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Autor Thema: Kapitel 2: Verrottete Adern  (Gelesen 37055 mal)

Beschreibung: Dem Bösen auf der Schliche

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Gillivane

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #480 am: 12.12.2011, 12:33:23 »
Gillivane verdreht die Augen, sagt aber dazu nichts. Nein, in Zilargo wird man nicht für einen räuberischen Überfall mit dem Tod bestraft. Man verschwindet, und taucht vielleicht nach ein paar Jahren wieder auf, mit einer deutlich größeren Bereitschaft, eine vernünftige Arbeit auszuführen. "Letzten Endes liegt diese Entscheidung eh nicht bei uns. Was die Beobachtung des Orakels angeht, so werde ich auch daran teilnehmen. Nicht, dass am Ende noch das Orakel in seiner Sprache etwas mitteilt, was dann keiner versteht. Aber im Einschätzen von Launen bin ich wohl auch nicht die beste."
Magic - srs bsns.

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #481 am: 13.12.2011, 12:12:42 »
Bei der weiteren Diskussion ist Rendal erfreut darüber, da sie die Richtung nimmt, welche er gehofft hat und auch das Zugeben von Hauptmann Block mit menschlichen Gefühlen nix am Hut zu haben, findet der Halbork beachtlich, hat er doch recht selten mit Kriegsgeschmiedeten zu tun gehabt so hatten sie doch immer sehr pragmatisch veranlagt in Erinnerung, Rendal ist froh, dass es auch hier der Fall ist. Auch der Argumentation Gharts hat der Finder nichts zuzufügen außer:
"Natürlich werde ich mir die Reaktionen des Barbaren anschauen, schließlich war es meine Idee. Gilivane ich begrüße es, das ihr mit mir kommt, denn bei der Sprache hapert es bei mir fürchte ich, aber womöglich gibt es eine Reaktion, ein Zucken der Mundwinkel, ein kurzes Aufblitzen von Enttäuschung oder eine Zurschaustellung von noch mehr Stolz und Fanatismus, das sind die Dinge auf die ich achten werde. Hauptmann Block, wenn ihr soweit wäret, dann könnten wir beginnen."
« Letzte Änderung: 13.12.2011, 12:14:09 von Rendal d'Tharashk »

Dayn

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #482 am: 15.12.2011, 22:12:12 »
Obwohl Dayn nun von sich aus auf den Heiler zugekommen ist, wirkt er etwas zögerlich.

"Nun....", beginnt der Magieschmied zögerlich, "ich glaube nicht dass es eine Wunde oder etwas ähnliches ist. Es ist vor kurzem geschehen als ich in der Werkstatt meines Ziehvaters war. Es war ein kurzer stechender Schmerz, als würde meine Schulter in Flammen stehen. Der Schmerz ist jetzt vorbei aber mir ist, als wäre diese Stelle wärmer als der Rest meines Körpers und da ich nicht schauen konnte was der Schmerz ist wollte ich einen Heiler wie euch fragen ob etwas zu sehen ist."

Dayn streift seine beschlagene Lederweste über den Kopf und entledigt sich ebenso vom weißen Leinenhemd welches unter der schützenden Bekleidung befindet. Es ist offensichtlich, dass Dayn in guter Verfassung ist. Auch wenn man es sonst nicht sieht so zeichnen sich doch feine Muskeln unter der Haut ab, welche das Ergebnis stundenlanger körperlicher Anstrengung in der Werkstatt seines Ziehvaters sind.

Der Magieschmied dreht Bolbas nun den Rücken zu und geht in die Knie damit Körpergröße kein Hindernis mehr ist.

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #483 am: 18.12.2011, 20:48:45 »
"Das hört sich nicht besonders gut, ist aber kein Grund sich sofort große Sorgen zu machen mein Freund... Lasst mich mal sehen!"

Bolbas klingt trotz allem ein wenig besorgt, ist aber gleichfalls froh, dass Dayn ihm die Symptome so genau schildert und sich schließlich sogar für die Behandlung in die Knie geht. Sofort macht sich der kundige Heiler über den Rücken und vor allem die Schulter seines Gefährten her, beginnt sie zu untersuchen.

