Ghart schwitzt schon wieder, auch wenn ihm sein Rücken nicht mehr so schmerzt wie noch vor dem Verhör. Aber er fühlt sich schlichtweg ermattet und eigentlich nicht mehr in der Laune, noch viele Worte zu verlieren. Er würde sich am liebsten an einen Tresen setzen und viel, viel Bier in sich hineinschütten. Er wischt sich durch die Augen und lehnt sich an die Wand und merkt nach den Worten seiner Gefährten nur an. "Na, ein weiteres Opfer der Fäulnismaschine mit seinem liebestollem Trugbild
[1]. Willkommen im Dreck, Aureonpfaffe." Ghart salutiert halbherzig mit seiner verdreckten, rechten Hand und rülpst kräftig. "Bin Ghart. Und ich fürchte, wenn du so viel über die Faulheit bisher weißt, wenn gleich es wenig ist, kommst gar nicht daran vorbei, uns zu helfen." Der Zwerg blickt mit einem zahnlosen Lächeln, welches nicht wirklich erfreut ist, zu Gillivane. "Gilt' auch für euch, Gnomin."
Ghart stößt sich einen Schritt von der Wand ab und blickt zwischen seinen neuen Gefährten hin und her. "Will keinem unnötig Angst machen, aber dieser Zwerg hier, hat schon mehrfach davor gewarnt, dass jeder seine eigenen Wege verfolge, weil darauf fast sicher der Tod folgt. Shesara, sie hätte eine Ermittlung nur unter ihre Federführung geduldet. Sie hat auf die Fähigkeit der Medani verwiesen, musste sich dann absetzen in die Enklave und jetzt ist die Enklave verwüstet, Shesara zerschlagen und der Herr des Hauses entführt. Stordan Orien hat gemeint, dass er auch alleine sich Kleinstermittlungen, wenn es auch nur die Untersuchung einer verfaulten Pflanze an einem Abgrund war, hingeben müsste: tot. Remus streift alleine durch die Gegend, weil er dies hier nicht mehr ertragen könne. Er wird sicher auch sterben, wenn wir ihm nicht vorher zufällig begegnen. Wir sind mit noch mehr gereist. Korig, der Gehilfe von Shesara, aber er könnte Glück haben, wenn er diesen Ort zeitig verlassen hat. Faust, ein Mönch aus dem Schnapskloster hier, hat sich vielleicht rechtzeitig getrennt, um in Gefahr zu geraten, denn er hat nur einen Mordfall im Zug mitbekommen, aber lieber seinen Wein verteidigt.
"Ich hätte mich dazustellen sollen..." Und auch wir, die wir gemeinsam reisen, sind angegriffen worden, mehrmals." Ghart zeigt mit seiner schwieligen, linken Hand auf Rendal. "Und, so merkwürdig die Umstände unseres Treffens auch waren, wären diese fauligen Bastarde auf Rendal gestoßen, hätten sie ihn auch zerrissen. Ja, selbst obwohl wir ihn trafen und gemeinsam kämpfen konnten, haben wir einen weiteren Gefährten verloren."
Der Zwerg entblößt seinen einen Zahn in missmutiger Art und seufzt dann. "Was ich euch sagen will." Er blickt zu Pavel und Gillivane. "Ihr wählt ein Weg voller Fäulnis, Verderben, Tod und Leid. Mit euren Feinden könnt ihr kaum sprechen, weil sie wahnsinnig oder fanatisch sind. In dieser Stadt laufen noch Verräter herum, Täter, Attentäter und vielleicht tickt bereits die Zeit herunter. Vielleicht haben wir eine Chance, vielleicht auch nicht. Aber wenn ihr mit eurem Wissen alleine reisen wollt, werdet ihr mit ziemlicher Sicherheit bald sterben und wir auch."
Für Ghart ist es seine Art und Weise darauf aufmerksam zu machen, dass er sich über Verstärkung nicht ärgern wird. Obwohl, vielleicht wird er sich darüber ärgern, aber er wird sie nicht abschlagen.
"Shesara ist also tot. Mhm. Schade. Sie wirkte gar nicht so dumm, wie sie sprach." Ghart mustert Pavel mit ausdrucksloser Miene, während der Zwerg von seinem unsichtbaren Begleiter, diesem Gestand aus Schweiß und Alkohol, umarmt wird. Bevor es zu einer Diskussion über das Vorgehen kommt, erklärt der Zwerg sich weiter. "Wir sollten Skib aufsuchen. Oder weißt du zu einhundertzehn Prozent, wo sich dein entführter Freund aufhält? Wenn nicht, Skib ist der Kontakt eines fauligen Attentäters gewesen, und vielleicht kann er uns mehr erzählen. Wir sind schonmal, während einer Reise mit einer Karawane in den Garten, angegriffen worden, weil es Hinweise eines Verräters auf uns gab. Ich habe das Gefühl, dass Skib ein kleiner, dicker Mann mit wenigen Haaren ist. Wenn ja, sind wir ein ganzes Stück weiter. Wenn nicht, finden wir bei Skib bestimmt mehr Hinweise darauf, wo dein Freund ist. Außerdem können wir so noch ein paar Dinge überprüfen und endlich aufhören nur fixen Ideen hinterherzulaufen."
Der Zwerg verschränkt die Arme und blickt zu Gillivane und Pavel. "Wie ich schon sagte. Willkommen im Dreck."