Nachdem die Gefährten zwar aufmerksam geworden sind auf die, oder überhaupt ersteinmal eine drohende Gefahr, stehen sie zwar alle mit gespitzten Ohren vor dem kleinen Erdloch, aus dem sich vermutlich das Wesen, das Übel, oder gar die Wesen, herausbegeben haben, mit denen sie es alle gleich zu tun bekommen werden. Zu sehen ist allerdings nichts, die Sinne täuschen die fünf Abenteurer nicht: Irgendetwas stimmt an der ganzen Sache nicht. Auch Perins angestrengter Blick verrät, dass alles irgendwie nicht mit rechten Dingen zugehen kann.
Gnomenfreund... Sieh dich doch um... Freundliche Hügel, schöne Graslandschaften: weiter östlich von hier wachsen heilsame Blumen mit blauen Kelchen geziert: Geh, pflücke sie, rette das Dorf!...
Perin, der Gnom seinerseits kneift plötzlich kurz die Augen zusammen, falls er jetzt nicht gerade eben vollständig geworden ist, dann: Ja, wirklich, er kann eine leise, säuselnde Stimme in seinem Kopf vernehmen. Und sie sagt ihm wo sich ein Heilmittel befindet, für die Seuche, für Falkengrund: Warum eigentlich? Ganz leise spricht die Stimme, wo sie herkommt kann er nicht sagen, aber sie ist einfach da: Und dann wieder verklungen. Die wenigen klaren Worte hallen in Perins Kopf nach und der Gnom wirkt nachdenklich und angestrengt.
"Verdammt, Perin, warum schaust du so, irgendetwas stimmt nicht!..."
deutlich hat der tapfere Andarius die Laute vom Höhleneingang vernommen und auch der Gesichtsausdruck seines Kollegen ist ihm nicht entgangen. Sofort ist er sich der Situation sicher und bewusst darüber, was nun zu tun ist.
Da ist irgendetwas faul... jetzt heißt es handeln... das Wesen, was auch immer es sein mag, scheint seinen, oder zumindest den Bau, den es sich gesucht hat, verlassen zu haben... Kampfesbereit solltest du sein, sobald es sich zu erkennen gibt... zaudere nicht Andarius...
Und während einige seiner Gefährten noch tatenlos herumstehen und vermutlich für sich selbst darüber sinnieren, was nun zu tun sei zieht Andarius geistesgegenwärtig seinen Bogen vom Rücken und legt einen Pfeil auf die Sehne. Gleichenfalls zieht er sich ein paar Schritte zurück, irgendwo nahe bei der Höhle, in so kurzer zeit können selbst die sonderbarsten Wesen keine große Distanz überwinden.
Es muss doch hier irgendwo sein...
Perin schüttelt sich kurz, als er spürt, dass irgendwas seinen Geist versucht zu ergreifen. Perin kannte dieses Gefühl noch aus der Akademie nur zu gut. Sein Lieblingskonkurent hatte sich immer einen Spaß daraus gemacht, mit Hilfe von Zaubern den Gnom zu überzeugen etwas nettes für ihn zu tun. Allerdings hatte Perin mindestens genauso fiese Späße gemacht.
Jetzt geht es aber um wichtigeres. Perin nimmt seine Keule wieder auf und und sieht sich nach seinem Gegner um. Instinktiv bereitet er sich vor, beim ersten Auftauchen, einen Zauber zu werfen.
Cwulluch macht einen Schritt zur Seite während er routiniert seinen Bogen von seinem Rücken nimmt. Mit unglaublicher Geschwindigkeit ist auch die Sehne, die nur am oberen Ende eingehängt war gespannt und aus dem Köcher ein Pfeil aufgelegt. Mit schnellen Seitenblicken vergewissert der Halbork sich, dass er günstig steht. Er atmet einmal tief durch um seinen Puls etwas zu beruhigen.
