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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 70085 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #930 am: 05.04.2013, 20:27:27 »
Zwischenspiel Tolkwy (Anzeigen)

Oblivio

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #931 am: 05.04.2013, 23:47:09 »
Zwischenspiel Kwazeel (Anzeigen)

Oblivio betrat die Kammer mit seinen neugewonnenen Gefährten und erwartete nicht, was geschehen würde. Er hatte die Erkundung des Untergrundes bisher schweigend verbracht, aber seine Begleiter bemekrten, dass sich etwas im Verhalten des jungen Mannes änderte, als sie in die Nähe des gewaltigen Schlangeschädels kamen. Statt wie gewohnt geschmeidig zu sein sein, wurden die Bewegungen des Mönches merkwürdig abgehakt, ganz so als würde er bei jedem Schritt, denn er auf das steinerne Kunstwerk zumachte die Last des Schädels selbst mit sich schleppen. Hätten sie gewusst, was gerade im Kopf des jungen Mönches ablief, hätten sie sein Verhalten vielleicht nachvollziehen können.
Der Anblick des großen Schädels übte eine merkwürdige Anziehung auf Oblivio aus, ganz so als ob er ihn schon einmal gesehen hätte. War es möglich, dass er schon einmal diesen Ort betreten hatte, dass er hier gewesen war, bevor er seine Erinnerung verloren hatte. Hatte vielleicht ein schändliches Ritual dieser Wahnsinnigen ihn seines Gedächtnisses beraubt oder ein Gift, das sie ihm verabreicht hatten. Nein, Oblivio wusste instiktiv, dass dem nicht so war. Er betrat diesen Ort zum ersten Mal in seinem Leben, aber das änderte nichts daran, dass er diesen Schädel schon einmal gesehen hatte. In einer Vision vielleicht? Nein, es war anders gewesen, nicht so greifbar. Oblivio zermarterte sich sein Hirn, während er Schritt um Schritt auf den Schädel zu ging. Jetzt da er näher kam wurde ihm klar, dass es gar nicht diese Schädel gewesen war, da war keine Tür, in dem, was in seiner Erinnerung lauerte und sich ihm immer entzog, wenn er es fast erreicht hatte. Es war nur ein Schlangenschädel und er war auch nicht aus Stein gewesen. Ein echter Schädel vielleicht? Auch das konnte der Mönch mit den Schritten, die er auf das Objekt zutat ausschließen. Er stand jetzt nur noch wenige Meter von ihm entfernt war, so sah er doch nicht wirklich das steinerne Gebilde, sondern etwas ganz anderes. Ein einzelnes Bild, aber ein Bild wovon? Noch immer suchte er nach Objekten und Erinnerungsfetzen, die er diesem Bild zuordnen konnte, als ihm klar wurde, dass es keine gab, weil das Bild das Objekt war. Er erinnerte sich an die Zeichnung eines Schädels, der dem der die Tür umrahmte sehr ähnlich gewesen war. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er wusste nicht, wo er dieses Bild gesehen hatte. Es könnte in einem Buch gewesen sein oder in einem Brief, aber genauso gut als Stickerei auf einem Gewand oder als Malerei in seinem Tempel.
Viel war es nicht, woran der Mönch sich jetzt erinnern konnte, aber zumindest war er sich jetzt sicher, dass es einen Grund gab, warum er auf dieser Insel war und dass er sich jetzt genau an dem Ort befand, an dem er sein sollte.

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #932 am: 06.04.2013, 11:23:32 »
Verschiedene Reaktionen wurden durch diesen unterirdischen Ort des Todes bei den Gefährten ausgerufen - aber allesamt waren sie eifrig dabei die alten Mauern und die gesamte Umgebung gründlich ab- und zu untersuchen. Auch ihren Geist strengten sie an, doch viel kam dabei nicht heraus. Diese unheimliche Kathedrale einer fremdartigen Gottheit war zu alt und mysteriös, als dass auch nur einer von den Entdeckern wirklich darüber Bescheid wusste. Vielleicht eine altertümliche Schlangengottheit - wahrscheinlich. Kwazeel war sich auch beinahe sicher, dass dieser Ort früher wohl einmal - vor gar nicht all zu langer Zeit allerdings - von magischen Fallen und Abwehrmechanismen gesichert worden war: Eventuell hatte sie einer dieser schrecklichen Untoten ausgelöst oder dergleichen...

Ansonsten war der Raum erschreckend leer geräumt. Bei den Leichen ließen sich einige wenige Stofffetzen und Lumpen finden. Ein rostiger Dolch und ein schartiges Krummschwert. Zwei leere Phiolen und eine zerrissene Gürteltasche sowie ein aufgequollener Schriftrollenbehälter - und einige Kupfer- und Silbermünzen. Viel war den armen Seelen hier unten nicht geblieben: Ob es allerdings unglücklich gestrandete Seefahrer oder Thrunezahnkannibalen selbst waren konnte man nicht mehr ausmachen...

Schließlich allerdings gelang es den Gefährten doch noch etwas Interessantes zu entdecken, was die Vermutungen und Gedanken einiger unter Ihnen plötzlich gar nicht mehr so wild und abwegig erscheinen ließ: Am Rande der nördlichen Steintür konnten die Abenteurer mehrere leere Phiolen[1] entdecken - und, sie erkannten die Phiolen wieder. Ein bunter Farbtupfen auf der Vorderseite eines jeden Fläschchens und ein farbiger Korken! Dies waren eindeutig Ieanas Tränke gewesen - die Gelehrte hatte sie auf der Jenivere stets offen an ihrem Gürtel zur Schau getragen: Und so extravagant gerieten diese Behältnisse nicht so schnell in Vergessenheit. Sie war also entweder hier gewesen, oder zumindest ein Teil ihrer Ausrüstung hatte - wie auch immer - den Weg hier herunter gefunden...

