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Autor Thema: Preludium: An Bord der Weltenschmied  (Gelesen 67687 mal)

Beschreibung: Der Anfang vom Ende

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Gelirion

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #330 am: 26.07.2011, 23:27:34 »
Gelirion warf einen kurzen Blick zum Schiff. Dort war also die Magistra zu finden. Es war bedauerlich, dass die Beben zu einem Unglück geführt haben aber dies war nun einmal so und ohne den Berggeist würden sie nicht wissen, dass sie auf einer Vulkaninsel waren.
Dann blickte er wieder zum Navigator. Irgend etwas an seiner Stimme gefiel ihm nicht und dies war nicht der Sarkasmus sondern etwas anderes.[1] „Gut, dann sollte wir oder zumindest einer von uns Meldung machen. Doch so ihr Hilfe braucht zögert nicht es zu sagen.“ langsam hob Gelirion die Hand zum bartlosen Kinn und kratzte sich an der Spitze. „Doch sagt, warum sind die beiden an Bord? Der Kapitän, gut das würde ich noch verstehen. Es ist ja sein Schiff. Aber die Magistra als Expeditionsleiterin sollte hier sein um alles zu Überwachen. Schließlich sollte es wenigstens ein geordneter Rückzug sein, nicht das ich an euch als Aufseher zweifel doch seltsam ist es schon. Ist vielleicht einem der Beiden etwas passiert oder hindert sie etwas anderes daran hier zu sein?“[2]
 1. Motiv erkennen: 15
 2. Diplo: überreden 20

Araki

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #331 am: 27.07.2011, 00:12:21 »
Gelirions Frage war durchaus angebracht. Der Navigator schien auch selbst nicht sonderlich begeistert, dass die beiden Anführer der Expedition ihm die Koordination überlassen hatten. Was war der Grund dafür?

Aber bevor sie unnötige Konflikte schürte, wartete sie erst einmal die Reaktion ihres Ansprechpartners ab. Dabei behielt sie auch Assadra im Auge, denn sie wollte nicht, dass der Naturgeist missmutig wurde.

Asha

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #332 am: 27.07.2011, 00:40:36 »
Den ganzen Rückweg über verfiel Asha in tiefes schweigen. Sie sprach nur dann wenn man sie direkt etwas fragte und selbst dann fielen ihre Antworten nur so knapp wie nötig aus. Zu sehr war dir Prinzessin damit beschäftigt über das nachzudenken was geschehen ist. Noch nie hatte man sie geohrfeigt und anfangs war sie mehr als nur wütend über die Tat ihres "Leibwächters", doch mit der Zeit musste sie sich immer mehr eingestehen das sie wirklich leichtfertig gehandelt hatte.
Der Kampf gegen die Skelette hätte nämlich durchaus auch anders ausgehen können. Wären Ravok und Rogav nicht so effizient im ausschalten dieser Dinger gewesen, so hätte es allen das Leben kosten können.

Auch als die Gruppe wieder im Lager angekommen war blieb Asha zunächst ruhig. Sie hörte zu was Esquel der Navigator zu erzählen hatte und überlegte welche Optionen sie hatten. Sie könnten gemeinsam übersetzen und der Magistra berichten, oder sie könnten die Magistra bitten noch einmal an Land zu kommen um mit dem Berggeist zu sprechen ... oder aber ...
Die Adlige erhob das Wort zum ersten mal seit Tagen aus eigenen Antrieb. "Lady Assadra, würde es euch vielleicht etwas ausmachen uns für eine kurze Zeit auf unser Schiff zu begleiten? Es scheint Magistra Endra sei zur Zeit sehr beschäftigt und da wäre es vielleicht gut wenn wir ihr etwas Zeit sparen. "

Finster

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #333 am: 28.07.2011, 00:31:02 »
"Aaah!" machte Esquel und vollführte eine wegwerfende Handbewegung "Große Katastrophe. Die Magistra bestand darauf das Lager weiter aufzubauen und die Ankunft der Erkundungstrupps abzuwarten und erst dann eine Entscheidung darüber zu treffen, wann wir die Insel verlassen sollen. Kapitän Wulfsson sah darin eine zu große Gefahr, denn wer weiß schon ob dieser elende Vulkan heute oder morgen oder gar nicht ausbrechen wird?" Der Navigator stocherte mit dem Zeigefinger seiner Rechten auf der ausgestreckten Innenfläche seiner Linken herum, als läge dort eine tiefere Erkenntnis begraben.

