• Drucken

Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 36071 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Kayman

  • Moderator
  • Beiträge: 3012
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #45 am: 25.10.2010, 18:36:01 »
Tarasha scheint etwas überfordert von Redrils Verhalten, dass sie nicht ganz zu deuten vermag - voller Tatendrang, ungeduldig, ohne Einfühlungsvermögen? Sie schaut ihn kritisch an. "Nun, nein, das war alles etwas...merkwürdig", beginnt sie zögerlich, noch immer schluchzend. "Sie...sie hat daraus irgendwie eine Geheimniskrämerei gemacht, und das fand ich etwas erschreckend. Normalerweise war sie ein sehr offener Mensch, außer in einer Sache: Ihrer Vergangenheit. Sie sprach nie darüber, was war, bevor sie nach Sayandras Garten kam. Niemals. Nicht mit mir, und bei den Neunen, so viel ich weiß noch nicht einmal oder besser gerade nicht mit Harry. Sie hat keinem erzählt, was sie in Hatheril zu schaffen hatte, aber, dies ist nur eine Vermutung, ich denke, dass sie dort jemanden getroffen hat. Sie war ganz versessen darauf, unbedingt an diesem Datum dorthin zu reisen, und das, obwohl es dank dem Jahrmarkt mehr als genug zu tun gibt." Sie atmet einige Herzschläge durch, betrachtet dabei nervös ihre Hände, die in ihrem Schoß liegen und derartig an ihrem Taschentuch reißen, dass ihre Knöchel weiß hervortreten. Dann fährt sie fort. "Ich weiß nicht, was Harry gesagt hat, aber ich bin mir sicher, dass sie keinen Liebhaber hatte. Sie hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen, allenfalls hat sie den Mädchen bei ihren Auftritten geholfen, also dem Tanzen.  Wann sie nach Sayandras Garten gekommen ist, weiß ich nicht. Wie gesagt, sie redet nicht darüber, und ich hatte nie den Drang, mich anderweitig zu informieren. Sie war eine herzensgute Person, das schwöre ich bei Arawai. Sie hat mich und die Mädchen immer gut behandelt, wir werden...wurden gut bezahlt. Auch wenn es natürlich eine Drecksarbeit ist. Wir waren gute Freundinnen, wir alle. Aber ihre Vergangenheit...ein schwarzes Tuch. Ich bin selbst erst ein paar Jahre hier, nachdem...die Klage...und Cyre..." Tarashas Worte werden wieder von heftigem Schluchzen erstickt, und erneut vergräbt sie ihr Gesicht in ihren Händen, ihre Schultern zucken aufgeregt nach oben. Nach einigen Augenblicken fasst sie sich wieder. "Wir haben keinen Boten. Das macht für gewöhnlich Haus Sivis für uns. Und ein Schließfach in der Stadt? Ich weiß nicht...ich weiß nicht mehr wo oben und unten ist im Moment. Meine Schwester von einer fauligen Krankheit befallen, Gwen ermordet...Wem wollt Ihr noch trauen?", fragt sie und blickt alle Anwesenden abwechselnd an. "Ach ja, ihr Zimmer...ist im zweiten Stock, unterm Dach." Dann wirft sie Redril einen überraschten Blick zu, als wäre ein Groschen gefallen. "Also heißt das...ihr habt den Schlüssel?", will sie von dem Psioniker wissen. "Und bitte erzählt mir doch kurz, was passiert ist. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, bevor ich es weiß...danach können wir in ihr Zimmer gehen."
« Letzte Änderung: 25.10.2010, 22:19:07 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

  • Beiträge: 205
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #46 am: 25.10.2010, 22:00:59 »
Scarlet hat das Gefühl, von dem Halbling betrachtet zu werden und reagiert ihrerseits mit penetrantem Blick, dann räuspert sie sich und sagt, "Ach ja, dass ihr's wisst: Ich bin keins der Mädchen vom Blutroten Herzschlag, sondern... - wie sagtet ihr? - freiberuflich tätig. Doch bin ich auch betroffen, denn Tarasha ist meine Freundin und auch Feista, die von der Krankheit betroffen ist. Ich fürchte, ich muss darauf bestehen, an den Ermittlungen beteiligt zu werden. Würdet ihr mich bitte über die Geschehenisse in Kenntnis setzen?", sagt sie und blickt lächelnd den Menschen an, der sich als Redril vorgestellt hat..

Haha, 'freiberuflich'! das war nicht schlecht! Da fällt mir ein, wozu mag man wohl einen Schlüßel so sicher vor der Welt verstecken, dass man ihn direkt unter den Brüsten trägt? Für einen Moment kommt ihr ein Bild von Tarasha und der nackten Puffmutter, doch sie gibt sich dem Gedankenspiel nicht weiter hin. Viel zu sehr beschäftigt sie, was Gwen wohl vor der Welt weggeschloßen hat. Es war bestimmt nicht ihr Gewissen oder ihre Sittlichkeit. Das riecht nach einem Haufen Galifar! Wo sie das Geld wohl her hat? Illegale Geschäfte? Der Raum, in dem man alles bekommen kann, wonach man begehrt?

Bolbas d'Jorasco

  • Beiträge: 1076
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #47 am: 25.10.2010, 22:59:03 »
Ein weiteres Grummeln Gharts und immer noch erscheint er Bolbas nicht unfreundlich sondern einfach nur gereizt, er hat schon in seiner Kindheit Bekanntschaft mit dem - anderen - kleinen Volk gemacht. Und das wahren keineswegs nur schlechte Erfahrungen für ihn. Zwerge sind nun einmal nicht die umgänglichsten Zeitgenossen, soviel ist dem Halbling bewusst und deshalb ignoriert er die kleine anfängliche Unfreundlichkeit gänzlich.

Eben ein wahrer Zwerg und auch dem Alkohol nicht abgeneigt... fast schon ein Musterexemplar seiner - Gattung - ...

Und fast rutscht Bolbas ein Grinsen heraus. Obwohl ihm heute eigentlich gar nicht zum Spaßen zu Mute ist scheint er einigermaßen fröhlich und freundlich nach außen hin zu wirken: von innen heraus jedenfalls. Die Ausführungen des Zwerges zum Schmuckstück interessieren ihn sehr, er lauscht fast schon gebannt dessen fragen an Harry.

Und es könnte doch magisch sein... der Zwerg, was weiss er schon darüber, ob er es bei sich führt... ob es gar besonders wertvoll ist... aber Schmuck bleibt Schmuck ein materielles Ding... kann eigentlich nicht von wahrer Bedeuntung sein...

"Vielleicht ist es ein Erbstück, klingt für mich am plausibelsten? Ghart, was meint ihr? Harry, so antwortet uns doch etwas..."

