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Autor Thema: Preußischer Landtag  (Gelesen 120322 mal)

Beschreibung: OoC-Thread

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Schwester Hermene

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Preußischer Landtag
« Antwort #465 am: 24.06.2011, 17:50:07 »
Vor lauter Laptopproblemen verpeilt :oops:

Menthir

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Preußischer Landtag
« Antwort #466 am: 24.06.2011, 17:52:55 »
Okay. :)
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Preußischer Landtag
« Antwort #467 am: 24.06.2011, 19:04:15 »
Ich lese gerade noch mal die Einladung des Schwarzen Braunschweigers, und fürchte, ich verstehe sie nicht. :-/

"(...) Und wenn Sie den Geist eines Ehrenmannes verstehen, ist es an Ihnen, sich zur kurz vor der Mittagszeit, zur elften Stunde, auf dem Gebiet des Gutes Emkendorf[1] einzufinden.

(...)

Wenn Sie Ihren Fehler anerkennen und nicht in stumpfsinnigen Widerstand gegen mein Gebaren und die harschen Worte seiner Durchlaucht verfallen, werden wir uns in zwei Stunden vor dem Lazarett treffen, wo eine Kutsche auf Sie warten wird.
(...)"
 1. Gut Emkendorf

Der Termin ist am Folgetag am Vormittag um elf Uhr, aber es steht in zwei Stunden (d.h. Nachts um 2:49 Uhr) eine Kutsche für uns bereit? Ich nehme zwar an, dass es die Kutsche des Braunschweigers selbst ist, aber wenn Gut Emkendorf nur 30 km von Kiel entfernt ist, warum dann schon in der Nacht losfahren?

Ich bin ein wenig verwirrt. :-|
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Menthir

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Preußischer Landtag
« Antwort #468 am: 24.06.2011, 19:28:55 »
Also, es ist wie folgt:

Die Entfernung beträgt 30 km, die mit Gewicht und Passagieren fahrende Kutsche schafft bei den durchschnittlichen Weg- und Straßenverhältnissen 5-6km pro Stunde, es sind also bei leicht nassen Wegen alleine sechs Stunden reine Fahrtzeit. Dazu kommt noch das unsägliche Wetter mit Starkregen und starken Winden, die eventuell sogar den einen oder anderen Baum umgeknickt haben mögen. Die Straßenverhältnisse sind dadurch nicht besser geworden, weshalb der Braunschweiger höchstwahrscheinlich zwei Stunden mehr für eventuelle Hindernisse eingeplant hat. Sodass er gut davon ausgehen kann, dass er mit zwei Stunden Verzögerung rechnen muss. Zudem kommt dazu, dass auf dem Weg keine Pferdetauschstationen sein könnten oder sie um diese Uhrzeit nicht bedienen. So kommt es alleine schon mit kleinen Verzögerungen hier und da dazu, dass man schnell acht Stunden oder länger braucht und deswegen eher die Planung, welche auf der Reise nicht die Pferde an Erschöpfung verrecken lässt. (Pferde sind übrigens sehr anfällige Tiere, was Langzeitbelastung angeht.)

Ich hoffe, seine Rechnung ist nachvollziehbar?

Die kurze Zeit kommt damit zustande, dass er am folgenden Tag mit diesen Tag nach Ablauf der Nacht meint. Da hätte ich, wenn das gemeint ist, genauer beschreiben müssen. Es liegt an den örtlichen Gepflogenheiten hier im Norden. Da beginnt der nächste Tag erst "nachdem ich geschlafen habe." Das war etwas unreflektiert von mir. :)

EDIT: Nein, ich habe diese typische Lapsigkeit diesmal nicht eingebaut. Kann sich nur um das acht-Stunden-Fenster handeln. :)
« Letzte Änderung: 24.06.2011, 19:31:55 von Menthir »
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Alfred Nobel

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Preußischer Landtag
« Antwort #469 am: 24.06.2011, 19:38:52 »
Ah. Oh. Hui. Da habe ich die damaligen Reiseverhältnis ganz schön überschätzt. Wäre gar nicht unpraktisch, wenn Google Maps entsprechend auch eine "Mit der Pferdekutsche"-Routenplanung anbieten würde. (Die "Fußweg" Route gibt er übrigens mit 5 Stunden an.)

