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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 69922 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #315 am: 29.09.2011, 22:28:03 »
Seit dem Auftauchen ihren neuen Gruppenmitglieds Kaspian hatte sich Simue fast vollständig zurückgenommen. Sie beteiligte sich an den Arbeiten, antwortete auf Fragen, war ansonsten aber darauf bedacht, nicht aufzufallen und nichts von sich preis zu geben. Ihre innere Anspannung überspielte sie, indem sie sich ganz und gar auf ihre Arbeiten konzentrierte. Nun ja, zumindest so sehr, wie es möglich war, wenn man mit einem Auge stets auf mögliche Gefahren achtete.

Schließlich hatten sie das Lager gut hergerichtet. Als dann Wasser und Vorräte verteilt wurden, sagte die junge Frau nicht nein, und genüßlich nahm sie beides zu sich. Sie hatte sich sehr angestrengt, fast sogar überanstrengt, und die Nahrung gab ihr neue Kraft.

Als Ischiro sie ansprach, lächelte sie ihm kurz zu. "Alles in Ordnung bei mir", erklärte sie, blickte dann aber gleich wieder zu den Seilen, an denen sie gerade knotete.

Und als auch die letzten Arbeiten erledigt waren, zog sie sich zurück. Erschöpft starrte sie auf das Meer hinaus, nur gelegentlich zu ihren Gefährten schauend, und fand endlich ein wenig Ruhe.

War sie außer Gefahr? Ein grimmiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Wann war sie das schon wirklich? Nein, es gab genug in ihrer Gruppe, von denen sie jederzeit Verrat erwarten musste. Doch der Moment war ungünstig: Niemand würde jetzt etwas versuchen.

Nein, niemand...

Niemand...

Niemand interessierte sich für sie. Die Gefährten unterhielten sich, schmiedeten Pläne, und sie saß hier, kaute nervös auf ihren Nägeln, ohne dass jemand sie beachtete. Überrascht sah sie sich um. Sie hatte wohl ihren Tagträumen nachgehangen. Da war es wohl ihre eigene Schuld, dass niemand sie beachtete.

Ein wenig unsicher wandte sie sich vom Meer ab, ging hinüber zu ihren Gefährten, und setzte sich in die Runde. Mit großen, schüchternen Augen sah sie von einem zum anderen - wobei sie es vermied, Kaspian, Halas und den Gnom anzusehen -, und hoffte auf eine Möglichkeit, sich einzubringen.

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #316 am: 01.10.2011, 01:24:11 »
Dan war nicht der schnellste Leser, so dass es für Kaspian kein Problem war über seine Schulter mit zu lesen. Und die Lektüre schien ihn auch so zu fesseln, dass er nicht bemerkte wie der Neue mitlas. Lediglich als er zum letzten Kapitel kam setzte er sich unbewußt um, und verwehrte so dem heimlichen Mitleser unabsichtlich den Einblick.
Mit einem Ruck schlug er das Buch zu. Er konnte und wollte nicht glauen was er laß. Was konnte derartige Veränderungen in dem sonst so fairen und ausgelichenen Kapitän bewirkt haben. Bei einer Sache war er sich auf jeden Fall nun sicher. Es war kein Unfall, dass sie hier gestrandet waren, der Zufall war, dass sie dank Alton überlebt hatten. Unwillkürlich schlug er ein Zeichen gegen das Böse. Es mußte Magie im Spiel gewesen sein. Zwar konnten Frauen einem Mann gehörig den Kopf verwirren, aber nicht derart. Er blickte sich um. Wie würden die Gefährten auf diese Entdeckung reagieren? Er mußte es ihnen sagen. er hatte kein Recht es ihnen vorzuenthalten.
Er räusperte sich um die Aufmerksamkeit aller zu erreichen. "Ich denke ich habe heraus gefunden wem wir unseren Aufenthalt hier zu verdanken haben. Wie es scheint hat Ieana sich den Kapitän auf irgendeine Art hörig gemacht. Und wenn ich sage hörig meine ich das sie es geschafft hat aus ihm einen anderen Mensch zu machen. Seine Logbucheinträge haben sich drastisch geändert." Bei diesen Worten hob er das Logbuch, als den Beweis seiner Theorie. "Sie wollte auf eine Insel namens Schmugglerinsel gebracht werden. Ich bezweifel allerdings das es ihr Plan war das wir den Giftanschlag überleben. Aber die Tatsache das wir vergiftet wurden lässt mich glauben das wir auf der Schmugglerinsel sind." Er wendete sich in Richtung Halas und Ischiro. "Habt ihr eine Insel mit diesem Namen gefunden?"