Bolbas versucht sich zögernd am Gespräch im Raum zu beteiligen, seinen eigenen Platz jedoch hat er noch nicht ganz gefunden. Und ihm scheint auch, dass er und Ghart von Harry wohl keine Antwort zu erwarten haben.

Wäre er nur nicht so betrunken... das würde die Situation wirklich um einiges einfach machen...

Und als sich Ghart schließlich neben Bolbas setzt freut sich der Halbling innerlich über seinen kleinen Sieg. Seine Aura, seine Wirkung auf Andere ist also doch nicht vergangen, selbst in einer so unwirtlichen Gegend wie hier im verkommenen Rotstein. Er sieht Ghart dankbar an, bemerkt aber, dass dieser eher grießgrämig dreinschaut und blickt schnell wieder in Richtung Harry, der derweil an der Bar weiter vor sich hin vegetiert.

"Gwen Tirot? Nun soweit mir Tarasha vorhin erzählt hat, war sie hier so etwas wie die Chefin, Ghart. Mehr weiss ich allerdings auch nicht, eine ansehnliche Frau soll sie gewesen sein..."

Doch Bolbas verstummt ebenso schnell wieder, als dass er den Mund aufgemacht hat. Seine Worte sind leere Phrasen, er hat nicht wirklich etwas zu sagen, und er möchte keinen Streit vom Zaun brechen, da alle Anwesenden sichtlich gereizt sind. Also schweigt er wieder und schaut nun auch etwas unentspannter in die Runde.

Soso, das Fräulein hier... diese Scarlet... will nicht so recht, wie ich will... es sei ihr zugestanden, ihr freier Wille... eigentlich auch ein dummer Gedanke von mir, sie mit einem betrunkenen, möglicherweise gewaltbereiten Mann alleine... keine gute Idee... naja soll sie nur schauen...

Und Bolbas versucht dem Blick Scarlets Stand zu halten. Ihn stört es zwar ein wenig, dass sie seinen Plänen nicht folgen will, aber instinktiv sagt ihm seine innere Stimme, dass es vielleicht besser so ist, und sich alles schon zum Guten wenden wird. Und erneut meldet sich Scarlet zu Wort.

Soll sie sich nur neben uns setzen... mich stört das nicht, jeder der hier sitzt stärkt mir irgendwie den Rücken... die aufgebrachte Stimmung hier im Raum muss sich langsam mal legen... so kann doch kein Mensch, oder kein Halbling, oder was sonst auch immer hier drin einen klaren Gedanken fassen...

So also stört sich Bolbas auch nicht an Scarlets übertriebener Höflichkeit oder ihrem neuen Sitzplatz: ganz im Gegenteil, er schätzt es von nun sogar zwei personen eingerahmt zu werden. Nun wandert der Blick des Halblingas allerdings Richtung Tarasha, sie zieht die Aufmerksamkeit, der im Raum Anwesenden auf sich:

"Kein Amulett?!",

platzt es plötzlich aus Bolbas heraus. Die Erzählung Tarashas über den Schlüssel der Tirot ärgert ihn fast ein wenig. Und er hatte sich so auf ein magisches Schmuckstück gefreut. Er betrachtete magische Werte schon als Kind an. Seine Eltern besaßen einen Ring der einen leicht wie eine Feder machen konnte und so wurde Bolbas Vorstellung von einem möglicherweise heilsamen Amulett dahingerafft. Stattdessen ein Schlüssel ohne Schloss:

"Etwas zu bereden haben wir, nun wirklich, ist das alles was du über den Schlüssel weisst Tarasha?"

Erneut blickt der Halbling Tarasha fragend an. Dann allerdings als sie sich neben ihn setzt sieht begreift Bolbas, dass jetzt vielleicht nicht der richtige Moment ist um weitere Fragen zu stellen.

Ein Schlüssel... sonderbar, wofür der wohl war... vielleicht trotzdem nur ein Schmuckstück, oder vielleicht aber... eine geheime Kammer... ein verborgenes Zimmer hier im Bluroten Herzschlag... oder sonstwo... hmmm, ich denke dass wird sich bald klären... Schlüssel gibt es zwar wie Sand am Meer, aber zu einem schmucken Schlüssel gehört ein schmuckes Schloss und derer sind es wahrscheinlich weniger.... zumindest hier im Bluroten Herzschlag... wenn uns die Suche allerdings vor die Türe führen sollte... könnte es eine langwierigere Geschichte werden... Und Tarasha? sie scheint wirklich ziemlich mitgenommen... gutes Benehmen dahin... und die Schönheit auch... eine Fassade eben... die leicht zu bröckeln beginnt in Momenten wie diesem hier...

Als sich Tarasha die Nase gescneuzt hat klopft er ihr aufmunternd zu und sagt mit ruhiger aber bestimmter Stimme:

"Wir schaffen das alle zusammen, wir finden heraus, was..."

Doch Lärm von Seiten Harrys lässt Bolbas verstummen, sein Versuch Tarasha aufzuheitern ist hiermit wohl gescheitert, oder zumindest fürs Erste unterbrochen. Alles geht viel zu schnell, als dass auch nur irgendwer eingreifen könnte, geschweige denn Bolbas selbst, also muss er vom Platz aus mit ansehen wie sich Harry übergibt und sein Flehen und Rufen den Raum erfüllt.

Er will sich um sie kümmern? Nun dafür ist es wohl jetzt zu spät... wie Harry wohl zu seiner Frau stand... ob sie verheiratet waren... oder überhautp verlobt... Zweckbeziehung oder... ach was geht mich das an, jetzt ist es jedenfalls zu spät für den Guten... irgendwie tut er mir schon Leid...

Und dann scheinen sich Bolbas vorige Gedanken doch zu erfüllen, Harry wird weg geführt und die Szenerie stellt sich gleich um einiges freundlicher und ruhiger da: was auch Bolbas innerlich beruhigt.

Unerklärlich... ja da kann ich Tarasha verstehen... das ist mir auch so vieles heute...

"Ich denke wir werden das schon alles aufklären können, Tarasha, mit etwas Zusammenhalt und etwas Glück?"

Er blickt aufmunternd in die illustre Runde, die sich jetzt inzwischen an seinem Platz versammelt hat. Seinen Versuch Tarasha etwas aufzumuntern und ihr Kraft zu geben hat er nun also wieder aufgegriffen.

"Ich werde euch allen erzählen, was vorgefallen ist, allerdings hat auch hier Tarasha wieder beizutragen, es scheint als würde ihr das Schicksal heute besonders übel mitspielen, aber ich denke das alles hat einen Moment Zeit. Mich würde es auch sehr interessieren, ob sich ein Schloss für diesen Schlüssel finden lässt. Tarasha, könntet ihr bitte?"

