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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 69534 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Tascha Nevah

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #660 am: 12.06.2012, 17:35:45 »
Das Ende wird kommen, es ist nah - ja, nur will es keiner von ihnen sehen, oder sie verstehen es einfach nicht: Hahahaha... Ja, ich könnte es ihnen sagen - aber mich fragt ja keiner. Lange schon ahnte ich es - irgendetwas sagt mir, dass es nicht hätte sein dürfen, dass... Nun ist es aber so und sie suchen, suchen, suchen... Sie werden aber Nichts finden - nur Nichts. All die großen Worte, die sie spucken... Ekliger Schleim auf dürrem Boden - ausgetrockenetes Land, karg - tot... Wie wir alle bald, wenn sich nichts ändert, aber es wird sich nichts ändern - das Schicksal wurde in Stein gemeißelt... Wir selbst hielt den Hammer, ja - so ist es...

Tascha Nevah hatte sich zwar überzeugen lassen bevor Jask den restlichen Brei in einen Busch gekippt hatte wenigstens einmal zu probieren - aber wirklich gesprächig war sie dabei nicht geworden. Auch die letzten Tage in denen die Abenteurer zurückgekehrt waren hatte sie sich kaum am Zusammenleben beteiligt. Zumeist war sie abwesend in irgendeiner Ecke gehockt und ihren eigenen, depressiven Gedanken nachgehangen - man sah es ihr inzwischen auch äußerlich an: Die Insel tat ihr nicht gut...

Von der einst so lebensfroh-impulsiven und munteren, fast fanatischen Tascha Nevah schien nunmehr nichts als ein Häuflein Elend mit roter und zerzauster Mähne übrig geblieben zu sein - sie würde sicherlich auf keine Reise gehen: Wenn es nach ihr ging, nur noch auf eine, und die würde ohne Wiederkehr sein...

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #661 am: 12.06.2012, 17:44:03 »
Valash für seinen Teil blieb auch nach dem frühstück relativ ruhig und hatte sich zum gestern bereiteten Hackstock zurückgezogen - er spitzte Pfähle für weitere Verteidigungswälle an: Er war sich sicher, dass sie so etwas gut gebrauchen konnten! Und außerdem konnte er auf die Gesellschaft des ein oder anderen Anwesenden gut und gerne verzichten - sollten sie nur in den Dschungel gehen!...

Nevos stand abmarschbereit bei Kwazeel, so wie er dem Mwangi noch vorhin gesagt hatte - er würde der Truppe folgen, wohin sie auch gehen mochte, auch er war schon gespannt weiter auf dem Pfad vorzudringen - ins Inselinnere vermutlich...

"Dan, Simue, kommt schon - wir wollen los! Lebt wohl allerseits, bis bald..."

Dreifinger Dan

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #662 am: 12.06.2012, 19:17:02 »
"Tragt die Tränke nur Tolkwy, ich wüßte eh nicht wann ich Welchen trinken sollte. Aber es ist gut zu wissen, dass ihr mit derlei umgehen könnt, und wir so etwas haben, um den Gefahren dieser Insel Herr zu werden.", meinte Dan zu Tolkwy.
Doch dann wurden seine Vorbereitungen von Halas und Ischiro unterbrochen. Er packte den Unterarm des Kurzsichtigen im Kriegergruß und drückte. "Ich verlasse mich auf euch Halas. Und auch auf euch Ischiro. Aerys scheint heute nicht sie selbst zu sein. Habt ein Auge auf sie. Und auch auf Tascha. Wir werden vorsichtig sein." Das Ischiro Ziel seiner Worte wurde lag lediglich daran, dass der Tian bei ihnen stand, es war schon deutlich, dass Dan primär Halas adressierte. Dann nickte er beiden nochmal zu und packte sein Bündel.
Mit zwei schnellen Schritten war er bei Nevos und lachte ihn an. Ein Strang, der sie verband. Und Zeit, die dies zeigen würde. Auch wenn sie unterschiedlich waren, in ihrer Leidenschaft sich für etwas zu begeistern waren sie gleich.
« Letzte Änderung: 12.06.2012, 19:36:14 von Ksynthral »

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #663 am: 12.06.2012, 22:25:35 »
Auch Simue folgte schließlich dem Aufruf zum Start der nächsten Expedition in den Dschungel der Schmugglerinsel. Sie nahm geschwind ihren Rucksack und ihr klein wenig Hab und Gut auf und begab sich zu den Anderen hinüber. Ihr Lächeln war etwas verblasst seit dem Gewitter gestern Abend und Geliks gruseliger Erzählung - vielleicht bekam ihr die Inselluft nicht, oder einfach eine Nachwirkung der zahlreichen Käfer, die sie heute früh im Lager 'besucht' hatten. Doch gesund und munter war sie noch: Ein Durchhänger, wer konnte ihr das schon übel nehmen...

