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Autor Thema: [IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen  (Gelesen 23452 mal)

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #120 am: 15.05.2012, 07:21:28 »
Nicht nur die Stille, denn auch Dunkelheit hat Einkehr gefunden im Beinhaus. Die Männer kommen wieder etwas zu Atem und die Furcht und Anstrengung fällt von ihnen ab. Hoffnung keimt auf. Da entsteht vor dem Tor ein bläuliches Funkeln, wirbelt auf und konzentriert sich dann wieder. Schon heben die Männer wieder ihre Waffen und harren einer neuen Bedrohung, da erkennen sie den Geist des Bruders von vorhin. "Nur kurz währte das drückende Joch der Herrin der Schmerzen und doch fühlte es sich an, wie die Ewigkeit. Auch mein Geist wurde gemarrtert und versucht und ich konnte diese Ebene immer nur kurz besuchen, um ihr nicht zu verfallen. Ein Aufatmen, ein Schöpfen falscher Hoffnung bedeutet Euer Sieg. Doch glaubt nicht, dass Ihr die Herrin besiegt habt - ich sagte Euch, dass sie mit Gewalt nicht bezwungen werden kann. Sie spielte nur mit Euch oder verfolgte eine andere Absicht. Ich bin mir gewiss, Sie wird Euch nicht gehen lassen.",hallte die Stimme des Geistes in ihren Köpfen wieder. Die Erscheinung war dieses Mal viel steter. Sie flackerte nicht und sie konnten die Sätze zusammenhängend verstehen. "Zwar habt Ihr einen ersten Sieg errungen, doch die Präsenz ist nicht verschwunden. In diesem Moment spüre ich, wie sie sich sammelt. Nicht mehr lange und sie kann sich wieder materialisieren. Beeilt Euch, dass Ihr ihr entschlüpfen könnt."
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- Hokusai

Tyrome Rhistle

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #121 am: 15.05.2012, 11:16:14 »
"Das ändert nichts daran, dass wir uns die Chance erarbeitet haben, ein Schlupfloch zu finden und mindestens die Kommunikation der Feinde über Andariel für einen Moment aus dem Weg zu haben, und es gibt uns eine Möglichkeit einen Moment ohne ihr Spiel nachzudenken. So sagt Bruder, woran in diesem Kloster kann sie ihre Anwesenheit gebunden haben, dass Gewalt sie nicht betreffen kann?  Denn es heißt doch nicht umsonst: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen[1]. Was haben eure Augen gesehen, dass uns sehen hilft, wie Andariel zu packen ist? Oder wollt ihr sagen, dass weil sie auch ein Wesen der Verführung und der sanften Zunge sein kann, dass sie derartig nicht zu besiegen ist. Die Stärke unseres Geistes hat sie nicht besiegt, unsere Worte werden sie nicht besiegen und unser Schwert ist wider sie stumpf. Was also hat sie getan, dass ihre Bosheit sie mit derartigen Vorteilen bedacht hat? Ihr Schutzwall muss eine Kerbe haben. Sind es die verdammten Geister der Jägerinnen, die vorher befreit werden müssen? Ist es diese Aura der Niedertracht, die schwer in diesem Raum auf uns lastet? Ihr habt mehr gesehen und unsere Kräfte sind beschränkt, wir sind müde und unsere Zeit entrinnt uns. So helft uns bitte nicht mit den Worten, was wir nicht tun können, sondern was wir tun können, sonst muss unser Weg uns aus diesem Kloster führen und Andariels Unbarmherzigkeit wird sich für viel längere Zeit als die letzte gefühlte Ewigkeit auf niederlegen.", sagte Tyrome mit grimmiger Miene, die fast steinern war, wenn auch Feuer dahinter loderte. Tyrome mochte nicht belehrt werden, denn er hatte ihn auch beim ersten Male gehört. Doch versuchte er es zu ertragen, denn wahrscheinlich hatten sie diese Belehrung verdient. Vielleicht konnte dieser Geist noch weiter helfen, statt nur zu ermahnen und zur Flucht zu drängen.
 1. Ein Teil von Matthäus 26.52
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #122 am: 19.05.2012, 10:16:08 »
Das Abbild des Geistes flackerte ein wenig, wie eine Kerzenflamme an einem undichten Fenster. Der Geist hatte etwas seltsames an sich. Allein schon was die Erscheinung betraf, denn das Gesicht sah man unter der Kapuze nicht. Und dann wurde den Gefährten noch etwas anderes bewusst: nämlich, dass der Bruder der einzige Geist von vielen war, dem sie hier in der Kathedrale begegnet waren.

