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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 68561 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Halas Martain

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Der Schlangenschädel
« Antwort #165 am: 29.06.2011, 08:03:34 »
Währenddessen war es dann doch geschehen: Halas war in der Zwischenzeit an seiner eigenen List gescheitert und fing an kräftig zu schnarchen.

Desna's Kuss.

Seine Augenlider fingen an wirr zu zittern an und sein rechter Fuß zuckte immer mal wieder.

Halas war eingeschlafen. Seelenruhig. Tief und fest.

Nun würde es sich zeigen aus welchem Holz Gelik geschnitzt war.

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #166 am: 29.06.2011, 10:17:30 »
Dan konnte das Seil zu Tolkwy herabfallen lassen - Tolkwy konnte es gut und sicher befestigen und beide wagten den für sie nächsten Abschnitt der Kletterpartie - die Felswand hinab in Richtung rauschendes Meer, in Richtung Jenivere.

Der Matrose konnte die Klippe ohne größere Schwierigkeiten bezwingen. Fast routiniert wirkten seine Bewegungen - einem hohen Schiffsmast gleich war der Fels zwar nicht beschaffen - doch Dan suchte sich geschickt seinen persönlichen Pfad hinunter zu Kwazeel und Simue. Kein einziger kleiner Stein löste sich: So konnten sich seine Gefährten auf dem mittleren Felsvorsprung auch bei seinem seilfreien Abstieg sicher fühlen.

Tolkwy, der ungefähr zur selben Zeit wie Dan den Abstieg weiter hinunter wagte hatte erstaunlich guten Halt gefunden am Felsen. Das Seil als Sicherung, und eine gehörige Portion Kraft und Entschlossenheit brachten ihn schnell hinunter in die Aushöhlung, welche Kwazeel als guten Lagerplatz ausgemacht hatte. Der Felsen wirkte hier sehr glatt - ausgewaschen vom Meer - doch es schien, als ob lange Zeit keine Welle mehr diesen hinteren Bereich der Steilküste erreicht hatte: Lediglich eine kleine Pfütze, vermutlich Regenwasser, hatte sich im Tiefpunkt der Kuhle gesammelt. Dem Ankömmling wurde bewusst, dass hier auf jeden Fall genug Platz war für mehrere Personen, doch hatten jetzt schon nicht alle den gefährlichen Abstieg gewagt. Kleinere Reste Treibholz hatten sich am Rand der Aushöhlung in die weiteren Felsen verkeilt, einige Reste alten Hanfseils und auch der Kot von verschiedenen Seevögeln waren zu sehen. Deutlich kühler auch war es hier unten, schützender Schatten und stets eine volle Brise Meeresluft im Gesicht - hier ließ es sich vermutlich sogar in den zu erwartenden sehr heißen Mittagsstunden gut aushalten.

Die Axt in der Hand und den Blick rings um sich gerichtet konnte Tolkwy Rotus außerdem noch Folgendes ausmachen: Die Jenivere lag noch einige Meter entfernt von ihm im Wasser, eingekeilt zwischen den Felsgraten - immer wieder schlugen kräftige Wellen gegen die Klippen und benetzten sie erneut mit Wasser - nass und gefährlich schien dieser letzte Wegabschnitt zum Schiffswrack zu sein. Offensichtliche Feinde waren allerdings nicht zu entdecken, ein Landtier würde es ebenso wie die Gefährten schwer haben hier herunter zu kommen und ein größeres Flugtier war nicht zu sehen - ein paar Möwen kreisten in einiger Entfernung über dem Meer und jagten nach Fisch. Auch seine Ohren waren gespitzt und durch das Rauschen des Meeres hindurch meinte er ein Kratzen und Schaben vernehmen zu können - doch er konnte es nicht genauer einordnen: Vermutlich irgendein Teil des Schiffswracks, das von der Wucht der Wogen gegen einen Felsen gedrückt wurde.

Dreifinger Dan war inzwischen bei seinen beiden anderen Begleitern in der Felswand angekommen und hatte somit einen sicheren Standpunkt erreicht - Zeit für eine kleine Verschnaufpause also, bevor er den nächsten Abschnitt anging...