[2]Schnell beschloss man, dass nun auch die nördliche Steintür in den Kiefern des Schlangenschädels geöffnet werden sollte. Mit vereinter Kraft und der Unterstützung Tolkwys - der nun Simue die Wache an dem Durchgang überlassen hatte - schafften es die Gefährten schließlich die steinerne Tür zu öffnen. Eigentlich ließ sich der Mechanismus relativ leicht betätigen. Kaum Spinnweben, kaum Staub war im Türrahmen selbst zu erkennen. Nur verkohlter Stein und bröselige Asche säumte ihren Weg durch die steinerne Pforte: Sie kamen in einen sehr kleinen Raum in dessen Mitte ein niedriger Steinaltar aus schwarzem Mamor stand. Grob zugehauen und vermutlich ebenso antik wie die Kathedrale in der er stand! Die Seiten des Altars waren zu aufgerollten Schlangen gemeißelt und die Oberseite stellte das aufgerissene Maul einer Viper dar! Auch an jenen Wänden ließen sich wieder fremd- und bösartige Fresken entdecken: Menschenähnliche Schlangen, Mischwesen, Mutanten[3], gereiht um große und spitze Megalithen[4] auf einem Hügel - die Hände gen Himmel gereckt. Vermutlich waren sie dabei gewesen große und womöglich dunkle Magie zu wirken! Weitere Bilder zeigten, dass diese Vermutung der Wahrheit zu entsprechen schien, oder der Sage, der Legende: Menschen, die zu Zombies und anderem untoten Getier wurden, flammende Blitze und Wolken, die aus den Sternen des Himmels herabdonnerten und die Massen des Meeres die sich teilten, als ob ein großer Sturm über sie hinweggefegt war. Schiffe, die links und rechts des neuen Pfades auf den Meeresgrund und scharfe Felsenriffe stürzten und vergingen: Und dieses, jene letzte und äußert sonderbare Wandbild war erst kürzlich vom Staub der Jahrzehnte befreit worden. Jemand war hier gewesen und hatte es zugänglich gemacht! Eine kleine Inschrift[5] war unter dem Fresko sichtbar gemacht worden. Einige winzige Textzeilen, vielleicht mit Tinte nachgezogen, oder - mit Blut?!...

Die Wissenden unter den Gefährten machten sich sofort daran die Inschrift zu entziffern und die Bilder genauer zu deuten - während die Kämpferseelen den Raum nach versteckten und verborgenen Kammern und Durchgängen durchsuchten: Sie blieben allerdings erfolglos. Ihre Begleiter waren allerdings fündiger! Zwar konnte keiner die Sprache der Schrift wirklich lesen, doch gemeinsam gelang es ihnen die Inschrift zu entziffern und zu entschlüsseln. Es waren zusätzliche Notizen gemacht worden in blutroter Schrift, welche die altertümliche Sprache verständlich erschienen ließen. Ob ihre Übersetzung richtig war, daran ließ sich allerdings zweifeln, dennoch:


Ein Ritual, eine Zauberformel, dergleichen - und die Phase der Erkenntnis erweiterte sich: Bei der Untersuchung der Inschrift hatten sie eine weitere, kleine Freskenabfolge darunter entdeckt. Sie stellte weitere Mitglieder der Schlangenausgeburten dar, sie verspritzen eine rote Flüssigkeit, wahrscheinlich ebenso Blut, über eine Reihe von vergilbten und vergangenen Runen: Gemeißelt in die aufrecht stehenden Steine auf dem Berg oder Hügel. Auch die Spitze des Hügels schien rot eingefärbt und kam den Gefährten unheimlich bekannt vor[6]. Kleine Giftschlangen in ihren schuppigen Händen ließen sie von dem Blut kosten. Eine andere Flüssigkeit, vermutlich Wasser wurde über einen pyramidenförmigen Steinblock aus rotem Gestein gegossen. Und wieder wurden die Arme gen Himmel empor gestreckt. Der nächste Bildabschnitt zeigte die Schlangenwesen mit geschlossenen Augen und offenen Mündern rund um die steinerne Minipyramide: Ein großer, leuchtender Blitz schoss aus dem Stein ebenso gen Himmel empor!...
 1. @ all: Falls jemand die Phiolen genauer untersuchen möchte -
Bitteschön! (Anzeigen)
 2. Musische Untermalung
 3. @ all: Wissen (Natur)
 4. @ all: Wissen (Geographie)
 5. @ all: Wissen (Geschichte)
 6. @ all: Wissen (Geographie; SG 15)
Ergebnis (Anzeigen)

Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #933 am: 06.04.2013, 13:21:52 »
Halas, welcher zu seinem eigenen Erstaunen nichts mit den sonderbaren Hinweisen im unterirdischen Kultstätte anfangen konnte und so etwas wie Verunsicherung in sich aufkeimen spürte, denn eigentlich kannte er sich mit Göttern aus dieser Gegend aus und auch mit irgendwelchen alten Stämmen und Kreaturen, blickte nach Rat und Hilfe suchend zu Kwazeel, aber auch der Druide wirkte ratlos und nach Antworten suchend, auch wenn er wenigstens etwas in Richtung von ausgelöschten magischen Fallen und Abwehrmechanismen vermutete.

Bei diesem Ort musste es sich wohl um einen längst vergessenen und uralten Kult handeln, welcher so alt ist, dass selbst die Menschen ihn nicht mehr aus Geschichtsbüchern kannten.
Selbst die Kurus und die Zyklopen hatten diesen Schlangendämon nirgends an ihren Steinmalereien erwähnt und verewigt.

Ein mächtiger Dämon oder Schlangengottheit, welche wohl so alt ist, dass sie aus einer Zeit stammen musste, als wahrscheinlich Lissala, der Pfauen Geist und vergessene azlantische Gott der Magie noch über die Menschen herrschten.

Nachdenklich und besorgt folgte Halas seinen Gefährten durch die nördliche Steintür.
Dort angekommen, konnte der halbblinde Mann seinen Augen nicht trauen:
Ein Altar aus schwarzen Marmor - hier mitten auf dieser verlassenen Insel.
Und immer wieder diese Schlangenwesen und diese schrecklichen Bilder von dunkler Magie, dem Untergang der Welt wie die Menschen sie kannten und der Unterjochung der Menschen bis sogar nach ihrem Tod.