"Ohhh, Ihr denkt an Märchengestalten und Geistergeschichten, Ritter. Ihr habt das Bild eines Vampyrs im Kopf, der erst vernichtet werden kann, wenn man ihn in seinem Sarg mit einem Holzpflock durch das Herz tötet. Nein, Andariel ist keine Sagengestalt. Sie ist ein Wesen des Chaos. Sie steht in direkter Nachkommenschaft zu Lilith und Inarius und ist daher unglaublich mächtig. Es ist der Hass, der sie antreibt. Der Hass auf alles ehrbare und rechtschaffene und insbesondere göttliche. Es war nämlich Inarius, der Erzengel, der ihre Mutter in ein Gefängnis aus ewigem Eis einschloss. Mehr als jeder andere Dämon liebt sie es, die Schöpfung langsam zu verderben und zu vernichten, weil sie weiß, wie sehr Inarius Sankturio liebt. Darum nennt man sie die Herrin des Schmerzes. Und weil sie so sehr allem Natürlichem entgegensteht, strahlt sie auch eine Aura der negativen Energie aus. Positive Energie ist es, was sie vernichtet."
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Tyrome Rhistle

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #123 am: 19.05.2012, 16:01:43 »
Positive Energie, negative Energie. Es waren Begriffe mit denen der ehemalige Ritter und gebürtige Clansmann wenig anfangen konnte. Mit Denkfalten auch der Stirn schaute er zu Meister Tariel und Sezair. Was sollte das bedeuten, positive Energie? Sollte Tyrome etwa von Liebe und Vergebung sprechen in ihrer Nähe? Des Landmannes Augen blieben auf Sezair ruhen. Wenn jemand eine Chance hatte, mit seinen Worten etwas zu bewegen, dann war es einzig und allein Sezair Lemas. Sein Geist war stark, seine Worte tiefste Ehrlichkeit und seine Ergebenheit seinem Gott gegenüber nicht alleine auf einen Heilnutzen ausgerichtet. Sezair glaubte nicht nur, um dadurch Heil zu erfahren und so einen reinen persönlichen Nutzen darin zu erkennen, bei Sezair war es unendlich mehr, was er durch Taten und Worte aussprach. Tyrome blickte zum Geist. Oder war es diese sonderbare Heilmagie, die auch Tyromes Tränken innewohnte? Aber konnte positive Energie etwas sein, was sich so einfach in ein...wohltuendes und furchtbar schmeckendes Getränk binden ließ?
"Dann scheint es mir so zu sein, dass eure Worte die Waffe der Wahl wären, Sezair. Traut ihr euch zu, den Kern des Dämon mit Güte und Wahrheit, mit Gnade und Nachsicht zu läutern, während wir euren Körper schützen? Oder sollen wir fliehen?"
Tyrome überließ Sezair diese schwerwiegende Entscheidung. Es war eine, die weder Tyrome noch Wolfhard treffen konnten. Wo ihre Augen nicht sahen und ihr Schwert kein Fleisch zerschlug, waren ihnen die Hände gebunden. "Habt Dank für euren Rat, Geist. Erlaubt mir eine Frage, wenn ihr mich der Sagenwelt anheim glaubt.", Tyromes Stimme drückte aus, dass er nicht an Sagengestalten dachte, sondern Dämonen für Absonderlichkeiten der Menschlichkeit hielt. "Die Sagen über Geister besagen, dass nur jene ihren Geist am Ort ihres Todes gebannt wissen, die zur Zeit ihres Sterbens derartig starben, dass sie ihren Tod gerächt haben wollen, dass die den Tod eines Verwandten rächen wollen, oder dass sie in ihrer Aufgabe fielen, bevor ihre Zeit gekommen war. Wie kommt es, dass euer Geist nicht ruhen darf, obgleich ihr hättet weit vor dem Klosterbau der Jägerinnen Staub sein sollen?"
« Letzte Änderung: 19.05.2012, 16:04:35 von Tyrome Rhistle »
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Sezair Lemas