Und Bolbas wartet sowohl auf eine Reaktion Tarashas als auch auf Antworten, die Informationen enthalten. Er möchte gerne mehr wissen über diese Gwen Tirot und ihren Todesfall. Vielleicht hätte man ihn verhindern können: Ungerechtigkeit, oder Schicksal. Bolbas bleibt im Moment noch so einiges unklar und verschlossen. Doch er lässt sich seine Zögerlichkeit nicht anmerken. Und nachdem er die erwarteten Informationen bekommen hat gibt sich Halbling einigermaßen zuversichtlich und zufrieden, doch komisch findet er nach wie vor das Verhalten Tarashas.

Sie lügt...

Nach oben gehen wollen sie gleich, Bolbas ist schon gespannt was ihn dort erwartet, doch vorher ergreift er kurzerhand das Wort und geht auf Tarashas Äußerungen ein:

"Ihre Vergangenheit? Nun du weisst ja anscheinend doch allerhand über Gwen, könnte uns noch von Nutzen sein, sag doch bitte, hat sie noch irgendwelche gute Bekannten hier, oder könnte eines der - Mädchen - mehr wissen? Und andererseits kann ich dir nur zustimmen, eine Darstellung der Geschehnisse wäre wohl den, sagen wir Ermittlungen, äußert zu tuend, würdet ihr bitte?"

Und erneut fällt sein Blick in Richtung der - anderen - Abenteuerer. Er ist begierig darauf zu erfahren, was sie zu sagen haben, was sie noch alles wissen. Bolbas Kopf scheint ein gebrochenes Sieb, alle Impressionen und Informationen stürzen wie wild und vor allem ungefiltert auf ihn ein, seine Gesichtszüge hat er schon lange nicht mehr unter Kontrolle. Doch darauf macht ihn Scarlet schon im nächsten Moment mit einem unfreundlichen Blick aufmerksam, Bolbas nickt ihr schnell entschuldigend zu und sagt:

"Entschuldigt bitte, war nicht so gemeint, ich bin nur gerade etwas, sagen wir: also der Moment, die Situation, es ist alles etwas viel für mich, mir geht der rote Faden abhanden, wenn ihr versteht was ich meine."

Was es wohl dann mit ihrer Vergangenheit auf sich hat... ob ich das herausfinden können werde...

Bolbas jedenfalls wartet auf die weitere Entwicklung des Geschehens und wird allen bereitwillig in Gwens Zimmer folgen, sollte es dazu kommen.

Feista ja... die Erzählung kommt auch noch ausführlich auf uns zu... und wie es ihr wohl im Augenblick geht? Naja Issi wird sich schon gut um sie kümmern...

Die Situation um Bolbas her ist ihm fast etwas zuviel, doch er gibt sich größte Mühe es sich nicht anmerken zu lassen.

Dayn

  • Beiträge: 390
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #48 am: 27.10.2010, 00:56:21 »
Bevor Dayn darauf antworten will wann er zurückkommt, fängt er an zu grübeln: Wann würde er zurückkommen? Da sie wohl innerhalb der Stadt ermitteln werden, wird er wohl diesen Botengang für seinen Vater zwischenschieben können. "Mach dir keine Sorgen Vater, ich denke das was wir für die Oriens erledigen, wird sich innerhalb der Stadt abspielen. Ich denke ich werde heute Nacht wieder zurückkommen sobald ich mich mit den anderen Ermittlern kurzgeschlossen habe." Nachdem er sein Lederwams wieder übergeworfen hatte und nochmal den Sitz aller seiner Ausrüstung überprüft hat, verabschiedet er sich herzlich von seinem Stiefvater und macht sich auf den Weg zum blutroten Herzschlag.

"Ein, Bordell hm..?" murmelt Dayn in sich hinein während er diesen "Amüsierbetrieb" sucht. Der Magieschmied macht sich keine Sorgen über den Ruf des Bordells. Dayn ist keine Respektsperson deren Ruf beschmutzt werden könnte, wenn er sich dort aufhält.
War das erste Mordopfer etwa eine der leichten Damen die in solchen Betrieben arbeiten? Und wenn ja, warum würde ein Kult der sich mit Khyberkreaturen verbündet, eine solche Person verfolgen? Dayn hofft inständig, dass sobald er ein paar Fragen an Personen die die Halbelfe kannten stellt, sich zumindest ein Hinweis zeigt worauf es diese wahnsinnigen Kultisten abgesehen haben.
Geistesabwesend eine Melodie pfeifend, schlendert Dayn durch seine Heimatstadt. Die Melodie welche er pfeift lässt ihn kurz innehalten. Es war eine Melodie die er oft in Träumen hörte, als er noch ein kleiner Junge war. Was diese Melodie nun aus seinem Unterbewusstsein holt, war für Dayn ein Rätsel. Mit einem Schulterzucken tut er diese Gedanken ab und summt die Melodie weiter.

Er fühlt sich immer besser wenn er sie hört...

Kayman

  • Moderator
  • Beiträge: 3012
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #49 am: 27.10.2010, 13:12:55 »
Im Blutroten Herschlag...

Tarasha schaut Bolbas ungläubig an, ihre Augen sehen ihn verletzt an. „Unterstellt Ihr mir, Informationen vorzuenthalten? So etwas würde ich nie tun, niemals! Ich will, dass geklärt wird, warum Gwen ermordet wurde, und das mit allen Mitteln! Wenn mehr dahinter steckt als ein Raubmord, dann sollen die Drahtzieher dafür büßen, das sollen sie! Ich habe alles gesagt, was ich weiß. Natürlich könnte ich noch stundenlang über ihr Leben als Betreiberin dieses Etablissements reden – doch was tut das zur Sache? Ich kann ja gar nicht einschätzen, was wichtig sein könnte, da ich immer noch nicht weiß, was vorgefallen ist! Das ist eine Zumutung!“, legt sie plötzlich los, und als ihre Stimme am Ende immer lauter und härter wird, schüttelt sie den Kopf und zuckt zusammen.
„Also gut, wie Ihr meint“, sagt sie schließlich geschlagen. „Ich zeige Euch ihr Zimmer. Aber dann will ich endlich die Wahrheit wissen, bei den Neunen!“