Seine Stimme beruhigte sich wieder und er wirkte etwas niedergeschlagen als er fortfuhr. "Frau Endra ließ sich allerdings nicht zur Vernunft bringen, sie geriet förmlich in Rage. Wer hätte das erwartet? Jedenfalls hat der Kapitän sie auf das Schiff bringen lassen, wohl um sie im Auge zu behalten, immerhin war sie wirklich außer sich. Kein gutes Bild vor der Mannschaft..."




Assadra hielt ihren Kopf etwas schräg und lächelte Asha gutmütig an, als diese ihre Frage vorbrachte. "Nun an mir soll es nicht scheitern, allerdings kann ich das nicht so einfach entscheiden."

Sie wies mit ihrem Stab auf die See hinaus "Dort herrsche nicht ich und im Gegensatz zu Euch Sterblichen muss ich um eine Erlaubnis bitten, wenn ich auf das Meer hinaus möchte. Aber ich sollte das vermutlich an einem etwas abgelegeneren Ort machen, wenn sich mein Bruder zeigen sollte könnte das bei Euren Kameraden vielleicht für eine gewisse Unruhe sorgen." Sie blickte sich daraufhin um, als suche sie nach einem geeigneten Ort in der Nähe.
Iucundi acti labores

Araki

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« Antwort #334 am: 30.07.2011, 11:37:47 »
Araki nickte Assadra zustimmend zu. "Möchtet ihr dabei allein sein, oder soll euch jemand begleiten?"

Natürlich hoffte sie darauf, dabei sein zu dürfen - gleich zwei große elementare Geister kennenzulernen, wäre eine großartige Erfahrung.

Kurz sah sie noch einmal zum Navigator. "Die Mannschaft wird sich wohl mit anderen Dingen beschäftigen, wenn der Vulkan erst einmal ausgebrochen ist. Aber dazu später mehr."

Míriel

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #335 am: 30.07.2011, 13:12:46 »
Miriel beobachtete ungläubig, wie Esquel die wesentlich größeren und kräftigen Matrosen herumkommandiert. Sie selbst würde sich einen Ton wohl kaum gefallen lassen, vor allem nicht, wenn sie dem Südländer denn um einen guten Kopf überragen würde. Mit verschränkten Armen ließ sie ihn zählen und verdrehte die Augen, als er bei Assadra stutzte. War doch offensichtlich, dass sie nicht dazugehörte. Auch dass ein anderer Erkundungstrupp in eine Erdspalte gefallen sein soll, mutet ihr seltsam an. Scheinbar ging hier alles drunter und drüber, wenn sie nicht da waren. Irgendetwas schien er zu verbergen, doch was genau, vermochte die Elfe nicht zu sagen. Sie stellte sich die gleiche Frage wie Gelirion. Es überraschte sie sichtlich, dass die Magistra außer Fassung geriet. Zweifelsohne war diese Insel eine große Entdeckung, doch wenn akute Lebensgefahr bestand, war es selbst für sie keine Frage. Sie mussten diese Insel bald verlassen – besser heute als morgen. „Das sind schlechte Neuigkeiten...es ist jedenfalls wahr, wir müssen spätestens morgen aufbrechen, ansonsten wäre es zu gefährlich für uns...“ Stellte Miriel kopfschüttelnd fest und sah nachdenklich zum Schiff. „Es spricht alles dafür, dass er in Kürze ausbrechen wird. Ich halte es auch für eine gute Idee, wenn unsere Begleitung ein paar Worte mit dem Kapitän und der Magistra wechselt...vielleicht kann sie sie zur Vernunft bringen. “