Gelik Ebberschwinge

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Der Schlangenschädel
« Antwort #167 am: 29.06.2011, 10:50:09 »
Der Gnom konnte zwar nicht wirklich einschlafen, doch ein wenig Ruhe genügte seinem Geist und Körper schon - die erneute Wendung seines Schicksals hatte ihn ziemlich hart getroffen. Gestern noch war er mit Herr Martain am Essenstisch in ein amüsantes Gespräch über dies und das verwickelt gewesen und nun waren sie alle Gestrandete eines Schiffbruchs der Jenivere. Dennoch ließ es sich aushalten im Schatten der Palmen und dank des Zaubers, den Halas für ihn erwirkt hatte. Dann öffnete Gelik langsam und blinzelnd seine Augen und liess seinen Blick schweifen.

Halas scheint sich auch ein wenig zurückgelegt... wirkt, als ob er schläft... sein Fuß... ja ziemlich sicher, hehe... einfach weggepennt, einfach so... der Gute... ein Glück, dass ich ihn an meiner Seite habe... und außerdem: Wein, guten Wein sogar, will er später mit mir trinken... wenn das mal nicht, hehe...

Geliks Blick fiel auf seinen Rucksack und das Hab und Gut von Herr Martain - zum Glück stand es schon im Schatten.

Das würde dem Wein gar nicht gut tun, solch eine Hitze... keinen Finger muss ich dafür rühren... nur weiterhin schön freundlich bleiben... doch was und wann wohl... der Rest scheint inzwischen die Klippe ein Stück weiter hinunter... aber da schaue ich mal lieber nicht zu, hehe... sonst müsste ich ja noch helfen... Nein, dafür bin ich wahrlich nicht geeignet... für ein gutes Gespräch schon eher... apropos, ob ich es Halas vielleicht erzählen sollte... wenn er aufwacht oder so... hmm... mal drüber nachdenken... und was ist mit den Anderen?... Es scheint mir als ob dieser andere Mann da vorne, der mit dem Bart immer wieder zu uns herüberschielt... ich behalte besser doch die Augen offen...

Und so griff Gelik Ebberschwinge zu seinem Wasserschlauch, möglichst leise natürlich, um Halas nicht zu wecken, entkorkte ihn und genehmigte sich einen großen Schluck des kühlen Wassers. Wartend und wachend, auf dass ihm und seinem neuen Freund kein Unrecht geschah.
« Letzte Änderung: 29.06.2011, 10:51:29 von Gelik Ebberschwinge »
Solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich angemessen zu kleiden, wird niemand das ernstnehmen, was du zu sagen hast - und sie täten gut daran, es nicht zu tun!

Aerys Mavato

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« Antwort #168 am: 29.06.2011, 11:02:46 »
Wachsam und sorgfältig beugte sich Aerys Mavato immer wieder über ihre Aufzeichnungen, drehte und prüfte sie. Hin und wieder nahm sie ein einzelnes Blatt Pergament auf und glättete es behutsam zwischen ihren Fingern. Ziemlich warm war es inzwischen geworden, doch sie behielt ihren Hut lieber auf, nicht dass sie noch einen Sonnenstich bekam - so ihre Gedanken dabei.

Wäre nicht gut... dieser Schmerz, ist kein schöner... hatte ich schon mehrmals... doch vielleicht war es auch nur die Kombination mit dem ganzen Alkohol... ich bräuchte so langsam echt einen Schluck... diese ganze Situation hier regt mich einfach nur auf... die einen versuchen sich an irgendwelchen halsbrecherischen Kletterpartien und die Anderen pennen im Schatten... so kommen wir doch nicht voran... aber was denkst du da Aerys... es ist eh alles zu spät... und für dich sowieso... nie wirst du sie fertig stellen können...

Aerys öffnete ihren Rucksack und kramte darin herum, doch unglücklicherweise liess sich kein Tropfen ihrer geliebten Getränke finden - vermutlich alles im Schiff liegen gelassen oder getrunken.

Oder aber jemand hat meinen Rucksack geöffnet und darin herumgewühlt... Nein...

Und obwohl sich ihre Kehle so langsam staubtrocken anfühlte fing die Frau an wie wild geworden ihre Pergamentblätter zu zählen, durcheinander zu schieben, zu ordnen und somit zu überprüfen, ob sie noch vollzählig waren. Ihre Mitgefährten würdigte sie immer noch keines Blickes - sie hatte eine Beschäftigung gefunden und alles Andere war ihr vorerst ziemlich egal.
Das Dunkel der rauen See ergreift die Herzen der tapfersten Seefahrer - doch siehe: Nicht das der Frau!