« Letzte Änderung: 01.10.2011, 12:00:19 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #317 am: 01.10.2011, 13:04:21 »
Ja, da müssen wir wohl gelandet sein, sieht nicht gerade freundlich aus... all diese Markierungen... deuten wohl auf Gefahr hin... und wenn mich nicht alles täuscht, könnte diese 'Schmugglerinsel' sein, von der mir einst... ja muss wohl - Dan scheint: oh, jetzt wirds interessant!

Halas hatte sich bisher sehr konzentriert mit der Seekarte aus der Kapitänskajüte beschäftigt, doch jetzt als der Matrose anfing aus dem Logbuch zu berichten ließ er die Karte niedersinken und war sofort ganz Ohr. Als Dan seine Verschwörungstheorie dieser Gelehrten ansprach machte auch Halas Martain sich seine Gedanken dazu, kam jedoch zu keinem rechten Nenner.

Könnte schon sein, na klar... klingt plausibel... könnte aber auch ganz anders sein... und wer sagt mir, sagt uns, dass solche Dinge überhaupt in dem Logbuch drin stehen, er könnte uns ja wer weiß was erzählen... war schließlich selbst Mitglied der Crew... dass er so etwas, also... hm, naja - aber eins steht wohl fest...

Als Dreifinger Dan Herr Martain schlussendlich darauf ansprach, ob er wohl eine 'Schmugglerinsel' gefunden habe, nickte dieser nur wissen mit dem Kopfe und antwortete dann sehr bedächtig:

"Mit eurer letzten Aussage könntet ihr wohl recht haben, Dan - nirgends ist der Name zu finden, doch diese mittlere Insel hier!"

Er hob die Karte ein wenig hoch und deutete auf die groben Umrisse eines Eilands, er fuhr sogleich fort:

"Könnte es sein, ich habe diese Bezeichnung, 'Schmugglerinsel' schon einmal im Zusammenhang mit einer gefährlichen Insel gehört, und hier - wie ihr sehen könnt: Sind Gefahren markiert worden... Ischiro, hast du etwas gefunden?"

Schauen wir mal, wie er reagiert... vielleicht weiß er ja doch mehr über eine 'Schmugglerinsel', oder aber jemand anderes prescht mit Wissen voran... vielleicht verrät sich ja auch jemand...

Ruhig blickte Halas Martain in die Runde, zu der sich inzwischen auch Simue gesellt hatte - doch er fixierte keinen weiter großartig: Nur bei Kaspian blitzen seine 'stummen' Augen ein klein wenig auf - List, oder Argwohn! Oder doch nur Neugier?!...
« Letzte Änderung: 01.10.2011, 13:11:38 von Ksynthral »

Ischiro

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Der Schlangenschädel
« Antwort #318 am: 01.10.2011, 13:10:16 »
Simue hat gesagt ihr geht es gut... doch eher stumm war sie wieder... und jetzt ebenso... hm und hier auf dieser Karte ist Nichts zu finden... eher unübersichtlich sogar... zuviele verschiedene Routen eingezeichnet... eher ein Erbstück... doch ob Simue...

Ischiro konnte sich nicht wirklich auf die Betrachtung der ihm zugeteilten Seekarte konzentrieren - Simue hatte ihm geantwortet, doch verhielt sich schon irgendwie seltsam: Macht er sich etwa wirklich Sorgen um sie?! Jedenfalls kam er beim Kartenlesen zu keinem sinnigen Ergebnis und als Dan seine Theorien kundgetan hatte und Halas zumindest die 'Schmugglerinsel' bestätigt hatte konnte er nur unwissend den Kopf schütteln:

"Ich konnte nichts dergleichen finden, tut mir Leid... Und von einer solchen 'Schmugglerinsel' wie ihr sagtet habe ich leider, so fürchte ich, auch noch nie etwas gehört... Aber was ihr sagt klingt doch recht durchdacht, Dan. Ihr seid doch hier der Seeman, oder - hehe?! Habt ihr schonmal etwas von so einer Insel gehört auf einer eurer Reisen zu hoher See?"

