alkohol, die er intus hat, stolpert er un fällt auf den Boden. Von dort unten blickt her hinauf zu Lazard: "Ich habe mich hierfür entschieden, ich ganz allein. Das macht es besser als alles, was ich vorher hatte!"

[Aelar Siljurian]

Während die beiden Halb-Geschwister ihren Onkel verhören, bleibt Aelar etwas zurück und schaut sich in dem Gebäude um, welches den Verwandten seiner Gefährten beherbergt.

Der Anrufer bleibt ruhig und blickt zu Willow und Lazard, während seine Hand sanft an seinem Zauberstab ruht.

[Willow]

Fassungslos starrt Willow ihren Stiefonkel an; seinen Worten kann sie kaum glauben - und doch, wären sie unwahr, hätten Lazard und sie keine Jahre voller Trauer verbracht.
"Wie erbärmlich seid Ihr, Onkel?!," fährt die Halbelfe den Betrunkenen an, der keine Spur von Reue zeigt - und damit jegliches Mitgefühl der Rächerin erstickt. "Euer eigener Herr? Ihr seid nichts weiter als ein rückgratloser, herzloser Verräter! Für dieses Leben im Dreck und Suff habt ihr unsere Familie geopfert?! Zum Teufel mit Euch!"
Nur die Tatsache, dass sie gerade mitten in einem gut gefüllten Schankraum steht und Onkel Vigo am Boden liegt, hindert Willow daran, ihr Schwert zu zücken und in das schwarze Herz des Mannes zu bohren.