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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 68562 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #360 am: 27.10.2011, 19:34:50 »
Simue sah Ischiro ein wenig verwundert an. "Nein, dazu braucht man keine Magie. Man muss nur genau hinhören. Nicht wahr, Jonathan?"

Lächelnd strich sie mit dem Zeigefinger über den Rücken der Kröte, und gab ihr dann einen leichten Kuss auf den Kopf. "Jonathan ist ein wirklich kluger Kopf, auch wenn die meisten das nicht glauben würden."

Dann hörte sie den Ausführungen des Tian zu, schüttelte aber abschließend den Kopf. "Ich glaube, ihr irrt euch. Die Gelehrte wollte ja auch hierher. Wenn sie ein Schiff hierher geführt hat, wird es auch andere geben, die das versuchen. Die Frage ist nur, ob die Besitzer eines solchen Schiffs nette Leute sind."

Das Gespräch mit Ischiro schien Simue sichtlich aufzumuntern, und endlich legte sie einen Teil ihrer Schüchternheit ab - auch, wenn sie immer noch leise sprach.

"Vielleicht sollten wir über einen anderen Weg nachdenken, hier fort zu kommen. Ein eigenes Schiff bauen, vielleicht, und zumindest zu einer nahen Insel gelangen, die häufiger befahren wird. Es sei denn, die anderen finden doch noch eine Siedlung oder sowas."

Dann sah sie Ischiro für einen kurzen Moment direkt in die Augen. "Ich bin froh, dass ihr hier seid", erklärte sie leise. Dann wandte sich ihr Blick sofort zu Boden, als würde sie seine Reaktion fürchten.

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #361 am: 31.10.2011, 19:25:32 »
Dan war sich nicht sicher, ob der beginnende Sturzflug der Raubvögel seine Entscheidung beeinflussten oder die Tatsache das Kwazeel, welchen er in ihrer Gruppe als den naturverbundensten einschätzte, ohne zu zögern zum Angriff überging, seine Entscheidung beeinflussten, allerdings lies er kurz nach dem Eisblitz des Druiden seinen Dolch fliegen. In einer fließenden Bewegung zog er noch in der gleichen Bewegung seinen Säbel und zeigte dem herran nahenden Vogel die kalte Schulter.

Sich selbst verfluchend, dass er nicht seinen Bogen gezogen hatte, richtete er sich an seine Mitstreiter. „Die Vögel versuchen im Sturzflug ihre Beute anzugreifen, und injizieren bei einem Biss auch noch dreckiges Gift.“ Seine Augen verfolgten jede Bewegung der Kreaturen.

Tolkwys starke Stimme erfüllte also noch den Raum um die Gefährten herum als im gleichen Atemzug der Kampf so richtig loszubrechen begann: Dan schleuderte einen seiner Dolche gegen einen Dimorphoden, doch vergeblich - er traf ihn nicht! Das fliegende Reptil kreischte empört auf und schlug kurz und heftig mit den Flügeln, als würde es sich sogleich auf den Angreifer stürzen wollen...

Noch immer begierig, seinen knurrenden Magen endlich zu füllen, wartete Kaspian weiterhin ab, dass einer der Vögel in Reichweite kam.

Erschüttert und anscheinend erzürnt nehmen auch die anderen beiden, noch unverletzten, Dimorphoden wahr, dass ihr Artgenosse durch den Mwangi verletzt wurde. Schrill durchdrang ihr Aufkreischen die feuchte Luft der ungeklärten Kampfsituation. Bunt und verheißungsvoll schimmerte das Gefieder der Vögel, doch dann war es mit der Ruhe vorüber: Wie Pfeile schienen sich die schon im Sturzflug befindlichen Dimorphoden nun zu orientieren und steuerten ihre neu gefundene Beute an. Einer umflog in einer geschickten Kurve den kampfbereiten Tolkwy und versuchte schließlich nach einer großzügigen Kurve den magiekundigen Mwangi mit seinem Schnabel anzugreifen - doch er verfehlte ihn. Ebenso auch sein Artgenosse, welcher sich im wilden Sinkflug auf Kaspian stürzte und mit seinem spitzen Schnabel an dessen Ohr vorbeistieß - abdrehte und wieder in die Lüfte zu steigen versuchte: Jedoch! Kaspian war vorbereitet gewesen und hieb kräftig auf den vorbeifliegenden Vogel ein. Traf und verletzte ihn nochmals - von grazilem Flug war hier nichts mehr zu erkennen! Zwar stieg das Reptil noch torkelnd in die Lüfte, aber dunkles Blut verfärbte alsbald schon das Gefieder... Das dritte Tier schien sich Deckung zu suchen, bereit sich zu verteidigen, abzustoßen, auszuweichen - falls ein Angriff fiele: Doch auch das dritte fliegende Reptil begab sich langsam in Lauerstellung, in die Lüfte...