Ischiro lächelte Dreifinger Dan breit an, er meinte seine Aussage völlig ernst und ließ sie auch ebenso freundlich klingen: Dan war hier schließlich der Experte für Seereisen unter ihnen - ob er ihnen wohl mehr sagen konnte? Zögerlich ließ er seinen Blick schweifen, auch Simue tangierte er wohl eher ein Stück länger als die Anderen...
« Letzte Änderung: 01.10.2011, 13:11:21 von Ksynthral »

Gelik Ebberschwinge

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Der Schlangenschädel
« Antwort #319 am: 01.10.2011, 13:17:28 »
Aha... eine 'Schmugglerinsel', na davon habe ich fürwahr schon gehört... Doch sonderlich froh stimmt mich das jetzt nicht, hehe... Bleiben wir also lieber hier Unten sitzen... ob Halas dann eigentlich endlich mal seinen Wein auspackt?!... Da freue ich mich schon die ganze Zeit drauf... Gerüchte hin, Gerüchte her... und diese Gelehrte war mir ja sowieso von Vornherein verdächtig... doch, dass dieser Seemann erst so spät darauf kommt war ja eh klar - und Ischiro hat keine Ahnung vom Kartenlesen... haha... Da werden wir ja große Chancen haben hier zu überleben, ach was solls... Irgendwie schaffst du das schon Gelik...

Gehäßig grinsend blickte der kleine Gnom von seiner Ruheposition in der zweiten Reihe aus Dan und besonders Ischiro an. Herr Ebberschwinge hatte sich bisher nicht weiter groß geäußert, aber sich seine eigenen Gedanken zu allem Gesagten gemacht: Auch er wusste ein paar pikante Details hielt sich jedoch vornehm zurück - stattdessen platze es frech aus ihm heraus:

"Ischiro - Danke für euren konzentrierten Einsatz beim Kartenlesen, hehe... Doch fürwahr es erstaunt mich, dass ihr Nichts gefunden habt. Aber wenn ich mir Simue so anschaue - sie schaut auch eher nicht wie eine Seekarte aus, wobei doch ihr Antlitz beim Anblick der Steilküste hier ebenso pergamentfarben war, hahaha..."

Vorlaut und äußert unangenehm war dieser Vorstoß des Gnoms, gewollt und doch urtypisch für ihn. Lauthals lachend beendete er seine Stichelei und verschränkte die Arme abwartend vor der kleinen Brust.
Solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich angemessen zu kleiden, wird niemand das ernstnehmen, was du zu sagen hast - und sie täten gut daran, es nicht zu tun!

Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #320 am: 03.10.2011, 15:22:07 »
Simue hörte ihren Gefährten zu, und schüttelte irritiert den Kopf. Gift? Wovon sprachen die denn da? Sie verstand nur die Hälfte, aber zumindest erhielt sie eine Erklärung dafür, dass der Kapitän sie einfach alle hiergelassen hatte. Als Gelik über sie herzog, verfinsterte sich ihre Miene, doch sie blickte nur schweigsam zu Boden.

Hinter dem Vorhang ihrer dichten Haare hätte man jedoch eine bewegte Mimik erkennen können. Sie war hin- und hergerissen: Sie wollte sich keine Feinde machen, aber wenn sie sich allzu schwach gab, würde sie auch Probleme bekommen. Schließlich fasste sie einen Entschluss.

"Das ist doch schon etwas", erklärte sie, und blickte dabei unsicher zu Dan. Obwohl sie leise sprach, war sie um eine feste Stimme bemüht. "Wir wissen, wo wir sind, und warum der Kapitän so gehandelt hat. Damit können wir weitere Pläne machen. Und vielleicht wollen diejenigen, die ohne guten Grund auf der faulen Haut gelegen haben, sich diesmal auch an der Umsetzung beteiligen, anstatt nur die Früchte der Arbeit anderer zu genießen."

