• Drucken

Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 69896 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Aerys Mavato

  • Beiträge: 36
    • Profil anzeigen
    • Schlangenschädel - Abenteuerpfad
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #630 am: 17.05.2012, 15:13:23 »
Aerys nahm die letzten Worte Dans aufmerksam und wissend nickend zur Kenntnis. Der Matrose schien die Gesamtsituation ganz gut überblicken zu können - fürwahr würde es eine gefährliche Angelegenheit sein den Pfad zu erforschen, davon konnten sie ausgehen. Tolkwy hatte es ja selbst schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren müssen. Und wer wusste schon, was sie noch erwartete! Auch bei Aerys lösten Dans hochgegriffene Vermutungen einiges an Unbehagen hervor - doch sie ließ sich fast Nichts anmerken, nur etwas unwohl war ihr schon....

"Ich werde darüber nachdenken, klingt sinnig - ich würde auch nie alle mitnehmen wollen - viel zu viele Leute, viel zu gefährlich. Ich denke wir sollten uns aufteilen, wie schon gesagt. Nun gut, auf gehts!"

Mit diesen Worten schwang sich auch Aerys wieder über die Klippe und kletterte die Leiter hinab ins Lager. Nun waren sie alle wieder beieinander, der Platz um das Lagerfeuer füllte sich zusehends und schon bald würden vermutlich alle hier miteinander sitzen und ihr weiteres Vorgehen besprechen. Sogar Tascha Nevah kam müden Schrittes angetappt und setzte sich kurz grüßend hinzu.

Die Moral ist wirklich sonst wo... So kann das ja Nichts werden...
Das Dunkel der rauen See ergreift die Herzen der tapfersten Seefahrer - doch siehe: Nicht das der Frau!

Dreifinger Dan

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #631 am: 20.05.2012, 00:18:47 »
Dan hörte nur die letzten Worte Valash und schüttelte den Kopf. Er versuchte es diplomatisch.
"Ich denke heute Abend bleiben wir hier. Und morgen kümmern wir uns um ein alternatives Lager. Das Nest eines Riesenvogels sollten wir dabei meiden. Versteht mich nicht falsch Valash, ich werde nicht den Kampf meiden wenn er uns begegnet, aber wir sind fremd hier, diese Insel zeigt uns tödliche Gefahren. Wir sollten nur aus einer starken Position weiter agieren. Ein sicheres Lager, das sich verteidigen lässt. Ein sicheres Lager, dass uns vor den Witterungen schützt. Ich bin mir sicher dass dies unser nächste Aufgabe und unser vordringliches Ziel sein sollte. Eine Höhle wäre sicher optimal. Und sobald das Lager gesichert ist werden wir einen Trupp zusammenstellen und werden nachschauen gehen, wer hier Pfade anlegt und schauen mit was für Mitteln sie uns unterstützen können diese Insel zu verlassen. Wir werden auf jeden Fall mehr brauchen als einen Einbaum oder ein Floß um hier weg zu rudern." Auffordernd schaut er in die Runde.

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #632 am: 20.05.2012, 19:30:25 »
"Aha - sehr wohl, Dan! Nun, du scheinst das Alles schon überreißen zu können, fürwahr. Und doch bin ich etwas uneins mit eurem Vorhaben. Deinem Aufruf werde ich trotzdem folgen: Lasst uns Ruhe und Ordnung einkehren für heute. Der Tag war sicher lang, auch für mich, das sage ich allen Ernstes, Morgen ist schließlich auch noch einer..."

Mit diesen Worten drehte Valash sich schließlich weg vom Lagerfeuer und ging einige Meter fort um dort an der inneren Felswand seine eigene Schlafstätte einzurichten. Er breitete seine alte Decke aus, welche er aus seinem Rucksack zog und ließ sich dort erst einmal in aller Ruhe nieder. Kümmerte sich um seine Vorräte und seine Ausrüstung...

Nevos hingegen nickte den Worten des Matrosen eifrig zu. Noch wusste er nicht, wo seine Position in all diesen Plänen sein würde. Doch er war sich noch relativ sicher, dass sie gemeinsam eine Lösung für ihre missliche Lage finden würden. Gerade die Expeditionstruppe auf die er gestoßen war, der Kern der Gruppe hier, befand er für äußerst fähig. Da mochte Wind und Wetter bringen was es mochte - ebenso galt das für Tod und Teufel...

Inzwischen waren alle Gefährten am Lagerfeuer eingetroffen, Valash war ebenso wieder in die Runde zurückgekehrt. Gemeinsam aß man etwas und reichte die Wasserschläuche herum. Halas Martain trank gar einen Schluck seines feinen Weines - und er teilte ihn mit Gelik Ebberschwinge. Was den kleinen Mann erstaunlich ruhig werden ließ. Abermals saßen sie nun also hier und die letzten Gespräche konnten getätigt werden, bevor die Nachtwachen anbrechen würden, es war ruhig geworden um sie und die Sonne war ins Meer herabgesunken - rötlich spiegelnd brach sie sich auf den Wellen des Meeres. Sie waren wieder daheim...

Und als wäre das nicht genug der Gewohnheit begann es plötzlich, wie aus heiterem Himmel mal wieder dicke Tropfen heranzuwehen - es regnete: Schlichtweg aus Eimern goss der Himmel Wasser herab. Die grauen Wolken waren schon länger dort oben gehangen, doch nun verstanden sie alle, was Halas mit schlechtem Wetter, und Omen gemeint hatte: Es war merklich abgekühlt und die Monotonie des Geprassels umfing sie. Zeit für die Nachtruhe...

