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Autor Thema: Die Zeit des großen Jägers  (Gelesen 15876 mal)

Beschreibung: Einstiegskapitel für Dok‘Hae

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Sternenblut

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #180 am: 29.05.2012, 23:57:25 »
Mühsam gelang es Djarissa, Nebelmond ein wenig zu beruhigen, und brachte ihn dazu, an gut versteckter Stelle ruhig stehen zu bleiben. Er blieb nervös, sehr nervös, gehorchte aber auf ihren Befehl - wenn auch sichtlich widerwillig.

Währenddessen bemühte Dok'Hae sich darum, starr zwischen den Blättern und Zweigen stehen zu bleiben - und offenbar gelang es ihm gut genug, eins mit dem Wald zu werden, dass die Kreatur, die eigentlich tot am Boden liegen müsste, an ihm vorbei preschte, ohne ihn zu beachten. Für einen kurzen Moment war das Wesen keine zwei Schritt von ihm entfernt, und er konnte den Geruch nach Moder und Tod erhaschen. Dann war es weiter vorgedrungen, tiefer in den Wald - in Richtung Djarissas.

Doch auch die Katzenfrau hatte sich ein gutes Versteck gesucht. Als sie das Schwein auf sich zukommen sah, griff sie nach dem Ast eines Baumes, unter dem sie gerade stand, und zog sich kraftvoll nach oben. An den Ast geklammert, beobachtete sie, wie das Wildschwein genau die Stelle passierte, an der sie gerade noch gestanden hatte. Nun konnte auch sie das Wesen genauer ansehen, den Gestank riechen, den es verbreitete. Und sie verstand, was Dok'Hae mit seiner Beschreibung gemeint hatte.

Nachdem das tote und doch lebende Wildschwein die Stelle unter dem Baum einen Moment erschnuppert hatte, preschte er weiter vor, zu Djarissas Freude in eine andere Richtung als die, in der sich Nebelmond befand.

Vorsichtig ließ sie sich wieder herunter. Dort, wo das Wildschwein stehen geblieben und vermutlich ihre Witterung aufgenommen hatte, konnte sie einige sich windende Maden auf dem Boden sehen. Eilig lief sie weiter, so eilig, wie es möglich war, ohne Aufmerksamkeit zu sich zu ziehen. Kurz drauf war sie wieder am Lagerplatz angelangt - und hoffte, dass sich Dok'Hae noch in der Nähe befand.

Der Wandler hielt eine ganze Zeit den Atem an, doch das Wildschwein schien tatsächlich nicht zurückzukommen. Dafür sah er irgendwann wieder die Katzenfrau, die offenbar nach ihm suchte.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Djarrissa

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #181 am: 30.05.2012, 07:04:45 »
"Uärgs." Einen Augenblick lang war Djarrissa versucht, sich die Nase zu halten. Doch das hätte ihren Sturz oder zumindest den ihres Bogens bedeutet, also ließ sie es bleiben und ertrug den Gestank. "Oh ihr Geister, wenn ihr mir in den Träumen zeigen wolltet, was ich nun ahnen muss,... was habe ich nur damit zu schaffen?" Ein Gefühl der Hilflosigkeit breitete sich aus, blieb aber nicht lange.

Als das Wesen weg war, ließ sie sich fallen, lautlos und in die Hocke. Sie würgte, als ihr klar wurde, was das geleeartige unter ihren Pfoten gewesen war. "So entgegen aller Wahrheit. Totes wird gefressen und kehrt zur Erde zurück. Es bewegt sich nicht weiter." Umsichtig bewegt sie sich zurück, um den Anschluss an Dok'Hae nicht zu verlieren.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:23:44 von Djarrissa »

Amani

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #182 am: 31.05.2012, 16:37:16 »
Verwirrt schaute der Wandler der Abnormität nach. So etwas durfte es eigentlich nicht geben. Erst nach einigen Momenten realisierte er, dass die Katzenfrau zurückgekehrt war.

"Hast du das gesehen? Gerochen?" immer noch schaute er dem Wesen hinterher und zum xten mal wünschte er sich zu Hause geblieben zu sein.