Bei ihren letzten Worten sah sie zu Gelik. Sie war vielleicht an der Steilklippe gescheitert, aber immerhin hatte sie hier im Lager geholfen - im Gegensatz zu dem Gnom.

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #321 am: 03.10.2011, 17:07:04 »
Auf der einen Seite war Tolkwy erfreut, dass Jask solch Vertrauen in ihn hatte, aber auf der anderen Seite kam er sich durch seine Formulierungen wie etwas Besseres vor. Und das wollte er auf keinen Fall sein, das Gefühl als Sklave auf der anderen Seite zu stehen kannte, er nur zu gut. Und so fokussierte er mit seinen katzenhaften Augen Jask. „Wir werden sehen, wie sich die Lage hier entwickelt, und jeder wird die Gelegenheit bekommen seinen Dienst leisten zu können, auch du. Aber einen Gefallen musst du mir machen. Hier auf der Insel ist jeder gleich, nenn mich einfach Tolkwy und lasst den Meister weg.“ Tolkwy gab ihm einen kleinen aufmunternden Klaps gegen die Schulter und stieg die Klippen hinunter.

Unten angekommen bekam er noch mit wie Dan seine Bemerkungen zum Logbuch und den Informationen zum Kapitän weiter gab. Tolkwy versuchte, die Informationen für sich zu ordnen. Denn in den wenigen Sätzen von Dan lagen viele Informationen, und über die Schmugglerinsel hatte er auch schon etwas gehört. Während Tolkwy seinen Gedanken nachging bekam er den Rest des Gespräches sehr wohl mit, und Gelik erntete auch von ihm einen missmutigen Blick. Denn er sah es ähnlich wie Simue. Sollte der kleine Gnom, sich noch mal so weit aus dem Fenster lehnen, würde Tolkwy das durch seine rechtschaffende Art nicht weiter tolerieren.

„Nun, ich denke über die Schmugglerinsel kann ich Einiges an Informationen beitragen. Meinem Wissen nach, ist dies nicht die beste Insel um zu stranden. Hier spuken einige Geister oder Guhle verstobener Seeleute, welche meistens den gefährlichen Klippen der Insel zum Opfer fielen. Das beste Beispiel hängt hinter uns in den Klippen.“ Sein Blick streifte die Jenivere, und in Gedanken verfluchte er den Kapitän, und noch viel mehr die hinterlistige Frauenwelt.

„Es muss einige Versuche gegeben haben, die Insel zu kolonialisieren. Allerdings war die Angst vor den Spukgeschichten zu groß, sodass der Aufenthalt von kurzer Dauer war. Dies wäre zu mindestens eine Idee, wie wir von der Insel wieder runter kommen. Sollte es noch eine Kolonie geben, bestünde zu mindestens die Chance eine Überfahrt organisiert zu bekommen.“

Sein Blick verfinsterte sich, als er zum letzten Punkt kam. „Allerdings sollten wir uns auch die Frage stellen, was für einen Grund Ieana hatte, auf die Insel zu kommen. Dabei war es ihr egal, wie viel Leben es kostete um ihr Ziel zu erreichen.“ Seine tiefe Stimme und seine Haltung ließen bei der Aussage keine Zweifel aufkommen. Sollte ich die Chance bekommen, sie zu fassen…werde ich dafür sorgen dass sie ihre gerechte Strafe bekommt. Aufmerksam beobachtete Tolkwy die Reaktion der Umstehenden und war auf deren Reaktionen gespannt.
« Letzte Änderung: 04.10.2011, 20:36:56 von Ksynthral »

Kaspian

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Der Schlangenschädel
« Antwort #322 am: 03.10.2011, 20:53:05 »
"Ieana, ja?"
Kaspian hatt die Frau nur einmal kurz und flüchtig gesehen, als er sich etwas zu essen vom ersten Maat geholt hatte. Damals war sein Freund noch am Leben gewesen.
Und eigentlich schulde ich ihm mein Leben. Möge Pharasma deiner Seele gnädig sein, alter Freund.
"Lebt sie denn noch? Habt ihr Spuren gefunden? Oder ist sie vielleicht noch auf dem Schiff? Denn irgendetwas stinkt doch gewaltig bei der Geschichte..."
Kaspian lies seine Vermutungen unausgesprochen.
Er musste sich einbringen. Zum Wohle der Gruppe und letztendlich um dann selbst überleben zu können. Und dieses Milchauge müsste er langsam von seinen Motiven überzeugen. Dessen Blick -so man das so benennen konnte- war sehr forschend. Zu forschend. Es erinnerte ihn an die Blicke der Häscher des Triumvirates aus Nidal...