Jask Derindi

  • Beiträge: 54
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #633 am: 20.05.2012, 19:36:14 »
Später beim Abendessen hatte Jask Derindi sich dann abermals zu Tolkwy gesetzt - vielmals dankte er dem Halbork für die besorgten Dokumente. Die Pökeldämon hatte also doch etwas Gutes an sich gehabt. Der ehemals Gefangene würde damit endgültig ein freier Mann werden können! Nun mussten sie nur noch von dieser Insel fort...

"Tolkwy, Freund - es ist gut, dass ihr wieder hier seid. Große Pläne habt ihr ausgeführt und noch mehr davon mit zurückgebracht! Wir haben auch Glück, ich glaube daran. Allein diese Dokumente hier, diese Papiere - ich habe sie jetzt alle gelesen, nun, überflogen zumindest - wir haben eine Chance, genauso wie ich eine habe, die sich zunehmend erfüllt! Dan und du, genauso auch Kwazeel, ihr habt alle gute Pläne, gemeinsam können wir das schaffen! Auch Simue hat sich ganz schön gemacht, oder - was meinst du?"

Die letzten Worte murmelte Jask etwas leiser und schielte zu der jungen Frau hinüber, die gegenüber am Feuer saß. Doch der Regen verhinderte, dass sie überhaupt etwas davon mitbekam, auch sie war unterdessen in ein Gespräch vertieft. Jask würde ihnen allen sicher noch eine große Hilfe sein!

"Ich habe da noch eine Idee gehabt vorhin Tolkwy. Was hieltet ihr davon, wenn ich dir - oder gerne auch euch allen, die ihr auf Expedition wart, als Dank für eure Leistung bei der Pökeldämon einige meiner Stammesgesänge und Mantras beibringe: Sie würden euch sicherlich nützlich sein, gerade dir meine ich. Wunderbare Gesänge, um sich besser konzentrieren zu können! Morgen, eine kleine Übungseinheit und die Sache wäre gut, ich würde mich persönlich auch besser fühlen - als kleine Gegenleistung eben, verstehst du?!"

Tolkwy Rotus

  • Beiträge: 694
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #634 am: 21.05.2012, 11:58:45 »
Mit einem leisen Schnaufen nahm der den Vorschlag von Dan entgegen. Der Inquisitor wollte sich nicht auf dieser Insel niederlassen und dement sprechen war auch gerade seine Laune. Aber da alle der Meinung waren, ein sicheres Lager aufzubauen und Erkundungstrupps zum Ausspähen zu schicken fügte er sich widerwillig seinem Schicksal. „Ich werde auf jeden Fall beim Erkundungstrupp mit dabei sein. „ Wenn es die Möglichkeit ergab, würde er auf jeden Fall die Chance ergreifen, um die Insel zu verlassen. „Sollte es nicht anders gehen, müsste man von Eleder einen Rettungstrupp aussenden …“ Diese Gedanken verwarf der Inquisitor schnell ... den von diesen Träumen waren sie noch weit entfernt, ausserdem war er sich nicht sicher wie er sich wirklich entscheiden würde.

Die Motivation das Lager heute noch aufzuräumen war bei Tolkwy nicht vorhanden. Umso dankbarer war er, dass Simue ihren unsichtbaren Diener die Arbeit erledigen lies. Er schlenderte zu ihr rüber, legte seine große Hand auf ihre Schulter. „Danke für deine Hilfe.“ Mehr brachte der Inquisitor in seiner Stimmung nicht raus. Es war für ihn unverständlich dass so viele es nicht hinbekommen haben das Lager aufrechtzuerhalten. Oder zumindest sich in näherer Umgebung etwas Passenderes zu suchen. Als er dann auch noch Halas und Gelik genüsslich ihren Wein trinken sah, brachte es sein Blut endgültig in Wallung. Heute würde er keinen Finger mehr krumm machen, egal was kommen sollte
.
Als der Regen einsetzte, setzte er sich stumm ans Lagerfeuer und stocherte mit einem Stab in der Glut herum.Es war Jask der für Ablenkung sorgte und ihn auf andere Gedanken brachte. Nach dem er anfangs nur halbherzig zugehört hatte, spitzen sich seine Ohren, als er von den Gesängen seines Stammes hörte. Überrascht schaute er Jask an „Ihr habt Gesänge für eine bessere Konzentration? „ Überraschung breitet sich auf Tolkwy´s Gesicht aus. „Jask, du scheinst immer für eine Überraschung gut zu sein. Auf jeden Fall werden wir morgen die Gesänge üben. Kannst du mir erklären, wie diese funktionieren? Muss ich diese jeden Tag auf neue ausüben? Wirken die Gesänge wie Magie? Hat euer Stamm diese bisher überhaupt an jemand Fremden weitergegeben?“ Das Interesse war bei Tolkwy geweckt, und er freute sich das Jask zu ihm Vertrauen hatte. Die anliegenden Probleme der Lagergestaltung versuchte er bewusst auf die Seite zu schieben.

Jask Derindi

  • Beiträge: 54
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #635 am: 24.05.2012, 18:54:53 »
"Ja Tolkwy - diese Gesänge sind wahrhaftig eine erstaunliche Erfindung unseres Stammes, Jahrzehnte, gar Jahrhunderte lang hat ihre Entwicklung und Erforschung bestimmt gedauert: Ich selbst weiß es nicht, aber ich habe sie schon als Kind gelernt - daran erinnere ich mich noch gut. Ob sie von 'Fremden' gekannt werden weiß ich nicht, zu zerstreut sind wir... Aber das ist eine andere Geschichte! Sie wirken nicht wie Magie, nein, ganz anders - wir werden sie üben, und von da an werdet ihr die ständige Anwesenheit dieser wunderbaren Melodien in euch spüren. Ab und an solltet ihr das Lied erneut anstimmen, aber es wird dich und die anderen immer begleiten..."