Noch war es früh am Morgen als die Abenteurer schließlich aufbrachen: Tolkwy und Dan voraus, Kwazeel, Simue und Jask hintendrein und den Abschluss bildete Nevos - hochmotiviert zog er sofort seine Klinge und brachte sich als Rückendeckung hinter Jask Derindi in Position. Scheinbar erwartete er für seinen Teil eine zeitnahe Auseinandersetzung mit wilden Tieren, oder was auch immer in seinem Kopf passieren mochte. Jedenfalls wähnte er auch alle anderen Expeditionsteilnehmer zur Vorsicht und so verabschiedeten sie sich schließlich...

Unter der kompetenten Führung von Dan und Tolkwy gelang es ihnen relativ schnell die ersten Kilometer Dschungel hinter sich zu lassen - sie durchquerten die Grassteppe, kamen am Fluss vorbei mit seiner seltsamen Vielzahl an Dornengewächsen und schlugen sich wieder tiefer und tiefer in den Dschungel - gegen frühen Nachmittag schließlich hatten sie dann die Bucht der Pökeldämon erreicht. Still und wie unberührt lag das gestrandete Wrack im Wasser der Bucht. Sanft rollten Welle um Welle an jenes Ufer an dem Simue noch einige Tage zuvor großen Mut und Ehrgeiz, aber auch innere Stärke demonstriert hatte: Nun war dies zum Glück nicht mehr nötig. Sie legten eine Verschnaufspause im Schatten dreier großer Palmen ein, die sie noch von ihrem ersten Besuch hier im Gedächtnis hatten. Sie aßen einen Happen, tranken ausreichend Wasser, und Kwazeel wurde seiner Rolle als Versorger hierbei bestens gewahr - schnell waren sie wieder bei Kräften und konnten weiterziehen...

Jetzt hieß es also nur noch den Dschungelpfad wiederfinden. Dans Prognosen für das Wetter des heutigen Tages schienen sich zu erfüllen, nur wenige Wolken waren am Himmel zu sehen und die Sonne brannte unerbitterlich auf sie herab - zum Glück bot das dichte Blätterdach der grünen Hölle genug Schatten um sie vor der größten Hitze zu schützen: Der Matrose orientierte sich an kleinsten Spuren und Details, die er im Dschungel selbst wiedererkannte - ein großer Baum mit abgeblätterter Rinde, eine kleinere Ansammlung über und über mit Moos bewachsener Steine - Dan schien sich sicher, wohin er die Gemeinschaft führte...

Kwazeel für seinen Teil war einer der Wachsamsten während der Reise, stetig ließ er seinen Blick über die Gebüsche und Gewächse links und rechts von ihnen schweifen. Hörte auf Tierlaute und hatte ein aufmerksames Auge auf jede noch so kleine Bewegung: Er konnte jedoch nichts besonders Auffälliges oder gar Feindseliges entdecken. Allerdings wurde er das dämmernde Gefühl nicht los, dass sie ständig unter Beobachtung standen, von irgendetwas, oder von irgendwem...

Wenige Stunden später hatten sie schließlich die Stelle des Dschungelpfads erreicht, an der sie ungefähr auch das erste Mal auf den kleinen Weg gestoßen waren - nun hieß es erneut: Gen Norden, oder Süden...