Für einen Moment war der Neue geistig abwesend, als würde er nachdenken oder mit offenen Augen schlafen. Doch nach einer knappen Minute zwinkerte er wieder und sah die Umstehenden an.
"Irgendetwas ist hier faul und wir sollten verdammt vorsichtig sein."

Dass er die Aufzeichnungen zu Ende gelesen hatte, bevor Dan das Buch ruckartig abwendete, hatte er sich nicht anmerken lassen. Es schien ihm so, als ob der Matrose es nicht wollte und zu spät mitbekommen hatte, dass er mitlas.
« Letzte Änderung: 04.10.2011, 20:38:18 von Ksynthral »
cast in shadow

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #323 am: 04.10.2011, 11:02:08 »
Bei der Erwähnung von Geistern der Gefallenen nickte Dan mit einem Schauder. Es war allgemein bekannt, dass Seeleute so sehr mit ihrem Schiff verwurzelt waren, das sie nicht selten als Geister an ihren Booten weiterlebten. Jede zweite gute Geschichte auf See handelte davon. Und diese Klippen hatten bestimmt schon das ­ein oder andere Opfer gefunden.
Trotz der Mittagshitze fröstelte er, als er das Tagebuch auf einem Stein ablegte, wo es vor Wind und Wetter geschützt war. Unwillkürlich schlang er die Arme um sich und strich sich über den Verband auf seinem Oberarm. Tolkwys Ankündigung hingegen fachte auch in ihm das Feuer an.
"Ich werde an eurer Seite streiten Tolkwy. Diese Frau ist dafür verantwortlich, dass meine Kameraden nun in ihren kalten Armen ruhen. Ein Grund mehr uns nicht zu stark aufzuspalten, und hier im Lager einen Trupp zurückzulassen, während ein anderer die Insel erkundet." Er überlegte kurz, ob er damit jetzt zu weit vorpreschte, entschied sich aber dagegen.
"Jask kommt doch bitte einmal her. Tolkwy hat schon die Ketten gelöst, ich denke ich habe den Schlüssel zu den Schellen gefunden, sowie einen Teil eurer Ausrüstung. Wenn wir beschlossen haben, dass ihr ein freier Mann unter uns seid, solltet ihr auch wie einer aussehen." Bei den letzten Worten zog er den schönen Dolch, den er bei Jasks Sachen gefunden hatte und balancierte ihn auf der Spitze seines Fingers aus. "Und dieser schöne Dolch gehört wohl auch dazu."
« Letzte Änderung: 04.10.2011, 20:39:53 von Ksynthral »

Kwazeel Zethuka

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« Antwort #324 am: 04.10.2011, 14:06:45 »
Die Schmugglerinsel? Da wird Kwazeel ganz unwohl zumute, hatte ihm nicht einer der Seeleute davon erzählt? "Das klingt gar nicht gut. Ich erinnere mich, dass mir einer der Seeleute während der Überfahrt was von dieser Schmugglerinsel erzählt hat, weil uns der Weg daran vorbeiführen würde. Er sprach davon, dass schon viele Schiffe hier auf Grund gelaufen sind, auch wenn keiner weiß warum. Darum wird dieses Eiland auch von vielen Seeleuten gefürchtet und ist auf nur wenigen Karten verzeichnet. Und wenn wir Tolkwy glauben schenken können, dann gehen die Geister der hier gestrandeten Seeleute auch noch um, also sollten wir besonders wachsam sein und gut aufeinander auf passen." kurz ließ er die gesagten Worte wirken, ehe er weitersprach...