Sie steht geistesabwesend auf und wartet, bis jeder der Anwesenden bereit ist, ihr zu folgen. Auch Remus kommt in diesem Moment wieder in den Raum, der den schlafenden Harry zurückgelassen hat. Sie gehen in das edle Treppenhaus, in dem mit Samt bezogene Stufen nach oben führen. Zwei Stockwerke sind zu überwinden, und Tarasha nutzt die Zeit, um die Helden aufzuklären. „Meine Schwetser, Feista, arbeitet ebenfalls als Prostituierte, jedoch in einem weitaus...zwielichtigerem laden, dem Henkers. Sie hat sich wohl eine Krankheit eingefangen, eine schlimme Seuche. Ich kenne mich in Sachen Heilkunde nur wenig aus, doch ich merkte, dass es ihr immer schlechter ging. Ich habe siezunächst in meinem Zimmer hier versteckt, doch heute morgen habe ich realisiert, dass ihr Zustand sehr ernst zu sein scheint. Daraufhin habe ich Sir d’Jorasco konsultiert, und er hat Feista untersucht. Irgendwie scheinte sie von innen...zu verfaulen, furchtbar! Doch Sir d’Jorasco wird Euch über die Einzelheiten der Krankheit sicher besser aufklären können. Er hat sie in die Enklave seines Hauses gebracht...Ich hoffe so sehr, dass sie wieder gesund wird!“ Tarasha wischt sich eine Träne von den Augen und wedelt nervös mit ihren Händen, um sich etwas Luft zuzufächern. „Während Sir d’Jorasco Feista zur Enklave gebracht hat, bin ich ins Henkers, um möglicherweise Informationen zu sammeln – in ihrem Fieber sprach Feista über einen merkwürdigen Kunden, den sie vor einigen tagen hatte, doch sie war bereits sehr umnebelt, deshalb habe ich sie nicht genau verstanden. Im Henkers habe ich dann Scarlet getroffen, die wiederum bereits vor einigen Tagen mit Feista über ihre jüngsten Freier gesprochen hatte...Vielleicht hilft uns dies weiter?“

Mittlerweile hat die Truppe das Zimmer erreicht. Eine Tür aus edlem Schwarzholz ist an das Ende des oberen Flures gesetzt. „Hier sind wir“, kündigt die Professionelle an. „Und nun, beim Syberis, erzählt mir endlich was auf der Reise geschehen ist...ich...ich flehe Euch –“ Doch Tarashas Satz wird unterbrochen, als sie sich gegen die Tür lehnt, um sie zu öffnen – sie ist verschlossen. „Merkwürdig...Normalerweise...war die Tür nie abgesperrt. Was sollen wir nun tun?“
« Letzte Änderung: 27.10.2010, 20:58:55 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

  • Beiträge: 1044
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #50 am: 27.10.2010, 20:48:10 »
Ghart hat an Jahren, auch wenn er noch für einen Zwergen nicht wirklich alt ist, eine Menge erlebt, gerade im Gegensatz zu einem Menschen, aber ein Verhalten, wie es Tarasha an den Tag legt, kommt dem Zwerg befremdlich vor, äußerst befremdlich.
Ghart lehnt sich zurück, mit einem Glas Branntwein, und versucht die Worte der Prostituierten zu überdenken, doch irgendwas stört das Bild immens. Es entlockt dem Zwergen ein langes und sehr tiefes Grummeln.
"Sie ist so fordernd. Das stört mich." Der Zwerg kneift die Augen zusammen und betastet seinen Ranzen. Eine ungewöhnliche Denkerpose, der Zwerg versucht auch eher sein Bauchgefühl zu beschwören und kneift die Augen dann noch weiter zusammen und blickt zu Tarasha.
"Sie will unbedingt wissen, ob wir den Schlüssel haben. Was geht sie das an?"
Der Buckelige braucht Zeit, die Worte über Gwen zu verdauen, weshalb er alle anderen beinahe verdrängt für einen Moment, und steht dann ebenfalls auf, um zum Zimmer zu folgen.

Oben angekommen, blickt er mit einem verschmitzen Lächeln auf die Tür. "Soso.", murmelt der Bärtige und lauscht dann kurz an der Tür[1].
Der Zwerg dreht sich dann zu seinen Begleitern zu. "Ich höre nur, dass wir müssen.", beginnt er zu lamentieren, "wäre alles so schön, wie diese hübsche Schwarzholztür in meinem Rücken, wäre dieser Fall, wenn ich es so nennen mag, sicherlich einfach. Leider ist das Ganze ein gewisser Abgrund, wie die Schwärze der Tür in etwa. Und ich will ganz ehrlich sein, es kotzt mich an."
Der zahnlos-lispelnde Zwerg wartet einen Moment ab, um seine Worte wirken zu lassen, obgleich seine Metapher nicht wirklich glücklich gewählt ist. "Jeder drängt sich auf. Jeder begehrt auf, was er wissen will und wo er verdammt nochmal seine Partizipation anzubringen hat.
Das ist Alles schön und gut, wenn wir uns weiter in Chaos stürzen wollen. Der Halblang hat es schon gesagt, dass er den Faden verloren hat, das ist zu gut zu verstehen." Er blickt inzwischen Tarasha an. Obgleich er ihr zutraut, dass sie durch die Nachricht aufgewühlt ist, fühlt der Zwerg sich darin bekräftigt, dass das leichte Mädchen zu fordernd ist. "Sie will die Wahrheit hören, sie soll die Wahrheit hören."

Obgleich der Zwerg sie lieber anschreien würde und sie zusammenstauchen würde, dass sie verdammt nochmal einfach zu Willen sein soll, statt andauernd mit ihren Forderungen nach Wahrheit und Aufklärung zu nerven, weiß er darum, dass es die Ausgangslage der Informationgewinnung stark zerrütten würde. Es ist eine gewisse diplomatische Vorsicht gefragt und deshalb will der Zwerg selbst die Aufklärung übernehmen und die Wahrheit erzählen. Im Gegensatz zu jeder Vermutung, welche die Ermittler haben, ist die Wahrheit geradezu ungefährlich. "Keinen falschen Stein ins Rollen bringen", ermahnt sich der Clanlose.
"Zwei der Forderungen will ich erfüllen." Der Zwerg blickt Scarlet an und blickt die dann grimmig an. "Ich werde euren hübschen Kopf nur einmal warnen, Mädchen. Es ist gefährlich und wenn ihr euch tief verwickeln lasst, werdet ihr Gefahr laufen, Schmerzen zu erfahren und so wie eure Freundin zu enden." Der Zwerg will noch nicht erwähnen, dass sie auch so enden könnte, wenn sie nichts tut. Der Weg des Ermittlers ist auf jeden Fall gefährlich, soweit der Zwerg es bisher bewerten kann.
"Aber ich werde euch dulden, wenn ihr sicher seid, dass ihr einer eher unbekannten Gefahr gewachsen sein könnt und eure Informationen von Wert sein werden."