Jask war deutlich zu sehen, dass er sich freute - er konnte seinem Meister, Retter und Freund eine wertige Dankestat entgegenbringen. Und hilfreich würde diese Fähigkeit für die Gestrandeten sicher auch sein: Da konnte man verborgenes Wissen schon einmal teilen...

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #636 am: 24.05.2012, 20:10:12 »
Wir sind nicht allein...

Dieser Gedanke hatte sich inzwischen fest in das Gedächtnis aller Gestrandeten auf der Schmugglerinsel eingebrannt - egal, ob man an den dunkeln Schatten des Riesenvogels dachte, der des Nachts Jagd machte und Ausschau hielt - oder, ob man an den gefundenen Pfad dachte, gespickt mit einer fies erdachten Falle! Irgendetwas war hier faul auf dieser Insel, doch noch hatten die Gefährten diesen Quell noch nicht gefunden - glücklicherweise hatten sie aber auch die Spur von Kapitän Kovack und der Gelehrten Ieana noch nicht völlig verloren! Vielleicht sollte dies alles aber auch gar nicht ihr Schicksal werden, sicher, es war ihr Schicksal, aber vielleicht sollte es ein gutes werden! Vielleicht also könnte all dies ihre Rettung werden, die Möglichkeit zur Flucht von der Schmugglerinsel - die Erlösung...

Am Abend jedenfalls saßen alle gemütlich beeinander und nach und nach fand jeder seine Zeit, um sich zur Ruhe zu legen und endlich Schlaf und Erholung zu finden. Die Nachtwachen traten aufmerksam und unermüdlich ihren Dienst an - heute auch ein besonders wachsames Auge gen Himmel gerichtet: Man konnte ja schließlich nie wissen! Das Wetter verschlechterte sich zwar nicht sonderlich, aber bis der Regen endlich aufhörte und auch der Wind sich gelegt hatte, dauerte es noch gut ein paar Stunden, die Randbereiche ihres Lagers waren tatsächlich, wie von Halas berichtet, leicht geflutet worden. Irgendwann holte sich das Meer und der Wind eben doch zurück, was einst ihm gehörte - doch so weit war es zum Glück noch nicht. Es war endlich ruhig geworden, das Prasseln des Regens und das Heulen des Windes waren verzogen, der Dschungel selbst mit all seinen Lauten und Geräuschen blieb stumm. Die ganze Welt um sie herum schien zu schlafen und langsam kräuselten sich die dahinschimmernden Wellen des Meeres im Licht des widerspiegelnden Mondes. Es war abermals Nacht geworden auf der Schmugglerinsel...

Das morgendliche Erwachen war ein glückliches und allseits erholtes - jeder hatte halbwegs genug Schlaf gefunden und keine bösen Träume oder gar Überfälle wilder Tiere hatten die Nachtruhe im Lager gestört, selbst die Nachtwachen hatten nichts Auffälliges bemerkt. So langsam trudelten die frisch erwachten und ausgeschlafenen Gesichter am Lagerfeuer ein - als letztes gewacht saß, leicht in sich gesunken, Aerys Mavato. Fröhlich gesinnt stand sie auf und blickte dem Aufwachen ihrer Gefährten höchst motiviert entgegen. Sie grüßte alle halbwegs höflich und erkundigte sich kurz nach der Nachtruhe - auch in ihrer letzten Schicht war alles ruhig geblieben. Die junge, athletisch gebaute Frau mit dem schwarzen Dreispitz war tatsächlich zu so etwas wie einer Anführerin geworden hier unten im Lager: Doch, ob das auch so bleiben würde, wusste keiner...

Gemeinsam frühstückten sie und besprachen die Pläne für den anbrechenden Tag - Tolkwy und Jask luden den Erforschertrupp erst einmal zum morgendlichen Gesänge-Üben oben am Strand ein: Das sollte also die Belohnung für sie alle sein, dafür, dass sie die Pökeldämon gefunden hatten und die Dokumente für Jasks Unschuldsbeweis gefunden und mitgebracht hatten. Sie stiegen sogleich hinauf. Aerys und Halas unterdessen übernahmen Unten das Kommando und gemeinsam wurde die Feuerstelle wieder auf Vordermann gebracht sowie das Lager trocken gelegt, noch ein paar Reperaturen vorgenommen, bis das Lager schließlich wieder wie neu aussah...

Am oberen Strand währenddessen stimmte Jask seine Fokusgesänge an und die Gefährten lernten mit ihm gemeinsam die Lieder seines Stammes zu singen - alte Gesänge, in teilweise fremd anmutenden Dialekten und Sprachvarianten - aber die Laute konnten sie allemal nachahmen, und wahrhaftig! Jask Derindi hatte nicht zu viel versprochen, in ihren Köpfen begann es leicht zu summen und bald schon waren sie hochkonzentriert und erfüllt vom Geiste der Lieder.[1] Anschließend brachen sie mit Jask gemeinsam zu einer kleinen Erforschungstour auf, während Valash mit bei den Anderen unten im Lager zurückblieb - er wollte lieber dort etwas mit helfen. Nevos allerdings folgte der Gruppe, wie die Tage zuvor auch schon - sein Schicksal hing an Dan, und ihn wollte er auf keinen Fall aus den Augen lassen - die Prophezeiung musste ja anscheinend doch mehr Wahrheit in sich haben, als er erwartet hatte...