Hm, offensichtlich ist jedenfalls nichts zu sehen, und doch... hm...

Kayman

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #484 am: 19.12.2011, 22:01:54 »
Flynni zeigt sich etwas zögerlich ob des Vorschlags seines Angestellten. Er scheint einige Sekunden zu überlegen, ehe er nickt und mit den Schultern zuckt. „Recht habt Ihr, Sir, wir haben wohl nichts zu verlieren, oder?“, fragt er etwas verloren, ehe er ein Pergament auseinanderrollt und beginnt, eifrig darauf zu kritzeln.

Und so ziehen sich Dayn und Bolbas zu einem etwas privateren Ort zurück – das Büro des Jorascos scheint ein denkbar geeigneter Ort zu sein. Flynni und Pavel bleiben unterdessen draußen zurück, um sich gemeinsam um das Schreiben für die Sivisenklave zu kümmern.

Bolbas kann zunächst erleichtert sein, denn er kann, als Dayn sein Hemd abstreift, zumindest kein Blut daran erkennen, was eine offene Verletzung schon einmal ausschließen dürfte. Als sich der junge Magieschmied jedoch mit dem Rücken zu ihm dreht, erkennt der Jorasco die scheinbare Ursache für den Schmerz, den Dayn empfindet.

Zwischen Dayn und Bolbas (Anzeigen)



Unterdessen machen sich Block und die anwesenden Ermittler daran, den gefangenen Dieb zu dem Orakel zu führen – oder eher zu tragen, denn noch ist nicht daran zu denken, dass das Fäulniswesen auf eigenen Beinen gehen könnte. Als sie vor der letzten Tür des Traktes stehen, in der das Orakel gefangen gehalten wird, dreht sich Block nochmals um, an Rendal gewandt. „Wie genau sollen wir vorgehen?“, will er wissen. „Wollt Ihr das Orakel offiziell mit dem Dieb bekanntmachen? Oder soll es eine Art Zufallsbegegnung sein, aus der Ihr die Reaktion des Wilden deutet?“
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Gillivane

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #485 am: 20.12.2011, 10:58:17 »
Gillivane zuckt andeutungsweise mit den Schultern. Diese Sache begann sie schon wieder etwas zu langweilen, wenn sie diesem.. Ding schon dieselben Rechte zugestehen wollten wie einem Menschen oder Gnom, so sollten sie es zumindest schnell tun.  "Ich werde mich hier seitlich hinstellen und lauschen, das sollte für meine Person genügen. Ich würde sagen, tragt ihn einfach so dran vorbei. Verspottet das Orakel vielleicht etwas, damit es zu euch sieht, und dann lest seine Reaktion ab."
« Letzte Änderung: 20.12.2011, 10:59:04 von Gillivane »
Magic - srs bsns.

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #486 am: 22.12.2011, 09:32:58 »
"Dayn, ihr könnt vorerst beruhigt sein... Vorerst - sage ich, es ist nichts Schlimmes, nein, fürwahr! Doch ist es sonderbar und wundersam zugleich: Ihr tragt ein Drachenmal auf eurem Rücken, ein frisch manifestiertes, wie mir scheint, sonst würde es nicht schmerzen, so trage ich doch selbst eines... Ich darf gewissermaßen gratulieren, es ist zwar ein äußert kleines und schwaches, doch ihr seid Angehöriger eines Drachenmalhauses. Allerdings wage ich nicht abzuschätzen zu welchem Hause ihr gehört... Doch, ihr besitzt nun eine magische Gabe, eine Fähigkeit, wisst ihr?! Habt ihr eventuell schon einmal übernatürliche Dinge vollbracht und wart überascht darüber?! Etwas, dass ihr euch selbst nicht erklären konntet?!"