"Ich denke die Chance auf so einer verrufenen Insel eine Kolonie zu finden, dürfte recht gering sein, dennoch sollten wir die Küsten abgehen, eine Karte anfertigen und schauen, was die Insel so bereit hält. Falls sie tatsächlich nur von Untoten bewohnt wird, sollten wir versuchen hier so schnell wie möglich weg zu kommen, vielleicht können wir Flöße aus dem Holz gestrandeter Schiffe bauen? Oder vielleicht finden wir ein Schiff, das nicht so schlimm mitgenommen ist wie die Jenivere und von uns wieder repariert werden kann?"
« Letzte Änderung: 04.10.2011, 20:41:03 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #325 am: 04.10.2011, 20:54:37 »
Vielerlei Worte werden gesprochen, einige Erzählungen und Anekdoten schmückten die Informationen über die Schmugglerinsel aus auf der sie ja allen Anscheins nach gestrandet waren und jedes einzelne Detail das offenbar wurde ließ den Blick von Halas Martain düstrer werden. Er selbst hatte ebenso schon zahlreiche Geschichten über die berüchtigte Schmugglerinsel gehört - hier doch ein gutes weit von der eigentlich Küste entfernt hatten wahrlich schon viele tapfere Seefahrer ihren feuchten Tod gefunden: Auch in der vorangegangenen Nacht!...

Na das hört sich ja einfach verlockend an... untote Wesen, alle Gräuel der Meere, andere seltsame Vorkommnisse - die nächste Siedlung oder gar ein Hafen vermutlich meilenweit entfernt: am Festland, versteht sich! Ein Haufen angespannter Plappermäuler - mutig und doch vielleicht zu vorschnell!... Sie wissen nicht, was sie erwartet und doch ist es mutig: Und wird uns hoffentlich voranbringen...

Halas` Gedanken waren zwiegespalten und etwas länger als üblich für seine Art hielt er sich vornehm zurück, dann jedoch räusperte er sich vernehmlich und ließ mit fester und sicherer Stimme verlauten:

"Nun denn, so soll es also geschehen: Ihr mögt Recht haben - auch mir ist diese Insel als kein sehr angenehmer und zu bevorzugender Ort bekannt! Jedoch wir sollten vorsichtig sein mit vorschnellen Entscheidungen. So ihr allerdings nach Oben gehen würdet und erste Erforschungen anstellen mögt, ich würde es sehr befürworten und schätzen! Für mich reicht es allerdings heute, mir brummt noch immer der Schädel und... Nun ja, ihr versteht..."

Sorgsam strich er sich das Haar aus dem Gesicht und noch deutlicher wurde das Blickfeld erweitert auf seine eigenwilligen Augen. Er würde der Gemeinschaft lieber hier Unten dienen einstweilen: Seine Zeit für große Abenteuer schien, für den heutigen Nachmittag zumindest, vorüber!

Und - in meinem Schlaf vorhin... da konnte ich keine Ruhe finden... dieser schreckliche Traum hat mich heraus gerissen... aus meiner Erholung und doch beinhaltet er Dinge über die ich noch nachdenken muss... nichts Törtichteres als nicht zu hinterfragen, es sei denn...

Und wieder begann Halas Martain in seinen eigenen wirren Gedankengängen zu versinken - nickte jedoch den Anderen aufmunternd zu!
« Letzte Änderung: 04.10.2011, 20:55:33 von Ksynthral »

Jask Derindi

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« Antwort #326 am: 04.10.2011, 21:11:15 »
Nachdem er dem Halbork nach Unten gefolgt war setzte sich Jask Derindi linkerseits neben Tolkwy und verfolgte mit aller ihm möglichen Aufmerksamkeit das Gespräch seiner Retter - seine Bitte nach dem 'Meister' hatte Jask wie folgt beantwortet:

"Oh natürlich Meister Tolkwy, ihr habt Recht! Es wird sich alles ergeben zur rechten Zeit, ihr... Ihr, ihr meint wirklich, ich soll... ich darf: Also einfach Tolkwy, sagt ihr, ja? Nun, habt vielmals Dank, es ist mir eine große Ehre Tolkwy!"

Doch als das Gespräch sich schließlich zuspitzte und klar wurde, die 'Schmugglerinsel' war ihr 'Zielpunkt' gewesen schüttelte es Jask Derindi nicht nur innerlich. Er verzog das Gesicht - all diese Geistergeschichten hatte auch er schon vernehmen müssen: Fürwahr waren es keine schönen Informationen, die er persönlich mit dieser besonderen Art von Eiland verknüpfte. Oft schon hatte er von den schrecklichen Steilküsten jener Insel gehört, dass sie nun jedoch selbst damit konfrontiert worden waren und das sie so aussahen - daran hätte er im Traume nicht gedacht!