Djarrissa

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #183 am: 31.05.2012, 19:20:17 »
"Ja, sso .... tot ... und doch bewegt es sich.", antwortete sie und überspielte ihre leichte Überraschung, denn sie hatte Dok'Hae nicht entdecken können. "Beeindruckend. Ich sollte mich vorsehen. Aber es ist auch ein Beweis, dass er mir bisher nicht schaden will.", gingen ihre Gedanken durch den Kopf. "Damit haben wir ein Einblick in die Gefahrr bekommen, von der unser grüner Besucher gesprochen hat. Wollen wir unsser Lager verlegen oder hier bleiben?" Ihr verwühltes Fell widersprach ihrer nach außen getragenen Gelassenheit.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:23:49 von Djarrissa »

Amani

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #184 am: 04.06.2012, 20:41:44 »
"Ich denke wir können hier bleiben. Wenn die Geister wollen, dass wir mit diesem Ding aufeinander treffen ist es egal wo wir sind." antwortete der Wandler, der immer noch sichtlich verwirrt war.

Djarrissa

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #185 am: 04.06.2012, 22:14:55 »
Djarrissa nickte, drehte sich um und ging. Ein wenig später tauchte sie mit Nebelmond im Schlepptau wieder auf. Diesmal nahm sie nur die Satteltaschen herunter und lockerte den Sattelriemen, um gegebenenfalls schneller aufbruchfertig zu sein. Dann sammelte sie ihre Knollenhälfte auf und wusch sie.

"Ob es viele dieserr Dinger gibt? Vielleicht gibt es in Handelsfest sso etwas wie Schamanen, die wissen könnten, wie man den Wald heilen kann.", tat sie ihr Gedanken kund. So wirklich ruhig und entspannt war sie nicht, dass nächste Mal wollte sie dem Wesen schneller und sicherer entkommen.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:23:53 von Djarrissa »

Sternenblut

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #186 am: 12.06.2012, 23:49:18 »
Djarissa und Dok'Hae richteten ihr Lager wieder ein, und bemühten sich darum, die Gedanken an die widernatürliche Kreatur zu vergessen, die sie beinahe angegriffen hatte. Doch ganz gelang es nicht: Das Wesen war fort, doch es war noch immer hier, in diesem Wald, und es mochte jederzeit zurückkommen. Wann immer ein größeres Tier in der Nähe Geräusche verursachte, wurden die beiden Gefährten hellhörig. Doch zu ihrem Glück kehrte das Monstrum nicht zum Lager zurück.

In der Nacht wechselten die beiden sich mit der Wache ab - zuerst schlief Djarissa, und Dok'Hae wachte über sie, dann war es umgekehrt. Als der Wandler schließlich an der Reihe war, sprach seine "innere Stimme" wieder zu ihm.

"Etwas ist seltsam... ich fühle mich irgendwie... anders. Es ist, als würde die Anwesenheit der Katzenfrau etwas in mir hervorrufen. Etwas Verborgenes nach oben holen. Wie ein... ich weiß nicht... wie ein Kind, das seine Mutter wiederfindet. Nur vielleicht nicht ganz so sentimental. Verstehst du, was ich meine?"

Auch wenn Dok'Hae nur teilweise die kryptischen Erklärungen seines unsichtbaren Begleiters verstand, konnte dieser nicht genauer erklären, was er damit meinte. In jedem Fall, so erklärte er, schien es ihm nicht bedrohlich - ob Dok'Hae der gleichen Meinung war, stand auf einem anderen Blatt.

Dennoch übermannte den Wandler letztlich auch der Schlaf.

Und mit dem Schlaf kamen die Träume...

Er sah in die Sonne. Sie war grell, und ungewöhnlich heiß. Er lächelte. Seine Feinde würden brennen, schon bald.

Langsam sah er sich um. Das ausgetrocknete Land, das gute dreihundert Schritt unter ihm lag, unter dem Felsen, von dem aus er in die Weite blicken konnte, würde niemanden mehr nähren. Die Armeen, die seine Heimat überrannt hatten, hatten nun selbst keine Heimat mehr - jedenfalls keine, in der es sich zu leben lohnte. Doch er hatte nicht nur aus Rache gehandelt. Was er getan hatte, diente vor allem einem Zweck: Zu verhindern, dass sich noch einmal wiederholte, was er erlebt hatte. Er würde die Wurzel des Bösen auslöschen...