Ravok

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #336 am: 05.08.2011, 16:21:35 »
Nachdem Ravok gesagt hatte was er sagen wollte, blieb er noch weiter stehen und verfolgt die Gespräche der anderen. Anscheinend hörten sie sich alle liebend gern reden. Oder war er nur so prägnant in dem was er sagen wollte? Mit Akayo hatte er nie Probleme gehabt, auch nicht mit Garon oder Celian.
Auch war ihm ihre Begleitung mehr oder weniger egal, wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre sie immer noch in dem Felsgebäude gefangen. Aber die Orkin schien sie ja geradezu anzubeten, warum auch immer.
War er der einzige hier, der daran interessiert war ihre Mission effizient zu Ende zu bringen? Ihn faszinierte weder irgendwelche Steintreppen in Höhlen, noch alte Ruinen. Selbst die früheren Bewohner spielten nur in soweit eine Rolle, wie sie eine Gefahr darstellen konnten. Die Pflanzen und Tiere hier schienen sich nicht sonderlich von denen in ihrer Heimat zu unterscheiden und auch wenn er sich gerne mit einigen beschäftigt hätte, so hatten sie eine Mission zu beenden. Persönliche Interessen müssen zurück stehen. Wenn er beim Eskortieren eines Kaufmanns durch einen Wald auch nur einen Moment irgendwelche Blumen am Wegrand beobachtete, konnte das dessen Tod in Form eines von einem Banditen abgeschossen Pfeils bedeuten, den er gesehen hätte, wenn er sich auf den Weg konzentriert hätte.
Und zur Beendigung ihrer Mission gehörte auch Berichterstattung. Der Späher, der schlachtentscheidende Informationen erfahren hatte, konnte auch nicht einfach sagen : "Ich habe meine Mission erfolgreich ausgeführt und die geforderten Informationen erhalten. Leider haben sie unseren Anführer nicht rechtzeitig erreicht, weil ich mich erst mit den anderen Spähern und einem Unteroffizier unterhalten musste."

Nun, aber immerhin würde diese Aufgabe dann für ihn erledigt sein. Wenn sie wieder von hier wegfuhren - und alles deutete darauf hin - dann würden seine Dienste als Kindermädchen wohl vorerst nicht mehr gebraucht werden.

Nachdem bei den anderen auch weiterhin kein Ende der Diskussionen in Sicht war, ging er kurzerhand zu einem der Ruderboote, das fast voll mit Kisten beladen war. "Ich muss mit übersetzen." wandte er sich an einen der Matrosen in der Nähe und setzte ohne weitere Worte dazu an, in das Boot zu steigen.

Gelirion

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #337 am: 06.08.2011, 09:14:34 »
„Ja kein gutes Bild. Durchaus nicht. Es ist auch sehr seltsam das so eine gebildete Frau so reagierte aber ...“ Gelirion biss sich auf die Unterlippe. Beinnahe hätte er etwas sehr unhöfliches gesagt und das nicht nur gegenüber der Magistra sondern wohl den meisten anwesenden. Schließlich waren viele hier Menschen und auf eine ewige Diskussion wollte er sich nicht einlassen. Außerdem war sie nutzlos. ... aber vielleicht hatte sie ihre Gründe. Ich danke euch und werde dem gleich nachgehen wenn keiner der anderen etwas dagegen hat. Gelirion blickte sich um und sah zu Araki und den Anderen. Dabei stellte er erstaunt fest, dass Ravok fehlte. Schnell hatte der Elf den Menschen wiedergefunden. Anscheinend ließ der Waldläufer nichts anbrennen. Schmunzelnd wartete er ob ihn noch jemand auf das Schiff begleiten wollte. Wobei es egal war, ob er mit dem Boot in das Ravok einstig zum Schiff kam oder mit einem zweiten.