Den restlichen Tag verbrachte die Lagerbesetzung damit Holz zu sammeln für die Nacht und weitere Bauten auf Vordermann zu bringen - das Lager wurde sogar noch ein klein wenig ergänzt. Und sie bereiteten gleichenfalls einen schnellen Abbau vor, falls der Rest also eine bessere Stelle finden würde, so konnte es zügig losgehen - sie würden jedenfalls genug zu tun haben heute!

Die kleine Gruppe oben am Strand, jetzt bestehend aus: Tolkwy, Dan, Simue, Kwazeel, Nevos und Jask; sie brachen auf gen Norden, erforschten den westlichen Teil von ihnen - abermals an der Küste entlang. Die Vegetation kam ihnen bekannt vor, alles schien ähnlich, wie an der südöstlichen Küstenlinie. Sie schauten aufs freie Meer hinaus, doch hier oben waren weniger Wracks gestrandet, nur Mittags konnten sie eines in einigen scharfkantigen Klippen draußen in der See ausmachen. Doch dieses Schiffswrack würden sie leider nicht erreichen können. Kurz nach ihrer Mittagspause stießen sie kurz nacheinander auf zwei Nester mit Dimorphoden - sie besiegten die Elterntiere und konnten die Brut zerstören - eigentlich ein Glück, dass sie von diesen Bestien noch nicht angegriffen worden waren im Hauptlager. Dann marschierten sie weiter und erreichten schließlich, am späten Nachmittag - sie mussten etwas langsamer machen und mehr im Dschungel gehen, wegen der Hitze der Sonne, den äußersten westlichen Punkt dieses Inselabschnitts. Und ihnen eröffnete sich ein interressanter Ausblick über das Meer und die Ausmaße der Schmugglerinsel...

Vor ihnen lagen drei weitere kleine Inseln im Wasser, nur spärlich mit Palmen und Felsen bedeckt, die wohl früher ans Festland angeschlossen hatten, jetzt allerdings waren sie zu Brachland dahingerafft worden, vermutlich brüteten nur einige Urwaldvögel auf den abgelegenen Inselchen. Im Norden erstreckte sich weiterhin der unendlich weite Ozean und kein Land war auch nur ansatzweise in Sicht, aber im Süden, da war es genau umgedreht: Viele Meilen mussten sie zwar über das Meer schauen, aber nicht ganz am Horizont konnte sie wieder Festland erkennen, und im Osten erstreckte sich sogar der Inselarm hinunter, vermutlich war dort also der Kern der Insel gelegen, der größere Teil - vorgestern noch waren sie also dort drüben gewesen und hatten das Gebiet dort unten erforscht, viel würde also noch vor ihnen liegen, die Vegetation dort drüben sah wieder wie ein wahrhaftig tiefgrüner und undurchdringlicher Dschungel aus. Doch was am Meisten irritierte war der Ausblick gen Westen. Zwei größere Inselabschnitte erstreckten sich von der Nordspitze des Inselkerns gen Süden hinauf - der eine, grün wie alles Andere rings herum, doch der andere, sie vermochten es nicht richtig zu deuten: Wie eine stumme und graue Narbe am Horizont wirkte dieser Teil der Insel, kahle Bäume schienen darauf zu wachsen, kühl und irgendwie seltsam starren diese Gewächse gen Himmel...
 1. Fokus- und Mantragesänge gelernt, d.h. permanent +2 auf Konzentration!

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #637 am: 28.05.2012, 16:57:21 »
Doch das Erstaunen der Abenteurer über diese geografische Erkenntnis hielt nicht lange an - schnell schulterten sie wieder ihre sieben Sachen! Sie würden sich sputen müssen, wenn sie vor dem endgültigen Einbruch der Dunkelheit das Lager an der Klippe wieder erreichen wollten! Nun kannten sie zumindest halbwegs die wahren Ausmaße der Schmugglerinsel und ihr morgiger Trip würde mit Sicherheit wieder gen Süden gehen - hier Oben gab es Nichts zu holen und eine Floßfahrt oder dergleichen ans andere Ufer, oder gar auf die dunkle Insel würde viel zu gefährlich sein...

Inzwischen hatten die Gefährten sich gemeinsam wieder auf den Rückweg gemacht und fürwahr gegen frühen Abend, kurz vor Einbruch der Dämmerung erreichten sie ihr Lager - ordentlich und aufgeräumt wirkte es und abermals setzten sie sich Abends mit ihren anderen Gefährten zusammen. Neuigkeiten wurden ausgetauscht und die Pläne für den kommenden Tag besprochen. Im Lager hingegen war der Tag ereignislos verlaufen. Jeder hatte seinen Teil getan, jedoch besser war die allgemeine Stimmung nicht wirklich geworden...

Abermals - eine ruhige Nacht, ruhige Nachtwachen und ein gemütliches Erwachen: Man könnte fast meinen die Abenteurer gewöhnten sich an ihr doch eigentlich entbehrungsreiches Leben auf der Schmugglerinsel! Fest stand jedoch - bei der Besprechnung nach dem Frühstück sollte es darum gehen die große Expeditionstruppe festzulegen, die zuerst mit allen gen Südden zog, um einen besseren Lagerpunkt auszumachen und dort ein zweites Lager aufzuschlagen und dann von dort aus eine weitere Expedition zu starten - gen Inselinneres, gen Dschungelpfad...

Kwazeel Zethuka

  • Beiträge: 472
    • Profil anzeigen
    • Der Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #638 am: 29.05.2012, 22:01:18 »
Erfüllt von neuem Enthusiasmus hatte sich Kwazeel sogleich dem neuerlichen Erkundungstrupp angeschlossen, der gen Norden aufgebrochen war und neue Erkenntnisse über die Insel gewinnen konnte. Kwazeel versorgte die gesamte Lagergemeinschaft natürlich auch mit Beeren ... Zumindest jene, die sie annehmen wollten, denn Mancher hatte Skepsis vor Magie oder bevorzugte ganz einfach ein warmes Mahl, dass den Bauch auch spürbar füllte. Als sie abends zurückkehrten, schien dem Mwangi die Lage alles in allem doch gar nicht so aussichtslos, wie manch einer dachte. Die Gemeinschaft war weiter angewachsen und die Zusammenarbeit schien gut zu funktionieren.