Im Vorbeifliegen schlug Kaspian mit einiger Zielgenauigkeit nach dem ihm unbekannten Vogel und als dieser nach einem erfolglosen Biss abdrehte, bot er seinen gefiederten Rücken für einen weiteren Schlag. So schnell wollte der ehemalige Adelige sein auserkorenes Abendbrot nicht ziehen lassen...

Die Verärgerung darüber, dass er seinen Bogen nicht zu Beginn gezogen hatte und dass diese Vögel nicht in seine Reichweite kamen, stand dem Inquisitor ins Gesicht geschrieben. Wütend ließ er seine große Axt fallen, welche mit einem lauten Krach auf den Boden aufkam. Mit einer fließenden Bewegung holte er seinen Bogen vom Rücken und feuerte einen Pfeil auf den schon angeschlagenen Vogel ab.

Während Tolkwy in diesen wichtigen Momenten des Kampfes allerdings kläglich versagte und nur die Luft traf - landete Kaspian einen schnellen, geschickten und harten Treffer - noch im Wegflug erwischte er den Dimorphoden! Blitzend durchschlug die blanke Klinge den Körper des fliegenden Reptils, und noch während es aufwärtsstieg fiel es sogleich mit einem letzten klagenden Aufschrei zu Boden! Der erste Feind war gefallen!...

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #362 am: 01.11.2011, 19:15:45 »
"Oh nein mein Freund nicht mit mir!" Dan schien gar nicht glücklich darüber zu sein einen dieser Vögel in seinem Rücken zu haben. Und so vollführte er ein ähnliches Manöver wie eben dieser. Aus einer Drehung schraubte er sich hoch in einen kleinen Sprung und landete neben dem Vogel - in perfekter Balance. Nur kurz war ein Aufblitzen seines Säbels zu sehen, der nun wiederum, die Spitze zu Boden gerichtet, locker in seiner Hand lag. Doch das Lächeln auf seinem Gesicht zeigte, dass er wohl mehr getan hatte, als nur einen Sprung hinzulegen.

Kwazeel sah sich plötzlich dem agressiven Vogel gegenüber. Er bedauerte es zwar diese Kreaturen bekämpfen zu müssen, aber im Dschungel war kein Platz für Zögern und Bedauern, es hieß fressen oder gefressen werden. So umklammerte er dann seinen Kurzspeer auch mit beiden Händen und setzte zu einem Stoß an, der auf das ihn umfliegende Federvieh abzielte. Gedanklich versuchte er einzusortieren, ob er solch einer Kreatur in seinem heimatlichen Dschungel schonmal begegnet war?

Vermutlich war der Mwangi zu sehr in Gedanken vertieft und kramte nach Wissen über die gefährlichen Vogelreptilien, als er mit seinem Kurzspeer angriff. Der attackierte Dimorphode wich geschickt aus, doch nur einen kurzen Augenblick später war es so und so um ihn geschehen: Die Unachtsamkeit des Gegners und das eigene Geschick hatten Dan zum Erfolg geführt! Federn flogen abermals davon, dunkles Blut spritze auf und bedeckte den sandigen Fußboden. Der Körper des Bunten Vogels sackte leblos zu Boden und schlug relativ hart im Sand auf - der Tod hatte sich abermals ein Opfer geholt...