Bolbas ist sehr erstaunt über seine Entdeckung am Rücken seines Gefährten, und doch ist er äußert respektvoll, verfällt in eine Art Heiler-Patienten-Beziehung, beginnt Dayn zu siezen. Ein Drachenmal, ein seltsames scheinbar noch dazu, und das in diesen Zeiten, hoffentlich kein Bote kommenden Unheils. Der Halbling erklärt Dayn, dass er versuchen wird mit einer Wundsalbe Linderung zu verschaffen, trägt sie vorsichtig auf und spricht einen kurzen Segen darüber. Dann bedeutet er seinem Freund, dass er sich wieder einkleiden darf.

"Erstaunlich, nicht?! Wie fühlt man sich da so plötzlich, Dayn?!..."

Ghart

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #487 am: 22.12.2011, 17:26:10 »
Der Zwerg beschließt, Rendal und Gillivane nicht zu dem Orakel zu begleiten, sondern zu warten. "Ich werde auf eure Ergebnisse warten.", ist die kurze Aussage vom Zwergen zu diesem Thema, dann setzt er sich an Ort und Stelle hin, so es seine neue Rüstung ermöglich. Mit schwerem Griff nestelt er seine Branntweinflasche hervor. Der Schluck schmeckt bitter, aber das stört ihn nicht. Das Warten kommt ihm im Moment gelegen, braucht der dicke Zwerge doch einfach eine geistige Verschnaufpause. Zwangsläufig muss er sich daran erinnern, wie wertvoll Scarlet jetzt in diesem Moment wäre. Auch sie hat ein Gespür für Menschen und menschenähnliche Wesen gehabt, ein Gespür, welches nicht halb so professionalisiert ist, welches nicht durch Methoden und Lehre einer Organsation wie die Finder vorgeprägt und methodisiert ist. Scarlet hat das ehrliche Gespür einer Person, die sich eben um solche Verzweifelten gekümmert hat und doch ist sie auch nur eine Verzweiflte. Ghart kann ihr für ihre Flucht nicht böse sein und doch merkt er, wie sie den Ermittlern fehlt. Durch ihr Wesen, welches oftmals eine interessante Mischung aus Fröhlichkeit, Schwermut und Chuzpe[1] gezeigt hat, fehlt den Ermittlern auch Menschlichkeit. Das ist Ghart durch Gillivanes Worte ebenso deutlich vor Augen getreten, wie durch Bolbas Verhalten auf dem Markt. Der Zwerg hat sich die Illusion, dass es auch Altruismus unter Wesen geben würde, immer stoisch bewahrt und das aberhunderste Mal ist diese Hoffnung enttäuscht. Aber kann er es ihnen verdenken? Das ist die entscheidene Frage, welche durch Gharts Kopf geistern. "Wie der Hungernde, keinen Pfifferling auf Moral gibt, um Nahrung zu bekommen, ist der Anblick des Todes ihnen Grund genug, jede Sitte verfallen zu lassen."
Scarlet hat Ghart voraus gehabt, dass sie mit dieser Erkenntnis offen umgegangen ist, als sie gesagt hat, dass ihr das Leben ihrer Tochter wichtiger ist und sie diesen Kampf nicht mehr erträgt. Alle anderen versuchen die Illusion aufrecht zu erhalten, dass sie dies aus Nächstenliebe täten. "Ghart, du müsstest gar nicht an diesem Ort sein. Es gibt nichts, was dich an diesem Ort hält. Keine Frau, kein Gebräu, kein Perspektive. Hier gibt es nur Tod und Verfall. Warum gehst du nicht? Warum gehst du nicht, du Tor?"
Auch der nächste Schluck Branntwein schmeckt bitter.
 1. Chuzpe
« Letzte Änderung: 22.12.2011, 17:28:32 von Ghart »

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #488 am: 24.12.2011, 21:32:26 »
"Nun ich würde Gilivane zustimmen, wir gehen einfach vorbei, aufmerksam machen müssen wir ihn nicht, der müsste vor  Langeweile auf jeden Fall hinschauen und genau dieser Moment wird mir reichen. Ich gehe also direkt hinter dem Gefangenen." Dann nickt der Halbork Ghart zu. "Gut wir sehen uns gleich, ich hoffe es bringt was."