"Auf jeden Fall sollten Tolkwy, Simue und Dan mit kommen. Wir vier haben bisher bei der vorherigen Erkundung gut zusammen gearbeitet." sagt er schließlich als es um die neuerliche Expedition geht, die im Süden nach einem neuen Lagerplatz schauen soll.

 "Wer mag noch mit kommen? Es ist eine freiwllige Angelegenheit." sagte er. Halas oder Gelik würden wohl kaum mitkommen.
« Letzte Änderung: 30.05.2012, 17:33:26 von Ksynthral »

Tolkwy Rotus

  • Beiträge: 694
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #639 am: 30.05.2012, 07:56:22 »
Während der Erkundung summte Tolkwy die Melodie der Gesänge vor sich hin. Auf jeden Fall tat diese Erkundung gut, und machte seinen Kopf frei.

Als Kwazeel die Suche nach dem Lagerplatz wieder ansprach, überlegte Tolkwy vor sich hin, wo auf der ersten Erkundung irgendwo ein geeigneter Lagerplatz gewesen war[1]. Wegen dem ganzen Material sollte dieser nicht allzu weit entfernt sein.  Schließlich musste man die ganze Ausrüstung hinschleppen. Bei seinen Gedanken warf er Gelik einen Blick zu, und er wusste dass er sich in diesem Punkt, auf den Gnome nicht verlassen könnte. So bescheiden diese Situation auch war, löste es in Tolkwy ein klein wenig Belustigung aus, und beim Versuch zu lächeln zeigte er kurz seine Zähne.

Ich bin wie gesagt auf jeden Fall bei der Erkundung mit dabei. Auch überlege ich gerade, ob mir noch ein geeigneter Lagerplatz von unserer ersten Erkundung einfällt. Dan erinnerst du dich an einen passenden Ort?
 1. Überlebenskunst 27
« Letzte Änderung: 30.05.2012, 17:32:59 von Ksynthral »

Dreifinger Dan

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #640 am: 30.05.2012, 10:19:41 »
Dan lies die Gesänge über sich ergehen. Innerlich juckte es ihn bei den rhythmischen Liedern zu tanzen, seinen Körper zu bewegen. Er konnte mit den Gesängen nicht wirklich etwas anfangen. Dennoch lernte er sie, den er würde es nie verweigern Wissen aufzunehmen.
Dan schien während der Erkundung ständig abgelenkt. Immerwieder mussten die Gefährten auf ihn warten weil er einer Fährte kurz folgte, oder einfach nur starr in der Gegend herum stand. Aber scheinbar hatte diese Taktik Erfolg. Mehr als einmal blitze eine Dolchklinge durch die Luft, und am Ende des Tages hingen 4 Kaninchen und 2 fette Tauben an seinem Gürtel. Bei den kurzen Scharmützeln mit den heimischen Raubvögeln, benutzte er auch immer zuerst die fliegenden Messer, bevor er sich auf seinen Krummsäbel und die Defensive verließ.
Als sie ihren Ausblick erreichten, gingen ihm ganz andere Gedanken durch den Kopf. Schmugglerinsel wurde dieses Eiland vermutlich genannt. Wer einen Weg durch die Klippen finden würde hätte hier einen nahezu sicheren Hafen, gut geschützt durch die vorgelagerten Inseln. Und dazu ein Festland, das einen mit Nahrung und Frischwasser versorgte. Sein Blick ging weiter gen Himmel. Alton hatte ihm etwas über Wolken und dergleichen erklärt, vielleicht wäre er in der Lage das Wetter für den nächsten Tag vorherzusagen.
Zurück am Lager übernahm er wieder den Bericht über die Geschehnisse des Tages, und ging diesmal besonders auf die Kämpfe mit den Dimorphoden ein. Sein Säbel blitzte im Feuerschein als er grazil durch die Gegend sprang.
Und so war es nicht verwunderlich, dass er Kwazeel zustimmte. Er wollte bei der Erkundung dabei sein. Auf Tolkwys Frage hin beriet er sich mit dem Halbork kurz, aber eigentlich hatte er einen bestimmten Ort im Sinn und war sicher, dass der Halbork nur die Bestätigung für diesen Ort suchte.
« Letzte Änderung: 30.05.2012, 17:20:52 von Ksynthral »

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #641 am: 30.05.2012, 17:18:06 »
Fürwahr gelang es dem Matrosen Dan sich ein wenig an den Wolken und dem Wetter zu orientieren - es würde regnen heute Abend: Es würde ziemlich heftig regnen sogar, es bildeten sich dicke, schwüle Luftmassen und gleichzeitig wehte ein recht kräftiger Wind! Vermutlich braute sich ein Sturm zusammen, doch noch schienen seine dunkeln Wolken in weiter Ferne, vermutlich würde diese Vorhersage niemand seine Gefährten nachvollziehen können - doch Dan war sich sicher! Heute am frühen Abend würde sich etwas zusammegbraut haben und über sie alle hereinbrechen! Dafür vermutete er das Wetter in den nächsten beiden Tag wesentlich besser - nur noch wenig Regen würde fallen und warm würde es werden, sonnig und warm - perfektes Wetter also, um möglichst ungehindert den Dschungel zu erkunden...