Dreifinger Dan

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #664 am: 14.06.2012, 15:15:48 »
"Wir haben gesehen, dass der Pfad sich im Süden nicht viel weiter erstrecken kann. Ich bin daher dafür zu sehen was sich an dem Ende dort befindet. Vielleicht gibt uns das einen Hinweis auf die Urheber des Pfades. Und achtet darauf wo ihr eure Schritte hinsetzt." Sein eigener Blick wanderte hin und her, auf der Suche nach einer  weiteren Falle. Nur weil sie bei ihrem ersten Vorstoß nur eine einzige entdeckt hatten hieß das nicht das es keine weiteren gab.
"Es hätte auch den Vorteil, dass wir unseren Rücken relativ gesichert hätten." fügte er hoffnungsvoll hinzu.
« Letzte Änderung: 18.06.2012, 22:38:41 von Ksynthral »

Tolkwy Rotus

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #665 am: 15.06.2012, 14:57:57 »
Eigentlich wollte der Inquisitor in die andere Richtung gehen. Aber als Dan seine Vorschläge vorbrachte, musste er ihm zustimmen. „Ja, das sind gute Ideen. Von mir aus können wir es durchführen wie du gesagt hast.“

Tolkwy war bereit weiter zu marschieren. Auf dem weiterführenden Dschungelpfad würde er auf jeden Fall sehr vorsichtig sein. Noch so eine Falle wollte er nicht abbekommen. 

Kwazeel Zethuka

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #666 am: 15.06.2012, 16:46:22 »
"Ich stimme dir zu Dan. Folgen wir dem Pfad gen Süden." sagte Kwazeel schließlich, nach Stunden schweigsamer Wanderschaft.
« Letzte Änderung: 18.06.2012, 15:01:28 von Kwazeel Zethuka »

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #667 am: 18.06.2012, 00:28:07 »
Nach den letzten Ereignissen war Simue lange Zeit sehr in sich zurückgezogen. Es war nicht nur die Reise, sondern auch die Rückkehr ins Lager - das Chaos, die Stimmung, die Hoffnunglosigkeit...

Als sie die aufgeschlitzten Tiere entdeckt hatten, war Simue bleich geworden. Der Schrecken des Bildes, das sich ihnen bot, war schon schlimm genug, doch befürchtete sie noch etwas anderes: Waren die Tiere vielleicht Teil eines Blutrituals gewesen? Sie hatte Ahnungen, entfernte, vage Bilder, die in ihrem Geist herumspukten... vielleicht Erinnerungen aus der Zeit, an die sie sich nicht mehr erinnerte? Sie sprach mit niemandem über ihre Ängste, dafür gab es zu wenig Hinweise, doch sie würde die Augen offen halten.

Ischiros Entschuldigung überraschte sie, erfreute die junge Frau aber auch. Sie lächelte ihn an, machte einen zögerlichen Schritt auf ihn zu, wich wieder zurück, um ihn dann doch - ganz kurz, fast überhastet - zu umarmen. Sofort zog sie sich wieder zurück, und blickte schüchtern zu Boden. "Pass auch auf dich auf. Ich muss wissen, dass ein Freund hier ist, wenn ich zurück komme."

Sie sah ihn nicht noch einmal an, sondern wandte sich mit wild schlagendem Herzen ab, und ging eilig fort. Was hatte sie da nur gesagt? Es war, was sie fühlte, ja, aber wie konnte sie so etwas tatsächlich äußern? Wie würde Ischiro reagieren? Würde er sie nun...

Stop. Sie schüttelte den Kopf, während sie weiter lief. Was auch immer ihre Worte für Folgen haben mochten, sie würde es herausfinden, wenn sie zurück kamen.

Dennoch drehten sich ihre Gedanken in der nächsten Zeit immer wieder um diese kurze Begegnung. Ja, sie betrachtete Ischiro als Freund. Sie wollte ihm vertrauen. Wirklich vertrauen. Und sie spürte, wie sie bei dem Gedanken in Panik geriet, eine Panik, die so allumfassend war, dass sie am liebsten fliehen würde, nie wieder zum Lager oder zu irgendeinem ihrer Gefährten zurückkehren würde.

Doch sie wusste, sie brauchte die Anderen. Alleine würde sie es hier nicht schaffen. Und so musste sie dafür sorgen, dass die Anderen auch sie brauchten.

Sie nickte Dan zu. "Das ist ein guter Plan, ja."