Rogav a Nûr

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #338 am: 07.08.2011, 22:51:26 »
Rogav hatte das Sand einschaufeln unterbrochen, ja sogar den bereits eingefüllten Sand wieder ausgekippt und sich seine Stiefel neu geschnürt. Die Mission war zu Ende, die Ketten der Führung banden ihn nicht mehr an diese Gruppe. Und so konnte er zumindest noch eine Weile auf festem Grund bleiben.
"Wo liegt diese Erdspalte?" fragte er Esquel in einem Tonfall der eine Antwort verlangte. Trotzdem fügte er eine Erklärung hinzu. "Wenige kennen sich besser mit Felsen und Gestein aus als mein Volk, ich bin sicher ich kann helfen."
Der Zwerg wandert hinab ins Tal
Herab vom Berge, hoch und kahl.
Und Mut erwacht, wenn Gold ihm lacht!
Und Tod den Feinden allzumal!

Finster

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #339 am: 09.08.2011, 00:23:48 »
Esquel sah Rogav nachdenklich an und legte den Kopf dabei etwas schräg "Einige Stunden Fußmarsch in nördlicher Richtung." Der Navigator wies in die ungefähre Richtung.
"Eigentlich sollten die Männer dort auch alleine klarkommen, aber wenn Ihr wirklich dort hin wollt, dann nur zu. Aber Ihr werdet nicht alleine aufbrechen, auch wenn Ihr ein Botschafter der Zwerge seid. Mit Ausnahme des Vulkans sind wir zwar bisher auf keine ernsthaften Gefahren gestoßen, aber dennoch haben wir keine Veranlassung jetzt leichtsinnig zu werden."
Esquel sprach gelassen, aber dennoch lag ein unausgesprochener Befehl in seiner Stimme. Mit einem Mal schien es gar nicht mehr so abwegig, dass die stärkeren und größeren Matrosen zuvor so bereitwillig gespurt hatten, als der marandische Navigator sie zur Arbeit angetrieben hatte.
Deutlich jovialer fügte er hinzu "Ich verlasse mich dabei auf Eure Ehrhaftigkeit. Wenn nichts weiter ist,... Ich habe hier noch einiges um das sich sonst niemand kümmert. Gebt Bescheid, wenn Ihr übersetzen wollt." Esquel wandte sich zum gehen.

Als Rogav sich um blickte bemerkte er, dass nur noch Miriel bei ihm stand. Gelirion bewegte sich in Richtung eines Bootes auf welches Ravok gerade aufstieg und Asha ging mit Assadra und Araki den Strand in nördlicher Richtung entlang, wo sich eine kleine Steilküste zu erheben begann.

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Der Matrose den Ravok angesprochen hatte zuckte nur mit den Schultern und drückte Ravok ein Ruder in die Hand. Ein anderer Matrose machte Ravok und Akayo platz und blieb dafür am Land. Als neben dem Waldläufer ein weiterer Matrose aufstand bemerkte er, dass auch Gelirion mit ihm übersetzen wollte. Als alle an Bord waren und noch einmal überprüft wurde, ob die Ladung auch wirklich festgezurrt war schoben zwei Matrosen das Boot vom Strand in etwas tieferes Wasser.

"Alles klar, dann wollen wir mal." Ein Matrose der im Bug des Schiffes saß gab den insgesamt vier Ruderern das Kommando zu rudern. Sie brauchten eine Weile bis sie die Weltenschmied erreicht hatten. Es war ein leichter aber beständiger auflandiger Wind aufgekommen, der das Übersetzen noch zusätzlich erschwerte. Aber Gelirion und Ravok konnte mit dem Rudertakt gut mithalten und schließlich machten sie längsseits der Weltenschmied fest und konnten über ein aus Seilen geknüpftes Netz auf das Schiff klettern. Auch wenn das Rudern leicht gemeistert war, waren doch beide Abenteurer froh, dass sie nicht noch beim Entladen des Bootes helfen mussten.