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #124 am: 21.05.2012, 22:43:53 »
"Ist es also nicht unsere Bestimmung gewesen, den Dämon aus dieser und aller Welt zu verbannen?," fragte Sezair mittlerweile erschöpft, als er an seinem Stab lehnte und seine schwarzen Augen erwartungsvoll auf den blau flackernden Geist richtete. "Oder ist es nicht an der Zeit, in der der Herr uns die Kraft gibt, das Kloster zu befreien? Ich bin kein Zaubermeister, kein Gelehrter. Ich verstehe es schwer, welche Bedeutung der Schöpfung des Allmächtigen zu Grunde liegt, und welche teuflischen Triebe ihm entgegenwirken zu suchen. Doch war unser Stand nicht vergebens. Erst der, der den Weg zu gehen versucht, wird erkennen, wie sich der Pfad wendet."

Müdigkeit war es, die den alten Mann ermannte. Die ermattende Dunkelheit und Finsternis des Klosters drückte der hoffnunggebenden Standhaftigkeit Sezairs bitter zu. Doch noch ungebrochen klammerte sich der Alte an seinen Stab, als er Tyrome und seine Gefährten anblickte, und mit ernster Miene sprach.

"Heute war nicht der Tag, den dunklen Boten der niederen Drei zu verbannen. Aber unser Wille ist ungebrochen und unsere Beine tragen uns noch. Der Dämon Andariel wird sich seinen Qualen hingeben, wenn er sich sammelt, und die Gewissheit wird in ihm brennen, dass unsere Brüderlichkeit die Allmächtigkeit des Herren ihm zeigte. Inshallah[1], werden wir wiederkehren. Und wir tragen in unseren Herzen das Fremde für den Teufel des Schmerzes. Wir tragen das Gute, die Gnade und die Vergebung des Herrn, auf dass der Allmächtige den Hass aus seinem Kern vertreibt!"[2]
 1. So der Herr will
 2. Turn Undead (Positive Energie kanalisieren)
Turning Check 19
Turning Damage 16

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #125 am: 22.05.2012, 23:11:19 »
Das Gesicht ist unter der Kapuze verborgen und doch ist zu erkennen, dass der Geist plötzlich von einem wilden Ausbruch von Emotion übermannt wird. Er reißt seinen rechten Arm nach oben und formt die Hand wie zu einer Klaue. "Weil ich ein ganz gemeiner Hurensohn bin und für den Tod von hundert Unschuldiger Menschen verantwortlich bin. Das Blut dutzender Frauen und Kinder klebt an meinen Händen und ich habe Männer mit stählerner Faust erpresst, bis sie Todesqualen erlitten und weiter. Ich habe so viel Schuld auf mich geladen, dass ich verdammt bin, diese Welt nicht mehr zu verlassen.", kommuniziert er mit gehöriger Aggression, die jedoch hauptsächlich gegen sich selbst gerichtet ist. Dann wird er wieder still, doch verharrt in dieser Position[1]. Tyrome kann nicht erkennen, ob er versucht, sich wieder in den Griff zu bekommen oder ob er versucht, ihn zu bedrohen.

Dann spricht plötzlich Sezair, der vielleicht zu sehr in sein Gebet versunken war, als dass er den Ausbruch mitbekommen hätte. Eine gewisse Aura umfängt ihn und es ist schon fast spührbar, wie eine Aura der Energie von ihm ausgeht. Der Geist jedenfalls wird zurückgerissen und seine Gestalt wird für einen Moment flüchtig und durchsichtiger. "Ich... hasse... Euch...", keucht er gleichsam und ist dann plötzlich verschwunden.
 1. 
Sense Motive 15 (Anzeigen)
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Tyrome Rhistle