Nur noch ein Dimorphode war inzwischen übrig geblieben - das die gute Nachricht, die schlechte - der Regen hatte zugenommen! Inzwischen zogen sich zahlreiche dünne Fäden frischen und feuchten Nasses über die Gesichter und Glieder der Gefährten: Doch der letzte fliegende noch flatternde Vogel würde wohl auch im Regen selbst keine allzu große Gefahr darstellen. Zwar war die Sicht der kleinen Gemeinschaft auf das fliegende Reptil hoch oben über der Klippe getrübt, aber nichts desto trotz vermochten sie auszumachen, besonders Tolkwy, der ihm am nächsten stand, wie sich der Vogel in der Luft abzustoßen schien und direkt auf ihn zu segelte: Mit dem spitzen Schnabel voran - direkt auf den Brustkorb des Halborks zielend! Eine Verzweiflungstat und ein gellender Aufschrei wohnte ihr bei... Kurz darauf spürte Tolkwy ein heftiges ziehend in der Brustgegend - der Schnabel des Vogels hatte sich tief in sein eigenes Fleisch gebohrt und blitzschnell hatte der Vogel dann zugebissen, die Wunde schmerzte stark, doch der Vogel selbst befand sich ja noch in Reichweite für einen Vergeltungsschlag...

Der Biss in seine Schulter ließ Tolkwy das Gesicht verziehen. Fluchend machte er einen Ausfallschritt auf die Seite, legte einen neuen Pfeil auf und visierte den Vogel an. Als Tolkwy den Pfeil von der Sehne ließ, wusste er schon, dass dieser Versuch wieder vergebens war. Der Pfeil verfehlte sein Ziel um Weiten und verschwand irgend wo im Regen. Trotzdem lag ein Glühen in seinen Augen, den Tolkwy war sich bewusst, dass sein Körper dem Gift des Vogels wiederstanden hatte.

Mit zwei großen Schritten war Kaspian zu dem Fluguntier geeilt, welches Tolkwy verletzte und versuchte auch dieses mit einem mächtigen Hieb zu fällen.
"Mir kommst du nicht davon, Geflügel..."
Mit einem grimmigen Lächeln und regennassem Gesicht, verrichtete er gezielt seine Arbeit.

Fürwahr hatte sich der Inquisitor dem Gift des Dimorphoden entwinden können, nur leicht pochte die Wunde des Schnabels noch - deutlich waren Bissspuren zu erkennen, doch bleibende Schäden oder gar eine Vergiftung durch diese Tiere würde er wohl nicht zu fürchten haben! Kaspian schließlich gelang es abermals einen wahrhaftig tödlichen Schlag, zumindest für dieses Vogelgetier, auszuführen: Mit einem einzigen heftigen Hieb durchschlug seine Klinge den langgestreckten Hals des fliegenden Reptils und ließ diesen gekonnt in den Sand fallen - der bunt gefiederte Körper folgte nur Augenblicke danach: Ein grausamer Anblick und doch hatte er Tolkwy und die Anderen womöglich vor einer weiteren Attacke des Wesens bewahrt...

Der Kampf war vorüber, jedenfalls war kein weiterer Gegner zu sehen, weder ein fliegendes Reptil, noch irgendwelche anderen Untiere! Wer mochte schon wissen, was der Dschungel noch so für sie bereit halten mochte - sicherlich, dass hier war nur ein Vorgeschmack gewesen: Doch auch das Drumherum machte sich inzwischen richtig bemerkbar, so waren sie alle doch reichlich nass geworden und noch immer nahm der Regen zu. Die Tropfen wurden schwerer und prasselten unablässig auf die kleine Gruppe nieder. Zu ihren Füßen, das tote Federvieh und die Klippe mit dem Nest - der Blick aufs Meer oder in die Ferne waren ihnen inzwischen aber genommen: Die Schmugglerinsel schien sich gegen ihre Expedition zu stellen!...