Auf dem Deck der Weltenschmied herrschte eine Rege Betriebsamkeit, Kommandos wurden gerufen, es wurde geflucht und geschrien. Überall liefen Männer mit Seilen, Kisten oder anderen Dingen bepackt herum. Das alles erinnerte ein wenig an die Abreise aus Hravar vor wenigen Wochen und brachte ein merkwürdiges zwiespältiges Gefühl mit sich. Vom Kapitän oder der Magistra war auf dem Deck allerdings auch keine Spur zu entdecken.

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Assadra blickte sich noch eine Weile um, während Asha und Araki gespannt warteten. Die Existenz eines Wesens wie Assadra hätten beide Frauen - weder Asha mit ihrer lebhaften Phantasie, noch Araki die auf den Wegen des Kriegers wandelte - nicht für Möglich gehalten. Und nun sollten sie noch einen weiteren Elementargeist zu Gesicht bekommen? Assadra hatte von ihrem Bruder gesprochen, würde der Geist dann eher wie ein Mann erscheinen?
Der Berggeist schien weniger aufgeregt zu sein und blickte beinahe geschäftsmäßig umher bis sie etwas entdeckt zu haben schien und sich ein sanftes Lächeln in ihr Gesicht stahl. "Kommt wir gehen nach Norden. Dort hinten beginnt eine Steilküste und das Wasser ist dort tief genug, dass Istil zu uns kommen kann und wir nicht zu ihm hinaus gehen müssen."

Sie schritt den beiden Abenteurerinnen voraus, bei jedem Schritt ihren Stab aufsetzend, ziel gerichtet auf einen Punkt zu den Asha und Araki noch nicht entdecken konnten. Nach einigen hundert Schritten hielt Assadra an. Sie standen nun an einer Klippe, die während ihres Marsches stetig angestiegen war und an diesem Punkt ihren Höhepunkt von etwa vier Metern erreichte. An ihrem Fuße brandete das Wasser mit zunehmender Intensität gegen den Felsen, der schon ein wenig ausgehölt war. Eine stramme Brise kam von der See her und zog an Kleidern und Haaren.

Der Berggeist sah zu ihren Begleiterinnen und sprach mit erhobener Stimme gegen den Wind an "Bleibt hinter mir und verhaltet Euch ruhig. Auch Istil ist euch Sterblichen nicht böse gesonnen, aber pflegte er nie den Umgang mit Euresgleichen. Ihr braucht also keine Angst zu haben, aber er wird wohl nicht so aufgeschlossen Euch gegenüber sein wie ich zum Beispiel." Assadras Ton war durchaus als ernst zu bezeichnen und als sie sich vergewissert hatte dass Asha und Araki sie verstanden hatten wandte sie sich der aufgewühlten See zu und trat bis an den Rand der Klippe heran.

"Ich bin es Bruder. Bitte komm zu mir." Araki und Asha vernahmen die Stimme des Geistes wieder gleichsam in ihren Ohren als auch in ihrem Kopf. Eine ganze Zeit lang geschah gar nichts, doch Assadra verharrte regungslos an ihrem Platz, also warteten auch die beiden Frauen. Einige Augenblicke später registrierten sie, dass die Wellen stärker gegen die Felskante schlugen und immer wieder Gischt auf sie hernieder prasseln ließen. Von der Neugier getrieben wagten sie die beiden näher an die Kante heran und sahen mit Erstaunen, wie das Wasser in rascher Geschwindigkeit anstieg, als wolle es die Steilküste und mit ihr die ganze Insel verschlingen. Doch eine handbreit unterhalb pendelte sich der Wasserstand ein und nach einer Weile war ein dunkler Schatten in dem Wasser auszumachen, er schwoll stetig an und mit einem Mal erhob sich etwas monströses aus den Fluten.

Sowohl Araki als auch Asha hatten schon Geschichten über Seeschlangen gehört, doch dieses Wesen war noch viel beeindruckender als sie es sich je hätten ausmalen können. Es hatte einen mächtigen grünen Schädel in dem mindestens zwei der Landungsboote der Weltenschmied gepasst hätten. Lange schwarze Zähne drängten sich dicht an dicht in seinem Maul und eine lange Reihe aus grünen Zacken wand sich von der Stirn entlang des Rückgrates der Seeschlange hinab. Der Kopf der Seeschlange schwebte wenige handbreit von Assadra entfernt und große gelbe Augen wie zwei Scheiterhaufen blickten den Berggeist an.