Dann blickt er wieder zu Tarasha. "Die Wahrheit wollt ihr hören. Das ist einfach. Wir kennen sie nicht. Kennten wir sie, benötigten wir eure Informationen wohl kaum." Triumphierend brummt Ghart und verschränkt die Arme. Er weiß, dass seine Entgegnung provozierend ist, so nimmt er ihr selbst die Schärfe.
"Aber ich will euch sagen, was ich über den Tod der Tirot weiß. Wie sie exakt gestorben ist, kann ich mitnichten sagen, der genaue Vorgang ist uns nicht bekannt, aber ich kann sagen, dass sie unter Waffengewalt und unter Gegenwehr gestorben ist. Das ist alles in der Blitzbahn geschehen, wir haben Tumulte gehört und als wir kamen, war sie schon längst tot."
Der Zwerg hält kurz inne, damit die Nachricht sacken kann. Es klingt zwar hart, aber er hat keine Lust für Tod in irgendeiner Form verantwortlich gemacht zu werden und es soll deutlich machen, dass sie auch noch sehr im Dunkeln tappen.
"Wir sind dann mit ihrer Leiche, nachdem der Täter, den wir noch im..auf dem Zug stellen konnten, Selbstmord begangen hat, hierhin aufgebrochen und von Fäulnisgetier angegriffen worden mit der Karawane. Dort kamen wir mit dem in Berührung, was ihr scheinbar auch in einer Form erlebt. Die Hintergründe kenne ich jedoch nicht." Der Zwerg will nicht sehr ausufern und schon gar nicht von sich aus erzählen, was sie erfahren haben und was sie von der Tirot besitzen, auch wenn genügend Andeutungen da sind.
"Und jetzt sind wir bereits hier und befragen euch."
Der Zwerg dreht sich um, betrachtet die Tür und rümpft die Nase. "Schöne Tür. Sollte ich nicht zerschlagen."
 1. Wahrnehmung 20

Bolbas d'Jorasco

  • Beiträge: 1076
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #51 am: 28.10.2010, 00:16:53 »
Der plötzliche Ausbruch der Dirne verschreckt Bolbas fast ein wenig, er zuckt zurück, hält sich nur noch mit Mühe auf seinem Stuhl, dann sagt er kleinlaut zu ihr, der Versuch zu Trösten:

"So war das doch gar nicht gemeint! Verzeiht mir bitte, sollte ich euch verletzt haben, ihr merkt es doch auch, wir alle sind etwas durcheinander gerade, lasst uns doch diese Gespräche einstweilen ruhen lassen..."

Bolbas hält einen Moment inne und holt tief Luft, dann fährt er fort:

Meine Güte, was für eine Frau... so leicht in Rage zu bringen... leicht zu verletzen... in so einem Gewerbe sollte sie eigentlich mit derberem vertraut sein... nun gut... das hier ist aber auch etwas ganz anderes... und eine sehr persönliche Sache... ich sollte mich etwas zügeln... und außerdem nicht vorschnell urteilen... inzwischen glaube ich ihr... vielleicht war dieser Schritt zu weit nötig, um herauszufinden ob sie wirklich die Wahrheit sagt... aber... ja... nun glaube ich ihr.... und die Anderen hier, scheinen auch die Wahrheit zu sagen... ich muss mich also vor Niemandem in Acht nehmen... noch nicht... oder gerade eben hoffentlich nicht...

"Wir",

und er betont dieses erste Wort ganz besonders, sodass es alle im Raum Anwesenden hören können:

"werden gemeinsam herausfinden, warum Gwen sterben musste, warum dieser schreckliche Mord passiert ist... Mein herzliches Beileid übrigens noch, die Göttliche Heerschar möge Gwen gnädig sein, ich werde sie in mein abendliches Gebet mit einschließen..."

Und nachdem Tarashas Phase der emotionalen Aufgewühltheit und Bolbas eigene Worte verklungen sind, folgt der Halbling bereitwillig den Anderen, die Treppe hinauf nach oben in die höheren Stockwerke des Blutroten Herzschlags. Bolbas ist das samtene Treppenhaus vorhin gar nicht so aufgefallen, irgendwie sieht alles viel edler aus, wie vorher, als wenn ein böser Geist abgefallen wäre von dem Ort hier, sei es, weil Feista mit ihrer Krankheit von hier verschwunden ist, oder sei es, weil Gwen Tirot nicht mehr unter den Unseren weilt.

Ahh... jetzt erzählt sie ja doch noch etwas... das meinte ich doch nur... sie sollte das Recht haben, es selbst zu erzählen... schließlich ist sie doch meine Auftraggeberin in diesem - anderen - Fall... wenn man das so nennen mag... wobei ich denke, ich könnte da schon noch etwas ergänzen, und die Geschichte mit den verfaulten Feueralraunen... vielleicht ist es an der Zeit auch von ihnen noch ein Wörtchen zu ... ja ich denke, das sollte ich tun...

Und nun ergreift nach Tarasha Bolbas das Wort und fügt dem Gespräch auf der Treppe ein paar weitere Informationen hinzu:

"Nun ja, aus Sicht eines Heilers kann ich soviel sagen, dass es klug von dir, Tarasha, war die Enklave um Hilfe zu ersuchen. Die Krankheit, eine innere Fäulnis, an der Feista zu leiden hat, ist uns noch unbekannt. Wir können sie zwar zu einem gewissen Grade heilen und pflegen, aber es ist noch nicht sicher, ob sie überleben wird, das hängt alleine von ihrer körperlichen Stärke ab: aber wir in der Enklave werden natürlich unser Bestes geben. Sie ist dort in guten Händen, rund um die Uhr versorgt. Vielleicht haben wir sie bald soweit, dass sie uns selber aussagen kann, und einstweilen, könnte uns ja eventuell Scarlet erzählen, was sie von Feista weiss, Scarlet?"

Und der Halbling blickt die Dame, deren Name gerade gefallen ist, bittend an, er möchte nicht schon wieder jemanden missverständlicher Weise verletzen oder krumm anreden.  Außerdem fährt Bolbas mit seiner eigenen Ausführung fort:

"Des Weiteren möchte ich kund tun, dass es in der Enklave hier in Sayandras Garten eine seltsame Pflanzenkrankheit zu geben scheint: ebenso eine Fäulnis. Meine Kollegin hat heute morgen an einigen Feueralraunen einen starken Verfall feststellen können. Der Gestank der davon ausging war genauso bestialisch, wie der von Feistas offener Wunde, die ich aber glücklichweise, mit der Hilfe der Götter, schließen konnte. Wir wissen noch nicht ganz genau, was diese Fäulnis hervorruft, und ihr müsst wissen, die Feueralraunen sind sehr wertvolle Pflanzen für uns, für die Heilungssalben unerlässlich, und doch: Wir untersuchen bereits die Pflanzenüberreste im Labor. Einige Versuche haben gezeigt, dass zum Beispiel Rosengewächse immun gegen die Fäulnis sind, wie es sich aber Mit Lebensmitteln, Tieren oder gar Menschen verhält, ist noch nicht geklärt. Wir müssen vorsichtig sein und schnell handeln, eventuell gehört ja alles zusammen, irgendwie... Und vielleicht finden wir hinter alledem nur einen Drahtzieher, die Arbeit erleichtern würde das uns schon...  jedoch..."