Halas zitterte plötzlich, während er weiter darüber nachdachte und überlegte, was dies alles bedeuten konnte[1].
Es schauderte den Mystiker förmlich, während er die Inschrift immer wieder übersetzte, nur um sicher zu gehen, dass seine Augen ihn nicht täuschten und ob er seinen Augen trauen konnte.

Hilfesuchend blickte Halas zum Druiden, zur Paktmagierin und selbst zu Tolkwy, denn ihre Streitigkeit ist nichtig gegen das, was sie hier unten entdeckt haben.

Wobei Halas nur sieben knappe Sätze mit zittriger Stimme vermochte zu sprechen:
"Der auf dem Relief dargestellte Berg ist tatsächlich der rote Berg an der südöstlichen Küste der Schmugglerinsel!
Und die abgebildeten Kreaturen sind allesamt Angehörige des uralten und längst in Vergessenheit geratenen Schlangenvolkes, welche wohl hier ihr Tempelzentrum hatten.
Die Abbildungen sind alle hier entstanden!
Was bei allen Göttern hat dies zu bedeuten?
Ein Ritual, welches einen schlafenden Schlangendämon oder Schlangengott wecken soll, damit er sich aus dem Meer erhebt und das Ende der Welt einleitet?
Vier Wächterrunen und ein Gezeitenstein.
In was sind wir hier hineingeraten wegen dieser verdammten Ieana!"


Aber nur, um ruckartig wieder neuen Mut zu fassen und mit folgenden Worten sein Langschwert zu ziehen:
"Schluss jetzt mit diesen Mätzchen.
Unsere gesuchte Gefährtin ist wohl tot.
Schuld darin ist diese Hexe namens Ieana.
Lasst uns diesen Ort hier entweihen, die Inschriften abwaschen, die Altar umwerfen und so gut es geht alles zerstören!
Vielleicht können wir sie damit herlocken und hoffentlich Schlimmeres verhindern!"


Das erste Mal seit langer Zeit wirkte der Mystiker bei seinem Vorschlag jedoch unsicher und so etwas wie ratlos.
Sein Verschlag machte er aus seinem Bauch heraus und nicht aus seinem Kopf.

Doch da verfiel Halas plötzlich, während er weiter versuchte wieder Herr über sich zu werden und weiter nachzudenken über alles, anstatt sich von Angst und Wut lenken zu lassen, in einen sonderbaren tranceartigen Zustand, über welche er nicht selbst Herr war und wie ferngesteuert wirkte.
Dabei rollte der Mystiker seine milichigen Augen hoch und begann sonderbar zu summen, wie ein verrückter Priester des Roten Mantis[2].

Jedoch nur für achtzehn Sekunden, denn da ist der Spuk plötzlich wieder vorbei und Halas wieder ganz der Alte.
 1. Klick
 2. Focused Trance für drei Runden - Wissen Religion: Gottheiten der Schlangenvölker bis SG 45
« Letzte Änderung: 06.04.2013, 13:44:43 von Sensemann »

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #934 am: 06.04.2013, 13:44:19 »
Simue schüttelte den Kopf. "Nein, das glaube ich nicht. Das hier ist mehr als eine kleine Teufelsbeschwörung, es ist ein großes Ritual - so etwas benötigt Zeit. Die Opferung einer... denkenen Kreatur muss zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, damit ein solches Ritual funktioniert. Es kann gut sein, dass Aerys noch lebt und ihre Rettung ganz konkret das Ritual unterbrechen kann."

Ohne es begründen zu können, war sich Simue in ihrer Aussage sicher. Sie kannte sich mit Beschwörungen aus, so viel wusste sie noch.

"Dieser Altar spielt im Moment keine große Rolle. Wir sollten ihn vernichten, ja, aber im Moment würde das nichts daran ändern, was am Roten Berg passiert. Wir würden nur Zeit verlieren."

Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #935 am: 06.04.2013, 14:39:00 »
Halas, welcher gerade wieder zu Sinnen gekommen war, wollte gerade Simue etwas entgegnen, als plötzlich seine Stimme von Selbst sich Gehör verschaffte und mit einem sonderbaren Unterton, als würde ein höheres Wesen aus ihm hinaus diese Fakten sprechen, zu sprechen begann, als Halas der Seher und die Stimme der Götter des Wissens:
"Das Schlangenmenschenvolk ist monolithisch und universell geprägt.
Es gibt jedoch etliche Splitterkulte und Götzengläubige, um nicht zu sagen obskure Ketzereien, welche an Dämonenkulte erinnern.
Ihr Hauptgottheit ist der schlangengestaltige und mittlerweile enthauptete Halbgott namens Ydersius.
In der Götterlehre gibt es von ihm eine umstrittene und mannigfaltig interpretiere Gestalt:
Etwas zwischen brutalem Donnergott und listenreich sowie kalkulierendem Bösewicht, aber auch wiederum als Meister des Okkulten und dennoch als Wirbelsturm der Wut und der weltlichen Zerstörung.
Unumstritten ist aber, dass alle Angehörigen des Schlangenvolkes, egal was sie sonst noch so glauben, sich ihm und nur ihm - als Vorfahren und Herren - völlig unterwerfen!
Die Legende besagt, dass er der Urvater der Schlangenzivilisation ist und ihr Volk irgendwann laut einer Prophezeiung durch ihn wieder an die Macht gelangen wird.
Ydersius hat dabei jedoch noch nie zu seinen Gläubigen gesprochen.
Anders also als die menschlichen Götter oder Gorum, welcher sich oft bei großen Schlachten am Himmel zeigt.
Kommunikation erfolgt rein über Visionen und Träumen in etwa so, wie es bei unseren Träumen die letzten Tage ja auch teilweise gewesen ist, seitdem wir auf dieser Insel sind.
Seine wirren und teils fanatischen Anhänger gehen unterschiedliche Wege, um ihrem eigentlich toten Gott gerecht zu werden:
Abfall vom Visionsglauben als eine Art von Irrsinn, Suche nach dem aschenen, gesplitterten Schädel um ihn mit seiner armrudernden und noch immer agilen Titanengestalt wiederzuvereinen, Vollführung esoterischer Rituale oder aber der Glaube an den Kopf des Ahnen als aufstrebenden Gottleichnam.
Die größte Sage über seine Kirche und sein Volk ist jedoch: Die so genannte höchste Kaste des Schlangenvolkes soll noch von keinem Sterblichen der anderen humanoiden Völker wie Menschen, Zwerge oder Elfen jemals erblickt worden sein und gemischtes Blut von Sterblichen und Unsterblichen besitzen.
Es gibt jedoch keine direkte Darstellung in der Kunst dieses Volkes und damit keine Abbildungen dieses hohen Schlangenmenschen, um zu wissen wie sie aussehen könnten.
Sie gelten als Genies, selbst auch unter den Reinblütlern ihres Volkes, beschenkt mit übernatürlicher Schnelligkeit, stahlgleicher Haut, grausamen und vor allem sehr mächtigen angeborenen magischen Fähigkeiten, womit sie die Erde selbst vergiften können
Die Weisen der Inneren See hoffen, dass dies lediglich unwahre Mythen sind, oder im Zuge der Vernichtung von Ydersius und des völkischen Exodus ausgestorben sind.
Andere, grauenerregendere Szenarien allerdings, welchen ich auch Wahrheit zutraue, sprechen davon, dass diese Bestien tief in der Erde in ihren Kammern schlafen.
Tief unter den längst vergangenen Schlangenstädten ihrer schwächeren Artgenossen
Sie werden angeblich erwachen, wenn das neue Imperium des Ydersius aufzublühen beginnt..."


Wobei Halas erneut in Trance verfiel.

Dieses Mal jedoch doppelt so lange wie zuvor.
Halas Drang nach Wissen ließ ihn immer tiefer in diesen Dämmerzustand fallen.
Der Mystiker und taldanische Archäologe wollten unbedingt wissen, wer diesen schrecklichen Gott, welcher selbst Rovagug das Wasser reichen konnte, enthauptet hatte, ohne ihn scheinbar zu töten[1].

Völlig erschöpft von diesem sonderbaren Zustand und bizarren Tanz, suchte Halas anschließend ausgerechnet die Schulter des Halborks namens Tolkwy als Halt, doch würde der Inquisitor den spitzzüngigen und teilweise unbeliebten Mann stützen, nachdem das Orakel und er zuletzt heftigen Streit hatten?

So oder so, teilte Halas jedoch seinen Gefährten auch sein weiteres Wissen mit, auch wenn der trotz seine aktiven Magie gegen Hitze, schlimmer schwitzte als nach dem Kampf gegen die Kannibalen:
"Savith hieß übrigens die berühmte und wahrlich heldenhafte Azlanti, welche ein Heer aus Menschen nach Ilmurea führte - einer Stadt unter der Erde - und diesen schrecklichen Schlangengott enthauptete.
Sie war es auch, welche seine Überreste in die Finsterladen verbannte und seinen Schädel in einen Feuerfluß hineinzauberte, bevor sie ihren Wunden und dem Gift aus dem Kampf gegen ihn erlag."
, wobei Halas ein paar weitere weniger wichtige Details wegließ, denn langsam war er heiser und völlig außer Atem von dem ganzen Reden.

Während seine trockenen Lippen und pelzige Zunge nach Wasser förmlich bettelten, besann sich Halas der Paktmagierin und antwortete ihr, um nicht unhöflich zu sein, knapp:
"Ihr kennt Euch als Chelaxianerin besser als ich mit solchen Ritualen aus.
Doch wohin sollen wir eilen, um Aerys zu retten, wenn Ihr sagt, dass die Zeit drängt?"


Anschließend begann Halas zu husten und auf Antworten zu warten.
Würde ihm jedoch jemand außerdem etwas Wasser reichen - zum Dank für seine ganzen Informationen, welche er offen, gutherzig und großzügig mit allen Gefährten teilte?
 1. Klick

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #936 am: 06.04.2013, 17:05:38 »
Für den Moment vergaß Simue alle Ängste, Zwiste und Unfreundlichkeiten, und sah sich nur besorgt um. "Hat jemand Wasser für ihn?"

Fast schien es, als würde ein wenig von ihrem eigentlichen Wesen, ihrer eigentlichen Natur durchscheinen, liebevoll und kümmernd. Was auch immer Tolkwy tat, instinktiv half sie, den Taldan zu stützen.

Erst, als er sie als Chelaxianerin bezeichnete, kehrte ihre übliche, ängstliche Miene zurück. Unsicher antwortete sie auf die Frage.

"Nach dem, was ihr sagt, ist der Berg ein Vulkan, und wir müssen an seinen Schlund - oder sogar hinein."

Doch obwohl sie wieder ängstlich wirkte, schien es nicht der Ausblick auf die Reise zu einem Vulkan zu sein, der sie ängstigte. Ihre Blicke galten ihren Gefährten und deren Reaktionen auf sie...

Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #937 am: 06.04.2013, 17:22:55 »
Doch es war ausgerechnet der rassistische und versnobte Taldan, welcher Simue ein ehrliches Lächeln schenkte, um sie aufzumuntern und damit ihren verängstigten Blick zu bannen versuchte.
"Sorgt Euch nicht, denn egal wo die Reise hingeht - wir werden den Weg gemeinsam gehen.
Eine Chelaxianerin, ein Mwangi, ein Halbork, ein Taldan und...unser Oblivio...
, versuchte Halas immernoch aus der Puste schnaufend zu scherzen.
"...was für eine bunte Truppe wird doch sind - eigentlich sollten wir unsere nächste Schiffsreise Eintritt für Zuschauer verlangen...hehehehe!"