Ischiro

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Der Schlangenschädel
« Antwort #363 am: 01.11.2011, 19:32:29 »
Erstaunlich ruhig blieb der Tian, als Simue weiterhin mit ihm sprach - er nickte lediglich ab und ab - doch als sie die Kröte küsste zuckte er unwillkürlich zusammen: Scheinbar widerte es ihn ein klein wenig an.

Na wunderbar... sie kann Tiere sprechen hören und dann auch noch... naja wems gefällt, aber bleib ruhig, zeige es nicht... probier...

Und da er Simue keineswegs verärgern wollte, nur sich selbst eben nicht vollständig kontrollieren konnte, sah er kurz nach seiner Schreckreaktion schief lächelnd auf und antwortete ihr bedächtig aber freundlich:

" Nun Simue - ihr seid fürwahr eine besondere Frau - ich vermag es nicht mit Tieren zu sprechen..."

Dann wurde sein Blick wieder etwas ernster, doch er fuhr fort ihr zu antworten:

"Ihr könntet Recht haben, ja - doch was nützen uns diese 'netten Leute', wenn ihr das schon so sagt? Nichts, einfach nichts. Wir sind hier wirklich auf ziemlich verlorenem Posten. Wir müssen sehen, was die Expedition erbracht hat und wir müssen uns eine Lösung überlegen... Abermals darf ich euch Recht geben! Doch mit was und wie wollt ihr hier ein Schiff bauen - hoffnungslos..."

Eine Siedlung, ach nein... hier gibt es schlichtweg Nichts... und all diese Geschichten - Seemansgarn... ich darf sie nicht enttäuschen und doch...

Simues letzter Satz und ihr Wegblicken brachten den Tian erneut zum Erröten und dieses Mal sah dann auch er wieder hinaus auf die weite See, rutsche aber seine Hand ein Stück weiter zu ihr, legte sie vorsichtig auf die ihre - zog sie aber gleich darauf höflich wieder zurück.

Ich werde dich hier wegbringen... sei dir gewiss...

Kaspian

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Der Schlangenschädel
« Antwort #364 am: 02.11.2011, 07:52:40 »
"Alles in Ordnung bei euch, Tolkwy?"
Kaspian nahm eine Hand von seinem gebogenen Zweihandschwert und hielt Tolkwy die Schulter um einen Blick in dessen Augen zu erhaschen.
Doch als er den ungebrochenen Stolz und die offensichtlich typisch orkische Konstitution wahrnahm, hörte er sofort auf, sich Sorgen zu machen.
"Wie es scheint, seid ihr nicht so schnell klein zu kriegen."
Ein kurzes, gewinnendes Lächeln schob sich auf die sonst mürrischen schmalen Lippen des Adeligen.

"Weiß jemand, ob diese Tiere als Essen taugen? Kwazeel?"
Mit einem aufmerksamen Blick begutachtete Kaspian den Himmel, ob sich noch mehr von dem repitilienartigen Federvieh im Nest befinden würde.
"Ob sie Eier legen? Vielleicht haben wir Glück und sie sind essbar..."
Bei dem Gedanken an warmes Essen und vor allem der Gedanke an kräftig gewürztes Rührei, begann der ausgehungerte Magen von Kaspian laut zu knurren. Leider schien das seine Aufmerksamkeit stark zu beeinträchtigen...[1]
 1. Wahrnehmung: 10
« Letzte Änderung: 02.11.2011, 07:55:09 von Kaspian »
cast in shadow

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #365 am: 03.11.2011, 14:47:10 »
„Mir geht es so weit gut, denn das Gift habe ich wohl nicht abbekommen oder es wirkt bei mir einfach nicht gut.“ Mit einem mürrischen Gesicht verstaute er wieder seinen Bogen. Seine große Hand schloss sich um den Griff seiner Axt welche er mit freuden wieder an sich nahm..