Noch immer ist nichts von einem möglichen Feind zu erkennen, obwohl die Kampfbereitschaft der Gruppe schon deutlich erhöht ist: Andarius, Cwulluch und Perin sind bereit für das was kommen mag. Plötzlich scheint es Perin, dem gerade schon eine Willensanstrengung abverlangt wurde, als verdunkle sich sein Antlitz leicht: Etwas, irgendetwas musste im Wege sein, ganz dicht bei ihm - doch ehe er sich versieht ist es schon zu spät. Er erblickt das kleine fliegende Wesen direkt neben seiner Schulter: Es ist von einer dunkelroten Färbung und mit kleinen schwarzen Sprenkeln übersät. Lederartige Schwingen bespannen seine Flügel und die Beschreibung von Cwulluch über das restliche Äußere des Wesens ist zutreffend. Auf seinem kleinen Gesicht, eine zu einem bösen Lächeln verzerrte Fratze, kleine spitze Eckzähne und dann spürt Perin auch schon den stechenden Schmerz, Das Wesen hat seinen Stachel an dem sich windenden Schwanz an seinem Hinterleib in seine Schulter gebohrt. Und ihm scheint als pulsiere sein Arm nicht nur wie von einer normalen Stichverletzung. Die Verletzung brennt und das Wesen zieht mit einem hämischen Gekrächze seine natürlich Bewaffnung wieder zurück. Nun flattert er direkt neben der Schulter des kleinen Gnoms. Der Feind, das Wesen von dem Shavaros gesprochen hat, der Gruppe nun also offenbar. Und ein deutlicher Geruch von Schwefel ist nun für alle Abenteurer zu bemerken.
Und wahrlich: das Pochen im Oberarm des Gnomes nimmt zu. Es scheint ihm, als wurde er vergiftet. Sein Blick verschwimmt kurz ein wenig, dann beruhigt sich sein Immunsystem fürs erste wieder. Doch der Schmerz hält an und irgendwie erscheint es dem verletzten Gnom, dessen Mantel sich langsam mit dunkelrotem Blut tränkt, dass sein Reaktionsvermögen eingeschränkt ist. Alles um ihn herum bewegt sich plötzlich so schnell, er scheint stumpf und langsam, fast wie taub hebt er seine Arme ein wenig an, um sie gleich wieder fallen zu lassen. Seine Geschicklichkeit und Gewandtheit hat einen deutlichen Schaden abbekommen.
Als Xavier das kleine bösartige Wesen neben Perins Kopf erblickt zögert er nicht lange, ihm ist klar, dass das jenes Wesen sein muss, von dem Shavaros sprach.
Groß und gefährlich sieht es ja an sich nicht aus, aber es scheint ziemlich agil zu sein... und Perin, nein...
Xavier nimmt deutlich wahr, dass mit Perin etwas nicht zu stimmen scheint, wie in Trance ruft er seinen Gefährten zu:
"Schnell, schießt es ab, Perin ist verletzt!",
stolpert mehr oder weniger einen Schritt zurück, reiß sich seinen Kurzbogen von der Schulter, feuert einen Pfeil auf die fliegende Kreatur ab - und trifft sie voll. Der Pfeil steckt mitten im Rücken der Kreatur, zwischen den Schulterblättern, beim Ansatz der Flügel: ein kurzes grelles Aufkreischen des Feindes doch keinerlei ersichtliche Wunde. Xavier hatte eigentlich alle seine Kräfte in den Schuss gelegt und wirklich gut gezielt, aber doch scheint das Wesen keinen sichtbaren Schaden davon getragen zu haben.
Verdammt... was ist das nur für ein Viech... Shavaros hat zurecht jemanden geschickt und es nicht selbst damit aufgenommen...
Nachdem das Tier sich gezeigt hat zieht Cwulluch an der Sehne und schließt ein Auge, während sein Blick vom Pfeil auf den Gegner wandert. Beim Ausatmen lässt der Halbork den Pfeil los und er schnellt in Richtung des Wesens.
Doch so gut der Pfeil des Halb-Orks auch gezielt gewesen sein mag, das flatternde Wesen hat er jedenfalls nicht getroffen. Doch von den zahlreichen Angriffen aufgescheucht schwebt es nun etwas mehr auf und ab, bei bestimmten Greifvögeln würde man das "Rüttelflug" nennen, kommt dem naturnahen Cwulluch in den Sinn - und ebenso wird ihm die Gefahr bewusst, welche das mit sich bringt.
Von dem Feind sichtlich überrascht, fasst sich Thomas nach der ersten Schreckenssekunde, in seinem Kopf scheint gähnende Leere, doch folgt sein Körper einem nur allzu gewohntem Algorithmus, das Abschätzen des Feindes und die effektivste Vorgehensweise gegen den Gegner. Für gewöhnlich sind dies Schwachstellen im Körper, Sehnen, bestimmte Muskeln, nicht durch Knochen geschützte Organe. Doch in all der Hektik konzentriert sich Thomas gar nicht darauf, sondern will Blut sehen.
Doch der Angriff Thomas ` verfehlt das Wesen schlicht und einfach.