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #126 am: 23.05.2012, 21:12:55 »
Tyrome blickte dem verschwindenen Geist hinterher und grübelte. Aber er hatte den Moment dabei leicht geöffnet. Sezair gab sich immer so bescheiden und besaß doch so viel bemerkenswerte Macht. Tyrome hingegen, er besaß nur seinen Hammer und das Glück, genügend Schlachten bis zu diesem Tag überlebt zu haben. Und jeder, der eine Schlacht miterlebt hatte, wusste, dass das Überleben nur zu einem Bruchteil von den eigenen Fähigkeiten abhing. Ein verirrter Pfeil, am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein und was es nicht alles für Todesmöglichkeiten gab, alleine während der Schlacht, doch viel mehr starben an Krankheiten in den Lagern, an leichten und doch in der Masse so schwer behandelbare Verwundungen und an den Strapazen der Märsche. Heldentode in der Schlacht, das war etwas für Legenden. Das Sterben dort war dreckig, eklig, blutig und oftmals lagen die Verwundete Stunden, manchmal Tage im Sterben auf den Schlachtfeldern und jammerten und klagten, beteten zu den Götter, gaben sich ihrem Delirium hin und wartete auf den Tod oder auf wundersame Rettung. Und oftmals gab es Menschen, die dieses nutzten, um zu plündern, weil sie das Plündergut zum Überleben brauchten. Tyrome hatte es einen Moment vor Augen, wie arme Menschen, denen der Krieg Hof, Hab und Gut genommen hatte, die Sterbenden plünderten, aber nicht die Kraft fanden, die Leidenden zu töten oder zu heilen, und aus Angst ihr Leid und das der Sterbenden verlängerte. Und all dies, es kehrte zurück in die Erinnerung des müden, alten Ritters, der seinen Herren Leoric verloren hatte. Es kehrte zurück wegen des Ausbruches des Geistes. Würde Tyrome, für das, was er seit jeher tat, auch eines Tages so büßen müssen? Tyrome blickte zu Sezair. Was für ein Tyrann Tyrome immer war, und wie selbstsüchtig. Er erinnerte sich gut an das erste Aufeinandertreffen mit Besnell und wie sie sich stritten, der Gelehrte und der Ritter, und jeder Stärke und Recht einforderte. Früher hätte Tyrome nicht vergeben, nicht vergessen, sondern versucht Besnell zu demütigen oder zu opfern, doch Sezair...er machte etwas mit Tyrome, als schenkte er dem alten Ritter das erste Mal nach all diesen Jahren der Furcht und Niederlagen, nach all den Demütigungen durch das Leben etwas. Es war keine Hoffnung, das war es mitnichten, aber es war eine gewisse Art Ruhe und erst der Geist erinnerte Tyrome an seine Rastlosigkeit und an seine Rachsucht. Ja, Tyrome erinnerte sich, dass er Lazarus stellen wollte, aber es war nicht mehr diese antriebslose Wut auf alles, was er nicht kontrollieren konnte. Tyrome war...sanfter geworden und doch erinnerte der Geist ihn daran, wie er wohl einst war und wie er wohl ohne Sezairs Sanftheit wieder sein würde. Tyrome schluckte und schloss den Mund.

"Ob der Geist und sein Leid der Manifestationspunkt Andariels ist? Hat sein unendliches Leid, wenn er verdammt ist, diese Welt nimmermehr zu verlassen und sogar uns hasst, Andariel angezogen, wie ein unendlich sprudelnder Quell. Weil sie sich ewiglich an seinem Leid ergötzen kann, da es niemals enden mag?", fragte Rhistle und blickte dorthin, wo eben der Geist verschwunden war. Tyrome schüttelte den Kopf. "Lasst uns aufbrechen. Ihr habt recht, Sezair. Wir können nicht alle retten, und wir sollten uns nicht an etwas aufreiben, welches uns noch unerklärlich ist. Unsere Kräfte sind erschöpft und unser Wille wird gebraucht. Andariel, mag sie auch bei der nächsten Begegnung spooten, nur mit uns gespielt zu haben, wird gewarnt sein."
Tyrome verstand das, was passierte auch nicht wirklich, als sah er es so, wie er die Dinge immer betrachtet hatte: wie ein Krieger. Dann ging Tyrome los. Es war Zeit, das Kloster hinter sich zu lassen.
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

Wolfhard

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #127 am: 25.05.2012, 01:04:39 »
Bei der Nachricht, dass isch die Dämonin wieder manifestieren wird, ist Wolf beinahen ein klein wenig erleichtert, da sich ihre Überheblichkeit dadurch erklären lässt und wohl doch kein hinterhältiges Spiel läuft. Gleichzeitig ist er aber auch entschlossen die Sache wenn irgend möglich, später und unter besseren Bedingungen zu Ende zu bringen. Unter diesem Gesichtspunkt merkt sich Wolf die Worte des Geists gut um sich später damit zu beschäftigen. Denn auch wenn sie jetzt auch gemeinsam auf eine Lösung kommen sollten, würde ihnen mit ziemlicher Sicherheit die nötigen Mittel zur Ausführung fehlen.