 „So wie es aussah, versteht ihr den Umgang mit dem großen Schwert auch sehr gut, und keiner von uns scheint wehrlos zu sein. Was in dieser Gegend scheinbar wertvoll ist. Der dritte Kampf an einem Tag mit Bewohner dieser netten Insel. Wir sollten schauen, dass wir von hier weg kommen bevor es für einen tödlich endet“


In einer Hand behielt er seine Axt, während die andere erneut den Schlüssel Abadars suchte. Den Schlüssel gehen Himmel gestreckt erbat Tolkwy den Segen seines Gottes. „Schenke deinem treuen Diener Heilung.“[1] Der Schlüssel glänzte strahlend golden auf, während eine kleine Lichtflut in die offene Wunde strömte und verschloss. Nicht einmal eine Narbe blieb von dieser übrig. Nach seiner Heilung versuchte Tolkwy den Augenkontakt mit Kaspian zu meiden, er wollte das für ihn empfindliche Thema nicht erneut ansprechen.

Mit einem anerkennenden Nicken für sein kämpferisches Können wandte er sich an Dan. „Warst nicht du schon an der Felswand ein sehr guter Kletterer. Vielleicht könntest du einen Blick in das Vogelnest werfen. Die Tiere kann man zwar Essen, allerdings beinhalten diese auch giftige Organe. Darum bin ich mir nicht sicher, und würde es eher meiden eine Mahlzeit daraus zu bereiten. Besser ist ein leerer Magen als sich ein vor Gift krampfender Körper. Ein Ei wäre also auf jeden Fall vorzuziehen“
 1. Leichte Wunden heilen 10 Punkte
« Letzte Änderung: 03.11.2011, 14:49:13 von Tolkwy Rotus »

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #366 am: 04.11.2011, 20:53:15 »
"Nun ganz wie ihr meint." Allerdings hatte der Matrose mit nichten vor zu klettern sondern nahm den seichteren Anstieg den Klippenpfad hinauf. In Gedanken war er immer noch bei diesen Vögeln. Wirklich Vögel waren es ja nicht, auch wenn sie fliegen konnten. Aber derartige Zähne hatte er noch nie gesehen. "Weiß jemand etwas über diese Vögel? Ich habe dergleichen noch an keiner mir bekannten Küste gesehen, und ich würde vermuten, dass dies ihr bevorzugtes Brutgebiet ist. Dise Flugattacke mit der Kaspian angegriffen worden ist ähnelte einer Taktik die ich schon bei anderen Vögeln gesehen habe, die sich von Fischen ernährten." Das mit der Ernährung war natürlich nur ein wilder Gedanke, aber eigentlich war er sich sicher im Nest gleich Beweise für die Theorie der bevorzugten Nahrung zu finden. Und daraus folgte, dass er wahrscheinlich auch Eier finden würde, den wie Fische sahen die vier nun gerade nicht aus. So oder so, vielleicht entdeckte er oben von der Klippe etwas Neues, trotz des Regens.
« Letzte Änderung: 06.11.2011, 08:58:31 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #367 am: 06.11.2011, 09:07:42 »
Der Regen hatte inzwischen weiter zugenommen und rieselte bestätig auf die vier Gefährten ein. Ihre Gespräche und Handlungen verliefen wie das Wasser im sandigen Fußboden seine Rillen zog. Und Dan schließlich stiegt als Erster hinauf zu dem besagten Nest der Dimorphoden. Oben angekommen vermochte er es jedoch ebenso nicht in die Ferne zu blicken wie sein Kumpane Kaspian von Unten aus. Mochten die Augen auch noch so gestochen scharf sein - adlersgleich - in diesem Regenschleier vermochte er nicht einmal das Meer vor ihnen anders wahrzunehmen als eine triste, große und vor allem monoton graue Fläche. Lediglich die Ansätze einer Küstenlinie der vorhin gesichteten, kleinen, vorgelagerten Insel meinte er erspähen zu können. Als er sich dann dem Nest selbst widmete war sein Unterfangen des aufmerksamen Sehens und Suchens schon wesentlich stärker von Erfolg gekrönt: Fürwahr - seine Beutevermutungen konnten stimmen! Halb verweste, aber auch frische Fischkadaver, allesamt mittlere Exemplare, lagen angefressen hier oben herum. Außerhalb und innerhalb des eigentlichen hölzernen Rings. Doch der letzte getötete Dimorphoden, der scheinbar das Nest bewacht hatte - er hatte wirklich einen guten Grund gehabt. Im Nest selbst lagen zwischen bunten Federn und allerlei Dschungeltand zwei milchig-weiß gefärbte Eier. Etwa eine Handfläche groß und bestimmt auch nicht ganz leicht, sanft-braun gesprenkelt. Stumm lagen sie da, kein Riss, keine Delle - makellos. Sie hatten eine Brutstätte gefunden, die aktuell in Benutzung war! Im Nest fanden sich zu Dans Verwundern allerdings auch einige Goldmünzen und Stofffetzen, wie von einfacher Kleidung, ein kleines silbernes Kettchen, doch glücklicherweise keine menschlichen Überreste! Doch die Objekte sprachen für sich...

