Aufmerksam hörte die Orkin der älteren Frau zu. Das also war der Grund dafür, dass die Wahl auf sie gefallen war. Es war verständlich, sinnvoll und pragmatisch. Und doch gab es irgendetwas an den Worten der Magistra, das ihr einen Stich versetzte.
Nachdenklich sah sie die Frau an, doch eigentlich dachte sie nicht über ihre Worte nach, sondern über das, was es in ihr ausgelöst hatte. Es ergab keinen Sinn, dass sie verletzt war. Und so hatte sie gerade eben einen ersten Ansatz gefunden, um sich selbst weiter zu erforschen. Und damit hatte sich die Entscheidung, diese Reise anzutreten, bereits als richtig erwiesen.
Auf einmal erschien wieder das Lächeln in Arakis Gesicht. "Habt vielen Dank für eure Ausführungen. Ruhm und Ehre sind nicht das, wonach ich strebe, aber es wird meinem Volk sicherlich nicht schaden, wenn von einigen von uns in gutem Licht berichtet wird. Die Fehler unserer Ahnen werden uns von vielen noch immer nachgetragen."
Dann wandte sie sich zu den beiden Frauen um, deren Gespräch sie mit angehört hatte. "Einen Hinweis habe ich vielleicht schon. Die junge Frau dort drüben... sie scheint eine Art Leibwächter zu haben. Und ist offensichtlich nicht sehr glücklich darüber. Wenn ihr wollt, dass auch sie ihre Rolle erfüllen kann, solltet ihr dafür sorgen, dass sie auch die nötige Freiheit dazu hat. Man kann einer Seele kein größeres Leid zufügen, als ihr Erfahrungen vorzuenthalten."
Als Gelirion sich dann in das Gespräch einbrachte, erschien ein Schmunzeln in Arakis Gesicht. Nein, der Elf hatte bislang noch keine Anstalten gemacht, sich für sie zu interessieren. Aber der Gedanke war trotzdem durchaus angenehm. "Ich würde mich freuen, den Herausforderungen an Gelirions Seite entgegen zu treten", erklärte sie. "Ich habe das Gefühl, dass wir uns gut ergänzen. Und er schuldet mir noch ein Lied."
Mit einem Augenzwinkern lächelte sie den Elfen an.