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Autor Thema: Flüsternde Schatten  (Gelesen 7069 mal)

Beschreibung: Einstiegsthread für Moandor

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Sternenblut

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Flüsternde Schatten
« Antwort #45 am: 05.11.2010, 17:52:09 »
Der Soldat rief einen seiner Kollegen herbei, der sich gleich um den Leichnam kümmerte, der noch immer auf der Straße lag. Inzwischen hatte sich eine kleine Menschenmenge gebildet, die den Toten und auch Moandor und seine "Begleiter" angafften.

Schließlich traf sich die kleine Gruppe vor dem Tor des Anwesens mit den übrigen Soldaten. Der Wachmann erklärte seinen Kollegen knapp, was passiert war, und bat darum, den Major, der offenbar gerade mit der Familie Tirkesson sprach, herbeizuholen.

Einer der Soldaten klopfte ans Tor, das kurz darauf von einem Bediensteten geöffnet wurde, und machte sich auf den Weg, seinen Vorgesetzten zu informieren.

Der Mann, der die Keule geschwungen hatte, wirkte fast ebenso betrübt wie Moandor. Auch er hatte offenbar nicht mit einem solchen Ausgang gerechnet. Sein Kumpan allerdings starrte Moandor aus hasserfüllten Augen an. "Dafür wirst du in den Feuern der Dunkelheit schmoren..." drohte er ihm.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Rex Macallan

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Flüsternde Schatten
« Antwort #46 am: 05.11.2010, 18:37:39 »
Bei den Worten des Mannes musste Moandor unwillkürlich grinsen. Er sah den Kerl begeistert an: "Wirklich?" fragte er "Die Feuer der Dunkelheit? Du schaffst mich, hast du dir das selbst ausgedacht?" dann wurde Moandor wieder ernster "Glaub mir, das ist kein Ort an dem ich nicht schon gewesen bin." Und er dachte an die Zeit als sein Vater gerade gestorben war.

"Schlimmer kann es wirklich nicht werden." befand er und auch wenn sich diese Wahrheit nicht so recht in seinem Herzen festzusetzen vermochte wurde es ihm doch etwas wohler in seiner Haut. Allerdings nur ein wenig. Schmerz und Schock wollten noch immer nicht weichen, hielten ihn fest umschlossen und er konnte sich einreden, was er auch wollte, die nähere Zukunft schien nicht sehr rosig zu sein. Das war mal klar...
« Letzte Änderung: 05.11.2010, 18:46:45 von Moandor »

Sternenblut

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Flüsternde Schatten
« Antwort #47 am: 05.11.2010, 21:54:09 »
Der Schlägertyp starrte Moandor einen Moment an, dann schrie er auf und stürmte auf den angeblichen Mörder zu - wurde aber von den Soldaten zurückgehalten. "Zurück, verdammt, oder ich prügel dich windelweich! Es reicht jetzt!"

Der Mann, der die Drohung ausstieß, war um die vierzig Jahre alt, und machte den Eindruck, als würde er auch mit einem halben Dutzend solcher Kerle fertig werden.
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Rex Macallan

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Flüsternde Schatten
« Antwort #48 am: 05.11.2010, 22:03:39 »
Moandor zog eine Augenbraue hoch und war von dem Wutausbruch des Mannes nur wenig beeindruckt. Er wandte sich von seinen Mitgefangenen und Wächtern ab und sah auf den Platz, auf dem vor wenigen Augenblicken, dieser Wahnsinn begonnen hatte.
"Das alles wegen einer Frau? So schön war sie nun auch wieder nicht." Moandor fragte sich, warum sich Lialei mit fremden Männern traf, wenn ihr Mann so furchtbar war. Vielleicht war es ja auch das erste Mal?

"Vielleicht ist es ja auch nur ein Traum" dachte Moandor seufzend. Es wäre schön, wenn jemand hier wäre den er kannte. Selbst Vokials Anwesenheit hätte dem jungen Mann in diesem Augenblick gut getan. Allerdings hätte das Schattenwesen seine Situation wohl nicht wirklich verbessert, wenn es hier so einfach erscheinen würde.