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #368 am: 07.11.2011, 07:38:35 »
"Ja diese Viecher legen Eier. Und ernähren sich von Fisch." Mit diesen Worten flog einer der Kadaver schwungvoll die Klippe hinunter. Sorgfältig nahm Dan die Eier aus dem Nest und legte sie so gut gepolstert wie es ging in seinen Rucksack. Die Goldmünzen und die Silberkette verschwanden in einem Beutel an seinem Gürtel, ein paar der Stofffetzen sowie einige bunte Federn nahm er ebenfalls an sich, bevor er wieder den Abstieg wagte.
Unten angekommen deutete er grinsend auf seinen Rucksack. "Hoffen wir, dass die Eier noch gut sind.  Und zumindest der ein oder andere Ballen Stoff hat bereits seinen Weg auf diese Insel gefunden." Er zeigt seine Stofffunde vor, bevor er schließlich auch die Silberkette zur Schau stellte. "Oder die Stoffe stammen doch von anderen Gestrandeten." fügte er mit leichtem Unbehagen hinzu. Das Gold ließ er unerwähnt, war es doch für ihr momentanes Überleben nicht von Belang.
« Letzte Änderung: 10.11.2011, 21:07:08 von Ksynthral »

Kwazeel Zethuka

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Der Schlangenschädel
« Antwort #369 am: 08.11.2011, 19:41:01 »
Kwazeel pflichtete Tolkwys Erklärung bei ... aufgrund ihrer teils giftigen Organe, wäre es besser auf den Verzehr des Fleisches dieser Kreaturen zu verzichten. Hungern würde trotzdem niemand müssen, so lange Kwazeel nur seine guten Beeren verteilte. Aber so ein gebratenes Ei wäre natürlich schon eine feine Abwechslung zum ewigen Einerlei aus Wurzeln und Beeren.

Ruhig blieb Kwazeel stehen, als Dan seine Klettertour unternahm, der Regen schien ihn nicht weiter zu stören, war dies doch für den Mwangi eine alltägliche Selbstverständlichkeit, mit der man sich in den Dschungeln des Mwangi-Beckens eben arrangieren musste. Froh nahm er zur Kenntnis, wie Dan mit einigen Eiern und anderen Kleinoden zurückkehrte, so hatte sich ihr erster Ausflug doch schon gelohnt, auch wenn er es bedauerte, welchen Ausgang die Begegnung mit den Flugkreaturen genommen hatte.

"Lassen wir uns von dieser Begegnung und dem Regen abschrecken?" fragte er "Oder setzen wir unseren Weg noch etwas fort?"
« Letzte Änderung: 10.11.2011, 21:08:24 von Ksynthral »