So wartet er ungeduldig bis Sezair auf seine üblicher religiös, philosophische Art auf Tyromes Frage geantwortet hat um dann nach dem Monolog des Geistes, Tyromes auffoderung eilig zu zustimmen.

„Ja wir sollten wirklich keine Zeit mehr verlieren! Denn egal welche Auswirkung Andraiels zeitweiliges Verschwinden auch sonst auf ihr Gefolge hat, auf jeden Fall fehlt denen momentan ihre Führung und wie wir aus Tristram wissen, kann sich die Dämonenbrut untereinander schlecht organisieren. Daher sollten wir sehen, dass wir so weit wie möglich von hier weg kommen bevor eine koordinierte Suche nach uns zustande kommt.“


Besnell

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #128 am: 25.05.2012, 12:23:31 »
Müde blickte Besnell sich um. Die Dämonin war ihnen entkommen, aber er war sich sicher das sie ihr erneut begegnen würden. Seine Ressourcen waren noch nicht aufgebraucht, doch sah er die Situation anders als seine Gefährten. Es wäre besser, das was vor ihnen lag direkt anzugehen, anstatt nochmals wiederzukommen. Vorallem da Andariel jetzt um ihrer Stärke wusste. Beim nächsten Mal würden sie kein so leichtes Spiel mit ihr haben. Doch er sprach seine Bedenken nicht aus, sondern trat nur zu den anderen und signalisierte damit seine Bereitschaft deren Vorgehen zu unterstützen.

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #129 am: 29.05.2012, 12:33:38 »
Die Gefährten waren sich einig und verließen schnell das große Beinhaus. Sie lauschten in die Gänge hinein, doch sie nur die Stille hören - es gibt diese Art von Stille, die in den Ohren rauscht. Die Dunkelheit erschien ihnen nun auch nicht mehr so dicht und sie meinten, dass ihre Lichtquellen nun heller schienen. Offensichtlich war hier etwas geschehen, doch ob es mit Andariel oder dem ausgetriebenen Geist zu tun hatte, das konnten sie nicht sagen.
Vorsichtig gingen sie den Gang hinab, Richtung des Ausgangs. Wolf schlich voraus und entdeckte mit einer Mischung aus Verwunderung und Erleichterung, dass die Skelett-Wachen verfallen waren. Auf dem Boden blieb ein Haufen von Knochen, die nur noch vereinzelt zusammengefügt waren, und die Hellebarden. Er stellte sich vor die Skelette und beobachtete sie misstrauisch, ob sie sich wieder aufrichteten. Doch nichts geschah. Also holte er die anderen heran und sie gingen weiter.

Nach einer kurzen Weile veränderte sich der Gang, die Mauern waren aus bräunlich-rotem Backstein gemauert und der Gang wurde enger und niedriger. Auch die Luft wurde besser. Am Ende einer Treppe standen sie dann plötzlich unvermittelt vor einer Wand aus grauem Stein. Sie waren so perplex, dass sie zunächst nur ungläubig diese Wand anstarren konnten.

Es war Wirt, der die Initiative ergriff und die Wand untersuchte. Er war bis hierhin stumm geblieben und hatte ein wenig apathisch gewirkt, dass sich Sezair schon ein wenig Sorgen um ihn gemacht hatte. Doch nun wirkte er wieder in seinem Element. Seine Finger tasteten schnell und fachkundig über die Steine  und machten dann plötzlich Halt, als er eine Stelle wiederholt betastete. Dann wandte er sich an die anderen Wände und tastete dort umher und schien schließlich dort gefunden zu haben, was er suchte. Kurz blickte er sich nach den gefährten um, ob sie bereit waren, dann drückte er einen Stein in die Wand und vor ihnen öffnete sich eine Geheimtür.

Sie standen nun in einer unscheinbaren Kammer. Einfache Geräte lehnten an der Wand und eine Schlafstatt war in der Ecke. In Fässern wurde Wasser aufbewahrt. Die Kammer war verschloßen von einer sehr simplen Tür, aus mehreren zusammengenagelten Brettern. Sie drückten die Tür auf und fanden sich auf einem schmalen Weg auf einem Bergahng wieder. Das helle Mondlicht der Nacht schien ihnen nun unnatürlich hell. Weiter unten konnten sie einen Weg sehen, der zur gegenüberliegenden Klosterpforte führte. Dort stand ein gutes halbes dutzend Jägerinnen. Ihre dunkelrot-glühenden Augen waren deutlich zu erkennen.