In Ordnung, vielen Dank für die Info. :)
Auf der anderen Seite müssen wir uns dann überlegen, wie wir Alfreds zukünftiges Labor in Krümmel handhaben wollen, wenn Alfred selbst in Kiel in der Nähe der Universität bleiben wird. So wirklich sinnvoll wäre es ja nicht, Alfred pendeln zu lassen, wenn die Kutschfahrt dorthin über einen Tag brauchen würde.
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Finster

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Preußischer Landtag
« Antwort #470 am: 24.06.2011, 19:39:50 »
Carls Spieler würde ja sein Motorrad anbieten, das steht in Kiel - Südfriedhof, hat im moment aber keinen TÜV ;)
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Alfred Nobel

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Preußischer Landtag
« Antwort #471 am: 24.06.2011, 19:42:57 »
Lässt sich das über "Use Magic Device" bedienen? :)

Nein, um ehrlich zu sein dachte ich wirklich an ein frühes Automobil. Emil würde seine Freude daran haben und Alfred den Gedanken an die moderne Technik bewundern. Alternativ wären Teleportationsportale möglich (immerhin spielen wir ja auch in einer Fantasy-Welt, darf man ja auch nicht vergessen). Aber das alles erst, wenn es akut wird. :)
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Menthir

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Preußischer Landtag
« Antwort #472 am: 24.06.2011, 20:02:36 »
Ah. Oh. Hui. Da habe ich die damaligen Reiseverhältnis ganz schön überschätzt. Wäre gar nicht unpraktisch, wenn Google Maps entsprechend auch eine "Mit der Pferdekutsche"-Routenplanung anbieten würde. (Die "Fußweg" Route gibt er übrigens mit 5 Stunden an.)

In Ordnung, vielen Dank für die Info. :)
Auf der anderen Seite müssen wir uns dann überlegen, wie wir Alfreds zukünftiges Labor in Krümmel handhaben wollen, wenn Alfred selbst in Kiel in der Nähe der Universität bleiben wird. So wirklich sinnvoll wäre es ja nicht, Alfred pendeln zu lassen, wenn die Kutschfahrt dorthin über einen Tag brauchen würde.

Die heutige Fußroute ist jedoch ein Wanderweg (bzw. die Fußgängerwege neben dem normalen Straßennetz), der extra in die Prärie gebaut wurde und gut gepflegt ist und das Tempo setzt ausreichende Wege, gute Beschilderung, einen strammen Schritt und gutes Wetter voraus neben der guten Infrastruktur. :)
Aber ja, viel schneller als per pedes ist das Gespann nicht.

Wegen des Labors in Krümmel, da sind erstens Delegierte sicherlich möglich, zudem muss sich die Kampagne ja nicht auf Kiel zentrieren. Und das wird sie sich wahrscheinlich auch nicht. Sollte es zum Krieg kommen, werdet ihr sicherlich nicht seelenruhig dort studieren, während das Land brennt. :)
Zudem gibt es ja durchaus Teleportation, genau. Das Automobil als solches ist noch nicht im Rahmen der Spielwelt erfunden. Aber magische Draisinen wären sicherlich auch möglich.
« Letzte Änderung: 24.06.2011, 20:04:55 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Finster

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Preußischer Landtag
« Antwort #473 am: 24.06.2011, 20:13:14 »
Zitat
Sollte es zum Krieg kommen, werdet ihr sicherlich nicht seelenruhig dort studieren, während das Land brennt.

Genau! Auf zum Auslandssemster in Kopenhagen :D
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Menthir

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Preußischer Landtag
« Antwort #474 am: 25.06.2011, 12:50:02 »
Hehe.

Ich denke, es wird im Laufe des Tages/Abends weitergehen.
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Menthir

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Preußischer Landtag
« Antwort #475 am: 25.06.2011, 22:03:45 »
Ich hatte einen sehr faulen Tag, den ich nur mit der versuchten Lektüre der Discorsi von Machiavelli (leider nicht originalsprachlich) und mit unzähligen Zeitungsartikel und Nachrichtensendern zugebracht habe. Deswegen war ich auch jetzt noch etwas träge und habe bisher nur den ersten Teil des Beitrages verfertigt.
Der zweite Teil wird jedoch noch im Laufe des restlichen Abends folgen. :)

EDIT: Hat wegen der kruden Urkunde etwas länger gedauert.
« Letzte Änderung: 25.06.2011, 23:43:52 von Menthir »
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Alfred Nobel

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Preußischer Landtag
« Antwort #476 am: 26.06.2011, 13:40:12 »
Holla. Bevor es weitergeht, werde ich wohl erst mal eine Geschichtsstunde brauchen, dass mein armes Naturwissenschaftlerhirn die Zusammenhänge versteht.

Ich habe mich in die entsprechenden Artikel eingelesen, mir fällt es aber noch schwer, den politischen Rahmen zu verstehen. Ich würde kurz versuchen, zu rekapitulieren, wäre aber froh darüber, wenn Du, Menthir, mich ergänzt oder korrigierst.