Tascha Nevah

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« Antwort #169 am: 29.06.2011, 11:14:23 »
Tascha Nevah, die von den Anderen weiter keine große Beachtung geschenkt bekommen hatte, lag nun auch schon seit einiger Zeit, nur wenige Meter von Gelik und Halas entfernt im Schatten unter einer Palme und starrte aufs offene Meer hinaus.

Diesen Jask da haben sie befreit... ob ihnen das wirklich zum Vorteil verhilft... natürlich, will sich beteiligen... ist sehr dankbar... aber irgendeinen Grund wird es schon haben... ha, der Gnom hatte Recht... so zynisch er geklungen hat... doch andererseits, gefesselt könnten wir ihn auch gleich den wilden Tieren zum Fraß vorwerfen...

Sie hatte die ganze Zeit über die Klettergruppe beobachtet - ihre Beteiligung jedoch hatte sie ja von vornherein ausgeschlossen. Sie hoffte, dass dies ihrer Position nicht allzu sehr schaden würde, doch hatte sie auch gesehen, wie Simue beim Abstieg gezögert hatte und Kwazeel sich sogar verletzt.

Ein Glück, dass ich da nicht mitgegangen bin... wer weiss schon, was mir da erst passiert wäre... Mal sehen, was sie zu erzählen haben, wenn sie wieder da sind... kommen bestimmt schon irgendwie wieder hoch, dieser Matrose scheint ziemlich geschickte Anweisungen geben zu können...

Nachdem sich die gesamte Gruppe um Dan und Tolkwy die Felswand hinabbewegt hatte und sie keinen mehr mit ihrem Blick erwischen konnte richtete sie ihr Augenmerk auf eine Gruppe Möwen, die in einiger Entfernung über dem Meer kreiste.

So ists im wahren Leben auch... Jagen und gejagt werden... tja... Tascha, Tascha - was wird nur aus dir werden - hier... Wobei dieser Dschungel dort bestimmt einige Abenteuer bietet, ob wir wohl in einer Gruppe losziehen werden... es gibt sicherlich Einiges zu entdecken - es wird schon alles gut werden: Die Möwen bekommen schließlich auch was sie wollen: Keine Sorge Tascha, ha! Alles wird gut werden...
« Letzte Änderung: 29.06.2011, 11:14:44 von Tascha Nevah »

Ischiro

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« Antwort #170 am: 29.06.2011, 11:31:18 »
Wieder einige Meter weiter weg von Aerys saß der ältere Tian und zerraufte sich hin und wieder das graue Haar. Natürlich saß er im Schatten, natürlich hatte er sich nicht dieser wahnsinnigen Bergungsaktion der Jenivere angeschlossen und natürlich ging es ihm nicht schlecht - aber dennoch war er irgendwie unzufrieden mit der Gesamtsituation.

Diese Simue ist mit den anderen Herren unterwegs... alleine... ob sie wohl gut auf sie aufpassen... ich sollte wohl mal einen Blick wagen... und die zwei großen Streithähne, die mit der größten Klappe, halten ein Nickerchen da vorne... die andere Frauen... da und dort drüben... hm, scheinen zumindest irgendwie beschäftigt und im Schatten... in der Sonne ließe sich so ein Tag definitiv nicht aushalten... aber das wird uns vermutlich noch öfters beschäftigen...

Doch dann ruhte sein Blick plötzlich längere Zeit auf Aerys Mavato, sie war ihm schon einmal an Bord der Jenivere ins Auge gestochen - sie beschäftigte sich viel und oft mit dem Meer. Und Ischiro bemerkte, dass sie den Möwenschwarm begutachtete und sie schien sich sogar darüber Gedanken zu machen.

Bewundernswert... oh, Mist sie schaut herüber... Ischiro, du hast sie angestarrt... und jetzt, oh Mann... nein... tu irgend... Ja...

Ischiro winkte Aerys kurzerhand zu, als diese einen Blick herüberwarf, doch eher als Gruß gedacht war seine Bewegung. Dann stand er schnell auf und begab sich zur Klippe - Aerys sollte nicht mitbekommen, dass er sie beobachtet hatte, stattdessen äugte er vorsichtig die Felswand hinab und versuchte Simue zu erhaschen:

"Hei, ihr da unten, alles klar bei euch! Ihr müsst euch beeilen, ja - die Sonne steigt immer höher. Passt auf euch auf... Simue, hörst du?!"