Rendal bedeutet Hauptmann Block und Gilivane den Vortritt zu machen, er atmet nochmals tief durch und versucht seine Gedanken frei zu machen, so dass nichts seine Wahrnehmung stören oder sogar beeinflussen konnte[1].
 1. schonmal Wahrnehmung und Motiv erkennen gewürfelt (+2 bei Menschen nicht eingerechnet)

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #489 am: 30.12.2011, 17:44:33 »
Nachdem Dayn allerdings vorerst so überwältigt von der neuer Erkenntnis zu sein scheint beschließt der Halbling ihn erst einmal 'alleine' zu lassen mit seinem gewaltigen und mysteriösen Erbe: Flink trabt der Heiler in seiner Kammer umher und füllt seine Vorräte an einfachen Verbänden, Wund- und Heilsalben sowie schmerzlindernden Kräutern auf. Schnell rückt er auch einige Pergamentblätter auf seinem kleinen Schreibtisch zurecht. Diese ewige Unordnung, seit dem letzten Morgen musste er einfach so alles stehen und liegen lassen. Kein Anblick für einen so ordnungsliebenden Halbling wie Bolbas.

"Dayn, komm schon - so schlimm oder gut ist das 'jetzt' auch erstmal nicht, wir müssen weiter. Wer weiß wie weit Ghart und der Rest schon sind..."

Etwas trübselig wirkt der Halbling dennoch - eigentlich eine gute Entdeckung, dass sie mit Dayn nun also einen weiteren Drachenmalsangehörigen in ihrer Mitte haben, noch mehr Unterstützung - womöglich: Oder aber weitere Streitereien...

Vielleicht sollten wir Ghart vorerst lieber nichts davon erzählen... wer weiß was er dazu sagen würde, hätte bestimmt einen lockeren Spruch auf den Lippen...

Schon steht Bolbas an der Tür und hält sie dem Magieschmied auffordernd auf. Sie würden zu Flynni hinüber gehen, den Brief und ihren Gefährten abholen, vielleicht noch ein, zwei Worte wechslen: Und dann sollte es weitergehen, direkt zum Rest der Ermittlertruppe und auf zu neuen Erkenntnissen: Hoffentlich.

Kayman

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #490 am: 02.01.2012, 14:51:21 »

Block schaut ein letztes Mal zu den Ermittlern, bevor er mechanisch abnickt. „Also gut, ich gehe vor“, sagt er und betritt den Zellentrakt. Er trägt dabei das unheimliche Wesen vor sich her, wobei dessen Kopf in Richtung der Zellen zeigt, so dass das Orakel einen guten Blick darauf erhaschen kann. Als der Kriegsknecht schließlich die Zelle des Wilden erreicht, bleibt er einen Moment stehen. Zögerlich ruft er dem Orakel zu: „Du bekommst Gesellschaft!“


Gillivane und Rendal können unterdessen ebenfalls einen Blick auf den Barbaren werfen. Er liegt in einer ungesund aussehenden Position auf dem Boden der Zelle, die Beine in einem merkwürdigen Winkel verdreht. Der altbekannte bestialische Gestank dringt bis auf den Traktflur, so dass es den beiden Ermittlern erneut den Atem verschlägt. Das Orakel öffnet müde die Augen und blick die Ermittler desinteressiert an. Für einen kurzen Augenblick bleiben seine Augen auf dem Bündel haften, das Block in seinen Armen hält. Scheinbar ohne jegliche Reaktion schließt der Barbar wieder seine Augen und fährt mit seiner grässlichen Meditation fort.


Bolbas und Dayn, der ob der neuesten Entwicklung ein wenig still geworden zu sein scheint, verlassen wieder das Büro des Adligen. Flynni knallt genau in diesem Moment das Siegel des Hauses Jorasco auf die Rolle, die er in seinen kleinen Händen hält. „Fertig“, sagt er, und legt sie auf seinem Schreibtisch ab. „Ich habe den Rat in Marktfleck um Hilfe ersucht – und die Entwicklungen hier im Garten etwas geschildert, jedoch nicht zu detailliert. Jodie wird die Nachricht an Haus Sivis überbringen, das wird die beste Lösung sein. Ich selbst kümmere mich dann nun um den Händler. Was sind Eure Pläne für die kommenden Stunden?“, will das Enklavenoberhaupt wissen und blickt die Helden neugierig an.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #491 am: 02.01.2012, 17:41:34 »
Wieder bei seinem Vorgesetzten angekommen nimmt Bolbas sofort die Pergamentrolle mit dem Siegel der Jorascos an sich, verstaut sie sicher in seinem Beutel und blickt Flynni d`Jorasco dankbar an:

"Habt Dank Sir! Ich werde sie Jodie noch schnell nach unten bringen, ich habe sowieso noch ein paar Worte mit ihr zu wechseln, einige Vermutungen bezüglich dem fauligen Gemüse vom Jahrmarkt - wie weit ist sie eigentlich schon mit ihren Forschungen?!"

Fragend blickt er den Halbling an, die folgende Frage nach ihren weiteren Plänen und Vorhaben beantwortet der Heiler knapp und korrekt, ohne große Emotion, zu sehr beschäftigt ihn der Fund an Dayns Rücken noch:

"Nun, wir werden dann erstmal zu Jodie hinuntergehen, wie schon gesagt - dann den Rest unserer Gruppe bei der Stadtwache aufsammeln. Und vermutlich dem Opernschreck Skib zu dieser Höhle folgen, wir erhoffen uns dort weitere Hinweise auf einen möglichen Drahtzieher, oder sogar Kontakt mit ihm! Nun ja, eventuell statten wir dem arkanen Institut noch einen Besuch ab oder dergleichen, aber wahrscheinlich müssen wir uns vor dieser Höhle länger auf die Lauer legen. Falls wir etwas Neues herausgefunden haben werden wir euch natürlich unverzüglich informieren, Sir!"

Pflichtbewusst blickt Bolbas auf, seinem Vorgesetzten direkt ins Gesicht und fügt schlussendlich hinzu:

"Nun, dann werden wir wie besprochen vorgehen, oder?! Lasst uns keine weitere Zeit verlieren, kommt Freunde! Bis bald Sir Flynni d`Jorasco, habt Dank, und mögen alle guten Götter mit euch sein!..."

Dann bemüht sich der Halbling seine beiden Gefährten, Pavel und Dayn hinaus auf den Gang zu befördern und raunt Flynni noch kurz und leise zu:

"Wie geht es den anderen Patienten?! Sind sie wohlauf, was macht der Krankheitsverlauf?!"

Er möchte ein bisschen Diskretion wahren, und seine beiden stummen Begleiter können derweilen ruhig auf dem Gang warten, doch sie stehen noch an der Tür, im Raum, nahe genug, aber doch zu weit um mitzuhören.

Ghart

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #492 am: 04.01.2012, 14:20:29 »
"Warum gehst du nicht?", diese Frage geistert noch immer durch die Gedanken des Zwergen. "Warum gehst du nicht, du Tor?" Der Zwerg kennt die Antwort, er kennt sie ziemlich genau. Ein Zwerg geht nicht, wenn die Umstände, wenn das Schicksal, ihn nicht persönlich vor die Tür setzt. Ein Zwerg ist kein weichendes Wesen, ein Zwerg hat kein weichendes Wesen und erschwerend kommt hinzu, dass dieser Zwerg auch nichts mehr zu verlieren hat. Marjena ist vor langer Zeit erschlagen worden. Der klare, tausendkarätige Diamant unter all den von Zwergen gefundenden und geschliffenen Edelsteinen, der Marjena war, einfach zersplittert wurden vom Wahnsinn desselben Volkes, welches gleichenmaßen zu großen Taten wie zu großen Untaten fähig ist.