Das Halas jedoch langsam geisteskrank wirkte, da er plötzlich nur noch dummes Zeug erzählte, fiel ihm selbst nicht auf.
Dieser Ort zerrte wohl an seinen Nerven und an seinem Verstand.
« Letzte Änderung: 07.04.2013, 23:18:37 von Halas Martain »

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #938 am: 07.04.2013, 12:40:32 »
Die restlichen Gefährten waren mehr oder minder erstaunt über das umfangreiche Wissen, welches plötzlich nur so aus dem Taldan heraussprudelte! Kwazeel griff geistesgegenwärtig nach seinem Wasserschlauch, bevor der Mystiker beleidigt reagieren würde, weil ihm keiner zur Hilfe eilte, und reichte dem Wissenshüter das gewünschte, kühlende Nass. Tolkwy, der sich noch Stunden zuvor doch ziemlich in den Haaren gelegen hatte mit Halas Martain stürzte trotz allem sofort auf den Mystiker zu und war ziemlich verdutzt, wozu der 'alte' Mann noch fähig war. All dies waren wirklich beunruhigende Neuigkeiten und Erkenntnisse: Etwas noch viel Böseres als vermutet oder erwartet schien hinter dem Scheitern ihrer Schiffsreise nach Eleder zu stehen. Doch noch kannten sie den wahren Gegner nicht: Die Gelehrte Ieana war ihr neuer Feind - nun war der letzte Vorhang gefallen - sie würden sie stellen müssen, so sie überhaupt noch am Leben und überhaupt noch auf der Schmugglerinsel zu Gange war...

Es war Eile angebracht, egal ob Aerys noch zu retten war oder nicht, hier waren dunkle und böse Mächte am Werk, deren Wirkung und vor allem Ziel sie noch nicht einzuschätzen wussten. Die Entdecker ließen den Ort das Innerste Heiligtum und den Tempel des Ydersius demnach ungeschändet und unzerstört zurück und drangen tiefer in das Höhlensystem ein: Vielleicht hatte sich Ieana, diese falsche Schlange, noch hier Unten irgendwo versteckt...

Zurück in der runden Kammer mit dem Steinsims folgte die Gemeinschaft dem Weg nach Süden und gelangten in eine kleine, langgezogene Höhle. Leer - bis auf einige verblasste Einkerbungen in der östlichen Steinwand, gerade noch so zu erkennen. Doch die Inschrift, die eher einem wilden Gekritzel glich, war in derselben, den Charakteren unbekannten Sprache geschrieben, wie die zuvor entdeckte Inschrift im Tempel des Ydersius![1] Doch dieses Mal waren keine ergänzenden Übersetzungen oder dergleichen angebracht, und somit schien eine Entschlüsselung unmöglich! Eine Warnung - oder doch nur eine wilde Notiz in völligem Wahnsinn?!

Gen Westen ging ein schmaler Gang hinab in eine weitere, größere Höhle: Auf dem im Fackellicht spärlich erleuchteten Boden lagen eine Vielzahl von Knochen verstreut. Die scheußlichen Überreste verrottender Toter waren allen Anscheins nach gierig und hungrig abgenagt worden - es waren sogar aus einiger Entfernung große Scharten und spitze Einkerbungen zu erkennen. Inmitten des Knochenhaufens saß ein weiterer, zischender Lacedon, der gerade genüßlich an einem großen Knochen nagte. Doch die Gefährten erschlugen das untoten Geschöpf der Finsternis, ehe es fliehen oder sich wehren konnte: Es war in der Unterzahl gewesen - doch im Todesmoment stieß der Lacedon noch einen gellenden Kreischer aus, der sich an den Höhlenwänden brach und durch die Höhle echote! Sollte es noch mehr untotes Gesindel hier Unten geben, so war es nun endgültig von den Eindringlingen gewarnt[2]...

Einen Gang weiter, nach Norden, durch eine kleine Kaverne hindurch, hinab zu einem schmalen Sandstrand, dessen Wasser von mehreren Zuflüssen, vermutlich vom Meer selbst, gespeist wurde. Ein gewisser Seegang und Wellenschlag war jedenfalls am dunklen Ufer zu erkennen und die Lichter der Gefährten vollführten ein flimmerndes Schattenspiel auf den kleinen Wellenbergen. Es war unangenehm ruhig in der Höhle und nur das Plätschern des Wassers und einiger fallender Tropfen von der steinigen Decke war zu hören. Der Feind hatte sie erkannt und schien im Schatten auf sie zu warten....

Ein schmaler Pfad führte die Entdecker östlich in weitere, lange Höhle: Knochen, halb-verweste Körperteile und Algenfetzen! Wiederum ein Wasserzufluss im Norden - eine Verbindung zu dem vorherigen Höhlenabschnitt, zum dunklen Strand der Meereshöhle. Hier war das Hallen der Brandung etwas deutlicher zu hören und bestätigte ihren Verdacht über das Wasser der Höhle. Doch zu weiteren Gedanken hatten sie jetzt keine Zeit, denn wie vermutet wand sich der Feind nun mit aller Macht gegen sie! Drei Lacedons sprangen von der Höhlendecke, aus dem Dunkel des Steins auf sie herab und ergriffen sie. Kwazeel und Simue landeten im derben Würgegriff der Wesen und wurden ringend zu Boden gerissen. Tolkwy schlug machtvoll mit seiner Axt um sich und zerhieb sofort den Arm eines Lacedons, aus dem dickflüssiges und dunkles Blut qoll. Kreischend sprang das Wesen gen Norden von dannen und verschwand um eine Biegung. Auch Halas Nachsatz und ebenso erfolgreicher Hieb hielt das Wesen nicht davon ab. Auch, wenn es nun schwer verwundet war. Oblivio hatte derweil Simues Lacedon ergriffen und in auf sich abgewälzt. Einige heftige Faustschläge krachten in das entstellte Gesicht des Untoten und einen Augenblick später starb auch er - durch die zielsicher und voller Wut und Angst gewirkte Magie von Simue. Kwazeel konnte sich schließlich dank der schnellen Hilfe von Halas und Tolkwy auch seines Gegners entledigen. Jedoch trugen sowohl Oblivio, als auch Simue und vor allem Kwazeel einige Kratzer und kleinere Wunden davon[3]...