Zu mehr und vor allem zu sinnigeren Worten war der Tian allerdings nicht im Stande. Die Wellen tief unter ihm und unter seinen Gefährten ließen ihn schnell wieder verstummen.

Hoffentlich passiert ihr nichts... du würdest dir nur Vorwürfe machen Ischiro, wirklich... wärst du nur mit hinabgestiegen...

Jask Derindi

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« Antwort #171 am: 29.06.2011, 11:56:14 »
Jask Derindi war auch am inneren Rand des Strandes verblieben - zu gefährlich erschien ihm das Vorhaben der Anderen.

Natürlich, ich muss Tolkwy Rotus helfen... und irgendwie ihnen allen... sie hätten mich auch einfach so versauern lassen können... das wäre mein Ende gewesen... doch da runter... nein, nie im Leben... irgendwie muss ich mich doch nützlich machen...

Auch der ehemals gefangene Garundi war einige Minuten lang im Schatten geblieben, um sich auszuruhen und ein wenig Kraft schöpfen zu können. Mehrmals hatte er sich dabei seine Hände und Handgelenke angesehen - er war nun frei. Doch die Zeit seiner Gefangenschaft hatte deutliche Spuren hinterlassen. Tief hatten die Fesseln in sein Fleisch eingeschnitten.

Das wird wohl ein paar deftige Narben geben... Nun, da bleibt dir wohl nichts Anderes übrig... vielleicht kannst du ja irgendwann etwas dagegen tun...

Nach einiger Zeit jedenfalls und einigen weiteren schmerzhaften Gedankengängen beschloss der Garundi sich irgendwie nützlich zu machen - er wollte seine neu gewonnen Gefährten nicht enttäuschen oder gar verärgern. Am Rand des Dschungels ging er nun entlang, stets darauf bedacht im Schatten zu bleiben, den er wusste um die Gefahr der Hitze und der Sonne, und hielt Ausschau nach brauchbarem Baumaterial für einen Lagerplatz: Große Äste und Ähnliches, Treibgut oder dergleichen.[1] Und so schritt er gemächlich den Strandbereich in dem sie sich befanden auf ab und ab und nickte den wachen Gefährten an denen er vorbeikam höflich zu.

Irgendetwas muss sich doch hier finden lassen...
 1. Überlebenskunst

Dreifinger Dan

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« Antwort #172 am: 01.07.2011, 00:38:37 »
Mit einem Lächeln landete Dan auf dem Absatz. Den letzten Abstieg würden sie auch noch schaffen. Bei der Kletterpartie über die Klippen war er sich hingegen nicht ganz so sicher, dort würde er wohl den Vorstieg übernehmen.
Immer noch lächelnd winkte er Ischiro zu, auch wenn dieser sich scheinbar nur um Simue Sorgen machte. "Bei uns ist alles gut, wir passen schon auf! Wollt ihr uns doch noch begleiten?" Dan traute sich durchaus zu erneut hinauf zu klettern und auch Ischiro hinab zu helfen. Und der Tian schien zu mindest eine gute Klinge sein Eigen zu nennen. Während er auf eine Antwort wartete machte er sein Seil bereit um den anderen beiden erneut beim Abseilen zu helfen.
« Letzte Änderung: 01.07.2011, 13:17:50 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #173 am: 02.07.2011, 11:44:56 »
"Ischiro - es geht..."

Simues Worte klangen nicht besonders erfreut und selbstsicher, aber was sie freute, war, dass der Tian sich um sie sorgte und nach ihrem Wohlergehen fragte. Sie richtete ihren Blick nach unten, vorbei an Kwazeel, der neben ihr und Dan auf dem Felsvorsprung stand - Tolkwy schien sich unten umzusehen und den Platz abzusichern: In ihrem Kopf allerdings fühlte sie Unsicherheit und ein leichter Schwindel erfasste ihren Geist.

Felsen... tief... Meer, ein Sturz und alles wäre... Tolkwy würde nicht... wer sollte dir... Simue nicht jetzt, gib dir Mühe... ob der Matrose auch ein zweites Mal... nein... riskiere es lieber nicht, wenn er dich... Simue: Jetzt oder nie!... Er macht zwar schon das Seil an sich fest, aber - nein...

