Ghart hat an Jahren, auch wenn er noch für einen Zwergen nicht wirklich alt ist, eine Menge erlebt, gerade im Gegensatz zu einem Menschen, aber ein Verhalten, wie es Tarasha an den Tag legt, kommt dem Zwerg befremdlich vor, äußerst befremdlich.
Ghart lehnt sich zurück, mit einem Glas Branntwein, und versucht die Worte der Prostituierten zu überdenken, doch irgendwas stört das Bild immens. Es entlockt dem Zwergen ein langes und sehr tiefes Grummeln.
"Sie ist so fordernd. Das stört mich." Der Zwerg kneift die Augen zusammen und betastet seinen Ranzen. Eine ungewöhnliche Denkerpose, der Zwerg versucht auch eher sein Bauchgefühl zu beschwören und kneift die Augen dann noch weiter zusammen und blickt zu Tarasha.
"Sie will unbedingt wissen, ob wir den Schlüssel haben. Was geht sie das an?" Der Buckelige braucht Zeit, die Worte über Gwen zu verdauen, weshalb er alle anderen beinahe verdrängt für einen Moment, und steht dann ebenfalls auf, um zum Zimmer zu folgen.
Oben angekommen, blickt er mit einem verschmitzen Lächeln auf die Tür. "Soso.", murmelt der Bärtige und lauscht dann kurz an der Tür
[1].
Der Zwerg dreht sich dann zu seinen Begleitern zu. "Ich höre nur, dass wir müssen.", beginnt er zu lamentieren, "wäre alles so schön, wie diese hübsche Schwarzholztür in meinem Rücken, wäre dieser Fall, wenn ich es so nennen mag, sicherlich einfach. Leider ist das Ganze ein gewisser Abgrund, wie die Schwärze der Tür in etwa. Und ich will ganz ehrlich sein, es kotzt mich an."
Der zahnlos-lispelnde Zwerg wartet einen Moment ab, um seine Worte wirken zu lassen, obgleich seine Metapher nicht wirklich glücklich gewählt ist. "Jeder drängt sich auf. Jeder begehrt auf, was er wissen will und wo er verdammt nochmal seine Partizipation anzubringen hat.
Das ist Alles schön und gut, wenn wir uns weiter in Chaos stürzen wollen. Der Halblang hat es schon gesagt, dass er den Faden verloren hat, das ist zu gut zu verstehen." Er blickt inzwischen Tarasha an. Obgleich er ihr zutraut, dass sie durch die Nachricht aufgewühlt ist, fühlt der Zwerg sich darin bekräftigt, dass das leichte Mädchen zu fordernd ist.
"Sie will die Wahrheit hören, sie soll die Wahrheit hören."Obgleich der Zwerg sie lieber anschreien würde und sie zusammenstauchen würde, dass sie verdammt nochmal einfach zu Willen sein soll, statt andauernd mit ihren Forderungen nach Wahrheit und Aufklärung zu nerven, weiß er darum, dass es die Ausgangslage der Informationgewinnung stark zerrütten würde. Es ist eine gewisse diplomatische Vorsicht gefragt und deshalb will der Zwerg selbst die Aufklärung übernehmen und die Wahrheit erzählen. Im Gegensatz zu jeder Vermutung, welche die Ermittler haben, ist die Wahrheit geradezu ungefährlich.
"Keinen falschen Stein ins Rollen bringen", ermahnt sich der Clanlose.
"Zwei der Forderungen will ich erfüllen." Der Zwerg blickt Scarlet an und blickt die dann grimmig an. "Ich werde euren hübschen Kopf nur einmal warnen, Mädchen. Es ist gefährlich und wenn ihr euch tief verwickeln lasst, werdet ihr Gefahr laufen, Schmerzen zu erfahren und so wie eure Freundin zu enden." Der Zwerg will noch nicht erwähnen, dass sie auch so enden könnte, wenn sie nichts tut. Der Weg des Ermittlers ist auf jeden Fall gefährlich, soweit der Zwerg es bisher bewerten kann.
"Aber ich werde euch dulden, wenn ihr sicher seid, dass ihr einer eher unbekannten Gefahr gewachsen sein könnt und eure Informationen von Wert sein werden."
Dann blickt er wieder zu Tarasha. "Die Wahrheit wollt ihr hören. Das ist einfach. Wir kennen sie nicht. Kennten wir sie, benötigten wir eure Informationen wohl kaum." Triumphierend brummt Ghart und verschränkt die Arme. Er weiß, dass seine Entgegnung provozierend ist, so nimmt er ihr selbst die Schärfe.
"Aber ich will euch sagen, was ich über den Tod der Tirot weiß. Wie sie exakt gestorben ist, kann ich mitnichten sagen, der genaue Vorgang ist uns nicht bekannt, aber ich kann sagen, dass sie unter Waffengewalt und unter Gegenwehr gestorben ist. Das ist alles in der Blitzbahn geschehen, wir haben Tumulte gehört und als wir kamen, war sie schon längst tot."
Der Zwerg hält kurz inne, damit die Nachricht sacken kann. Es klingt zwar hart, aber er hat keine Lust für Tod in irgendeiner Form verantwortlich gemacht zu werden und es soll deutlich machen, dass sie auch noch sehr im Dunkeln tappen.
"Wir sind dann mit ihrer Leiche, nachdem der Täter, den wir noch im..auf dem Zug stellen konnten, Selbstmord begangen hat, hierhin aufgebrochen und von Fäulnisgetier angegriffen worden mit der Karawane. Dort kamen wir mit dem in Berührung, was ihr scheinbar auch in einer Form erlebt. Die Hintergründe kenne ich jedoch nicht." Der Zwerg will nicht sehr ausufern und schon gar nicht von sich aus erzählen, was sie erfahren haben und was sie von der Tirot besitzen, auch wenn genügend Andeutungen da sind.
"Und jetzt sind wir bereits hier und befragen euch."
Der Zwerg dreht sich um, betrachtet die Tür und rümpft die Nase. "Schöne Tür. Sollte ich nicht zerschlagen."