Für einen kurzen Moment war es Still - dann brach völlig Dunkelheit über sie herein und ihre Fackeln spendeten nur noch für sie selbst Licht. Man konnte beinahe die eigene Hand vor Augen nicht mehr erkennen. Verwirrung und ein kurzer Anflug von Panik machte sich unter den Gefährten breit: Dies war die wahre Bedrohung, der wahre Gegner - der Anführer der Lacedons hier in der Tiefe?! Fürwahr, plötzlich schoss der schwer verletzte Untote wieder auf sie zu und versetzte Halas einen Hieb mit seinen langgezogenen Klauen[4] - bevor der Mystiker das Wesen mit einem kräftig geführten Hieb in der Dunkelheit in den Tod schickte. Ihn störte es kaum, dass er wenig sah, er war diesen Zustand gewohnt. Doch seine Gefährten waren ziemlich verunsichert - im wahrsten Sinne des Wortes, dunkle Magie, war hier am Werke. Eine zischelnde und bösartige Stimme, im fremdartigen Infernalisch, erhob sich im Norden, während die Gefährten sich zusammenstellten, Rücken an Rücken, sich Deckung gaben in der Dunkelheit der Höhle:

"Wer stört meine Ruhe und tötet meine Diener - Klorak?! Ihr könnt es nicht sein, ihr wärt nie soweit gekommen, hahaha... Fremde, Abkömmlinge der Sonne, ihr seid dem Tode geweiht: Willkommen in meinen düsteren Hallen - wisset den Namen derer, die euch nun töten wird: Nylithati! Mutter Thrunezahn, hahaha..."

Plötzlich verspürten die Magiekundigen unter den Entdeckern eine starke negative Sphäre um sich, ehe kurz darauf zwei schwarze Strahlen negativer Energie an den Gefährten abprallten und hässliche, magische Narben auf ihren Körpern hinterließen. Doch diese Narben würden sich wieder schließen und waren nicht von langer Dauer, so sie ihrem Feind gewachsen waren: Ansonsten war dies hier ihr endgültiges Schicksal...

Es entbrannte ein heftiger Kampf, Oblivio, Tolkwy und Halas stürmten voran in die Dunkelheit und suchten erfolreich nach Nylithati - Mutter Thrunezahn - einer mageren und grünhäutigen Lacedon-Frau. Lange und spitze Ohren, lange und spitze Zunge und ein verrottender Körper: Untot! Gekleidet, wenn man das so nennen konnte in zerfledderte Lumpen und um den ausgemergelten Hals eine Haarkordel mit einem aus Holz geschnitzen Miniatur-Schlangenschädel! Zwei Schläge verletzten die Trägerin der dunklen Macht und versetzten ihr tiefe Wunden. Simue und Kwazeel kämpften magisch gegen die Dunkelheit an und vermochten es die Wirkung des Zaubers aufzuheben. Nun erblickten alle die widerwärtige Gestalt von Mutter Thrunezahn!


"Haltet ein, ihr Narren - eure Beharrlichkeit ist beachtenswert: Ich möchte euch ein heiliges Angebot unterbreiten, hahaha..."

Ihr furchterregendes Gelächter zerriss die plötzliche Kampfesstille in der Höhle, dann fuhr sie fort:

"Ein Leben jenseits des Tods - ich beiße euch, ganz sanft und vorsichtig, und das Ghulfieber wird euch zu meinen treusten und besten Gefährten machen! Meine neuen Kinder - löst eure Hände von euren schändlichen Waffen, richtet sie nicht gegen mich - kommt in meine Arme!..."

Ein verführerisch bösartiges und hinterlistiges Zischeln entrann ihrem verzerrten und vergangenen Schädel. Der böse Gedanke bahnte sich schnell seinen Weg durch die Gehirngänge der Gefährten - doch Tolkwys erneuter Axthieb gegen Nylithati war eine eindeutige und klare Ablehnung des Angebots: Die einzig, wahre Wahl war getroffen! Nun waren sie nur noch Futter für Mutter Thrunezahn und sofort wirkte die untote Klerikerin einen weiteren Zauber - und dichter Nebel hüllte die Gefährten ein. Doch mit vereinter Kraft gelang es ihnen schließlich Mutter Thrunezahn zu Boden zu reißen und ihr den Todesstoß zu versetzen. Die alte Dame kämpfte fanatisch bis zum bitteren Ende und versuchte Mal um Mal den Geist der Gefährten ins Chaos und die völlige Verwirrung zu schicken. Doch sie alle blieben stark und halfen, trotz weiterer magischer und körperlicher Wunden durch die Lacedon-Frau[5], die Ausgestalt des Bösen in dieser, ihrer eigenen Höhle zu besiegen: Der Kampf war vorüber - der Nebel lichtete sich und das Unheil und Grauen in diesem Höhlensystem war vernichtet und beseitigt...