Und Bolbas verfällt, nachdem er so viele Worte gesagt hat, wieder in eine Art schweigen, die Truppe ist inzwischen vor der Zimmertür Tarashas angekommen, sie ist verschlossen.

Merkwürdig, aber wenn sie es doch sonst nicht ist... waren wir nicht vorhin erst in diesem Zimmer... oder war es doch ein anderes... hier gibt es ja einige... ganz schön großzügige Tür für einen Laden wie diesen hier... hmm... ich wüsste da jetzt spontan eine Möglichkeit...

"Und, ähm, wo ist der Schlüssel für diese Tür?"

Richtet Bolbas eine zögerliche Frage an Tarasha. Dennoch ist der Halbling ebenso an den Geschichten der Karawanenreisenden interessiert, und so lauscht er den Ausführungen von Ghart, zum Geschehen in und um die Blitzbahn und den Tod Gwen Tirots.

"Und Ghart, habt ihr etwas hören können an dieser dicken Tür? Ich habe ja schon legendäres über die Sinne der Zwerge gehört..."

Auch wenn sich dieser Satz, der Bolbas hier herrausrutscht fast ein wenig ironisch klingt ist er es dennoch nicht. Der Halbling bemüht sich ihn völlig ernst rüberkommen zu lassen, so wie er auch gemeint ist: die Sinne der Zwerge sind wirklich legendär, einige zumindest: dem Hörensagen nach.

Besser mal dem Zwerg nicht widersprechen... er macht sich gerade Informationen zugänglich vermute ich... ich habe inzwischen eigentlich den roten Faden wieder gefunden... mal abwarten... was Ghart noch so verlauten lässt...

Erwartungsvoll blickt er Ghart an, der sich vor Tarasha förmlich aufgebaut hat

Die Wahrheit... ja, die würden wir auch alle gerne kennen...

Und Bolbas ´Gedanken schweifen einen Moment lang ab: zu seinem Onkel. Doch dann fängt er sich wieder, es gibt Wichtigeres zu tun im Moment als privaten Angelegenheiten nachzuhängen. Bolbas lässt den Zwergen hantieren und reden und unterstützt ihn dann und wann, wenn es passt mit einem zustimmenden Nicken. Die Geschichte über den Tod der Tirot beeindruckt Bolbas sehr, er seufzt auf, dieses Schicksal ist es wirklich wert in sein Abendgebet mit aufgenommen zu werden. Des Weiteren lässt der Halbling Ghart auch in seiner sympathisch unsympathischen Art und Weise weiter argumentieren. Doch dann gen Schluss hin, ergreift auch Bolbas wieder das Wort: seine Frage von vorhin steht wieder vorne an:

"Wo ist den nun der Schlüssel für diese Tür, hat Harry ihn etwa? Wir sollten ihn einfach holen und die Türe aufschließen, oder nicht, versteht mich bitte nicht falsch, aber das erscheint mir die sinnigste Lösung zu sein."

Der Halbling möchte nicht neunmalklug klingen und er vermutet schon, dass der Schlüssel wohl eher nicht da ist, aber wie dem Zwerg auch gefällt Bolbas die Tür und er möchte sie ungern in Trümmern liegen sehen. Er selbst wäre dazu sowieso nicht in der Lage. Erwartungsvoll blickt er in die Runde:

"Und nun?"

Remus

  • Beiträge: 240
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #52 am: 28.10.2010, 10:27:39 »
Remus scheint etwas verwirrt wegen der vielen Eindrücke die sich ihm in dieser Gemeinschaft entgegen schlagen. Zwar hat er sich bereits mit dem Jähzorn und der Unbeherrschtheit von Ghart abgefunden, aber Redril ist ihm immer noch etwas unheimlich, so wie die Kräfte die er augenscheinlich beherrscht. Die neue Bekanntschaften hier scheinen jedoch noch weitere Extreme dar zu stellen und so ist Remus erst ein mal etwas vorsichtiger...

Das Schauspiel mit der Prostituierten und dem Witwer der Halbelfe, der er gerade betrunken weg geschafft hat, kann Remus größtenteils verstehen, auch wenn ihn der Gedanke das eine Beziehung dieses Gewerbe überstehen könnte eher überrascht.

Es ist schwer jemanden zu verlieren, selbst einem Ort wie diesem sind Liebe und Mitgefühl also nicht völlig fremd.

Er folgt noch einem Moment den Ausführungen von Ghart und dem Halbling bis er schließlich noch etwas ergänzt:

"Es war nicht nur Faulgetier bei dem Angriff auf die Karawane, sondern auch eine im Gesicht verstümmelte Frau, die wir gefangen nehmen und befragen konnten. Sie sagte das die Fäulnis über Sayandras Garten hereinbrechen würde... Sie war wohl Mitglied einer Art Glaubensgemeinschaft, die jedoch das was sie anbeten mehr fürchten, als das sie es verehren. Sie hatte große Angst als wir sie nach ihrem Herren fragten... Wir haben sie ihrem Schicksal überlassen."

Remus ordnet noch einen Moment seine Gedanken bis er weiter spricht:

"Es ist nicht leicht zu durchschauen. Der Attentäter auf dem Zug wusste das er versagt hatte, er konnte den Schlüssel nicht an sich bringen und wählte den Tod, weil er vielleicht wusste das sein Versagen mit Schlimmeren als dem Tod vergolten werden würde. Also haben wir es mit einer grausamen Macht zu tun, deren Anhänger lieber sterben als zu versagen... das ist sehr gefährlich, denn jeder Feind wird uns bis zum Tod bekämpfen.

Aber was hat Gwen mit diesem Kult und der Verderbnis zu tun die hier langsam sichtbar wird? Der Kult wollte diesen Schlüssel oder zumindestens Gwen tot sehen, also wusste sie etwas oder der Schlüssel kann für ihre Pläne gefährlich werden."