Vor ihnen öffnete sich ihnen die Wüste.
« Letzte Änderung: 29.05.2012, 12:35:21 von List »
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Wolfhard

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #130 am: 02.06.2012, 00:06:16 »
Wolf winkt die Anderen nochmals in die Hütte zurück und Schliesst die Tür, bevor er seine Leuchtkugel wieder aktiviert, die er vor verlassen des Raums hat verschwinden lassen. Leise sagt er zu seinen Gefährten, "Helft mir bitten den Durchgang wieder zu schliessen, wenn nicht gleich klar ist dass wir da hinaus gekommen sind und ich unsere Spuren eine Strecke weit verwischen kann, können wir die Verfolger, die man uns wahrscheinlich bald hinterher schickt hoffentlich etwas verwirren. Mit ein wenig Glück bekommen wir so genug Vorsprung um ungehindert aus dem Einflussbereich des Klosters zu kommen und uns ein sicheres Versteck für eine Ruhepause zu suchen.

Tyrome Rhistle

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #131 am: 05.06.2012, 01:14:24 »
Tyrome nickte müde und erleichtert, als er endlich wieder frische Luft in der Nase hatte. Was auch immer Sezair bewirkt hatte, es hatte eine kurzfristige Ruhe gebracht und ihr kleiner Sieg - als solchen versuchte Tyrome ihn trotz aller Widerworte langsam zu verklären - zerfallene Skelette erbracht, sodass sie ohne größere, körperliche Verwundungen aus dem Kloster kommen konnten. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass sie außerhalb der Reichweite der Bögen der Jägerinnen blieben und diese sich nicht eine derartige Position suchte, dass Tyrome sein Leben als Nadelkissen am Beginn der Wüste beendete. Die Wüste...Rhistle atmete tief durch und öffnete den Rucksack, sodass Tyrant seinen Kopf in die Freiheit stecken konnte. Der kleine Wolf war im Kloster sehr ruhig und selten fiebsig gewesen. Er hatte die Aura des Ortes zweifelsohne auch gespürt, und nun, da sie draußen waren, wollte auch der kleine Tyrann die frische Luft genießen. Der ehemalige Ritter blickte auf den schwarzen Kopf des Wolfswelpen und tätschelte ihn. "Schau dir das an, Tyrant. Dieser Ort nennt sich Wüste." Das erste Mal konnten die Männer um ihn herum etwas sehen, welches in Tyromes Gesicht keinen Platz zu haben schien. Wärme und Weichheit. Er kraulte dem Welpen hinter dem Ohr, der aufgeregt hechelte, aber sonst auffällig ruhig blieb. "Ja. Ich weiß, dass die Wüste nichts für einen Wolf und einen alten Mann in schwerer Rüstung ist." Dann zog sich Tyrant wieder in den Rucksack zurück, denn der Welpe fielen selbst bei den Streicheleinheiten schon die Augen zu. Tyrome ging es ähnlich, seine Konzentration wurde zunehmend schwächer. Er musste sich wachhalten, nur noch eine oder zwei Stunden, oder vielleicht fünf, wenn er die erste Wache übernahm. Tyrome nickte Wolfhard zu.
"Lasst es uns so machen. Unsere Beine tragen uns nicht mehr fiel weiter, einen offenen Kampf sollten wir nicht mehr riskieren. Schon gar nicht gegen Bogenschützen." Sie würden schnell sehen, dass Tyrome und seine Gefährten müde waren und eine Plänklertaktik anwenden. Kurze Angriffe, und dann aus der Reichweite zurückziehen und man würde ihn kaum nachsetzen können, weil jetzt schon jede Muskelfaser wie Feuer brannte. Dann half Tyrome Wolfhard beim Schließen des Zuganges und ging los, darauf hoffend, dass Wolfhard einen guten Weg aussuchte, und die Umgebung im Auge behaltend[1].
 1. Entdecken 18, Lauschen 10 (22 und 14 gegen Dämonen)
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« Antwort #132 am: 10.06.2012, 09:37:52 »
Im Schutz des Bergpfades schlichen die Gefährten voran. Ein leises Vorankommen war hier so gut wie unmöglich, denn die Pflanzen wuchsen dicht und waren trocken und die dürren Äste zerbrachen unter ihren Stiefeln. Glücklicherweise waren sie weit genug von den Jägerinnen entfernt, dass sie nicht riskierten, sich zu verraten.