Ein Zwerg ist jemand, der die Tür hinter sich zu macht, wenn alle anderen den Raum verlassen haben. Das ist seine Pflicht jenen gegenüber, mit denen er einige Tage und eine grundsätzliche Sympathie teilt und jenen gegenüber, die sich auf seinen Schutz verlassen, wenn dies ehrlich geschieht. Redril hat Ghart nicht beschützen können, aber er weiß, dass er daran wenig ändern konnte. Es ist eine Situation gewesen, in der Redril nicht zu beschützen gewesen ist. Der Täter ist überwältigt und in seiner Zelle gefangen. Ghart hat jederzeit die Möglichkeit sich blutig zu rächen, sollte Redril daran sterben. Ghart konnte auch Stordan nicht vor seiner eigenen Dummheit beschützen, ein zweiter war gestorben. Er konnte Scarlet nicht aufhalten. Das Wesen von Menschen ist schon immer wankelmütiger gewesen, und der dickbauchige Zwerg kann daran nichts ändern und will daran nichts ändern. Es macht auch Stück weit den Reiz dieses Volkes aus.

Ein Zwerg ist nicht nur jener, der die Tür am Ende schließt, er ist der, welcher zuletzt das Schlachtfeld verlässt, wenn alle anderen Verbündeten in Sicherheit sind oder erschlagen darnieder liegen. Dann flieht er zum Schluss oder er stirbt als der, welcher sich tapfersten verteidigte. Zwar hat sein eigenes Volk ihm alles genommen, aber muss das heißen, dass er die Tugenden seines Volkes verrät? Nein, wohl kaum. Das kann keine Lösung für den rauschebärtigen Zwerg sein. Nachdem er sich über seine skarifizierten Waden gestrichen hat und noch einen kräftigen Schluck Branntwein getrunken hat, packt er die Flasche wieder ein und drückt sich hoch, wirft den Rucksack über und schultert die Axt. "Ich werde nicht gehen. Entweder besiegen wir die Fäulnis, ich organsiere die Evakuierung des Ortes oder ich bin der letzte, den die Fäulnis holt. Wie heißt es doch so schön. «Einmal kam der Tod zu einem Zwerg und wollte ihn mit sich nehmen, doch der Zwerg stemmte sich fest mit den Stiefeln gegen den Fels, auf dem er stand, senkte widerspenstig die Stirn und sagte Nein. Da ging der Tod wieder[1].»"
Dann geht er wieder zu seinen Gefährten, die Gedanken an eine Flucht sind wie weggewischt.
 1. Stammt aus Markus Heitz - Die Zwerge-Reihe.

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #493 am: 05.01.2012, 18:04:59 »
Nachdem Bolbas ihn und Dayn halb aus dem Büro Flynnis hinausgedrängt hat blickt Pavel den Magieschmied besorgt an, raunt ihm halblaut zu, um kein großes Gespräch anzuzetteln:

"Und Dayn, alles in Ordnung mit dir?! Hat Bolbas etwas finden können, bist du verletzt, oder... Wo bleibt er den überhaupt?!"

Geschwind dreht er sich um zu dem kleinen Heiler und winkt diesem zu - scheinbar ist er nochmals in ein Gespräch mit Flynni d`Jorasco geraten, freundlich fügt er hinzu, und doch etwas drängend:

"Bolbas, na kommt schon - ich störe ja ungern, aber du sagtest doch selbst: Die Zeit drängt!"

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #494 am: 07.01.2012, 20:42:00 »
"Nichts absolut nichts, das ist nicht das was ich mir erhofft habe." Mit diesen Gedanken folgt Rendal Hauptmann Block und schaut zu wie das Lebende Konstrukt das Fäulniswesen wegsperrt. Ein wenig Ernüchterung macht sich in ihm breit, wieder eine gefundene Sackgasse.

"Ich bin Malträger aus dem Hause Tharashk, wenn ich keinen Ausweg finde, wer dann? Es gibt immer einen Ansatzpunkt, mir fehlen bloß noch mehr Teile des Mosaiks. Aber die hier ist keine Niederlage, vielmehr zeigt dies, dass das was sich hinter diesen Fäulnisanschlägen verbirgt, mehrgleisig vorgeht, also doch wieder ein neues Mosaiksteinchen. Aber leider sehe ich immer noch nicht klar."

Als Ghart eintritt, zeigt Rendal nur mit einem kurzem, verneinendem Kopfschütteln, dass dies nicht das Erwartete gebracht hat.
« Letzte Änderung: 07.01.2012, 20:43:11 von Rendal d'Tharashk »

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