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #668 am: 18.06.2012, 23:15:54 »
Auch Jask und Nevos schließen sich schnell und ohne große Umschweife dem Plan der Entdecker an - schließlich waren diese ja schon mal hier und kannten sich ein Stückchen besser aus, vielleicht aber nur. Demnach begab sich die kleine Gruppe ohne zu Zögern, aber stetig vorsichtig und wachsam gen Süden. Und richtig, wie erwartet sahen sie nach kurzer Marschzeit bereits schon den Pfad abfallen hin zu einem Küstenstreifen. Der Pfad führte aus dem Dschungeldickicht heraus. In kurzer Zeit würden sie das Meer erreicht haben...

Der Rücken wurde freigehalten, die Seiten beständig observiert und der Boden vor ihren Füßen war sorgfältig untersucht worden - so landeteten sie auch kurze Zeit später, wie erwartet erneut an einem Stück Strand der Schmugglerinsel. Keine Zwischenfälle, nichts Auffälliges - nur warm! Warm war es immer noch: Doch dieses Mal schien ihnen das Schicksal gnädig gestimmt zu sein... Oder?!

Sie waren tatsächlich auf ein behelfsmäßiges Notlager gestoßen, wie das ihre, nur war es seltsam still hier - scheinbar schon seit längerer Zeit nicht mehr bewohnt: Aber es war immerhin ein Lager auf dieser Insel! Sogar eine kleine Holzhütte gab es und einige verkohlte Überreste einer Feuerstelle. Der Boden allerdings war seltsam aufgewühlt, abgebrochene Äste und Stöcke lagen umher und auch die Hütte selbst schien schon etwas mitgenommen. Wahrscheinlich wüteten auch an diesem Strandabschnitt die Stürme der unberechenbaren Schmugglerinsel: Immerhin war das Wasser klar, rein und schimmerte angenehm einladend bläulich...

Man merkte ihnen die Erleichterung deutlich an - sie konnten einen ersten richtigen Erfolg verzeichnen - doch ihre Stimmung legte sich schnell: Nein, sie legte sich nicht, sie sprang förmlich um, sie zerplatzte buchstäblich!

Gerade als sie um die vordere Ecke der Hütte zum Eingang gehen wollten erblickten sie ein martialisch und grob in die Holzwand geritztes Pentagramm - doch das war längst noch nicht alles: In die Mitte des schrecklichen Zeichens waren mehrere kleine weiße Objekte eingehämmert worden. Und wenn sie nicht alles täuschte, dann waren dies einmal Zähne gewesen, vermutlich sogar menschliche Zähne. Als wäre dies immer noch nicht genug schien der Türstock der Hütte gänzlich mit Blut beschmiert worden zu sein: Es war ganz klar - hier hatte es einen schrecklichen Kampf gegeben, mit noch schrecklicherem Ausgang, doch wer oder was, war nur zu so etwas Unglaublichem fähig...


Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #669 am: 19.06.2012, 07:48:29 »
Als Simue das Zeichen sah, stolperte sie mit einem schrillen Schrei rückwärts, die Hände vors Gesicht gehalten. Sie hatte Recht behalten. Oh wie sehr sie sich wünschte, es wäre nicht so. Wie sehr sie sich wünschte, jemand würde ihr einfach die Last dieses Schreckens abnehmen, würde diesen Moment an ihrer Statt weiter leben, bis der Schrecken vorüber war...

Doch es geschah nichts. Du musst lernen, dich diesen Dingen zu stellen, ging es ihr durch den Kopf.

"Wir sollten schnellstmöglich hier weg", erklärte sie, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte. "Jemand hier übt böse Magie aus. Vermutlich der gleiche, der die Tiere so brutal aufgeschlitzt hat."

Das Bild erschien wieder vor ihren Augen, und wieder zuckte sie zusammen...