Erleichterung machte sich unter den Gefährten breit und gemeinsam waren sie nun bereit sich erstens zu heilen und zu erholen, die restliche Höhle auszukundschaften und schließlich siegreich zu ihren Gefährten ins nunmehr völlig sichere Thrunezahnlager zurückzukehren!...
 1. @ all: Falls jemand von euch doch in der Lage sein sollte
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 2. Musische Untermalung
 3. @ Oblivio (1SP), Simue (6SP) und Kwazeel (7SP)...
 4. @ Halas (1SP)...
 5. @ all: Ich trage euch entsprechende Schäden ein und streiche einige Ladungen der Nutzgüter, keinen Zauberverbrauch, da ihr den nach der nächsten (bald!) Rast wieder regeneriert, bitte streicht dann entsprechend weitere Heilzauber, so nötig eurer Meinung nach...
« Letzte Änderung: 08.04.2013, 19:39:46 von Ksynthral »

Kwazeel Zethuka

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    • Der Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #939 am: 07.04.2013, 22:33:59 »
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« Letzte Änderung: 08.04.2013, 16:19:07 von Kwazeel Zethuka »

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #940 am: 07.04.2013, 23:34:30 »
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Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #941 am: 07.04.2013, 23:45:20 »
Halas war sichtlich enttäuscht, dass niemand ihm für seine Geschichts- und Religionskunde dankte und dass niemand Fragen hatte, sodass es einfach weiter ging.
Eile hin oder her, dies war für ihn zumindest unverständlich.
Wenigstens der Halbork kam ihm entgegen und reichte ihm die Schulter - einer kleiner Schritt in Richtung Burgfrieden.

Und so versuchte Halas, wieder in der runden Kammer angekommen, nachdem er sich nach dem von Kwazeel Zethuka angebotenen Wasser wieder etwas erholt hatte, die Inschrift zu entziffern[1], auch wenn er die Sprache nicht fließend sprechen konnte.

Den Kampf gegen die Untoten und die untote Mutter der Thrunezahn im magischen Nebel hatte Halas wenig an Worten und Informationen beizufügen.
Der Mytiker schlachtete oder kämpfte lieber selbst wie ein taldanischer Schwertmeister oder ein Berserker der Shoanti.
Wobei die Dunkelheit wahrlich kein Nachteil für ihn war.

Als die ganzen Kämpfe und vorallem der letzte harte Kampf endlich beendet war, begann Halas trotz seiner angeschlagenen Zustandes zu reden:
"Wie kann man als Chelaxianerin nur so von seinem Glauben und seinem Weltbild abkommen...", wobei Halas ruckartig sich am liebsten für dieses Kommentar selbst ohrfeigen würde.
"Nicht falsch verstehen, Simue...ich meinte damit diese untote Priesterin des Schlangengottes..."

Halas hielt es für besser, ab jetzt zu schweigen, denn er hatte wie seine Gefährten wahrlich viel durchgemacht und wurde langsam zu locker mit seiner Zunge.
Er sollte über seine Worte wieder besser genauer nachdenken.

Zumal Aerys genauso wie Ieana immernoch verschwunden blieb und außerdem dieser enthauptete Schlangengott immernoch im Raum stand.
All dies wollte er nun aber nicht erneut verbalisieren und begann lieber damit die restliche Höhle gründlich auszukundschaften[2].

Würde jemand jedoch mit ihm oder dem Rest ein Gespräch beginnen, sei es, dass jemand Heilung benötigt oder seinen Unmut über die ganzen Untoten loswerden wollte, so würde Halas sich beteiligen daran und vielleicht etwas mehr zu diesen ganzen Untoten erzählen.

Dabei dachte Halas auch noch mal an den Text zurück, welchen er vor kurzer Zeit entschlüssen und übersetzen konnte:
"Allen Ruhm dem Großen Ydersius!"
 1. Sprachkunde 28
 2. Take 20 auf Wahrnehmen: 24
« Letzte Änderung: 08.04.2013, 12:16:13 von Sensemann »

Kwazeel Zethuka

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #942 am: 08.04.2013, 16:15:41 »
Doch Halas täuschte sich ... es war keinesfalls so dass Kwazeel den Worten des Orakels kein Interesse entgegenbrachte. Er war schlichtweg überfordert mit all den Informationen die aus dem Orakel hervorsprudelten. Azlant, das Schlangevolk, der Schlangengott ... all dies waren Dinge von denen der einfache Dschungeldruide noch nie gehört hatte, und so musste er all diese Informationen erst verarbeiten.

Die Erkundung des kleinen, unterirdischen Tempels brachte zudem ständig neue Entdeckungen und Gefahren hervor, so dass Kwazeel nie zur Ruhe kam. Erst als sie die schreckliche 'Mutter' der Untoten niedergerungen hatten, blieb dem Druiden Zeit etwas durchzuatmen. Er hielt die von den Klauen der Untoten gerissenen Wunden und schnaufte. "Also haben diese Chelaxianischen Schiffbrüchigen ihr Lager über einem Unheiligtum des Schlangevolkes errichtet und wurden nach und nach davon korrumpiert? Dann sollten wir diesen Ort unbedingt entweihen und verriegeln ... oder besser noch zusehen, dass wir schnell von dieser Insel herunter kommen." sagte der Druide.

"Mag es also sein, dass Ieana es war die uns vergiftete und den Schiffbruch der Jennivere herbeiführte um hier nach alten Tempeln des Schlangenvolks zu suchen? Wenn ich den Brief des Kapitän recht deute, dann ist sie womöglich selbst ein getarntes Mitglied des Schlangenvolkes. Womöglich sucht sie hier auf dieser Insel nach Hinweisen wie dieser kopflose Schlangengott sich wieder aus den Untiefen erheben und Unheil über die Welt bringen kann? Mir wird ganz bange, womöglich steht hier mehr auf dem Spiel als unser bloßes Überleben. Mein Gefühl sagt mir, dass wir auf eine gefahrvolle, schicksalsträchtige Fährte gestoßen sind." sprach Kwazeel.
« Letzte Änderung: 08.04.2013, 16:16:36 von Kwazeel Zethuka »

Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #943 am: 08.04.2013, 16:32:35 »
"Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen!", pflichte Halas dem Druiden aus dem Mwangibecken bei und nickte anerkennend.
Denn Kwazeel Zethuka hatte in seiner hohen Weisheit den Kern der Erkenntnisse gefunden und zusammgefasst.
"Ich würde deswegen vorschlagen, dass wir uns kurz zu Ende umschauen - nicht, dass wir was wichtiges an weiteren Hinweisen übersehen, anschließend diesen verfluchten Tempel so gut es geht zerstören und dann verriegeln.
Danach sollten wir umgehend nach Ieana - der Schlangen im wahrsten Sinne des Wortes wie es scheint - suchen, da sie vielleicht weiß, wo Aerys ist.
Außerdem sollten wir sie aufhalten, denn ich befürchte Schlimmeres als nur einen schlechten Ausgang für die Gefangene.
Das Schicksal der gesamten Menschheit steht wohl auf dem Spiel.
Wir müssen fort von dieser Insel und die Menschen der Inneren See warnen!
Jedoch alles nacheinander, wie der Bauer seine Klöse, denn selbst Aroden, der sterbliche Gott der Menschlichkeit und letzte Azlanti, hat Absalom nicht in einer Stunde erschaffen..."
, womit Halas sich wieder abwendete und weiter die restliche Höhle auskundschaftete.

