Enko lehrt über die Kami und bekommt eine Perlmutscheibe geschenkt.
In der Zwischenzeit hat Enko seine Geschichte über die Kami beendet. Er schaut sich in der Zuschauermenge um, ob er die Eltern des kleinen Identifizieren kann und ob sie seine Aussage auch so verstanden haben, wie sie gemeint war. Dort stehen sie, Enko hat sie sofort erkannt. Sie machen den Eindruck als ob sie stolz auf ihren Sohn wären und dankbar für die Unterweisung die der junge Mönch ihnen und ihrem Sohn unterteilt hat. Während Enkos Blick noch auf den Eltern ruht. Ist in kleinen schüchternen Schritten die junge Frau immer näher an ihn heran gekommen und verharrt nun auf den Knien sitzend, die Hände im Schoß gefaltet und den Blick gesenkt. Fast so als ob sie darauf warten würde dass Enko sie anspricht.
Als sich seine Zuhörer wieder verteilen, blickt Enko über den See und zum Sonnenstand. Noch ein wenig unschlüssig darüber ob er weiter an seiner Karte arbeiten soll, oder sich mit anderem beschäftigen sollte fällt ihm auf, dass die junge Frau noch immer vor ihm kniet. Da sich die anderen Dorfbewohner bereits wieder ihren Arbeiten nachgehen scheint offensichtlich zu sein, dass sie etwas von Enko will, sich aber im Gegensatz zu dem Jungen nicht mal traut ihn mit einer formellen Begrüßungsformel anzusprechen.
Eine Frage zu haben ist der erste Schritt auf dem Weg der Erkenntnis, sie zu stellen ist bereits der zweite sagte mein Meister, und wo ich schon dabei bin zu Lehren kann ich auch ihr helfen, den zweiten Schritt zu tun. "Ihr seht aus als ob Euch eine Frage bedrückt." sagte Enko "mein Meister sagte immer 'Eine Frage zu haben ist der erste Schritt auf dem Weg der Erkenntnis, sie zu stellen ist bereits der zweite.' Sie nicht zu stellen ist aber ein Schritt zurück." Betroffen blickt die junge Frau zu Boden, so als ob ihr Blick den Steg durchbohren und bis an den Grund des Sees hinabreichen könnte. Enko fällt auf, dass ihre Finger vorsichtig über einen kleinen Gegenstand in ihrem Schoß gleiten. Die junge Frau atmet drei mal lang und schwer ein und aus, ehe sie sich ein Herz fasst und ihre Hände zu einer Schale formt und sie dem Mönch entgegen strekt. In ihren Händen befindet sich eine Perlmut Scheibe an einer Leder Kordel, deren samtes Glitzern verfließt in ein tief dunkles oliv Grün.
[1]"Bitte Isuwaru-sama!" Ihre Wangen haben eine gesunde Röte erhalten, sie presst ihre feinen Lippen vor Aufregung auf einander und Enko kann ihr ansehen, dass sie wohl nichts weiter sagen kann weil sie wohl zu schüchtern und zu aufgeregt ist. Enko zögert zunächst.Es wäre eine Verletzung der Etikette, das Geschenk sofort anzunehmen
[2]. Andererseits scheint die Frau schon jetzt kaum ihre Nervosität im Zaum halten zu können. Dennoch entscheidet er sich zunächst der Etikette zu folgen, immerhin hat er gerade begonnen hier als Vorbild zu fungieren. "Dieses schöne Stück könnte Eurer ganzes Dorf für eine Weile ernähren. Ich würde mir nie verzeihen, wenn ich daran Schuld wäre, dass Ihr trotz Eurer vortrefflichen Arbeit Hunger leiden müsstet." Zaghaft versucht sie zu kontern: "Isuwaru-sama, ich bitte Euch es ist eine Kleinigkeit, eine Nichtigkeit. Es ist ein Stück aus einer Muschel die wir sowieso wieder zurück in den See geworfen hätten! Bitte nehmt das Amulett!! Und dabei blicken ihre gesenkten, sonst so scheuen Augen ein wenig auf.
Ihre Nervosität scheint Ihre Ettiquette zum Gück nicht zu behindern. "Umso mehr ist diese Arbeit zu bewundern, etwas derart Schönes zu erschaffen aus Resten, die anderweitig weggeworfen worden wären. Ein Wert erschaffen nur aus Eurer Arbeit."
Das ist zwar nicht wirklich ein Grund das Geschenk nicht anzunehmen, aber ich muss Ihr in Ihrer Nervosität das Ganze ja nicht schwerer Machen, als es die Etiquette vorsieht. Zuversichtlich, dass sie auch den zweiten Einwand zurückweisen kann fügt er dennoch ein aufmunterndes Lächeln hinzu. Irritirt vom Lächeln des Mönchs versucht sie dennoch die passenden Worte zu finden: "Verzeiht wenn ich euch widersprechen muss, Isuwaru-sama, doch die Arbeit meiner ungeschickten Hände erschaffen keinen Wert. Ihr als Träger würdet es tun!" Und mit diesen Worten reicht sie noch ein mal das kleine Perlmutamulett. Mit den Worten "Vielen Dank" nimmt Enko das Amulett entgegen. Dann betrachtet er es nochmal eingehend von allen Seiten und hängt es sich um den Hals wo es neben seinem Amulett mit dem Zeichen seines Ordens hängt.
Nun da dieses Ritual vollendet ist möchte ich doch zu gerne wissen, mit wem ich es hier zu tun habe "Wie ist Euer Name?" "Hotaru
[3]" antwortet die junge Frau während sie schüchtern aufblickt und dabei eine ihrer hinters Ohr gesteckten Strähnen nach Vorne fällt. "Ein schöner Name. Ich werde ihn mir merken Hotarusan." Nach einer kurzen Pause fährt er fort: "Meine Reisegefährten untersuchen den Vorfall mit dem Ronin, ich hoffe sie stören die Ruhe dieses friedlichen Dorfes nicht allzu lange. Sicher sind hier Reisende eher selten Hotarusan?"
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