Auch die Erzählungen im Lager hatten frohe Gesichter herbeigezaubert, wo vorher nur triste Stimmung aufgewartet hatte - es war beschlossene Sache: Ein neues Lager musste her, hier waren sie nicht mehr sicher! Gemeinsam legten sie dann nach Kwazeels Aufruf fest, wer dem Expeditionstrupp angehören sollte: Dan und Tolkwy signalisierten sofort ihre Zustimmung und auch Simue erklärte sich schließlich bereit - auch wenn das für sie hieß, dass sie Ischiro abermals alleine lassen würde mit seinen düsteren Gedanken. Von den weiteren Gestrandeten schlossen sich noch Nevos und Jask an: Der Erstgenannte, weil er tatkräftig mit anpacken wollte, wenn es um die Erforschung des Pfades ging - und der Zweite, weil er Tolkwy und dem Rest nicht nur seine Freiheit sondern sein Leben zu verdanken hatte! Aerys Mavato würde zusammen mit Halas Martain die Führung im Lagertrupp übernehmen, in dem sich außerdem noch Gelik, Tascha, Ischiro und Valash befinden würden. Eine tatkräftige und kleine Gruppe würde sich also aufmachen - einen neuen Lagerplatz suchen - und der Rest das jetzige Lager abbrechen und abmarschbereit warten...

Tatsächlich hatte Tolkwy so dann sie losmarschiert waren auch sogleich einen guten Einfall: Er meinte sich an eine gut windgeschützte Lichtung in der Nähe ihrer zuerst gefunden Bucht - die mit dem Kapitänshut - erinnern zu können! Flinken Fußes machte man sich am noch anbrechenden Tag auf die Suche nach diesem Ort. Jeder hielt die Augen offen und schnell sowie ungestört ging es voran...

Unterwegs erspähten sie ein weiteres Dimorphoden-Nest, welches allerdings dieses Mal schon geschlüpfte Jungetiere zu enthalten schien - jedoch waren auch mehrere große Exemplare ersichtlich: Sie entschieden sich das Nest vorerst links liegen zu lassen, solange sie selbst unentdeckt blieben - sie mussten Zeit sparen! Der Tag versprach äußert warm zu werden...

Dan entdeckte bei einem kurzen Aufklärungszug in den nahen Dschungel eine Hand voll toter Tiere - doch nicht von normaler Todesart, sondern schrecklich aufgeschlitzt und scheinbar blutleer - einige Meter über ihm hingen die Kadaver von kleinen Inselaffen in den Ästen eines Baums: Aufmerksam geworden war er darauf nur durch die große, noch feuchte Blutlache am Waldboden - Kampfspuren waren allerdings keine zu sehen! Es musste ein kurzer und grausamer Tod für diese sonst so lebensfrohen Geschöpfe gewesen sein...

Schließlich hatten sie es geschafft und der Inquisitor hatte Recht behalten - hier, nahe der ersten Bucht, oben an der Steilwand eines Berges war eine große Lichtung, und tatsächlich war sie windgeschützt: Weit genug weg von der offenen See war sie jedenfalls. Allerdings lag sie tiefer im Dschungel, vermutlich würde man der wilden Tiere wegen mehr Wachposten aufstellen müssen des Nachts...

Nichts desto trotz würde dies hier ihr neuer Lagerplatz werden und wenn sie sich eilten, so würden sie gegen Mittag schon zurück am Lager sein, um den Rest nachzuholen - doch es kam ein klein wenig anders: Auf dem Rückweg wurden sie wie aus dem heiteren Himmel von einer Horde Dschungelziegen überfallen, die aus dem dichten Gebüsch des Waldrandes hervorpreschten und mit ihren gedrehten Hörnern drohten! Es war ein kurzer, aber heftiger Kampf - und jeder der Gefährten wurde irgendwie verletzt[1]: Diese Tiere schienen panisch und gefährlich zu sein, kein Gruppendrang, keine Koordination, aber kräftig und wütend! Wie kleine Hunde, oder Wölfe, nur mit festeren Hufen und eben jenen erwähnten Hörnern! Schlussendlich jedoch standen sie alle gemeinsam um die toten Überreste der Tiere - Fleisch und drei gerettete Hörner als Trophäen, das Fell war zu klein, um nützlich zu sein - nach diesem Schreck ging es dann weiter, gen Basislager, und dieses Mal gelang es in einem Anlauf...

Schließlich dann waren sie gegen Mittag zurück im Lager und luden sich jeweils einen der großen Gepäcksäcke auf, die der Rest bereits geschnürt hatte: Nun würde sich also die große Karawane in Bewegung setzen - sie hatten einen zweiten Lagerplatz gefunden!
 1. Jeder möge sich bitte für diesen Kampf 1d61d6+1 = (2) +1 Gesamt: 3 TP abstreichen!

Tolkwy Rotus

  • Beiträge: 694
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #642 am: 31.05.2012, 16:32:41 »
Irgendwie musste doch auch die kleine freche Gnom nützlich sein, der Inquisitor überlegt hin und her. Bei der letzten Wanderung hatte er dann einen Einfall, welche er auch gleich Umsetzten wollte. Dies würde vielleicht auch die Moral der Truppe auf Vordermann bringen. So suchte er beim Erreichen des Lagers den kleinen Gnom mit der frechen Zunge auf. „Meister der Worte,  ihr könntet mir einen Gefallen machen. Wenn ich euch richtig einschätze, seid ihr sehr redegewand. Wie wäre es…“ Tolkwy gab sich alle Mühe, freundlich rüber zu kommen. Vor allem da er Meister Eberschwinge bisher als faulen, frechen, vorlauten, kleinen Gnome kannte! „…wenn ihr uns heute Abend am Lagerfeuer eine kleine Geschichte zur Erheiterung erzählt.[1]  Das Grinsen ließ er dabei besser sein, nachher bekam der kleine Gnom noch schlechte Träume, wenn er die für einen Halbork typischen Hauer sah.