Dreifinger Dan

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #670 am: 21.06.2012, 13:05:39 »
Dan war guter Dinge, er hatte das Gefühl im Lager würde es diesmal besser gehen. Und die Wanderung war gut, sein Plan wurde aufgegriffen, und wie es schien war er sogar von Erfolg gekrönt. Ein bereits stehendes Lager. Das würde ihnen mindestens einen Tag Arbeit ersparen. Um so heftiger war seine Reaktion auf das Pentagram. Hielt er es zuerst für einen einfachen Fetisch, vielleicht ein Altar zum Andenken einer Gottheit, kannte er doch die rostbraune Farbe von Blut und erkannte die Zähne als solche. "Bei der Teufelshexe Schwanzhaaren." entfuhr es ihm während er zurück zuckte, eine Hand zum Säbel, die andere zu dem Totenkopf-Mal auf seinem Arm. Er atmete tief durch, und sein Blick ging weiter zum Boden. Er sah weder Leichen noch Skelette. Und er sah Tolkwy vor seinem geistigen Auge in der Luft hängen. Eine Idee formierte sich in seinem Kopf, aber er war nicht bereit sie auszusprechen. Er hatte Geschichten gehört. Seemannsgarn wie er bisher angenommen hatte. Schauder liefen ihm über den Rücken als er Simues Worte hörte. Dunkle Magie war in seinen Gedanken nicht vorgekommen, aber sie widersprach dem Bild auch nicht. Er sah den Pfad nun auch mit anderen Augen. Seinen Charakter als angenehme Alternative für ein schnelles voran kommen hatte er auf jeden Fall verloren.
Er wandte sich ab und versuchte seine Gedanken zu ordnen. "Wir wußten dass wir nicht allein sind. Jetzt können wir uns fast sicher sein, dass wer auch immer auf dieser Insel lebt uns nicht zugetan sein wird." gab er seine Einschätzung preis.

Kwazeel Zethuka

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #671 am: 26.06.2012, 14:45:51 »
Bei der Ankunft im fremden Lager, überkam Kwazeel zunächst ein frohes Gefühl. Hier fanden sie bereits eine bereits intakte, wenn auch etwas mitgenommene Hütte vor, was viel Arbeit ersparen würde. Doch die Freude trübte sich bei genauerem Hinsehen. Noch gestern hatte er überlegt, was den übrigen Schiffbrüchigen wohl wiederfahren sein mag ... dies schien sich nun mit grausiger Gewissheit zu klären.

Kurz blickte er das Pentagramm an und auch wenn er das Zeichen nicht zuordnen konnte, so war doch klar, dass die Zeichnung mit Blut auf einem grausem Kult hindeutete. Hier waren zumindest keine wilden Tiere am Werk, so viel war klar. "In dem Dschungel in dem ich aufgewachsen bin, gab es auch Stämme der Mwangi, welche das Fleisch von Menschen und anderen intelligenten Lebewesen zu sich nehmen. Kannibalen nennt man diese Stämme in der Sprache meines Volkes. Womöglich lebt ein solcher Stamm auf dieser Insel und wie es aussieht sind sie dafür verantwortlich, dass wir keine weiteren Überlebenden gefunden haben." wobei er kurz zu Nevos guckte "Wenn man von dir und Valash absieht natürlich. Sicher haben diese auch den Pfad und die Falle angelegt, in die Tolkwy geraten ist ... Menschenjäger." sagte er verschwörerisch.

"Vielleicht sollten wir zuerst zurück kehren und die anderen vor der neu entdeckten Gefahr warnen?" schlug er vor.
« Letzte Änderung: 27.06.2012, 20:51:12 von Ksynthral »

Tolkwy Rotus

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #672 am: 27.06.2012, 16:08:02 »
Beim Anblick der Zähne im Pentagramm stockte auch dem Inquisitor der Atem. Doch war er bei weitem nicht so geschockt wie Simue, hatte Tolkwy bei den dämonenverehrenden Bekyar Einiges erlebt.

Als er wieder mit dem Atem anfing, versuchte er das Ritual einzuordnen. Was hatte er noch an Erinnerungen aus seiner Kindheit, oder was hatte er in der Tempelschule alles gelernt[1]. Hatten sie es hier wirklich mit Kannibalen zu tun… oder waren es einfach brutale Eingeborene.