Das sind also diese gefährlichen Klippen... fürwahr, nicht besonders vorteilhaft... und wenn man sich die Jenivere so anschaut... schrecklich... wir müssen von hier weg, irgendwie, irgendetwas tun, damit: Hier können wir nicht lange bleiben... hin oder her oder wie auch immer... eine kleine Entdeckungsreise wäre sicherlich nicht verkehrt... vielleicht können wir ja doch irgendetwas Hilfreiches außerhalb des Strands entdecken... Auf dem Wrack scheint das ja auch ganz gut funktioniert zu haben, hehe... müssen wir mal abwarten, wie Meister Tolkwy schon sagte...

So recht mochte es ihm einfach nicht in den Kopf gehen - Tolkwy wollte gleich von ihm behandelt werden und so sah der Garundi kurz darauf Tolkwy Rotus mit zustimmendem und freudigem Blick an:

"Ihr sprecht wahr Tolkwy - wir müssen uns rächen! So viele Menschenleben wurden geopfert, doch für was... Es ist fürwahr schrecklich, und ihr habt Recht, ich kann euch nur vollends zustimmen - euch allen im Übrigen - wir müssen jede kleinste Chance nutzen, um hier wegzukommen! Jede Chance die sich uns auch nur irgendwie bietet..."

Zögernd blickte er nun umher, so hatte er es also doch gewagt vor allen gleich zu sprechen, sich zu beteiligen und scheinbar blieb dieser gar nicht so stumme 'Schrei' nach Freiheit nicht unerhört, zwar sicherlich nicht beabsichtigt, aber dennoch Dans Aufforderung und Angebot erfreuten und beschämten den ehemaligen Gefangenen zugleich sehr. Er senkte den Kopf und blickte in freudiger Erwartung zu dem Matrosen hinüber:

"Der Dolch meines Vaters... Ihr - ihr habt doch nicht etwa meine alte Ausrüstung wiedergefunden auf dem Wrack, oder doch?!..."

Sein Blick hob sich ein wenig, doch noch immer zögerte er sichtlich:

"Und vollends befreien von diesen Fesseln wollt und könnt ihr mich, so sagt ihr? Es wäre mir eine große Ehre und mein unendlicher Dank wäre der Lohn! Doch, es... Ich weiß nicht, ich... Meint ihr wirklich?"

Fast zitternd vor Freude rutschte der Garundi langsam ein wenig zu Dan hinüber und streckte ihm seine zerschürften Handgelenke hin, an denen noch immer die Fesseln baumelten - würde und wollte ihn der Matrose tatsächlich befreien, oder wollte er ihm nur zusätzlich spotten?!
« Letzte Änderung: 04.10.2011, 21:12:27 von Jask Derindi »

Tascha Nevah

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« Antwort #327 am: 04.10.2011, 21:22:10 »
"So steht es denn wahrlich nicht besonders gut um uns - doch hier Unten wird es sich ja wohl aushalten lassen, oder?! Hahaha..."

Freudig lachend äußerte sich endlich auch wieder Tascha Nevah zum derzeitigen Standpunkt der Gefährten und war Gelik, der wenige Meter neben ihr saß eine gespielte Kusshand hinüber: Der vorlaute Gnom musste auf sich aufpassen - soviel war ihr bewusst geworden! Nicht nur sie schien eine wachsende Abneigung für ihn zu empfinden. Und doch liebte sie es den 'Kleinen', wie sie ihn in inzwischen in Gedanken nannte ein wenig anzustacheln!

Mein Kleiner, hach... hahaha! Der Gnom muss sich hüten, seine Zunge könnte durchaus schmackhaft sein, Tascha - also wirklich, hahaha! Wir werden das schon schaffen... Unsere Männer hier unten wirken sehr tapfer und zuversichtlich und... Ja - wir müssen halt irgendwie zusammenhalten und vor allem zusammenhelfen... auch der Kleine, selbst wenn er nicht wirklich will... Sonst... Nun ja...