Moandor beschloss nun lieber ruhig zu bleiben und zu warten, was mit ihm geschehen würde...

Sternenblut

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Flüsternde Schatten
« Antwort #49 am: 07.11.2010, 17:15:53 »
Während Moandor dort stand und wartete, näherte sich eine weitere Person dem Tor. Der junge Mann trug dunkle, modische Kleidung, nicht übertrieben teuer, aber auch nicht allzu günstig. Er ging mit gerunzelter Stirn direkt auf die Soldaten zu. "Seid gegrüßt. Ich bin Lémar, ein Freund des Hauses. Darf ich eintreten?"

Mit offensichtlicher Neugier betrachtete er die Gruppe, und sah dabei auch Moandor in die Augen. Obwohl Moandor offensichtlich festgenommen worden war, zögerte Lémar nicht, ihn mit einem knappen Nicken zu grüßen - etwas, das wohl die wenigsten Bürger der Großen Feste in einer solchen Situation getan hätten.

"Das muss der Major entscheiden", erwiderte der Soldat, der den wütenden Schläger zur Ruhe gebracht hatte.

Lémar seufzte. Dann deutete er auf Moandor. "Der Mann blutet. Wollt ihr nicht vielleicht seine Wunden versorgen oder so?"

Etwas unsicher tauschten die Soldaten Blicke aus. "Das... muss der Major entscheiden", war erneut die Antwort.

Der junge Mann hob eine Augenbraue hoch, und sah Moandor wieder in die Augen. "Ich verstehe. Nicht jeder hat es so mit dem eigenständigen Denken. Ich könnte euch Tuch anbieten, um zumindest die Wunde da an eurem Arm zu verbinden. Sieht schmerzhaft aus."
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Rex Macallan

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Flüsternde Schatten
« Antwort #50 am: 07.11.2010, 17:47:08 »
Lémar war ihm bis hierhin unbekannt und so war Moandor doch in gewissem Maße verwundert, dass dieser ihn grüßte. Doch anstatt verwirrt drein zu schauen erwiderte Moandor den Gruß lächelnd, wenn auch ein wenig verspätet.
Die Art des Mannes gefiel Moandor und er erfreute sich daran wie er die Wachen vorführte.

Darüber hinaus war er ehrlich gerührt ob der hilfsbereitschaft des Fremden. "Ihr seid ein wahrer Menschenfreund, Herr Lémar. Ich danke Euch und ich kann Euch sagen es fühlt sich in Etwa so an, wie es aussieht. Wenn Ihr so freundlich wäret?" Moandor hielt ihm den blutigen Arm hin und fixierte das Tuch mit der rechten Hand, während Lémar es zu einem Verband umfunktionierte.

Moandor merkte, wie die Begnung mit Lémar seinen Mut wieder aufkeimen ließ und schöpfte erneut Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch alles in Wohlgefallen auflösen mochte.

"Wenn diese... Sache hier vorbei ist, wird es mir eine Freude sein EureEhrbarkeit angemessen zu vergüten. Ich bin Moandor, und wie es scheint bin ich darüber hinaus noch ein gefährlicher Schurke." Er grinste Lémar spitzbübisch an und hielt ihm die rechte Hand hin.


Sternenblut

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Flüsternde Schatten
« Antwort #51 am: 07.11.2010, 19:06:14 »
Lémar lächelte, als Moandor ihn als Menschenfreund bezeichnete. "Einfach nur Lémar. Und dafür, dass ich mich wie ein normaler Mensch verhalte," - er warf den Wachen einen kurzen Blick zu - "brauche ich keine Belohnung. Aber gegen einen guten Trunk zum Abend habe ich generell nichts einzuwenden."

Kaum hatte Lémar die Wunde verbunden - er schien darin eine gewisse Erfahrung zu haben -, öffnete sich hinter Moandor das Tor...
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Sternenblut

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Flüsternde Schatten
« Antwort #52 am: 07.11.2010, 19:09:17 »
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