  • Das Londoner Protokoll (1852) beendet den Schleswig-Holsteinischen Krieg (1848-1851). In diesem standen die Herzogtümer Schleswig (dänisches Lehen), Holstein (deutsches Lehen) sowie der deutsche Bund gegen Dänemark. Die deutsch-gesinnten Schleswig-Holsteiner haben einen eigenständigen Bundesstaat im Deutschen Bund im Sinn, während die dänischen Unterstützer für eine Eingliederung Schleswigs in das dänische Königreich sind. Mit dem Sieg Dänemarks besagt das Protokoll, dass beide Herzogtümer zwar bei der konstitutionellen Monarchie Dänemarks bleiben, aber weiterhin selbstständige absolutistische Einheiten bleiben.
  • Am 15. November 1963 stirbt Friedrich VII., König von Dänemark, der bis dato gleichzeitig der Herzog von Schleswig und Dänemark gewesen ist. Christian der IX. tritt dessen Nachfolge an; dies wurde ebenfalls im Londoner Protokoll festgehalten.
  • Am 18. November unterzeichnet Christian IX. die Novemberverfassung. In dieser versucht Dänemark, das Herzogtum Schleswig durch eine Landessatzung und einen Landtag näher an das dänische Königreich zu binden. Dies widerspricht dem Londoner Protokoll.
  • Am 19. November ruft sich Friedrich VIII. durch ein Erbrecht als Herzog von Holstein aus. Dies widerspricht ebenfalls dem Londoner Protokoll, da das Regierungssrecht dem dänischen König zusteht.
  • Diese Vertragsbrüche gefallen dem deutschen Bund gar nicht, vor allem weil dadurch eine Trennung von Schleswig-Holstein bedeutend wird.

Soweit von den externen Quellen. Das Dokument in unseren Spiel lässt sich inhaltich zusammenfassen zu:

Zitat von: Urkunde des Verzichts
(Es) erklären sich beide Parteien, Christian IX. und Friedrich VIII., (…) dass Christian IX. Abstand von seinen Erbsansprüchen an die Herzogtümer Schleswig und Holstein (…) nimmt und sie (…) Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein überlässt.

Unterzeichnet 9. November 1863

Wenn ich das somit richtig verstehe, war der Bruch des Londoner Protokolls bereits vor einem Monat von dem noch amtierenden König, dem Prinzen und dem zukünftigen Herzog von Holstein (der, den wir nun besuchen sollen), geplant gewesen. Fragwürdig ist aber, dass Dänemark sogar das Herzogtum Schleswig Friedrich dem VII. überlässt, obwohl die Dänen ursprünglich eine Eingliederung Schleswigs in die dänische Verfassung vereinbaren wollten.

Kommt das so ungefähr hin? Ich habe noch wesentlich mehr Fragen dazu, würde aber kurz abgleichen, ob ich bisher alles richtig verstanden habe. Ich darf zugeben, dass ich das Gefühl habe, dass mir wesentlich mehr klar geworden ist, als ich die Zusammenfassung gerade eben geschrieben habe, aber es kann sein, dass ich ziemlichen Unsinn erzähle. Puh. Naja, ich widme mich erst mal wieder der wesentlichen durchschaubareren Quantenfeldtheorie... :-|
« Letzte Änderung: 26.06.2011, 13:42:15 von Alfred Nobel »
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Menthir

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Preußischer Landtag
« Antwort #477 am: 26.06.2011, 13:55:25 »
 :thumbup:

Zusammenhänge absolut richtig erschlossen! Es fehlt nur noch, was der Vertrag in Zusammenhang mit den Dingen, die passiert sind, bedeutet. Also quasi nur noch, warum Christian IX. scheinbar eine Woche vor seiner Thronübernahme eine Verzichtsurkunde unterzeichnet, dass er auf Schleswig und Holstein zugunsten Friedrichs von Augustenburg verzichtet, und dann drei Tage nach Thronbesteigung doch die Novemberverfassung unterzeichnet und somit Schleswig direkt an Dänemark bindet. Also quasi diesen Vertrag, den ihr in Händen haltet, bricht. Dementsprechend wurde der Vertragsbruch gegenüber dem Londoner Protokoll mit einem Vertrag besiegelt, welcher jetzt bereits wieder gebrochen wurde. :)

EDIT: Quantenfeldtheorie. Davon habe ich wirklich mal gar keine Ahnung. Ich schau lieber Formel 1.  :lol:
« Letzte Änderung: 26.06.2011, 13:56:21 von Menthir »
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« Antwort #478 am: 26.06.2011, 14:06:09 »
Ah! Und plötzlich fühle ich mich erleuchtet.

Ich nehme an, dass die Frage, warum Christian der IX. seinen Verzichtsvertrag mit Friedrich dem VIII. mit der Novemberverfassung gebrochen hat, spielrelevant sein wird. Ich werde versuchen, mein neuerlangtes Verständnis im Laufe des Tages in einen Beitrag zu formulieren. Vielen Dank für die Hilfe! :)

Übrigens wird sich Alfred zu nächster Gelegenheit eine Ausgabe der Provinzial Correspondenz[1] besorgen.

Aber Dir erst mal viel Spaß beim Autosgucken. :)
 1. Danke für den Hinweis!
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Finster

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Preußischer Landtag
« Antwort #479 am: 26.06.2011, 14:11:11 »
Pah Formel 1... in ner halben STunde ist Fußball ;)

Wenn die die Quantenfeldtheorie nicht zusagt wie wärs hiermit, da darf ich mich grad mit beschäftigen ;)
« Letzte Änderung: 26.06.2011, 14:11:56 von Finster »
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