"Was begehrst du Schwester? Und warum habe ich schon so lange nicht mehr von dir gehört." Wenn es das Seemonster war, dass da sprach dann geschah dies auf eine Weise, die die beiden Frauen nicht verstanden. sie hörten eine Stimme, aber die Schlange bewegte sich kaum und ihre Kiefer bewegten sich - glücklicher Weise - gar nicht.

"Ich bitte dich um Passage, ich möchte das Schiff der Sterblichen besuchen dass dort vor der Insel ankert. Du hast nichts von mir gehört, weil ich für eine lange Zeit gefangen war, aber ich -" Assadra verschlug es die Sprache, denn die Schlange hatte nun tatsächlich ihr Maul geöffnet und ein grausames Grollen ging davon aus, so dass es die drei Bittsteller beinahe zu Boden geworfen hatte. Dabeischwappte Meereswasser über die Klippe und umspülte die Knöchel von Araki und Asha. Es war eisigkalt und machte die beiden fröstelnd.

"Beruhige dich, Istil. Ich erkläre es dir später, vorerst sei versichert, dass ich wohlauf bin." Assadra musste förmlich brüllen um die wütende Seeschlange zu übertönen. Doch das Monstrum beruhigte sich wieder und schloss auch wieder sein Maul. Sie blickte nun zum ersten Mal an Assadra vorbei und fokussierte nacheinander Araki und dann Asha. Es war als streifte das Wesen ihnen Kleidung, Haut und Fleisch Schicht für Schicht ab, bis nur noch ein kläglicher nicht mehr reduzierbarer Rest verblieben war und dieser wurde genaustens geprüft. Nach einer gefühlten Unendlichkeit lies das Wesen wieder ab und sah Assadra eine ganze Weile lang stumm an. Der Berggeist sah ebenso ausdruckslos zurück und es schien ein wenig absurd wie sie hier alle so waren stumm und in Stein gemeißelt.

"Du bist wie immer in meinem Reich willkommen, Schwester und als Gegenleistung für meinen Rat fordere ich ein Gespräch sobald du mit den Sterblichen fertig bist." ohne ein weiteres Wort tauchte das grüne Ungetüm unter und schien verschwunden, auch das Wasser senkte sich nach einigen Augenblicken wieder ab und neben dem ständig präsenten Geräusch des Windes kehrte abermals Stille ein[1]


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Roekia befand sich auf dem Rückweg. Esquel hatte ihn unter vielen Flüchen mit einigen anderen Männern ausgesandt um zwei Kundschafter zu bergen, die in eine Erdspalte gefallen waren. Es hatte einige Zeit gedauert bis sie endlich an diesem morgen gefunden werden konnten. Beide waren verletzt, so dass sie nicht gehen oder klettern konnten. Der Rettungstrupp hatte angefangen eine Liege zu bauen, mit der die Verletzten geborgen werden könnten, als Arnulf, das war der Soldat dem Esquel das Kommando über die Rettungsgruppe erteilt hatte, Roekia zurück zum Basislager geschickt hatte, um Bericht zu erstatten. Nach Arnulfs Einschätzung würden der Trupp mit den Verletzten spätestens abends am Strand eintreffen.

Um das Lager nicht zu verfehlen hatte sich Roekia schnell an die Küstenlinie bewegt, um von dort nach Süden zum Lager zu gelangen. Eine ganze Stunde war er nun schon mindestens unterwegs und allmählich begann er sich zu langweilen. Gemächlich lies er Gautstafr vor sich hin traben und hing einigen Gedanken nach während er sich in der Gegend um blickte.
Beinahe wäre er vom Sattel gefallen, als er etwas sah, das so unglaublich war, dass mehrmals hinsehen musste um sicher zu gehen, dass seine Augen ihm keinen Streich spielten. Dort an der Klippe war eine leibhaftige Seeschlange, sie streckte ihren Kopf aus dem Wasser und vor ihr standen drei Menschen, soweit Roekia das von hier aus erkennen konnte. Die Schlange verharrte seelenruhig vor den drei Personen und letztere blieben in der Gegenwart des grünen Schreckens ebenfalls eher gelassen.