Als das Lager abgebrochen wurde, und die verschiedenen Gegenstände zusammengehäuft wurden kam so einiges zusammen. Der Inquisitor erinnerte sich an einen Zauber von Simue, den sie vor ein paar Tagen auf ihn gewirkt hatte. Er verlieh ihm Kraft und Ausdauer um das Vielfache an Gewicht zu schleppen. Ohne zu zögern sprach er Simue an. „Du hattest vor ein paar Tagen einen Zauber auf mich gelegt. Dieser lies mich viel Stärker werden. Ich denke für den Lagerumzug könnte dieser sehr hilfreich sein. Könntest du diesen erneut auf mich zaubern damit ich mehr tragen kann? Der Zauber hält doch längere Zeit, oder?" Die letzte Frage war ein wenig zögernd gestellt, er wollte nicht mitten während der Wanderung zusammenbrechen…und als unfähig dastehen.
 1. Diplomatie 23
« Letzte Änderung: 31.05.2012, 22:03:35 von Ksynthral »

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #643 am: 31.05.2012, 22:02:04 »
Nachdem weitere Worte gewechselt worden waren, sollte es nun also losgehen gen zweitem Lagerplatz: Simue willigte Tolkwy ein und half mit ihrer Magie aus![1] Somit würde die Marschroute sicherlich leichter fallen: Als Tolkwy Rotus schließlich noch Gelik Ebberschwinge kurzerhand und sehr diplomatisch - mit viel Fingerspitzengefühl, so mochte man es ihm vielleicht gar nicht zutrauen - dazu aufrief heute Abend eine Geschichte zu erzählen am Lagerfeuer - da war die Stimmung der Gefährten wieder halbwegs beeinander: Sie hinterließen einen leeren und kargen Platz am Meer, kaum noch Spuren von ihrem Lager - die Reise konnte beginnen...

Gelik übrigens war total perplex, als der Inquisitor so plötzlich auf seine Wortgewandheit zu sprechen kam - er willigte nickend ein: In diesem Moment der Frage allerdings schienen ihm alle Worte der Antwort fern. Seine Augen waren groß geworden, sein Blick bissig und aufgeregt - diesem Tolkwy würde er es schon zeigen!

Hehe... also wenn das so ist... Alles wird Nichts - aber für dich habe ich etwas ganz Besonderes... pah! Wäre doch gelacht...

Und als wäre es wirklich eine offene Herausforderung gewesen rückte der Gnom zum ersten Mal seit ihrer Rückkehr seinen Hut wieder zurecht und wischte sich die dreckige Weste glatt - kehrte er zurück in die Welt der Hoffenden?! Von kurzer Zeit jedenfalls war dieser Eindruck: Stolz marschierte der kleine Gnom mit Dan voran, er selbst trug nur seinen eigenen kleinen Rucksack - während der Rest der Gefährten gut zu schleppen hatte...

Wenige Worte wurden in der Hitze des Nachmittags gewechselt. An der Küste entlang, an zwei, drei Stellen lieber ein wenig tiefer im Dschungel: ein schützendes, schattenspendendes Blätterdach, entgegen der schwül-warmen Sonne! Doch tatsächlich zogen entfernt am Horizont dicke, graue Wolken herauf - und der Wind an der Küste nahm zu, glücklicherweise kühlte er ein wenig. Auf das vorhin noch entdeckte Nest mit den jungen Dimorphoden und den Muttertieren machten sie einen größeren Bogen, so gut es ihnen eben möglich war, und dann schließlich war es soweit: Sie erreichten gemeinsam und ohne große Zwischenfälle die ausgespähte Lichtung!

Allesamt waren sie doch ziemlich geschafft, selbst Simues Zauber hatte all seine Macht aufbringen müssen - sie schwitzen, doch das Wolkendach über ihnen wurde dichter und nahm wenigstens die direkten Sonnenstrahlen weg, heiß war es allerdings trotzdem noch! Ohne große Umschweife machten sie sich gemeinsam daran ein notdürftiges Dach mit den Segeltüchern zu errichten - sie schlugen große Äste zurecht und huben kleine Wassergräben aus, auf das mögliches Regenwasser gut abfließen könnte. Dan und Jask errichteten einen kleinen Wall aus angespitzten Holzpfählen, den sie im Laufe der Zeit erweiteren würden. Halas, Simue und weitere kümmerten sich um die Lagereinrichtung selbst und Aerys Mavato ersann einige geschickt gestellte Schlingenfallen im nahen Gebüsch: Ihr neues Lager war mitten in der großen Entstehung, als schließlich das herangekommene Unwetter über sie hereinbrach!

Schnell und unter lauten Rufen verzogen sich die Gefährten in ihre noch recht notdürftige Unterkunft, doch hier sollten sie schon irgendwie sicher sein für den Abend - eventuell konnten sie sogar nochmals losziehen, sollte das hier je aufhören: Die dicken, grauen Wolken waren tiefschwarz geworden, am Horizont schimmerte es leicht rötlich-golden, es war merklich abgekühlt und in der Ferne war bereits tiefes Donnergrollen zu vernehmen! Heftige Windböen und Starkregen schlug ihnen entgegen - selbst in ihr Lager wehte es noch hinein, so kräftig wütete das Wetter nun! Untergestellt und zusammengekauert standen sie nun also unter ihrem Segeltuchdach und richteten es sich etwas wohnlicher ein - der Regen und das Unwetter würde jetzt wohl eine Zeit lang andauern - und da man draußen kaum die eigene Hand vor den Augen erkennen konnte hatten sie vorerst wohl auch nichts zu befürchten: Und - keine andere Wahl...
 1. @ Simue: Bitte entsprechende Slots abstreichen...