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #370 am: 08.11.2011, 23:33:42 »
Auch Dan war es gewohnt unabhängig von der Wetterlage zu arbeiten. "Hättet ihr den Regen nicht erwähnt ich hätte ihn nicht bemerkt. Wir müssen es halt abwägen. In Küstennähe kann das Wetter schnell umschlagen, und aus einem Nieselregen kann schlimmeres werden. Dann wäre ich lieber im Lager, und sei es um es zu evakuieren. Andererseits zerstört jede Minute die es regnet die Spuren im Sand die es vielleicht noch geben würde." Ein flotter Spruch, ein Lächeln gefolgt von einer nachdenklichen Analyse. Dan wirkte wirklich recht sprunghaft, aber auch gewissenhaft in seinem Tun. Nachdenklich blickte er zum Himmel. Wie würde sich das Wetter wohl entwickeln?[1] Manchmal erkannte er Wolkenformationen und Winde, aber scheinbar war er noch nicht auf die hiesigen Wetterbedingungen eingestellt.
 1. Survival (DC15) nicht geschafft
« Letzte Änderung: 08.11.2011, 23:33:57 von Dreifinger Dan »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #371 am: 10.11.2011, 21:22:13 »
Nach weiterem kurzen Hin und Her und auch einiger Überlegungen von Kaspian und einem Grummeln von Tolkwy beschlossen die Vier doch umzukehren. Der Regen war längst kein Nieselregen mehr - so wie Dan ihn betitelt hatte - es braute sich fürwahr ein stürmischer Wind mit dem Grau aus Regen und kriechener Kälte zusammen! Die toten Vögel überließen die Abenteurer ihrem eigenen naturgegebenen Schicksal - dem Recht des Stärkeren - und machten sich mit immer noch recht guter Laune, trotz des miesen Wetters, auf Richtung Lager...

Den Küstenstreifen entlang - Spuren waren inzwischen wirklich keine mehre zu erkennen, selbst die Wildtiere schienen plötzlich verschwunden, oder zumindest verstummt. Der Dschungel hinter ihnen lag brach und tot da, und doch wussten sie alle genau, dass sie dort womöglich auf viele Gefahren treffen konnten. Doch für heute war das nicht mehr ihre Sorge, stattdessen konnten sie schon aus einiger Entfernung erkennen, dass von ihrem Lagerplatz einige zerfetzte Rauchwolken aufzusteigen schienen...

Wahrhaftig - jemand hatte ein Lagerfeuer entfacht: Die große Gruppe unten im Lager hatte es sich zwar also gemütlich gemacht, aber schien auch für das leibliche Wohl gesorgt zu haben. Außerdem schien es inzwischen wesentlich geordneter auszusehen dort unten. Das nahmen die Gefährten schon bei ihrem Abstieg an den Seilen und Strickleitern wahr - und doch mussten sie dieses Mal um einiges vorsichtiger sein: Glitschig nass was so manche Sprosse! Doch schlussendlich waren sie alle wohlbehalten unten im Lager angekommen und fanden sich sofort wieder im Kreise ihrer Schicksalsgenossen...

Jask schien sich sehr angeregt mit Halas zu unterhalten, und auch Gelik war dem Gespräch nicht abgeneigt, wobei der - schließlich saß die Gruppe hier unten ziemlich sicher im Trocknenen mit einem gehäßigen Blick ausrief:

"Ah, unsere Wasserratten sind wieder zurück - na?! Große Schätze geborgen?! Hehe..."

Doch auch seine Stimme klang wesentlich freundlicher als sonst - er schien sich auch einigermaßen beherrschen zu können. Aerys saß stumm in einer Ecke des Lagers - wie immer. Tascha fachsimpelte mit sich selbst über die Segelkonstruktion über dem Lager und wandte sich erfreut den Ankömmling zu, begrüßte sie. Und Ischiro und Simue saßen dicht beeinander und blickten aufs Meer hinaus. Alles in allem war hier unten fast schon häusliche Ruhe und Gemütlichkeit eingekehrt. Etwas wärmer war es dank des kleinen Feuers aus Treibholz, drückend staute sich die feuchtwarme Luft unter den dicken Segeln auf die unablässig und monoton der Regen prasselte. Das Meer schlug mit tosenden Wellen gegen die Felsformation vor dem Lager - doch hier unten waren sie wirklich sicher...

Auch ein wenig Essen hatten die anderen Gefährten bereitet. Eine Karaffe mit Wein stand bereit, trockenes Brot, Pökelfleich, sogar einige kandierte Früchte. Vermutlich hatte jeder aus seinem Privatbesitz etwas zugesteuert. Nach den ersten Minuten Ankommen und Aufwärmen setzten sich schließlich alle Gefährten, bis auf Aerys gemeinsam in einen Kreis und begannen ein doch recht köstliches Mahl zu halten - wie lange sie sich dies allerdings noch leisten können würden - das würde sich vermutlich erst in den nächsten Tagen zeigen...

Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #372 am: 10.11.2011, 21:22:30 »
Simue lächelte sanft, als Ischiro erklärte, er könne nicht mit Tieren sprechen. "Das ist nur, weil ihr glaubt, ihr könnt es nicht. Tiere unterscheiden sich gar nicht so sehr von uns Menschen, wie ihr glaubt. Man muss einfach nur lernen, zuzuhören und sie ernst zu nehmen."

Als er dann über den möglichen Fortgang ihrer "Reise" sprach, wollte sie gerade schon etwas antworten, als er seine Hand auf die ihre legte. Sie schien zu erschrecken, kurz zuckte ihr Hand sogar - doch sie zog sie nicht fort. Nachdem er seine Hand wieder fortgenommen hatte, starrte sie noch eine Weile starr auf den Boden. Schließlich sprach sie mit leiser Stimme: "Nichts ist jemals wirklich hoffnungslos."

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #373 am: 14.11.2011, 16:56:44 »
Als Tolkwy die Kletterpartie hinter sich gebracht hatte, stellte er seine Ausrüstung in eine geschützte Ecke. Dass der kleine Gnom es nicht lassen kann, ärgerte ihn bei dem Wetter und den nicht gefundenen Spuren kaum. So stellte er sich neben den kleinen Gnom, packte ihn und drückte ihn fest an sich. Die triefend nasse Kleidung von Tolkwy durchnässte die des Gnomes ebenfalls. „Auch ich freue mich, dich noch lebend zu sehen.“ Nachdem er den Kleinen richtig gedrückt hatte, stellte er ihn wieder auf seine Füße, und schaute ihn mit einem dümmlichen Gesicht an. „Oh ich hatte mich so gefreut dich zu sehen, da vergas ich meine nasse Kleidung. Am besten wir gehen uns am Feuer trocknen.“

Mit einem zufriedenen Lächeln näherte er sich dem Feuer und setzte sich in die Runde. Vom Essen allerdings rührte er nichts an. Die Beeren von Kwazeel stillten seinen Hunger immer noch. Viel mehr war er mit den Überlegungen was sie als Nächstes tun sollten beschäftigt. „Da der Regen unsere Erkundungstour unterbrochen hatte, sollten wir morgen früh raus, und eine größere Tour durchführen. Durch den Regen sind alle Spuren verwischt, also bleibt es zu hoffen ein noch intaktes Schiff oder eine Siedlung zu finden. Wie seht ihr die Situation?“

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #374 am: 14.11.2011, 17:09:21 »
Geliks Einwurf ignorierend näherte sich Dan dem Feuer. Ein wenig Stolz war er als er das doch recht heimische miteinander der Gruppe sah. So war es richtig, gemeinsam würden sie alle Widrigkeiten überstehen. Schnell zeigte er vor dem Essen noch die geplanten Frühstückseier für den nächsten Tag und drückte erneut seine Hoffnung aus das die Eier unbefruchtet waren bevor er sich mit den anderen am Feuer niederließ. Als er bemerkte das Aerys alleine saß, kümmerte ihn das zuerst wenig, erinnerte er sich doch an ihre frotzelnden Bemerkungen gegenüber der Mannschaft an Bord. Schließlich nahm er seine Ration und setzte sich neben sie, darauf bedacht ihr nicht zu nahe zu treten, aber doch so Nahe das sie sich seiner bewusst werden musste. Stumm folgte er dem Blick der Halbelfe aufs Meer hinaus. Nach einer Weile sprach er dann seine Gedanken aus, nicht in ihre Richtung sondern einfach für sich. "Die See ist eine harte und grausame Mutter. Doch sie kann auch anders sein." Was er mit dem anders sein meinte lies er offen, ein wenig in der Hoffnung das diese Offenheit die stumme und eigenbrödlerische Aerys aus der Reserve lockte.

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