Roekia stieg von seinem Pferd und pirschte etwas näher heran. Er fand eine Ansammlung von Büschen die ihn und Gautstafr vor Blicken schützen und begab sich in deren Deckung. Von hier aus konnte er auch mehr erkennen. Zwei der Menschen kannte er. Das hieß vielmehr dass der eine Mensch tatsächlich eine Orkin war. Er hatte sie schon mehrmals an Deck gesehen, aber noch nie mit ihr zu schaffen gehabt. Auch mit der anderen Person hatte Roekia noch keinen Kontakt gehabt, allerdings hatte er genug über sie gehört um zu wissen, dass die blonde Kriegerin die dort stand Prinzessin Asha war. Tochter des Herzogs Catari, der ein großes Lehen unweit von Roekias Heimat besaß.
Aber die dritte Person kannte er nicht und hatte sie auch noch nie an Bord der Weltenschmied gesehen.[2]

Mit einem Mal verschwand die Seeschlange - Roekia konnte immer noch nicht glauben was er da sah -  wieder in den Fluten und es schien als sei nichts gewesen. Erschrocken fuhr er zusammen als er das Zupfgeräusch neben sich wahrnahm, dass schon seit einer geraumen Weile präsent war, aber bis gerade eben noch nicht bis zu seinem Bewusstsein vorgedrungen war. Sein Pferd fraß die Früchte des Strauches hinter den Roekia es geführt hatte gemächlich aber dennoch voller Wonne. Dabei zupfte es die gelben etwa faustgroßen Leckereien einzeln von der Pflanze ab, welche dadurch immer wieder erbebte.
 1. 
Wahrnehmung SG 12 (Anzeigen)
 2. Beschreibung von Assadra
Iucundi acti labores

Brandy

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #340 am: 09.08.2011, 08:19:23 »
Nervös lächelnd wand er sich Gautstafr zu und strich ihm mit der Rechten, da er das Schild schon aufgenommen hatte, über den Hals: " Dich bringt wie immer nichts aus der Ruhe, ich sollte mir wirklich ein Beispiel an dir nehmen." Angestrengt rekapitulierte er lange zurückliegend Gelerntes[1], ob er vor einem solchen Wesen, wie es die beiden Frauen anführte, gewarnt worden war.

Von der Orkin habe ich ja schon einiges gehört. Zum Glück blieb mir ein direktes Gespräch erspart. Der Lady Catari habe ich mich bisher nicht vorstellen können. Aber wer bin ich auch? Ich bin zwar frei, aber nicht der Erbe des Hofes. Ob die beiden wohl in Gefahr sind? Ich sollte sie weiter beobachten und dann entscheiden, ob die Nachricht oder die beiden meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Hoffentlich, in Njörds Namen, taucht dieses Seeungeheuer nicht wieder auf.

Während er nachdachte, beobachtete er die seltsame Gruppe weiter. Er gab sich weder viel Mühe, sich zu verstecken, noch auf sich aufmerksam zu machen. Er griff nach den Zügeln und wartete die Reaktionen der Gruppe ab.
 1. Wissen(Religion) 26, (Arkanes) 16
« Letzte Änderung: 09.08.2011, 08:20:02 von Rœkia Vindhlésson »