Gelik Ebberschwinge

  • Beiträge: 75
    • Profil anzeigen
    • Schlangenschädel - Abenteuerpfad
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #644 am: 31.05.2012, 22:26:14 »
Plötzlich sprang Gelik Ebberschwinge, inmitten des Sturms auf einen der großen Rucksäcke relativ in der Mitte des Lagers, hob grüßend seinen Hut, vollführte eine kleine Verbeugung und setzte dann mit der lauten Stimme eines Herolds gleich an:

"Unser alle großer Freund und Helfer - Tolkwy - er hat sich eine Geschichte gewünscht, hehe! Er soll eine Geschichte bekommen! Hört zu, hört zu - die Zunge des Gnoms ist gelockert, spart eure Sinne auf, ihr werdet sie brauchen. Wohlan - still Volk!"

An Stille war allerdings nicht wirklich zu denken, denn das Donnergrollen war inzwischen lauter geworden, doch zumindest die Meisten der Gestrandeten blickten überascht und stumm zu dem kleinen, vorlauten Gnom auf - die kleinen Spitzen gegen Tolkwy waren deutlich herauszuhören und das Grinsen auf dem Gesicht von Herrn Ebberschwinge sprach Bände. Mit der Vermutung, nun läge alle Aufmerksamkeit auf ihm fing er tatsächlich an eine Geschichte zu erzählen - so würde ihnen das Unwetter vielleicht doch nicht ganz so lang vorkommen, wie es sich geradewegs anfühlte...

"Einst hat mir ein weiser Mann vom 'Schlangenvolk' erzählt - nun, ich will dieses Wissen mit euch teilen! Auf dass es unserem Tolkwy gefallen möge, hehe - ich hoffe, dass eure Träume hier ruhig sind auf dieser gottverlassenen Insel! Ich sage euch - das sind Dinge, das sind Legenden... Die Gelehrten der neuen Zeit sprechen von diesem Schlangenvolke und meinen damit eine Rasse uralter Kreaturen - eigentlich mitunter die ältesten denkenden Kreaturen überhaupt! Einst, waren sie eine der großen Mächte, wenn nicht überhaupt die große Macht schlechthin! Azlants Erwachen bescherte dem Imperium die Herrschaft über mehrere Kontinente - das Schlangenvolk gewann an Einfluss und Reichtum, das Regime wuchs uns sie waren grausame Herrscher! Wahrhaftig grausam, ja, das sage ich euch: Wie weit dieses Reich ging, ich weiß es selbst nicht, und wie es ihnen gelang genauso wenig. Nur soviel ist sicher: Es muss irgendwo Aufzeichnungen geben über ihre grausamen Experimente, die sie mit den Angehörigen der großen Völker durchführten - nicht wahr?! Ja, es muss - groteske Rituale und Schauergeschichten über Überbleibsel großer Morlock-Stämme in den dunklen Tiefen der Finsterlande! Hehe, denen möchte ich lieber nicht begegnen! Da muss schon was Wahres dran sein, sage ich, bedenkt doch all die Gerüchte und Erzählungen über Schatzsucher in der grünen Hölle des Dschungels der Tausend Schreie - was meint ihr, wonach sie suchen! Sie richten sich nach den verblassten und zurückgebliebene Obelisken, Zeichen vergangener Macht: Sie suchen nach den Ruinen der Tempel und Städte dieses Schlangenvolks! Man sagt dort unten, in den Tiefen der Erde, hinabgesunken von dieser Welt, sie würden schlafen dort unten, sie warten... Sie überdauern die Zeit in den Schatten der Erde, die Brut wächst... Doch all dies, ja - da fangen dann die Mythen wirklich an! Ich glaube diesem Mann, es gab das Schlangenvolk und es mag ihre Ruinen irgendwo im Dschungel geben, doch an eine Rückkehr in ferner Zukunft will ich nicht denken müssen - niemals! Da würde selbst dir das Blut in den Adern gefrieren, Tolkwy, nicht, hehe?! Hat dir meine Geschichte zugesagt - es sei: Halas der Wein, ich habe Geschmack auf einen guten Schluck bekommen - meine Kehle ist trocken wie eine Salzwüste, hehe!"

Die Stimme des Gnoms war während der Erzählung wahrlich meisterhaft angeschwollen und hatte mit Höhen, Tiefen und geschickt gesetzten Betonungen Furcht und tiefen Eindruck in den Ohren, Augen und Gedanken der anderen Gestrandeten hinterlassen - zwar erklärte sich Gelik nicht tiefergehend: Aber alleine die Vorstellung von so einem gestürzten Reich und Volk war erschütternd! Gelik war ein großer Redner, und frohen Mutes ließ er sich neben Halas Martain nieder, der ihn nachdenklich und immer noch etwas perplex ansah - so viel Lebendigkeit hatte er dem Gnom gerade eben gar nicht zugetraut! Er reichte ihm flink seine Weinflasche hinüber und entkorkte sie! Das Gewitter war inzwischen angekommen, und ein erster heller Blitz beschloss Geliks kurze Rede - erleuchtete den Dschungel um sie herum schauerlich schemenhaft und wurde von einem schauderlich-lauten Donnergrollen eingerahmt...
Solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich angemessen zu kleiden, wird niemand das ernstnehmen, was du zu sagen hast - und sie täten gut daran, es nicht zu tun!

  • Drucken