« Letzte Änderung: 28.10.2010, 10:28:53 von Remus »

Kayman

  • Moderator
  • Beiträge: 3012
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #53 am: 28.10.2010, 10:39:03 »
Tarasha schaut vollkommen verständnislos in die Runde. Ihr Gesicht scheint vollkommen emotionslos, als würde sie gar nicht mehr verstehen, was vor sich geht, als Ghart auf sie einredet. Als er und Bolbas fertig gesprochen haben, steht die Prostituierte machtlos da, gegen die Wand gelehnt, und scheint nicht zu wissen, was sie erwidern soll.

"Aber...Ich...", stottert sie zusammen. Ihr Mund öffnet und schließt sich mehrfach, und sie scheint nun endlich in einem Zustand des Schocks angekommen zu sein, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, denn der unsensible Ausbruch des Zwerges hat ihr den letzten Schimmer Hoffnung genommen, den sie an jedem furchtbaren Morgen noch hatte - den auf eine halbwegs intakte Gemeinschaft, die ihr beisteht.

"Also...also gut. Ich lasse Euch ungehindert Eurem Geschäft nachgehen. Ich möchte keinem im Weg stehen oder mich aufdrängen, und wenn Ihr, Ghart, es so verstanden habt, tut es mir Leid. Danke jedoch, Ghart und Remus, für Eure Ausführungen...auch wenn sie mich mehr beunruhigen und erschüttern als ich es zu fürchten gewagt hätte", sagt sie schließlich in einem monotonen Tonfall. "Ich...mein Kopf...", sie reibt sich über die Schläfen, ihre Augen sind geschlossen, und ihre Hände zittern. "Vielleicht sollte ich mich...kurz...hinlegen, ja, wenn ich so eine Belastung bin. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo der Schlüssel für diese Tür ist, Sir, ich wusste ja noch nicht einmal, dass einer existiert", fügt sie, an Bolbas gewandt, hinzu. "Falls Ihr die Tür anderweitig aufmachen wollt, stehe ich Euch nicht im Wege...Was hat es auch für einen Sinn, jetzt, da alles egal zu sein scheint...Scarlet, bitte habt ein Auge auf die...Ermittlungen...ich kann es nicht mehr. Ihr findet mich in meinem Zimmer...", erklärt sie, und geht mit gesenktem Haupt an den Ermittlern vorbei, um die Treppen wieder herabzusteigen. Offensichtlich hat Ghart ihren letzten Willen gebrochen und nun ist sie vorerst nicht mehr in der Lage, den Ermittlern zu helfen, sollte sie dazu überhaupt jemals in der Lage gewesen sein.  
« Letzte Änderung: 28.10.2010, 10:43:46 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

  • Beiträge: 205
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #54 am: 28.10.2010, 16:40:41 »
"Hehe..., ich danke Euch für Eure Sorge und dass Ihr gestattet, mich Euch anschließen zu dürfen", erwiedert Scarlet auf das Angebot des Zwergs, sich den Ermittlungen anzuschließen. Sie hatte mit deutlich mehr Widerstand gerechnet. Dann fängt er an zu erzählen, was er weiß.
Die Geschichte klang, so kurz wie sie erzählt war, wirr und wären nicht die anderen Gefährten bei ihm gestanden, wäre Scarlet geneigt gewesen, die Geschichte von 'Fäulnisgetieren' dem übermäßigen Branntweingenuss des Zwerges zuzurechnen. Sie verzieht interessiert die Augenbrauen und hofft, dass er noch weiteres preisgibt, doch dann wendet er sich wieder der Tür zu. Stattdessen ergreift Bolbas das Wort und versucht Tarasha zu trösten. Die Frommen sind für gewöhnlich die schlimmsten..., bewertet Scarlet das Mitleid des Halblings. Doch anstatt weiter auf sie einzugehen, erzählt er, Feista würde innerlich verfaulen. "Innerlich verfaulen?", murmelt sie über die Vorstellung entsetzt. Scarlet entgleisen geeckelt die Gesichtszüge. Ihr wird etwas flau im Magen.

Schnell hat sie sich wieder beruhigt. "Ja, Danke Tarasha, doch willst Du jetzt wirklich gehen, hmm? Du wirkst noch sehr aufgewühlt. Naja, vielleicht ist etwas Ruhe jetzt das beste. Ich berichte Dir nachher, was wir herausgefunden haben.

Dann wendet sie sich wieder Remus zu. "Ihr meint also, dass in absehbarer Zeit noch mehr Menschen... innerlich verfaulen? Ihr glaubt, dass ein Kult dafür verantwortlich zu machen ist?"
« Letzte Änderung: 28.10.2010, 16:41:59 von Scarlet »

Remus

  • Beiträge: 240
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #55 am: 29.10.2010, 08:20:21 »
Auf Remus Gesicht legen sich einige Sorgenfalten während er spricht:

"Der Attentäter auf dem Zug hat sich für seine Sache selbst geopfert und war ebenso wie die Frau bei der Karawane augenscheinlich nicht ganz bei Sinnen. Beide hatten Faulgetier in ihrem Gefolge und waren bereit eher ihr Leben zu opfern als ihrem Herren als Versager gegenüber treten zu müssen. Das waren also keine Söldner oder Auftragsmörder, sondern sie waren selbst motiviert diese Dinge zu tun.

Wenn es sich also nicht um eine mächtige Form der Beeinflussungsmagie bei beiden gehandelt hat, so agierten sie aus eigenem Willen heraus mit einem verblendeten Glauben an das was sie tun, wie ich es nur mit einem religiösen Kult in Verbindung bringen würde.

Der Attentäter verwendete auch Gift um einen Angestellten der Blitzbahn dazu zu zwingen einen Wagen während der Fahrt abzukoppeln...

Ich fürchte das die Drohung der Frau recht eindeutig keine leere Versprechung war, sondern das noch mehr Zeichen der Fäulnis hier auftauchen werden."

Redril

  • Beiträge: 379
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #56 am: 29.10.2010, 08:57:31 »
Soviel zum Thema keine Panik auslösen. Am liebsten hätte Redril Remus unterbrochen, doch das Geschehene rückgängig zu machen, lag sowieso nicht in seiner Macht. "So unangenehm es auch sein mag, Tarasha, doch müsst ihr uns versprechen, mit niemanden darüber zu reden. Ihr würdet euch selbst und alle mit Wisser in Gefahr bringen" Hauptsache sie behält es für sich. Eine Panik ist das letzte was wir gebrauchen können.
Mit zugekniffenen Augen blickt er nach dem sie weg ist auch Scarlett und Bolbas an und fügt hinzu: "Für euch beide gilt das natürlich ebenso. Außerdem wollen wir weder unserem Feind in die Hand spielen, indem wir verkünden was wir wissen, noch die Stadt in Panik versetzen."
Daraufhin schaut er die störende Tür an: "Entweder wir brechen sie auf, warten bis Harry wieder wach ist oder holen uns einen Schlosser. Ich denke wir sollten so wenig Zeit wie möglich verschwenden." Redril beschaut sich die massive Tür näher an. "Die Tür selbst wird massiv sein." Er schaut Gharts Axt an und fährt dann fort: "Wärt ihr vielleicht in der Lage die Türangeln zu entfernen Ghart?"

