Wenige Sekunden später, nachdem Aureliaz seinen Stab wieder in den Händen hält und sowohl sich als auch sein treues Pferd gegen die Kälte des Nordens gestärkt weiß, beginnt Königin Elvanna auch schon einen Teleportationskreis aus alten Hexenrunen zu wirken.
Wobei sie die Gruppe nicht ohne eine letzte belehrende Botschaft, diesmal mittels Telepathie, auf die Reise schickt:
"Schaut bei Eurer Ankunft in Richtung Norden!
Dort bei den Ausläufern der Krone der Welt werdet zwischen Felsen und Gletschern den gefrorenen Wasserfall - den Schleier der gefrorenen Tränen - schon aus weiter Ferne, selbst von Eurer Position, erkennen können.
Viel Erfolg! Und Glück...
In spätestens einer Woche werden wir Euch aufgeben müssen. Beeilt Euch also..."Woraufhin die mächtige alte Hexe und vierzehnte Tochter von Baba Yaga die vier tapferen Helden und das eine Reittier einzeln mit ihren eisigen Händen berührt und hinfort teleportiert, noch bevor diese etwas zu ihren letzten beiden Sätzen und dem Ultimatum sagen können.
Abschnitt 1: Der Schleier der gefrorenen Tränen
Saufgesänge und Biergeruch
Einen Wimpern- bzw. Herzschlag später findet sich die Gruppe etwas orientierungslos und durch die mächtige Teleportation leicht benommen mitten im eisigen Ödland wieder.
Weit und breit sind höchstens vereinzelt tote Bäume oder mal ein lebloser Strauch zu entdecken, während in alle Himmelsrichtungen alles vom weißen Nichts verschluckt wird.
Ein unfreundlicher und unnatürlicher Wind (der Atem von Kostchtchie, wenn man den Ulfen und ihren Geschichten glauben soll) peitscht unsanft den Helden ins Gesicht und eisiger Schnee fällt auf ihre Köpfe hinab, während ihre Stiefel im frischen Schnee versinken.
An manchen Stellen in diesem Tal ist der Schnee jedoch dicken Eisplatten gewichen.
Dabei ist es so kalt hier, dass selbst die Magie gegen die Kälte zu versagen droht.
Ein Niemandsland, in welchem kein Leben existieren kann und darf.
Doch dies spielt alles keine Rolle im Vergleich zu dem Anblick, welcher sich den Helden im Norden bietet:
Der gigantische Gletscher der Krone der Welt.
Noch ist die Krone der Welt mehr als fünf Kilometer entfernt, wenn auch dennoch in diesem Flachland schon aus der weiten Ferne trotz der Wetterverhältnisse gut zu erkennen.
Zumal der Gletscher hunderte Meter hoch ist und wie eine Wand den gesamten Horizont im Norden einnimmt.
Nur der gefrorene Wasserfall ist von hier aus nirgends zu erkennen und höchstens zu erahnen.
Womit die Königin mit ihrer letzten Erklärung falsch liegt.
Aber nicht nur die Krone der Welt können die Abenteurer nach ihrer Ankunft sofort entdecken, sondern auch feindliche Bewegungen:
Denn fast auf der Hälfte der Strecke zwischen ihrem aktuellen Standort und dem Gletscher befindet sich ein riesiges wenn nicht gigantisches mit brennenden Fackeln aus Holzstämmen beleuchtetes Zelt, um welches etliche große und riesige Tiere und vielleicht auch der ein oder andere große Humanoide zu erkennen bzw. entdecken sind.
Das Zelt selbst liegt an einer Brücke, welche über einen kleineren Fluss mit dampfenden heißen Wasser führt.
Ein Paradoxon, wenn man bedenkt, dass man mitten an der kältesten Stelle des Landes des ewigen Winters steht.
Zumal Königin Elvanna ein weiteres Mal unrecht hat, denn der Feind rechnet scheinbar nicht mit der Gruppe und hat nirgends Späher ausgeschickt, welche die Gruppe abfangen sollen.