Sie stiegen den Pfad herab und nach einer kleinen Biegung waren sie außer Sicht und konnten auf den Hauptpfad wechseln. Sie sahen sich nach einem geeigneten Versteck um und entdeckten dabei eine ausgebrannte Ruine in einigen hundert Metern Entfernung. Sie näherten sich neugierig. Das Gebäude musste einmal ein Fachwerkhaus gewesen sein und zwei Stockwerke gehabt haben. Daneben war eine Scheune gewesen. Ein Schild, dass halb ausgerissen worden war, verriet, dass es sich hier um ein Gasthaus gehandelt hatte. Hier und da glühten noch die Balken und Rauch stieg auf. Das Gasthaus schien vor nicht allzu langer Zeit gebrand zu haben, vielleicht vor zwei Tagen, was aauch dem Vorsprung entsprachen, den de Aveugler haben mochte.

"Bajit, dort hinten glitzert etwas!", hörten sie plötzlich jemanden rufen, der hinter einer niedrigen Mauer verborgen war. Es war eine kauzige Männerstimme und das Alter hatte sie hoch werden lassen. Wolfhard hieß die anderen zu warten und schlich sich zu der Mauer, um um die Ecke zu sehen. Doch der Alte hatte noch sehr gute Augen und entdeckte ihn, woraufhin beide erschracken. "Um Himmels willen! Ihr habt mich erschreckt!", rief er aus und als sich der Schreck gelegt hatte, stellte er sich vor: "Seid gegrüßt! Ich bin Lakach und das ist Bajit. Und dies ist das, was vom Gasthaus übrig geblieben ist. Wie ihr seht, versuchen wir aus den Trümmern die letzten Habseligkeiten zu retten.", gab er etwas keck ununumwunden zu. Die Gestalt, auf die er gezeigt hatte, war ein kleines gebeugtes Tier mit rötlichem Fell und schwarzem Gesicht, das auf allen Vieren durch die Trümmer sprang und nun den Ankömmling neugierig betrachtete[1].
 1. 
Weil kein alltägliches Tier: Knowledge Nature DC 10 (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 19.06.2012, 23:01:34 von List »
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Wolfhard

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« Antwort #133 am: 14.06.2012, 16:15:43 »
Den Redegewandteren Mitgliedern der Gruppe das Gespräch überlassend, beginnt Wolf damit sich einen Überblick zu verschaffen.  Damit er jedoch mitbekommt, was geschehen ist, bleicht er dazu vorerst bei den Anderen, achtete dafür aber besonders genau auf alle in seinem Blickfeld liegenden Details.                     

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« Antwort #134 am: 16.06.2012, 10:40:31 »
Als Wolfhard das Gelände untersuchte, fiel es ihm nicht schwer, Spuren zu entdecken. Der Boden erzählte geradezu eine Geschichte: Noch vor wenigen Tagen war hier ein reger Betrieb gewesen. Wolfhard fand Spuren von Pferden und Wagenrädern, achtlos fortgeworfenen Abfalls und Flecken verschütteten Weines. Er fand aber auch eine Spur, die augescheinlich von schweren, eisenbeschlagenen Stiefeln getreten worden waren, wie sie auch de Aveugler getragen hatte, und als er sie näher betrachtete, war es ihm, als wäre der Boden unter dem Tritt der Gestalt leicht versengt worden. Wolfhard ging weiter auf das Gasthus zu und dort begannen die Spuren eine andere Geschichte zu erzählen: Ein plötzlicher Brand, aufgeregtes Auseinandersprengen von Menschen und dann die Spuren von diesen kleinen Dämonenwesen, deren Füße in Hufen endeten. Überall war Blut auf dem Boden. Doch Leichen fand Wolfhard keine. Zuerst war er darüber irritiert und dann war ihm ein wenig übel, wenn er bedachte, was dies bedeuten könnte. Die Spuren der gepanzerten Gestalt führten aus dem Tal heraus, in die Wüste.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
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