Djarissa saß schweigend am Lager und streichelte Nebelmond, der sich neben ihr auf den Boden gelegt hatte. Nachdenklich betrachtete sie den schlafenden Dok'Hae, der offenbar von unruhigen Träumen heimgesucht wurde - doch war das überraschend, nach dem, was sie erlebt hatten?

Sie meinte, selbst auch unruhig geschlafen zu haben, doch erinnerte sie sich nicht an ihre Träume. Obwohl... da war dieses Bild...

Sie grübelte. Es war zum Greifen nahe, doch wenn sie glaubte, es zu sehen, war es ihrem Geist wieder entschwunden.

In den nächsten Stunden ließ sie der Gedanke nicht mehr los, wie eine fixe Idee, die sich in ihrem Kopf festgesetzt hatte. So sehr sie sich auch abzulenken versuchte, immer wieder stöberten ihre Gedanken nach dem Bild...

Es war inzwischen hell geworden, und sie bemerkte, wie Dok'Hae die Augen aufschlug.

Das war es! Sie erschauerte, dieses Grinsen, dieses...

Es war fort. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie ein Bild vor ihrem inneren Auge gesehen, doch zu kurz, um es wirklich zu erfassen. Wieder war das Bild in den Tiefen ihres Geistes verschwunden....
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Djarrissa

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #187 am: 13.06.2012, 07:14:26 »
Den Rest des Nachmittags verbrachte Djarrissa in unruhiger Schweigsamkeit. Sie machte sich Sorgen über den Eindruck, den sie bei dem Wolfsmenschen, der möglicherweise den Schlüssel zu ihrem Schicksal darstellte, hinterlassen hatte. Und natürlich über den Fluch, der diesen Wald befallen hatte. Sie suchte nach Zusammenhängen mit ihren Träumen, doch waren ihre Erinnerungen zu bruchstückhaft. Frustriert überließ sie Nebelmond und Dok'Hae die erste Wache. Erstaunlich schnell dämmerte sie weg, obwohl sie sich keineswegs sicher fühlte.

Nach erholsamer Ruhe löste sie den Wolfsmenschen ab. Ihr Frust über die mangelhafte Erinnerung wurde noch verstärkt. Hatte sie nicht wieder etwas darüber geträumt? Immerhin schien die Gefahr durch das wandelnde tote Wesen nicht mehr vorhanden zu sein, da Nebelmond sich zum Schlafen sogar niedergelegt hatte. Obwohl...seine Reaktionen auf das erste Auftauchen waren auch nicht allzu stark gewesen. Trotzdem, irgendwie fühlte sie sich geborgen, wenn er so schlief. Sie lehnte sich gegen ihn, wachte über das Lager und hing ihren Gedanken nach. Dok'Hae schien so schlecht zu schlafen wie sie selbst jede Nacht. Sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, zumindest soweit es ging. Irgendwann in den Morgenstunden kehrten ihre Gedanken ins hier und jetzt zurück: "Ob ich es noch einmal riskiere, auf der Suche nach Essbarem zu versagen? Es aber nicht zu versuchen und ihn allein loszuschicken räumt dasselbe von vornherein ein. Außerdem, wenn ich mit ihm reisen möchte, sollte ich ihm nicht wie eine Last erscheinen."

Sein Aufwachen ließ sie aufschrecken. Der Gesichtsausdruck jagte ihr Angst ein. Sie wusste nicht warum, aber dieses Grinsen kam ihr bösartiger als alles vor, was die Mitglieder der Handelsvertretungen ihr damals zugeworfen hatten. Mit aufgestelltem Fell und angstgeweiteten Augen starrte sie ihn an. Kein Laut kam aus ihrem Maul, obwohl sie ihm eigentlich einen guten Morgen hatte wünschen wollen, und ihre Pfoten krallten sich so fest in Nebelmonds Mähne, das er langsam aufwachte.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:23:57 von Djarrissa »

Amani

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #188 am: 13.06.2012, 19:28:37 »
Langsam erst kehrte Dok'Hae aus dem Reich der Träume wieder auf. Sein Mund war trocken von dem Staub, oder wenigstens fühlte es sich so an. Sein erster Griff ging in Richtung seines Trinkschlauches. Erst dann wurde ihm gewahr, dass die trockene Landschaft ein Produkt eines Traumes war nichts sonst.