Entschlossen bückte sich nun, als Zweite, auch Simue nach dem festgemachten Seil, prüfte mit einem Ruck dessen Sitz, schaute noch einmal zu Dan und Kwazeel, und auch zu Ischiro nach oben und sagte mit leicht zitternder Stimme:

"Also dann, ich wage es!..."

Die Tatsache, dass Dan sich bereit machte ihr und Kwazeel beim Abstieg zu helfen ignorierte sie getrost. Ob sie es schaffen würde, ohne eine zweite Absicherung, und mitten in der inzwischen ziemlichen warmen Sonne war ungewiss. Zögernd setzte sie den ersten Fuß über den Abgrund - rücklings gehend ließ sie sich dann nach und nach am Seil ab[1]. Kleinere Felsstücke lösten sich aus der Wand und segelten herunter. Tolkwy jedoch schien davon unbedarft und wartete weiterhin auf seine neuen Kameraden. Schließlich nach weiteren bangen Minuten war Simue angekommen und liess sich erst einmal im Schatten nieder - ihre Hände brannten vor Schmerz und ihre Arme fühlte sich kraftlos und leer an.

Aber ich habe es geschafft... ich habe es ganz alleine geschafft... und hier unten... nun...

Stumm saß sie da und betrachtete die rauschenden Wellen, Mal für Mal zerbarsten sie an den Klippen und die weiße Gischt spülte zwischen den Felsen hin und her - auch ihr Abenteuer schien nun endgültig begonnen zu haben...
 1. Klettern 17
« Letzte Änderung: 02.07.2011, 11:46:10 von Ksynthral »

Ischiro

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Der Schlangenschädel
« Antwort #174 am: 02.07.2011, 11:51:52 »
Kurz nachdem der Matrose ihm zugerufen hatte entspannten sich Ischiros Gesichtszüge ein klein wenig, auch Simues vorsichtiger Ruf erhellten sein Antlitz. Noch einmal rief er mit seiner festen Stimme ermutigend hinunter:

"Weiter so, ihr schafft das... Ich - ich glaube ich helfe Jask derweil, er scheint Holz gefunden zu haben! Gebt auf euch acht - die Felsen sehen tückisch aus..."

Und als er sah, dass Simue den zweiten Abstieg alleine wagte stockte ihm der Atem - niemandem half er, nur stumm, wie versteinert stand er am Rand der Klippe und blickte auf sie herab. Doch dann durchzuckte ihn ein Schwall innerer Freude - sie hatte es geschafft.

Jetzt kannst du erleichtert sein... du hättest das vermutlich nicht so einfach gepackt... und wie sie es gedanklich wegsteckt... sie scheint verletzlich zu sein... sehr leicht sogar... seltsam aber irgendwie faszinierend... reiß dich jetzt zusammen Ischiro und hilf dem Garundi dort...

Mit diesem Gedanken wendete sich Ischiro ab und begab sich zu Jask, um ihm zu helfen. Der ehemals gefangene Garundi war gerade dabei einige große Äste aus einem Gebüsch am Dschungelrand herauszuziehen.

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #175 am: 03.07.2011, 23:11:21 »
Aerys Mavato befand sich derweil immer noch bei der Überprüfung ihrer frisch getrockneten Pergamentrollen - und beschäftigte sich somit mit sich selbst.

Tascha Nevah wurde kurz aus ihrer Vogelbeobachtung aufgeschreckt als der Tian namens Ischiro sie - begutachtete - und ihr dann seltsamerweise zuwinkte. Ihre Gedanken und ein breites Grinsen machten ihr und Ischiro deutlich, dass sie durchaus verstanden hatte, dass es ihm peinlich gewesen war dabei - erwischt - zu werden, wie er sie angestarrt hatte. Trotzdem bekam auch er eine kurze freundliche Geste mit der Hand zurück, bevor er sich abgewandt hatte. Sie machte sich jedoch keine größeren Sorgen deshalb und genoss stattdessen noch ein wenig den Schatten - die Erholung tat ihrem Körper und ihrer Seele gut.

Gelik Ebberschwinge, der immer noch neben dem schlafenden Halas Martain saß, verhielt sich ruhig. Er beobachtete entspannt und gelassen das Treiben um ihn herum - Ischiro und Tascha, die anscheinend in irgendwelche Kontaktschwierigkeiten verstrickt waren und inzwischen wiederum Ischiro und Jask, die sich um irgendwelche vermoderten Hölzer bemühten und somit schweißtreibender Arbeit nachgingen - nichts für den faulen Gnom jedenfalls.