Zu guter Letzt entscheidet er sich, noch leise mit Remus zu sprechen. Er macht einen Schritt auf den Druiden zu und flüstert ihm dann ins Ohr: "Meint ihr nicht, dass ihr die Religiösen Fanatiker und dergleichen weglassen hättet können? Ich dachte wir wären uns einig, keine Panik unter den Bewohnern zu verursachen und nur das nötigste fürs erste zu erzählen."

Scarlet

  • Beiträge: 205
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #57 am: 29.10.2010, 16:25:53 »
Scarlet räuspert sich. "Vielleicht wird es nicht nötig sein, dass der gute Ghart die Tür zerlegt. Sagen wir es einmal so, ich kenne hier ein Mädchen, dass sich ein wenig mit Schlößern auskennt. Wenn ich sie frage, wird sie es vielleicht für Euch öffnen können. Doch müsst Ihr es für Euch behalten.", sagt sie und lässt einen strengen Blick durch die Runde wandern. Dann lächelt sie unvermittelt und fässt in eine ihrer unzähligen Taschen ihres abgewetzten Mantels und bringt ein kleines Werkzeug zum Vorschein. Sie kniet sich vor das Schloß und werkelt darin herum[1].
 1. Take20: Ergebnis 28, Dauer 2 min
« Letzte Änderung: 29.10.2010, 16:28:35 von Scarlet »

Kayman

  • Moderator
  • Beiträge: 3012
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #58 am: 30.10.2010, 01:37:00 »
Scarlet hat nicht sonderlich viel Mühe, das Schloss zu knacken - es handelt sich um ein einfaches Türschloss, keine versteckten Haken, keine Sicherheitswiderstände, keine besonderen Materialien. Nach einigen Augenblicken kann sie die Tür öffnen und verschafft somit den Helden den Zutritt zu Gwens Zimmer.

Der Anblick wirkt auf den ersten Blick ernüchternd. In einem Tanzlokal, oder besser in einem Bordell, würde man ein solches Zimmer nicht unbedingt vermuten. Konservativ, ja fast spießig ist es eingerichtet. Zur Linken sehen die Helden ein Doppelbett, überzogen mit einer penibel ausgerichteten Tagesdecke, die exakt bis zum Fußboden reicht. Gegenüber steht ein Schreibtisch mit einem Stuhl und einem großen Spiegel an der Wand. In der Ecke steht ein Kleiderschrank, den man sicherlich als Antiquität verkaufen könnte. Der Fußboden ist mit Parkett bedeckt, und ein Strickteppich liegt in der Mitte des Raumes. Ein relativ kleines Fenster in der gegenüberliegenden Wand bietet einen bescheidenen Ausblick auf Rotstein. Die Gardinen sind aus schwerem, dunkelviolettem Samt genäht.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

  • Beiträge: 1044
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #59 am: 30.10.2010, 12:53:39 »
"Ich könnte schreien. Einfach nur schreien. Und nicht mehr aufhören. Vielleicht würde ich auf ein Brüllen wechseln, bis ich heiser bin und keiner mehr ertragen muss, dass ich brülle und brülle und brülle. Das wäre gut. Und dann würde ich mich betrinken, um den Schmerz in meiner Kehle zu lindern. Und dann würde ich irgendwann wieder umkippen und hätte einen traumlosen Schlaf und mit Glück habe ich mich so sehr betrunken, dass schon innerlich verfault bin, ehe mich vom Trunk erholt hab. Dass ich nicht miterlebe, wie Panik wie ein Grundwassereinbruch in der Mine hineingespült wird und die Unvorbereiteten vertilgt, weil sie ertrinken; auf dass ich nicht sehen muss, wie sie sich selbst verletzen und umbringen, in ihrem Versuch aus dem sich füllenden Stollen oder Schacht zu entkommen. Ja, das wäre ein gnädiges Schicksal. Es würde mir vielerlei Dinge erleichtern und ich könnte, jenes, was immer unausweichlicher scheint, einfach in einem Delirium ertragen. Und sollte ein wahrer Held erscheinen und dieser drohenden Pest Einhalt gebieten, werde ich mich aus meinem Alkoholschlummer erheben und einfach sagen können, dass ich mich nicht mehr an so viel erinnere. Irgendwann setzt meine Erinnerung einfach aus. Dann nehme ich meine Axt und ziehe weiter. Das wäre so einfach. Oder ich baue eine zwergische Stadt und ziehe eine Mauer und harre in ihrem Schutz der Zeit. Ja, das wäre so leicht."
Ghart blick Remus, während diese Gedanken durch seinen Kopf ziehen, einfach nur ausdruckslos an und wendet sich dann ab, um Scarlet beim Öffnen der Tür zu beobachten. Es ist immer noch eine schöne Tür, von daher ist Ghart mit ihren Künsten und ihrem Vorgehen sehr zufrieden.

Der Zwerg blickt mit verschränkten Armen drein und durch die Tür, als der Raum seine ersten Geheimnisse preisgibt. Er versucht die Gedanken an Tarasha zu verdrängen. Er hat sie einfach ignoriert in dem Moment, in welchem sie die Gruppe verlassen hat, um Ruhe zu finden. Er hat nicht mehr geantwortet und er wird darauf auch nicht mehr eingehen. Auch auf die Frage, was er gehört habe, geht er nicht mehr ein. Die Antwort ist klar, als die Tür sich öffnet und nur Leere und saubere Möbel die Begrüßung übernehmen. "Eine Schande, dass du immer so grob sein musst.", sagt Ghart zu sich selbst und blickt weiter in den Raum. Nur ein flüchtiger Blick, der wahrscheinlich nicht viel offenbaren kann[1]. Dann ein erster Schritt in den Raum.
"Wir sollten den Raum nicht zu unordentlich machen. Das wäre nicht angebracht." Ghart fühlt sich ob seiner Worte, die einem Moralapostel gleich sein könnten, etwas lächerlich. Dass gerade er, der sich selten an solches hält, darauf hinweist, ist fast schon etwas abstrus. "Eine Schande, dass du immer so grob sein musst."
 1. Wahrnehmung 15

  • Drucken