Er lächelte als ihm dies gewahr wurde. Gerade wollte der Wandler Djarrissa einen guten Morgen wünschen da versteifte sie sich plötzlich. Erschrocken schaute er hinter sich, in der Furcht dieses untote Wesen könnte dort stehen. Verwirrt richtete er sich auf, seinen Blick auf die Katzenfrau gerichtet: "Alles in Ordnung?" fragte er sichtlich etwas verwirrt.

Djarrissa

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« Antwort #189 am: 13.06.2012, 21:32:27 »
Erst als Dok'Hae sie ansprach, schien Djarrissa aus ihrer Erstarrung zu erwachen. Sie schüttelte den Kopf und wurde von Nebelmonds Aufstehen fast umgeworfen. Etwas taumelnd versuchte sie ihr Fell zu glätten und sagte geistesabwesend, langsam und leise: "Ja. Nur eine Ssinnestäuschung. Guten Morrgen." Sie klang so, als müsste sie sich selbst noch von ihrer eigenen Aussage überzeugen. Sie starrte auf ihre Pfoten, deren Fell noch aufgerichtet war und die noch zitterten. Sie rieb sie aneinander und krallte sie gegenseitig, um sie zur Ruhe zu zwingen. "Augenscheinlich bin ich noch nicht wach. So heftig, dass ich sie in die Realität hinüberbringe, habe ich doch schon lange nicht mehr auf meine Träume reagiert. Was ist nur los?  Wenn ich mich nur an ihren Inhalt erinnern könnte."

Sie lenkte das Thema woanders hin und wurde dabei ruhiger: "Wie bald müssen wir zurrück sein? Wollen wir unss vorher noch etwas zu Essen suchen?" Noch immer blickte sie nicht auf und Nebelmond senkte irritiert den Kopf und schien sie fragend anzuschauen.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:24:03 von Djarrissa »

Amani

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #190 am: 14.06.2012, 18:16:01 »
"Wir können langsam aufbrechen, für Essen kann ich unterwegs sorgen. Wenn es dich nicht stört Beeren und ähnliches zu essen. Es gibt hier in der Nähe auch einige Arten von Bäumen bei denen man die Rinde durchaus essen kann und sie nicht allzu schlecht schmeckt." Der Wandler war es gewohnt unterwegs zu essen. In der letzten Zeit war er fast nur gereist, allein. Naja wenn man seinen 'imaginären Freund' nicht dazu zählte.

Er selbst ging griff nach seinem Bündel. Die Sonne schien noch nicht allzu stark, die angenehmste Zeit am Tag um etwas zu wandern. Allzu weit war der Weg ja nicht, wenn sie nicht wieder einer unnatürlichen Ausgeburt, von was wusste Dok'Hae schon, über den Weg liefen. Immer wieder gin ihm der Gesichtsausdruck seiner Begleitung wenige Augenblicke zuvor durch den Kopf: "Und du meinst auf einmal man kann ihr vertrauen? Woher der plötzliche Stimmungswechsel?" - "Vielleicht finde ich sie einfach nur süß? Schonmal daran gedacht?" - "Dann solltest du dir vielleicht erst einmal einen eigen Körper suchen..."

Djarrissa

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« Antwort #191 am: 14.06.2012, 22:13:16 »
Djarrissa nickte, antwortete, das es sie nicht stören würde, und legte ihre Sachen zusammen. Dabei schaute sie kurz hoch und man konnte etwas wie Dankbarkeit im Blick erkennen: "Zum Glück bohrt er nicht nach." Anschließend wusch sie sich flüchtig mit einem Tuch an der Quelle, Dok'Hae den Rücken zugewandt. Sollte sein Blick allerdings schweifen, konnte er sehen, dass ihre Axt in Armesreichweite lag. Viel zu sehen gab es von hinten und bei gelockerter Rüstung sowieso nicht.