Jask Derindi war erfolgreich gewesen auf seiner Suche nach Material, er hatte einige Dinge auftun können - momentan war er dabei mit Ischiro, der ihm zu Hilfe gekommen war, einen besonders großen Ast aus dem Gestrüpp des Dschungelrandes zu ziehen und im Schatten zu lagern.

An der Klippe hatte sich die Situation inzwischen soweit verändert, als dass nun Simue und Tolkwy schon ganz unten am möglichen Lagerplatz standen und Kwazeel sowie Dan immer noch auf halber Höhe verweilten.

Kwazeel Zethuka

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Der Schlangenschädel
« Antwort #176 am: 04.07.2011, 23:04:45 »
Das Auftauchen und baldige Verschwinden von Ischiro hatte Kwazeel wortlos zur Kenntnis genommen. Gut zumindest, dass auch die anderen Vorbereitungen für das Errichten des Lagerplatzes trafen. "Helft ihr mir noch einmal?" fragte er Dan freundlich, um sich dann mit Hilfe des Matrosen an die letzte Kletteretappe zu wagen. Zumindest hatte er von Halas einen Schutzzauber erhalten, der die Hitze der Sonne für ihn ertragbar machte, denn mit dem weiteren Voranschreiten des Tages wurde es immer brütender.

Gespannt war Kwazeel vor allem darauf, wie der angepeilte Lagerplatz wohl nun aus nächster Nähe beschaffen sein mochte ...[1]
 1. Klettern wieder Take 10
« Letzte Änderung: 04.07.2011, 23:05:14 von Kwazeel Zethuka »

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #177 am: 05.07.2011, 18:31:52 »
"Aber natürlich." Dans Antwort kam schnell und verbindlich. Wie zuvor half er Kwazeel in das zweite Seil und sicherte seinen Abstieg. Sobald Kwazeel unten angekommen war, machte er sich selbst an den Abstieg. Da er den Abstieg zu ihrer potenziellen Lagerstätte als schwieriger ansah nutze auch er Tolkwys Seil und lies sich, sich immer wieder von der Wand abstoßend, auf die Felsen hinunter.[1] Auch begann ihm langsam der Schweiß über den Rücken zu laufen.
Unten angekommen lächte er den Anwesenden zu. "So das erste Hinderniss wäre geschafft. Wenn ihr nichts dagegen habt gehe ich vorraus um den Weg über diese nassen Klippen zu suchen."
 1. Ebenfalls Take Ten
« Letzte Änderung: 05.07.2011, 20:33:10 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #178 am: 05.07.2011, 21:30:06 »
Kwazeel hatte einige Schwierigkeiten beim Abstieg, aber dennoch kam er nach einigen Minuten - sicherlich seine Kameraden waren schneller gewesen als er - unten bei Tolkwy und Simue an. Sein Knie, welches er sich vorhin bei seinem Sturz aufgeschlagen hatte pochte immer noch, und seine Händen waren ziemlich zerschürft. Zum Glück hatte Dan ihn beim Abstieg noch zusätzlich in die Sicherung genommen - das ein oder andere Mal war der Sichter des Lagerplatzes ins Schlingern und Rutschen gekommen: Ein Fußtritt war abgebrochen und hatte sich klappernd und knallend seinen Weg nach unten ins Meer gesucht. Doch verletzt wurde zum Glück auch hier niemand. Die Götter mussten ihnen nach ihrem schweren Schicksalsschlag der Strandung ja wenigstens ein klein wenig Ausgleich und Gewogenheit bieten...