Dabei begann der Mystiker nachzudenken.
"Welcher Gottheit schenkt Ihr eigentlich Eure Gebete, Meister Martain?", hörte er den wohlgesonnenen Druiden immer wieder in seinem Kopf fragen und immer wieder dachte er über seine gemachte Antwort darüber nach:
"Ich bin Archäologe und ein Diener des Wissens.
Einem einzelnen Gott zu dienen liegt mehr fern.
Zumindest habe ich dies noch nicht geplant und ich habe noch keine innere Stimme gehört, welche mich ruft ein Priester zu werden."

Doch stimmte diese Antwort wirklich noch?
Halas hatte sich immer als Sprachrohr und weltliche Stimme der Götter des Wissens gesehen und fühlte sich in ihrer Gunst stehend, doch wollte er Abadar, Irori oder Nethys als Priester dienen?
Abadar war ihm viel zu viel ein Feilscher, denn seine Priester machten nichts ohne Entlohnung - etwas, was Halas fern war, denn auf Gold und Münzen legte er keinen Wert.
Ihm ging es darum, Wissen zu erlangen und zu verbreiten - längst vergessenes Wissen.
Genauso fühlte er sich auch nicht mit Irori eng verbunden, denn er strebte nicht nach der Reinheit des Geistes und des Körpers, wie es viele Mönche tun.
Und auch Nethys, der Gott der Magie, war nicht sein Ding, denn Nethys hatte zwei Gesichter - und keines der beiden Gesichter strebte Halas nach.

Norgorber's Lehren wollte das Orakel auch nicht folgen, denn dieser wahnsinnige sterbliche Gott wollte mit aller Macht Geheimnisse und Macht für sich behalten.
Zumal sein böses Bestreben in sich Halas genauso abschreckte wie der Glaube an Asmodeus - selbst wenn dieser Ydersius gehörig das Hinterteil versohlen würde.

Doch die Frage von Kwazeel Zethuka ließ ihn trotzdem nicht mehr los, denn er hatte sie sich selbst schon so oft gestellt.
Zumal Halas seinen Gefährten etwas verheimlichte.

Denn seitdem der Taldan zwei Mal am heutigen Tag in Trance verfallen war, wusste er, dass eine Gottheit nach ihm gerufen hatte.
Eine uralte Krähe, welche ihm nicht nur die Informationen über das Schlangenvolk ins Gehör gekrächzt hatte, sondern ihn auch warnte und aufforderte mit aller Macht Ydersius und dessen Untertanen aufzuhalten.
Ein mächtiges engelartiges Wesen, welches in Gestalt eines alten Vogels und mit dem Schatten einer alten Frau mit Engelsflügeln und Gehstock ihn aufforderte sein Leben zu ändern, gutherziger zu werden und sich an die Gesetze der himmlischen Herren zu halten.
Also der gottgleichen Engel, welche zum größten Teil in seiner varisianischen Heimatstadt Magnimar wie Götter verehrt werden.

Dies war auch der Grund, warum der Archäologe und Diener des Wissens Andoletta erkannte.

Und im Angesicht dieser gottgleichen Macht in seinem Verstand machte Halas das, was wohl jeder Sterbliche machen würde:
Er schwörte Gehorsam und Treue, bis zum Ende aller Tage.
Sodass seine Seele sich sofort erhellte.

Die alte Frau lächelte ihn kurz als Krähe an, denn mit ihm würde sie ein mächtigen Diener und Gefolgsmann in ihren Reihen wissen, welcher sich Ydersius in den Weg stellen würde.

Erneut wirkte Halas durch die Erinnerung an diese Situation erschöpft und atemlos.
Er würde dringend einen Gehstock brauchen, um nicht ständig eine stützende Schulter zu benötigen.
Zumal der Gehstock das heilige Symbol seiner Göttin war - seiner neuen Patrongöttin.

Halas hatte endlich eine Antwort auf die Frage des Druiden: Andoletta.
Seiner Göttin, welcher er nun diente, bis zum Ende aller Tage.
« Letzte Änderung: 09.04.2013, 13:37:25 von Sensemann »

Oblivio

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #944 am: 10.04.2013, 10:26:04 »
Der junge Mönch verstand wenig von dem, was der Mystiker sagte. Wenn er einmal etwas über all diese Dinge gewusst hatte, so hatte er es inzwischen vergessen. Vielleicht war er wegen dieses Gottes oder dieses Kultes hier, vielleicht sollte er sie aufhalten, vielleicht hatte er ihnen sogar angehört. Oblivio wusste es einfach nicht. Aber es war jetzt auch nicht wichtig. Wichtig war nur, dass sein Wort und ihre Taten ihn an diese Gruppe band und dass er ihnen deshalb mit allen Kräften, die er aufbringen konnte, helfen würde diese Ieana zu bezwingen, wer immer sie auch war.
Also sah er sich noch weiter in der Höhle um, vielleicht steiß er ja auf etwas interessantes, auch wenn er vermutlich weitere Prophezeiungen und mythische Malereien nicht als solche erkennen würde. Dabei kämpfte er noch immer mit seinen ungeordneten Gedanken, aber vielleicht würde Kwazeel ihm wirklich dabei helfen können.

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