Dies und die Vorbereitung von Nebelmond verzögerten den Aufbruch noch, aber Djarrissa gewann dabei ihre Fassung wieder. Ruhig und entspannt verschob sie alle weiteren Gedanken über ihre Träume auf später. Ein weiterer Blick auf Dok'hae trug dazu bei: "Siehst du, sein Lächeln ist eigentlich nicht so bösartig." Nun wollte sie zum einen zeigen, dass sie sehr wohl in der Lage war, sich selbst zu versorgen, zum anderen machte sie sich Gedanken, wie man einem erneuten verfluchten Tier oder den Männern ausweichen könnte: "Für mich alleine wäre es kein Problem, aber Nebelmond und Dokai sind nicht so schnell." "Die Männer können mich dir nicht zuorrdnen. Wenn wir an den Rand dess Zeltlagers kommen, beschreibe mir doch dein Ziel und überrnehme Nebelmond, ich gehe dann etwass voraus, um sie rrechtzeitig zu bemerken." Ihr Blick war unergründlich, es schien aber trotzdem nur ein Vorschlag zu sein.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:24:07 von Djarrissa »

Sternenblut

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« Antwort #192 am: 27.06.2012, 07:45:54 »
Gemeinsam machten sich Dok'Hae und Djarissa auf den Rückweg in die Stadt. Sie bemühten sich um Unauffälligkeit, und hielten gleichzeitig Ausschau nach ihren Feinden - auch wenn sie beide eigentlich gar nicht wussten, wer genau die Männer waren, die den Wandler gesucht hatten.

Auf dem Weg zu Dok'Haes "Verabredung" schlichen sie durch die Seitengassen, vermieden offene Plätze und fingen keine Unterhaltung an. Erst nach einer ganzen Weile hatten sie einen Grund, stehen zu bleiben: Vor einem Zelt saß der Junge, der sie gewarnt hatte, und stocherte - offensichtlich deprimiert - mit einem Stock in der Erde herum.
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Djarrissa

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« Antwort #193 am: 28.06.2012, 19:12:39 »
Djarrissa machte Dok'Hae kurz Zeichen, er möge mit Nebelmond außer Sichtweite bleiben, dann näherte sie sich unauffällig dem Jungen. "Hey, Kleinerr.", versuchte sie auf sich aufmerksam zu machen, um mit ihm aus dem Sichtfeld zu verschwinden. "Er kann mir oder uns die Männer beschreiben. Und wenn er nebenher noch verrät, warum er so niedergeschlagen ist, umso besser. Wenn ihn die Jäger gedungen habe, renne ich einfach in eine andere Richtung und locke sie von Dokai weg.", dachte sie und sah sich aufmerksam um.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:24:12 von Djarrissa »

Sternenblut

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« Antwort #194 am: 29.06.2012, 15:27:31 »
Während Djarissa vorangegangen war, sah sich Dok'Hae vorsichtig in der Umgebung um. Die große Anzahl an Menschen - und anderen Völkern -, die sich hier versammelt hatte, war für ihn noch immer nicht fassbar. Es ähnelte ein wenig einem großen Termitenhaufen - nur dass die Termiten so groß waren wie er selbst, und ununterbrochen Geld und andere Dinge miteinander tauschten oder im Tausch gegen echte Dinge ihre Kräfte und Fähigkeiten anboten - "Arbeit" oder "Dienstleistung" nannten sie das. Es war, als würde ein Rudel nicht gemeinsam auf Jagd gehen, sondern nur die besten und motiviertesten schicken, während die anderen sich um Dinge kümmerten, die besser konnten.

Der Junge zögerte einen Moment, bis er zu Djarissa blickte. "Ihr seid es", sagte er mit trauriger Stimme. "Schön, dass es wenigstens euch gut geht. Was ist mit eurem Freund? Haben die Typen ihn erwischt?"

Er gab sich Mühe, uninteressiert zu wirken, die Stärke eines erwachsenen Mannes zu zeigen, doch er war weit davon entfernt. Die Sorge in seiner Stimme war offensichtlich, und er schien kurz davor, zu weinen.
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