Gelirion

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #341 am: 09.08.2011, 21:55:34 »
Auf dem Deck angekommen blickte Gelirion in seine Handflächen. Das Rudern war doch besser gelaufen als er gedacht hätte. Kurz rieb er die Handflächen aufeinander und dachte nach. Ravok hatte wohl die selbe Idee wie er selbst aber Geliron bezweifelte, dass sie beide das selbe Ziel hatten. Schließlich hatte der Barde nicht wirklich etwas mit dem Kapitän zu tun. Das menschliche Militär war etwas seltsames. Wie konnten Menschen von heute auf Morgen jemanden soweit trauen, dass sie ihn alles tun was er sagt? Naja, in Notsituationen war es verständlich aber sie so wie einige hier auf dem Schiff sich gaben, und Gelirion dachte nicht mal an die Matrosen, war für ihn als Elfen kaum verständlich. Leicht lächelte er zu Ravok. „Nun dann. Mein Weg führt mich zur Magistra. Ich bin gespannt was sie so aufgebracht hatte.“ Kaum gesagt hielt er den nächsten Matrosen an und fragte ihn nach der Magistra.

Asha

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #342 am: 09.08.2011, 23:56:41 »
Asha war erstarrt und bis zum äußersten angespannt als die gigantische Seeschlange erschien und wagte sich nicht sich groß in deren Gegenwart zu regen. Zudem musste sie sich nahezu dazu durchringen das atmen nicht zu vergessen währen die Schlange damit beschäftigt war sie zu mustern.
Doch schon bald nachdem dieses Unglaubliche Wesen wieder verschwunden war, löste sich auch die Anspannung und Asha verspürte eine unglaubliche Erleichterung. Es schien alles gut gelaufen zu sein und sie könnten mit Assadra zum Schiff übersetzen. Gerade als sie mit dem Berggeist darüber sprechen wollte, merkte die adlige eine ungewöhnliche Bewegung in einem Gebüsch. Sofort griff sie nach einem kleinen Stein der neben ihr lag und lies ihn geschickt in dem Busch einschlagen. "Heimlich Gespräche zu belauschen ist nicht die feine Art! Kommt raus!"

Míriel

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #343 am: 10.08.2011, 09:08:24 »
Miriel sah unschlüssig zwischen Esquel und dem Zwerg hin und her. Nach der Pleite mit dieser fremden Insel verspürte sie keine große Lust auf Kisten schleppen...oder in Erdspalten zu fallen. "Wo werde ich gebraucht?" Fragt sie beide gleichermaßen und impliziert damit, dass sie Rogav wohl im Notfalls zu der besagten Stelle begleiten würde. Auch wenn sie es für unnötig hält, wenn sich schon jemand darum kümmert.  Mit nach unten verschränkten Armen verlagert sie ihr Standbein und wartet ungeduldig, ob sie hier noch etwas Sinnvolles tun kann.

Brandy

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #344 am: 10.08.2011, 09:36:24 »
Mit einem Klong prallte der Stein von etwas hölzernem ab.
Rœkia atmete aus. Na, nun gibt es kein Zurück mehr. Er verließ seine Deckung, den Schild immer noch in der einen, die Pferdezügel immer noch in der anderen Hand. Während er die letzten Meter zur Gruppe überbrückte, neigte er leicht und respektvoll den Kopf: "Mylady, dies war nicht mein Ansinnen. Ich bin Rœkia Vindhlésson und Teil der Mannschaft der Weltenschmied. Meine Aufgabe ist es, eine Botschaft zu überbringen und dabei hat mich mein Weg hier vorbeigeführt. Als ich eurer Begleitung und der Seeschlange ansichtig wurde, war ich um euch besorgt und wusste die Situation noch nicht einzuschätzen. Ich hielt es für das Beste, nicht in Erscheinung zu treten, damit etwaige vorher getroffene Vereinbarungen nicht gebrochen werden und ich die Situation besser einschätzen kann." Einen Augenblick lang hielt er den Atem an und schielte von unten hoch auf Asha. "Wenn es sich bei diesem Handeln eurer Ansicht nach eine Verfehlung handelt, bitte ich euch, mit Rücksicht auf meine Unwissenheit, um Nachsicht." Ein wenig wirkte Rœkia wie ein kleiner Junge, der eine Zurechtweisung befürchtet, wenn er nicht so groß gebaut und so schwer gerüstet wäre.

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