Nun konnte auch Kwazeel sich unten umsehen und erblickte ebenso die Jenivere, welche in einiger Entfernung zwischen den Felsen dahinschwamm und hin- sowie herwogte. Nicht besonders gut erhalten sah das Schiffswrack aus, soweit er das jedenfalls beurteilen konnte. Ganz im Gegenteil zu dem Lagerplatz, der Aushöhlung in der Klippe. Vor Jahren, als der Meeresspiegel noch höher gestanden haben muss wurde sie vermutlich ausgewaschen und seitdem nutzten einige Vögel sie als Brutstätte. In einem Eck war noch ein von Kot beschmutztes Nest aus Zweigen und Gestrüpp zu sehen - der zugehörige Vogel jedoch war mit Sicherheit schon lange nicht mehr da gewesen. In der Mitte der kleinen Höhle befand sich eine Pfütze mit Wasser, vermutlich wurde es doch ein wenig nass hier, aber nur wenn es regnete. Der Fels sollte ihnen ein relativ sicheres Dach geben und hier direkt am Meer und direkt beim Wind würde es aller Voraussicht nach auch deutlich kühler sein als oben am Strand. In den Felsen vor der Aushöhlung hing einiges an Treibgut - ein besonders frisches Stück Holz zog den Blick des Druiden auf sich, er meinte sogar Buchstaben darauf erkennen zu können Je...ve...e - natürlich der Rumpf des Schiffes war völlig zerstört und dies musste eines der Trümmer sein, angeschwemmt von der Macht des Meeres...

Nachdem Kwazeel den Abstieg schließlich erfolgreich gemeistert hatte begab sich auch Dreifinger Dan hinab zu seinen drei Gefährten. Als Matrose konnte er natürlich von seiner langjährigen Erfahrung profitieren und so zeugten seine Bewegungen beim Klettern von erlernter Technik. Ohne irgendwelche Schwierigkeiten kam er unten an und hatte im Vergleich zu den Anderen wohl die wenigsten Abschürfungen am Körper vorzuweisen. Dann schlug er kurzerhand vor, sich als Erster aufzumachen, näher heran an das Schiffswrack, hinüber über das Feld von schroffen Felsen und glitschigen Klippen, welche halb aus den Wogen herausragten...

Doch ganz so wild war das Meer vor den vier Kameraden gar nicht mehr, es schien als hätte das Schlagen der Wellen an die Felsen etwas nachgelassen und die Wogen sich beruhigt. Das Wasser hatte sich wieder einmal zurückgezogen - die Seeleute unter den Gestrandeten verstanden sofort was vor sich ging und auch allen Anderen war das Phänomen der Gezeiten zumindest im Zuge ihrer kurzfristig abgebrochenen Schiffsreise bestimmt mindestens einmal zu Gehör gekommen. Der ein oder andere Stein ragte nun weiter aus dem Meer hervor und Dan konnte mit geschickten Schritten sogleich die ersten paar Meter zurücklegen - auch seinen Gefährten würde es sicherlich nicht schwer fallen sich zum Schiffswrack durchzuschlängeln: Und wahrhaftig nach einigen Momenten schon standen die vier Gefährten auf einem besonders großen Felsen, neben dem das Wrack festhing - jetzt hieß es also Beeilung, denn das Meer würde zurückkommen und dann wäre der Weg unwirtlich, wenn nicht sogar völlig unbrauchbar. Nach und nach ging nun also der Wegfluss des Wassers vonstatten...

Das Schiffswrack der Jenivere machte einen schrecklichen Eindruck - sicher, die alten Seebären an Bord hatten ihnen einige Schauermärchen erzählt von bösen Wassergeistern und heftigen Stürmen, aber das überbot alle ihre bisherigen Vorstellungen eines Schiffsunglücks - der Rumpf schien völlig zerborsten zu sein und auch der Rest ihrer ehemaligen Reiseunterkunft sah reichlich mitgenommen aus[1].Die Schräglage der eingekeilten Jenivere sollte ihnen zumindest den Aufstieg aufs Deck ermöglichen. Zerfetzte Segel, der zerbrochene Mast und gesplittertes Holz würden ihnen jedoch den Weg nicht unbedingt vereinfachen. Das einst so stolze Schiff knarrte bedenklich und zerrte an einem scharfen Felsgrat auf und ab - segeln würde es wohl nie wieder, doch eine starke Flut könnte die Planken wohl wieder hinaus aufs Meer tragen, allerdings ein für alle Mal...

Da standen sie nun also und begutachteten das Werk der Zerstörung. Der Wind umwehte ihr aller Haupt und die Möwen kreisten über ihren Köpfen: So hatte also die Jenivere, ihr Heim für zahlreiche Tage, seine letzte Ruhestätte gefunden - zwischen Klippen und Felsen, die vermutlich schon viele Schiffe und Seefahrer das Leben gekostet hatten...
 1. Bitte absolviert alle Wahrnehmungswürfe...

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #179 am: 05.07.2011, 22:01:31 »
Halas Martain träumt... (Anzeigen)

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