Während er die Hütte weiter untersuchte[2] murmelte Tolkwy vor sich hin,  „Wir sind auf jeden Fall gewarnt, auch wenn ich mir unsicher bin ob diese Menschen kannibalisch veranlagt sind. Schlussendlich spielt es keine Rolle, sie sind auf jeden Fall aggressiv und scheinen eine blühende Fantasie für Folterungen und Rituale haben. Vielleicht sind diese Menschen auf dieser Insel auch einfach nur verrückt geworden.  Auch wenn die Hütten dazu einladen, würde ich unser Lager auf keinen Fall hier hin verlegen. Nur wie sollen wir weiter vorgehen?"
 1. Wissen 20
 2. Wahrnehmung: 15
« Letzte Änderung: 27.06.2012, 20:52:09 von Ksynthral »

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #673 am: 27.06.2012, 21:29:33 »
"Das sieht wahrlich nicht besonders freundlich aus Tolkwy - wisst ihr Genaueres über diese Ritualzeichnungen? Ich fürchte ebenso, dass wir es mit Kannibalen zu tun haben könnten... Wäre allerdings nicht besonders erfreulich, wir sollten auf der Hut sein auf dem Pfad... Es könnte auch dunkle Magie sein - eine gute Idee Simue!"

Jask zeigte sich äußert entsetzt über das grausame Zeichen an der Wand - er wand sich ab und gab trocken und diszipliniert seine Meinung kund, so gut es eben ging. In ihm stieg ein starker Würgereiz auf, den er zu unterdrücken versuchte. Er hoffte innerlich, dass Tolkwy jetzt schnell die Führung übernehmen würde: Eine Entscheidung musste her!

"Lasst uns lieber von hier verschwinden - hier gibt es bestimmt nichts mehr zu holen... Entweder zurück und die Anderen - oder vielleicht sollten wir unsere Vermutung doch lieber gleich überprüfen: Haben wir überhaupt eine Wahl?!"

Nevos unterbrach den ehemals Gefangenen und fügte ebenso kurz und schockiert hinzu:

"Ich fürchte wir sind bereits entdeckt worden, ich habe da so ein ungutes Gefühl... Und während der Wanderung - irgendwie: Also, ich habe mich - ja, ich habe mich schon wieder so beobachtet gefühlt! Wir sollten nach der Quelle dieses Bösen suchen - zu unserer eigenen Sicherheit! Wir sind doch hier ein schlagfertiger Trupp, sind wir nicht?"

Gemeinsam standen sie nun also in dem zerstörten und verunstalteten Lager und diskutierten über ihr weiteres Vorgehen. Das Wetter war gut, eine Weiterreise auf dem Pfad würde schnell von statten gehen: Warum eigentlich nicht?!...

Dreifinger Dan

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« Antwort #674 am: 01.07.2012, 13:09:20 »
Es beunruhigte Dan als Kwazeel das aussprach was er dachte. Menschenjäger. Das Lager und der Pfad ein Falle. Machte es da Sinn dem Pfad zu folgen? Andererseits wollten sie in die Richtung, also blieb ihnen eine Wahl? Und mußten sie ihre Gefährten warnen? Mit Schrecken erinnerte er sich an den steilen Hang an dem sie entlang gegangen waren. Wenn er einen Beobachtungsposten legen würde, dann dort.
Das alle Fragen stellten und keiner wirklich konkrete Vorschläge zeigte ihm dass es den anderen nicht besser ging als ihm. Er versuchte zu überlegen wie sie vorgehen sollten.
Ruhig atmete er ein und aus, summte dabei das Mantra das er gelernt hatte um seine Gedanken zu reinigen. Es half ihm dabei sich zu konzentrieren. Nach einem Moment hat er sich soweit beruhigt das er so etwas wie einen Plan entwickelt hat. Er setzt sich und zeichnet in den Sand den lokalen Teil der Insel, insbesondere den Pfad. "Ich denke der Pfad ist zu gefährlich. Er ist wie dieses Dorf hier von den Bewohnern angelegt, und ihnen bekannt. Alles in mir schreit Falle. Wenn ich hier Jagd machen würde würde ich Beobachtungsposten unterhalten, vorzugsweise hier." Er deutet auf den Steilhang, nördlich ihrer Position. "Das würde bedeuten das sie bereits gewarnt sind und von unserer Anwesenheit wissen. Insgesamt bedeutet dies für mich das wir den Pfad nicht weiter nutzen können. Aber vielleicht ist diese natürliche Barriere hier nicht ganz unüberwindbar. Wenn wir sie erklimmen können, wäre es vielleicht möglich unbemerkt voran zu schreiten und dabei selbst den Pfad im Auge zu behalten." Die Schwächen in seinem Plan sah er nicht, so sehr war er darauf fixiert weiter zu kommen.

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