Dann wandte sich Tascha Nevah, wieder etwas ernsthafter der Gruppe zu und verkündete mit, wie immer, allzu fröhlicher Stimme:

"Wir müssen zusammenhalten, das ist recht so - doch sagt: Wie kann ich meinen Teil dazu beitragen?! Ich würde gerne hier unten verweilen und mich um die Struktur des Lagers kümmern, sagen wir es so... Und - wie wäre es, wenn ich auf die Jagd ginge?... Ist jetzt vielleicht etwas zu weit vorangesprungen, aber: Auch ich habe ja Abends Hunger, oder?! Hahaha... Sagt, was meint ihr?"

Und auf unseren Kleinen könnte ich ja auch aufpassen... Hahaha... Nicht, dass er aus Versehen irgendeine Klippe hinunterfällt... Das Vergnügen wird mir keiner nehmen.... Hahaha - ach Tascha... Zu schön!...

Wie man so optimistisch und fröhlich sein kann in Anbetracht des womöglich sicheren Todes ist wirklich eine ernstzunehmende Frage: War doch inzwischen sogar die tosende Flut zurückgekehrt und umspielte nun das zerstörte Wrack der Jenivere mit wilden Wellen. Auf und ab hob sich der geborstene Rumpf und auch der Felsweg den die Gefährten wohl noch zuvor genutzt hatten schien nun ungangbar - doch glücklicherweise drang kein Wasser in ihren Lagerplatz ein. Die Gischt spritzte zwar ab und an etwas über die letzte Bastion an Felsen, doch hier waren sie vorerst wohl wirklich sicher!

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #328 am: 04.10.2011, 22:08:09 »
Dan lächelte nur leise aufgrund der Schüchternheit Jasks. "Wie ein Vogel der zu lange in seinem Käfig gelebt hat und das Fliegen verlernt hat." "Eure Sachen sind dort drüben in der Kiste. Als wir das Symbol Nethys sahen waren wir uns sicher." Er deutete auf die kleine Truhe, die sie mitgebracht hatten, während er den Dolch immer noch balancierte. Schließlich steckte er ihn Jask in den Gürtel um kurz darauf nach dem Schlüssel zu suchen, von dem er meinte, dass er die Handschellen schließen könnte. "Nur unter der Bedingung, dass ihr mich weder Meister nennt, noch sonst wie übermäßige Dankbarkeit zeigt." Ein wenig nervte ihn die Unterwürfigkeit des ehemaligen Gefangenen schon. Nun hier hatten sie nicht die Ressourcen ihn gefangen zu halten, und die Zeit würde zeigen, ob es die richtige Entscheidung gewesen war.
Ohne die Antwort abzuwarten begann er die Schlösser an den Fesseln zu öffnen. Sobald sich beide geöffnet hatten, gab er den Schlüsselbund an Jask weiter und zeigte ihm, welcher Schlüssel die Truhe geöffnet hatte. Dann wandte er sich wieder den anderen zu als wäre es etwas ganz alltägliches gewesen.
Erstaunt vernahm er Taschas Worte. War dies die gleiche Frau die die ganze Zeit geschwiegen hatte. Nun immerhin wollte sie sich beteiligen, also sollte er sie nicht vor den Kopf stoßen. "Es ist sicher eine gute Idee wenn jemand dafür sorgt, dass hier im Lager alles läuft. Allerdings solltet ihr euch nicht alleine vom Lager entfernen. Nicht das ihr nicht in der Lage währet auf euch selbst aufzupassen. Aber Unfälle passieren jedem, und da wäre ein Begleiter gut."[1]
 1. Diplomatie 6
« Letzte Änderung: 05.10.2011, 19:03:17 von Ksynthral »

Simue

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« Antwort #329 am: 04.10.2011, 22:43:26 »
Simue nickte. "Wenn ihr einverstanden seid, Tascha, werde ich euch begleiten. Die Jagd würde mich interessieren."

Erwartungsvoll und mit großen Augen sah die junge Frau Tascha an, schien dann plötzlich zu bemerken, was sie da gerade gesagt hatte, und sah plötzlich schüchtern zu Boden, als würde sie fest mit einer Ablehnung rechnen.

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